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Verschwörungsdenken auf Telegram. Eine Analyse der Formierung einer digitalen Gegenöffentlichkeit


Verschwörungsdenken auf Telegram. Eine Analyse der Formierung einer digitalen Gegenöffentlichkeit


1. Auflage

von: Daniel Drews

36,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 27.05.2024
ISBN/EAN: 9783389026984
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 119

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Masterarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,0, Universität Münster (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit behandelt folgende Forschungsfrage: Tragen Verschwörungstheorien in der Dark-Social-Kommunikation auf Plattformen wie Telegram zur Formierung von Gegenöffentlichkeit bei? Da es sich im vorliegenden Fall um eine explorative Studie handelt, sind verschiedene Anschlussfragen konzipiert worden, welche die Auswahl einer Theoriegrundlage erlauben und gleichwohl etwas Freiraum für die Analyse des Materials lassen. Überschneidungen der Thematiken sind zudem wahrscheinlich und mögen im Verlauf der Forschung differenzierter betrachtet werden. Wie beeinflussen die sozialräumlichen Bedingungen der Social-Media-Plattform Telegram die Kommunikation von Verschwörungstheorien? Inwiefern beeinflusst die Kommunikation innerhalb zugangsbeschränkter digitaler Sozialräume auf Telegram die Verbreitung und Rezeption von Verschwörungstheorien? Kann die Formierung von Gegenöffentlichkeit ceteris paribus um die Thematik der Verschwörungstheorien nachgewiesen werden? Damit diese Fragen beantwortet werden können, sind vorerst maßgebende wissenschaftliche Theorien aufzuarbeiten, um den Kontext des angelegten Forschungsinteresses darzustellen und das Feld zu umreißen.

Was geschieht, wenn diese Diskurse abseits der Öffentlichkeit, abseits ihrer regulierenden und integrierenden Prozesse vollzogen werden? Wenn jede absurde Behauptung ernst genommen wird? Wenn eben niemand widerspricht? Folgt man Medien und Forschung, sind es die sozialen Netzwerke, die jene Bedingungen schaffen und Verschwörungstheoretiker, Rechtspopulisten wie Extremisten sozial abgegrenzte Räume zur Diskussion bieten und eine weitreichende Vernetzung ermöglichen, während eine Anonymisierung der Nutzer als auch Verschlüsselung der Daten eine Strafverfolgung vielfach verhindert. So tragen diese Plattformen zu einer entgrenzten Kommunikation illegitimer Wissensbestände bei, die darüber ihren Weg in die Gesellschaft finden. Im Fokus steht dabei allzu oft der Messenger-Dienst Telegram als Idealbeispiel solcher Entwicklungen. Während die Wissenschaft allerdings vornehmlich auf populäre Influencer der Szenen abstellt, fehlen bisweilen qualitative Betrachtungen der internen Gruppenkommunikation. Wie Austausch und Weitergabe von Verschwörungstheorien in einem Sozialraum erfolgen, der ein Vertrauensverhältnis unter seinen Mitgliedern erzeugt, welchen Einfluss gruppendynamische Prozesse darauf nehmen und wie diese im digitalen Raum etabliert werden, scheint daher ein lohnendes Erkenntnisgebiet.

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