Der innere Klang

Eins sein mit dem Wesen der Bäume

Texte:

Marco Grottke

Im dankenden Sinne an meine Eltern Sabine und Eberhard,

Großmutter Margot, Juliette Klinger,

Grit Steinbrücker, E. Gabriel und Ulrike Meister.

Baumbilder:

Ulrike Meister

 

Für den Wald mit seinen Dryaden und Geistern,

der mich beschützt und tröstet und

dem meine ganze Liebe gehört.

Verlagslogo


 

ISBN: 978-3-946723-11-0

ISBN der Druckversion: 978-3-9816162-2-4

Neuerscheinung 2014

Gestaltung der Druckversion: Elke Mehler, www.querwerker.de

Verlag: Verlag Begegnungen, www.verlagbegegnungen.de

Alle Rechte vorbehalten

Bitte beachten Sie, dass die technischen Möglichkeiten bezüglich der grafischen Gestaltung von Ebooks zurzeit noch sehr beschränkt sind.

Die Druckversion dieses Buches ist künstlerisch und liebevoll gestaltet. Dies kann innerhalb des Ebooks leider nur ansatzweise wiedergegeben werden.

Wir haben uns jedoch bemüht, Ihnen die wundervolle Energie der Bäume auch in dieser Form nahe zu bringen.


 

Die 21 Baumbilder dieses Buches sind auch als Kartendeck erhältlich.

Das Kartendeck ist momentan nur direkt über den Verlag Begegnungen zu beziehen.

Nähere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite des Verlags.

Kartendeck


 

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Am Anfang war …

Ansichten und Eindrücke

Ahorn

Apfelbaum

Birke

Blutbuche

Eibe

Eiche

Esche

Haselnuss

Linde

Pappel

Pflaume

Platane

Robinie

Rosskastanie

Schwarzerle

Süßkirsche

Sumpfzypresse

Ulme

Walnuss

Weide

Weißdorn

Zurück zum Einen …

In Freude Freunde

Über die Autoren

 

Inhalt

Am Anfang war …

Ansichten und Eindrücke

Ahorn – Vertrauen als eines der kraftvollsten Potenziale entdecken

Apfelbaum – Ein Freund, gebend und schenkend, um Fülle und Segen dir nahe zu bringen

Birke – Ein Erinnern, dir selbst treu zu bleiben

Blutbuche – Schöpferisch tätig sein, intuitiv handeln

EibeEin fleißiger Helfer im weißen Gewand – sich von alten Verstrickungen lösen

Eiche – Die Kraft der achtsamen Güte und Liebe nutzen

Esche – Zuversichtlich lachend dem eigenen Atem lauschen

Haselnuss – Stück für Stück den Weg in die Liebe zurück

Linde – Streichle zart Blätter und Blüten und nimm sie als einen Ausdruck deines vollkommenen Seins wahr

PappelLeichten Herzens kannst du die Welt mit anderen Augen sehen

Pflaume – Die Kunst, Gefühle und Empfindungen als einen Segen innerer Kommunikation zu betrachten

Platane – Bewusstsein als deine göttliche Präsenz hier auf Erden

Robinie – Authentisches Sein, die alten Masken dürfen fallen

Rosskastanie – Sei, fühle und liebe

Schwarzerle – Erfreue dich daran, so wie du bist, ganz wunderbar zu sein

Süßkirsche – Die Süße im Leben willkommen heißen

Sumpfzypresse – Auf allen Ebenen unseres Seins die Flügel ausbreiten

Ulme – Sich öffnen und den inneren Herzmeister erwecken

Walnuss – Empfangen und geben in einem Atemzug

Weide Halt im Loslassen finden zwischen Kosmos und Erde

Weißdorn – Es wird Zeit, aufzubrechen

Zurück zum Einen …

In Freude Freunde

Am Anfang war …

Vor vielen tausend Jahren bekannte sich ein Jemand dazu, den Bäumen ihren Reiz aus Borke, Stamm und Blüte zu entlocken. Er wollte einem Wesen begegnen, dessen Tore sich für jene öffnen, deren Herz in Besinnlichkeit und Offenheit, für das Eine, das große Ganze schlägt. Dieser Jemand besann sich in tiefer Achtsamkeit und Güte auf sein Herz und empfand eine immer tiefere Verbundenheit zu sich und all den Erscheinungen um sich herum. Er sehnte sich nach vollkommenem Sein und ermahnte sich immer wieder, so lange zu suchen, bis er sich in einem goldenen Gewand aus glitzerndem und feinstem Seidenstoff wieder finden würde. Dann würde er sich mit allem und jedem verbinden, der sich an seinen wahren Ursprung erinnert, und ihm einen goldenen Thron zuweisen.

Zunächst entschloss er sich also, den Pflanzen seine ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Er spürte, er schaute und staunte immer wieder und war sich ganz sicher, dass sich alles im ständigen Wandel befindet, Liebe in sich trägt und von einer unermesslichen Güte getragen wird. Er horchte und lauschte und verglich jeden Ton mit dem Schlag seines Herzens und ihm wurde klar, dass die Musik zwar verschieden und der Klang jedes Mal ein anderer war, jedoch der Ausdruck und der tiefe Sinn sich an den Händen hielten und immer das Eine verkündeten.

Alles in Allem war ihm froh im Herzen, denn die eigene Offenheit versprach ihm auch die Offenheit des Gegenübers. So entsandte er sich, der Welt frohe Kunde zu tun und getragen von der Liebe aus seinem Herzen, Menschen, Pflanzen und Getier zum Segen zu gereichen. Er erklärte sich zu seinem eigenen Forscher und lebte von nun an in der Bestimmung sich selbst zu verantworten.

Er las in den Wolken und schaute zum Mond. Er las in den Himmelsrichtungen und lehrte sich selber die Stille im Sein. Nur eines wollte ihm noch nicht so recht gelingen: sich zu verwandeln in eine endlose Erscheinung seines verkörperten Seins. In Hochachtung für alles und in der Erkenntnis, dass das Leben dem Leben dient, werden Pflanzen, Tier und Menschenwesen sich dem Wandel ständig unterziehen, um sich zu finden im Leben selbst – als Glanz und Ausdruck eines unendlichen Seins.

Um sich dem Wesen der Bäume durch Empfinden zu nähern, wie wir es im Folgenden versuchen, ist es nicht wichtig ihre Bezeichnung zu wissen, auch nicht ihren Standort oder wie alt sie sind. Wir wollen keine Lehrmethode aufzeigen, eher die Botschaft vermitteln, dass alles, was wir in unserer Umgebung finden, unser Sein bereichern kann. Wir alle suchen nach Liebe, Zärtlichkeit und Hingabe, weil wir uns wieder finden wollen, in jener Welt, die uns zum Paradies gemacht wurde.

Mit Vernunft werden wir dieses Ziel nicht erreichen, auch nicht mit Aberglauben oder mit dem Anhäufen von materiellen Reichtümern. Also werden wir uns so lange neu besinnen, bis wir erkennen, dass der Lebensweg die immer wiederkehrende Melancholie verliert, wenn wir es wagen weiterzugehen. Es gibt eine Melodie in uns, auf die wir hören können und durch die wir uns erinnern, welche Lust es ist, dem Leben selbst zu dienen. Lassen Sie sich darauf ein, das unendliche Meer der Artenvielfalt zu erspüren. Es ist ganz leicht und schön, sich von der alltäglichen Routine zu lösen und zu erfahren, dass unsere Umgebung nicht nur aus wiederkehrenden Begriffen wie Baum – Strauch – Blume besteht, sondern in jedem und jeder sich Einzigartiges birgt.

Wenn wir verstehen wollen, wie uns die Menschen im Inneren begegnen, wenn wir verstehen wollen, welchen Ausdruck Bäume und Blumen in sich tragen, wie sie uns zu Boten des Friedens und der Liebe werden, haben wir die Möglichkeit in uns einen Raum zu entdecken, der Genesung, Ruhe und Achtsamkeit zugleich schenkt, wo wir uns öffnen können für die Blume in unseren Herzen und für eine ursprüngliche Wirklichkeit. Denn jeder Tag und jede Begegnung bergen Wunder in sich. Der Verzicht auf die Vielfalt um uns herum ist auch ein Verzicht auf die Vielfältigkeit in jedem Einzelnen von uns.

In diesen Zeilen plädieren wir für den Versuch, sich gelassener und mit offenen Augen dem Leben zu öffnen. Wir erleben uns jeden Tag neu und versuchen unsere Eindrücke in Worte zu fassen, weil sich Worte als eine gute Verständnisvariante erwiesen haben. Es gibt jedoch eine Sprache in uns, die uns erfüllt, ohne dass jemand spricht. Im Herzen fühlen wir immer mehr diesen lautlosen Ton, einen Bereich der Worte ohne Worte, des Erkennens ohne Ego. Dem zu vertrauen, ist am Anfang nicht leicht und stellt vieles in Frage. Aber mit der Zeit gelingt es, sich dem berauschenden Klang zu öffnen und ihn wohlwollend zu empfangen.

Wir alle tragen diese lautlose Sprache in uns und in liebevollen Momenten erinnern wir uns wieder daran, uns ihr zu öffnen. Diese Sprache lässt sich als Intuition beschreiben, in dem Ausdruck der Liebe heißt sie All-Eins. Wir werden versuchen, für diese innere Sprache Worte zu finden. Aber horchen und fühlen Sie beim Lesen in Ihr Herz und lassen Sie sich bereichern von der inneren Sinnlichkeit.

Bäume haben schon immer einen großen Reiz auf Menschen und Tiere ausgeübt. Der Mensch erkannte den Baum als Kraftgeber und schmückte ihn, um Feste zu feiern, ebenso öffnete er sich zugleich seinem materiellen Wert und Nutzen.

Die Tiere wissen immer um den tiefen Sinn ihrer Verbindung. Sie erfreuen sich an der Lieblichkeit der Bäume, ziehen Junge in ihrem Schutz auf und nähren sich von ihnen. Menschen haben oft alle Achtsamkeit abgelegt. Selten fragt einer den Baum, wie es ihm ergeht, selten legt einer in Liebe die Hand an den Stamm, um zu verstehen.

Bäume tragen kein Nein in sich und ergeben sich immer wieder in Liebe dem Menschen und dienen ihm für seine Zwecke.

Vielleicht gelingt es uns in der Begegnung mit den Bäumen zu spüren, was es heißt, als Geliebte sich selbst einmal zu verschenken. Diesmal nicht in der Begegnung mit dem Partner, den Eltern oder den Freunden, nicht mit dem Haustier, das uns immer frei seine ganze Liebe und Freude schenkt. Vielleicht gelingt es uns einmal aus uns heraus, die Liebe zu den Wesen der Natur fließen zu lassen und dankbar zu erkennen, welche Liebe uns jeden Tag gleich vor der Haustür erwartet. Eine Liebe, die sich an uns verschenkt, ohne zu erwarten oder sich behaupten zu müssen. Sind wir ehrlich zu uns, können wir es kaum erwarten, von jemandem geliebt zu werden, um uns beschenken zu lassen. Geben wir allen Widerstand auf, entsteht dieser eine Moment, der uns alle Antworten geben kann. Also lassen wir uns fallen in jene Augenblicke, die uns beschenken mit Vertrauen und Leben. Das Lied unserer Herzen kann und wird uns bereichern.

Bäume vermögen uns reich zu beschenken und besitzen die Gabe, uns an Kräfte und Elemente zu erinnern, die in uns wohnen. Beschwingt singen sie ihre Botschaft und erwecken unsere Geister zum Leben. Nehmen wir einmal an, wir wären selbst Bäume, dann wären wir voll Frieden, ob im Wind oder Regen. Wir würden uns bis zum letzten Ast an Kinder verschenken, die auf uns spielen oder eben auch an den Nutzer mit der Säge.

Nehmen Sie sich die Zeit und erkunden Sie einen Baum in Liebe. Dabei geht es nicht darum, was Sie alles schaffen und können. Tun Sie es nicht, um einem Erfolg nachzujagen, sondern in der Sprache der Liebe. Verlegen Sie ein Picknick unter einen Baum und kosten seinen süßen Duft in der blühenden Pracht. Tanzen Sie mit einem geliebten Menschen unter der hohen Krone oder machen Sie ein Nickerchen und schlummern in süßen Träumen in seinem Schatten. Den Baum wird es erfreuen und noch freigiebiger machen in seiner Liebe.

Bäume sind uns Geschenke, denn sie erinnern uns an uns selbst. Wenn wir es schaffen, uns diesem Wissen zu öffnen, haben wir die Möglichkeit, unsere Blickwinkel ein wenig zu verändern.

Wenn es heißt, sich dem Wesen der Bäume anzuvertrauen, bedeutet das, sich selbst ein Stück mehr zu vertrauen. Wir alle bedingen uns gegenseitig. Alles unterliegt der Resonanz und erklärt sich dadurch, dass wir für, mit und gegenseitig schwingen. Darum können wir Aura und Präsenz der Bäume spüren und erfahren. Wir können uns von ihnen beschenken lassen, heil werden und uns an der Gabe der Natur bereichern. Wenn wir wirklich offen sind, können wir in ihrer Gegenwart an uns und den Wesen um uns herum immer wieder Neues entdecken. Dichter und Denker hatten unter Bäumen großartige Ideen. Und Buddha, so sagt man, hat unter einem Baum seine letzte tief dunkle Nacht mit höchster Einsicht verbracht.

Um den Kreis zu schließen, laden wir Sie herzlich ein, uns jetzt zu den Bäumen und ihrer Bestimmung zu folgen. Legen Sie wie die alten und neuen Pilger eine Pause am Rand einer ausladenden Krone ein und lauschen Sie dem Lied der rauschenden Blätter im Wind. Beschenken Sie sich mit der Wonne, neue Wege zu gehen und leben Sie ein Stück Freiheit.

Lassen wir den Hauch des Lebens schönster Melodie erklingen, der in sich verborgenen Harmonie.

Ansichten und Eindrücke

Wir verweilen mit unseren Eindrücken allzu oft an der Oberfläche des Geschehens und sind nur selten in der Lage das tiefere Wesen unserer alltäglichen Bezüge zu erfassen. In den folgenden Baumtexten und ihren Ausdrucksformen in Bildern geht es genau darum, sich einer tieferen Erfahrungsebene zu öffnen. Sei es nun visuell oder gefühlt, wichtig ist es, sich dem Vorliegenden wertfrei zu nähern. Wenn es uns gelingt, unser bisheriges Verständnis vom planetarischen Ganzen einmal fallen zu lassen, geht die Betrachtungsweise automatisch in ein erweitertes Erfassen über, einen Zustand von: Es darf alles so sein wie es ist.

Die energetischen Baumbilder ermöglichen es Ihnen, sich tief und hingebungsvoll den Motiven und ihrer Ausstrahlung zu öffnen. Wie zarte Berührungen können sich sinnliche und sanftmütige Momente auf Sie legen und möchten Sie beim Berühren und Erblicken durch die vielfältige und liebende Natur jeden einzelnen Baumes berauschen.

Um die Liebe der Bäume zu uns fühlbar werden zu lassen, beziehen sich jene einundzwanzig Bäume in ihrer bildlichen und textlichen Darstellung genau auf deren ureigene Essenz im Wesen. Jeder Ihnen vorliegende Baum in Schrift und Bild ist so dargestellt, dass die essenzielle Schwingungsebene darin enthalten ist. Damit ist gemeint, dass das Wesen der Bäume in ihrer schönsten und feinsten Essenz auch in diesen Formaten ruht. Dadurch wird es Ihnen möglich, anhand von Schrift und Bild genau jenen Ausdruck zu erfassen, der sich feinstofflich nennen möchte. In der Erscheinung eines jeden Wesens findet sich diese feinstoffliche Note als ein beständiger Ausdruck wieder. Um diesen feinstofflichen Ausdruck spürbar zu erleben, ist es wichtig zu verweilen in einem Zustand im Hier und Jetzt. Alle Erscheinungen des Daseins, welche jedes menschliche und pflanzliche Wesen mit einschließen, sind im gegenwärtigen Moment zu Hause, fühlbar und erlebbar.

Halten Sie beim Lesen der Baumtexte das Herz geöffnet für die Energie des dargestellten Baumes. Fühlen und erfahren Sie die Wirkungs- und Daseinsebene auch im Bild. Beide ergänzen sich auf wohltuende Weise und dienen Ihnen gleichzeitig als wundersamer Eindruck, um sich wieder zu erinnern, dass alles auch einen ewigen Ausdruck Ihres eigenen Seins darstellt.

Die Tage werden kommen, in denen es Ihnen leichter fallen wird, sich diesem mystischen Teil in Ihnen dankend und in Hingabe zu öffnen. Im Frühling und im Sommer können Sie die direkte Berührung der Bäume genießen. Lieben Sie, um einmal wieder gemeinsam zu lachen, zu feiern und zu tanzen. In den Herbst- und Wintermonaten, wenn die Bäume ruhen, können Sie dieses Buch zur Hand nehmen und jene feinstoffliche Essenz hinter Wort und Bild auf sich wirken lassen, um innere Stille zu erfahren. Innere Stille möchte sich als schönstes und höchstes Gebet erweisen und auf diese wunderbare Weise der Verbindung mit dem in jedem von uns wohnenden göttlichen Anteil dienen. Doch stellt die Stille nicht nur eine Pforte zum großen Einen dar, sondern kann stets von weit reichenden Einsichten begleitet werden. Wenn Ihnen der Umgang mit einem Kartendeck Freude bereitet und Sie dieses als Ergänzung zu dem vorliegenden Buch erstanden haben, spielen Sie mit den Karten und fragen Sie Ihren liebsten Baumfreund einmal um Rat.

zend wird Sie eine Antwort im intuitiven und textlichen Sinne begleiten.

Jeder Tag erscheint einzigartig und anders, genau wie unsere persönliche Erscheinung. Eine gezogene Tageskarte eröffnet Ihnen die praktische Eingebung, heute jenen Baum bei einem Spaziergang aufzusuchen. In diesem Sinne erfahren Sie sich immer wieder neu an der alles umgebenden Vielfalt und lassen sich beschenken mit der Essenz allen Seins, die auch bei Ihnen zu Hause weilt und beständig bittet, Sie wieder erinnern zu dürfen.