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Zur Bedeutung der Musik für das Leben in Theresienstadt am Beispiel der Kinderoper


Zur Bedeutung der Musik für das Leben in Theresienstadt am Beispiel der Kinderoper "Brundibár" von Hans Krása


1. Auflage

von: Clara-Marie Bätz

36,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 15.11.2013
ISBN/EAN: 9783656542254
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 107

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Beschreibungen

Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Hildesheim (Stiftung) (Musik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Arbeit soll das Musikleben im Konzentrationslager Theresienstadt in der Zeit
von 1941 bis 1945 näher beleuchten. Dabei werde ich mich beispielhaft auf die Kinderoper
Brundibár von Hans Krása beziehen, da diese Oper eine besonders wichtige Funktion im
Theresienstädter Musikleben einnahm. Eine Analyse des kompletten Musiklebens in
Theresienstadt wäre zu umfangreich und würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Dennoch
sollen andere wichtige Komponisten wie Viktor Ullmann oder Gideon Klein und ihre Werke
nicht außer Acht gelassen werden.
Es stellt sich die Frage, ob die musizierenden Häftlinge in Theresienstadt das Kulturleben
nutzten, um in eine Scheinwelt zu fliehen und das Grauen nicht so wahrnehmen zu müssen
oder ob sie durch ihr Musizieren ein Lebensbedürfnis verwirklicht haben, um sich ihr
Mensch-Sein bewahren zu können.
Leid kann nicht gemessen werden. Selbstverständlich können Nichtbetroffene das Grauen
eines Menschen in einem Konzentrationslager nicht ermessen. Aus diesem Grund werde ich
auf meine Fragestellung keine allgemeingültige Antwort geben können, aber ich möchte eine
These aufstellen und diese am Schluss der Arbeit aus meiner Perspektive und den
Erkenntnissen, die ich aus meiner Recherche zusammen getragen habe, begründen.
Die These lautet, dass sich die Menschen in Theresienstadt durch das Musizieren in erster
Linie ihr Mensch-Sein bewahren konnten. In dieser Hinsicht halte ich das Musikleben in
Theresienstadt für überlebensnotwendig für die inhaftierte jüdische Bevölkerung.
In dieser Arbeit soll der Fokus auf die Menschen gelegt werden, die trotz des beispiellosen
Unternehmens der Nationalsozialisten in der Lage waren, Musik zu komponieren,
aufzuführen und zu rezipieren. Es geht mir hierbei nicht um eine analytische Bewertung des
Musikschaffens unter ästhetischen Aspekten. Meines Erachtens relativieren sich die Begriffe
Leben, Kultur und Musik und erhalten, je nach den Lebensumständen, einen völlig anderen
Sinn. Ein schlichtes, heimlich unter der Decke gesungenes Lied mag für einen Häftling eine
ganz andere Bedeutung haben als ein Konzertabend für denselben Menschen in Freiheit.[...]