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MIASMA

GREG COX

Based on
Star Trek
created by Gene Roddenberry

Ins Deutsche übertragen von
Susanne Picard

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Die deutsche Ausgabe von STAR TREK: MIASMA wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg. Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Susanne Picard; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Katrin Aust und Gisela Schell; Satz: Rowan Rüster/Amigo Grafik.

Titel der Originalausgabe: STAR TREK: MIASMA

German translation copyright © 2015 by Amigo Grafik GbR.

Original English language edition copyright © 2016 by CBS Studios Inc. All rights reserved.

™ & © 2016 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc. All Rights Reserved.

This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.

ISBN 978-3-95981-270-2 (September 2016)

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Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Danksagungen

Kapitel 1

Logbuch des Captains, Sternzeit 8715,3

Die Enterprise transportiert eine Abordnung von Diplomaten der Föderation zu einer wichtigen Konferenz auf Musgrave IV. Obwohl die Diplomaten viele Verhandlungen mit dringenden Themen führen müssen, erwarte ich keine ernsthaften Schwierigkeiten oder Komplikationen auf der Reise nach Musgrave. Andererseits … wenn vier Jahrzehnte in der Sternenflotte mich etwas gelehrt haben, dann, dass man nicht wissen kann, was einen hinter dem nächsten Sonnensystem erwartet.

„Captain auf der Brücke!“

Ein Yeoman kündigte James T. Kirks Ankunft an, als der Captain auf die Brücke schlenderte. Er trug immer noch seine beste rote Galauniform. Er hatte gerade an einem Lunch für die illustren Gäste teilgenommen, als man ihm mitgeteilt hatte, dass seine Anwesenheit in der Kommandozentrale erforderlich sei. Um ehrlich zu sein, war er dankbar für die Entschuldigung, sich so früh verabschieden zu können. Man konnte das in feine Worte verpackte Herumgestreite über zu hohe Zölle oder uralte juristische Probleme nur eine gewisse Zeit ertragen, bevor man eine klingonische Invasion herbeisehnte.

„Mr. Spock, Bericht“, bat Kirk knapp.

Der Vulkanier stand auf, um Kirk Platz zu machen. „Ich bitte um Verzeihung, dass ich Sie stören musste, Captain, aber …“

„Das ist nicht nötig“, unterbrach ihn der Captain. „Glauben Sie mir.“

Spock nickte verständnisvoll. „Wie auch immer es sich damit verhalten mag, Commander Uhura hat ein fremdartiges Signal aufgefangen, dessen Ursprung wohl in einem nahe gelegenen System liegen dürfte.“

„Welche Art von Signal?“, wollte Kirk wissen und wandte sich zu Uhuras Station um.

„Das kann ich nicht genau sagen, Captain“, berichtete Uhura. „Neben dem Signal empfange ich auch viele Interferenzen, die die Signalquelle stören und eine Übersetzung erschweren. Das Signal wurde in keiner der Föderation bekannten Sprachen verfasst, aber die Tatsache, dass es in Schleife läuft, lässt darauf schließen, dass es sowohl künstlichen Ursprungs ist, als auch automatisiert gesendet wird.“ Sie fingerte an ihrem Ohrhörer herum. „Ich versuche, das Signal zu filtern, damit der Universalübersetzer mehr Material für eine Übersetzung bekommt, aber das wird etwas dauern.“

„Verstanden“, bestätigte Kirk. „Dann mal los.“

„Aye, Sir.“

Kirk hatte keine Zweifel daran, dass Uhura in der Lage sein würde, die Transmission schließlich zu entschlüsseln, sie war die beste und erfahrenste Kommunikationsoffizierin der Flotte. Aber seine Neugier war geweckt. Eine unbekannte Sprache implizierte einen möglichen Erstkontakt, eine Aussicht, die er auch nach all den Jahren immer noch aufregend fand. Neues Leben und neue Zivilisationen zu entdecken war immerhin die wichtigste Mission der Sternenflotte, es hatte höchste Priorität.

„Also, womit könnten wir es hier zu tun haben?“, dachte er laut. „Einem Notruf? Einem Gruß? Einer Einladung?“

„Einer Warnung, näher zu kommen?“, schlug Chekov vor. Er saß an der Navigationsstation vor Kirk. „Oder einer Falle?“

„Auch das ist möglich“, gestand Kirk ein. Chekov war nun sowohl der Steuermann des Schiffs als auch der Sicherheitschef, und so konnte Kirk dem Russen keinen Vorwurf machen, dass er die Möglichkeit aussprach, die Botschaft sei vielleicht nicht freundlich. Kirk sah hinüber zu Spock, der wieder seinen Posten an der wissenschaftlichen Station eingenommen hatte.

„Was halten Sie davon, Spock?“

„Die Daten reichen nicht aus, um eine haltbare These zu formulieren.“ Der Vulkanier konsultierte eine Anzeige auf seiner Konsole. „Das Signal scheint vom zweiten Planeten des Varba-Systems auszugehen, das ungefähr sechs Komma sieben vier Lichtjahre von unserer gegenwärtigen Position entfernt liegt.“

„Das System kenne ich nicht“, musste Kirk zugeben.

„Es gibt auch wenig Grund, es zu kennen.“ Spock sah auf. „Eine unbemannte Sonde hat vor mehreren Jahrzehnten keinerlei Anzeichen für intelligentes Leben entdecken können, und so blieb es weitgehend unerforscht.“

Kirk konnte sich das gut vorstellen. Die Galaxis war groß, und allein in diesem Quadranten waren weite Bereiche noch nicht einmal kartografiert. Selbst wenn man ein ganzes Leben lang durch das Universum reiste, reichte das nicht, all die Welten und Wunder hier draußen in der Weite zu entdecken.

Nicht, dass er sich nicht trotzdem bemühte, genau das zu schaffen.

„Wie lange brauchen wir zum Varba-System?“, fragte er.

Spock hatte die nötigen Berechnungen bereits angestellt. „Mit Warp sechs schätzungsweise sieben Komma neun zwei Stunden.“

„Darf ich Sie daran erinnern, Captain, dass die Enterprise auf Musgrave IV erwartet wird?“, meldete sich Saavik an der taktischen Konsole zu Wort.

Der junge vulkanische Lieutenant war erst vor Kurzem wieder zur Besatzung gestoßen und hatte Sulu als taktischen Offizier ersetzt, nachdem dieser zum Captain der Excelsior befördert worden war. Kirk vermisste Sulu, aber er war froh darüber, dass Saavik an Bord war und wie immer bereit schien, direkt und geradeheraus ihre Bedenken auszusprechen. Er wusste ihre offene und ehrliche Art zu schätzen.

„Zur Kenntnis genommen, Lieutenant“, antwortete er. „Aber bei allem gebotenem Respekt vor dem diplomatischen Dienst würde ich mich doch nur ungern von einer Routinemission, bei der ich Bürokraten von A nach B schippere, davon abhalten lassen, ein unbekanntes Signal zu untersuchen, das möglicherweise von einer unbekannten Spezies stammt.“

„Ich neige dazu, Ihnen zuzustimmen, Captain“, sagte Spock. „Die bevorstehende Konferenz auf Musgrave IV ist bedeutsam, aber nicht von oberster Priorität. Je nachdem, was wir möglicherweise entdecken, oder auch nicht entdecken, werden keine Kriege ausbrechen, wenn wir etwas verspätet eintreffen.“

„Wir wären vielleicht sogar in der Lage, etwas von der verlorenen Zeit aufzuholen“, schlug Saavik vor. „Wir müssten nur unsere gegenwärtige Geschwindigkeit etwas erhöhen und die Maschinen etwas strapazieren.“

„Lassen Sie das Mr. Scott nicht hören, Lieutenant“, riet ihr Kirk und war dankbar dafür, dass Scott sich derzeit im Maschinenraum aufhielt. „Aber Sie haben recht. Uns steht eine neue und verbesserte Enterprise zur Verfügung, und unsere Maschinen sind in einem ganz hervorragenden Zustand. Zumindest versichert Scotty mir das immer wieder. Wir können vielleicht sogar mit Bleifuß fliegen, wenn wir müssen.“

Saavik warf ihm einen verständnislosen Blick zu. „‚Bleifuß‘?“

„Eine archaische menschliche Redensart“, erklärte Spock. „Sie bezieht sich auf primitive Landfahrzeuge, die von internen Explosionsmotoren angetrieben wurden.“ Die Andeutung eines Lächelns huschte über sein Gesicht. „Ich kann selbst aus schmerzhafter Erfahrung berichten, dass der Captain gelegentlich einen solchen Bleifuß anwendet.“

Kirk verstand die scherzhafte Anspielung auf ihr Abenteuer auf Iotia. Es war Jahrzehnte her, damals hatte er, zunächst sehr ungeschickt, versucht, selbst ein solch altmodisches Automobil zu fahren. Irgendwann hatte ich dann den Bogen raus, dachte er fast schon trotzig. Mehr oder weniger jedenfalls.

„Ich verstehe“, bemerkte Saavik und hob eine Augenbraue.

Kirk lächelte. Saavik glich ihrem vulkanischen Mentor in vielen Dingen. Der Captain war sich beinahe sicher, dass sie, wenn er das Thema das nächste Mal ansprach, genau darüber Bescheid wissen würde.

„Irgendwelche Hinweise darauf, wie alt das Signal ist?“, fragte er und kehrte damit zum eigentlichen Thema zurück. „Oder wie lange es schon gesendet wird?“

„Tut mir leid, nein, Captain“, antwortete Uhura. „Wenigstens noch nicht.“

„Mit anderen Worten, es könnte ein dringender Notruf sein. Oder es kann noch eine Weile warten.“

„Eine akkurate Schlussfolgerung“, bestätigte Spock. „Wir haben ebenso keine Anhaltspunkte dafür, wie lange das Signal noch gesendet wird.“ Er sah mit nachdenklicher Miene zum Captain hinüber. „Es wäre ein großer Verlust, wenn die unbekannten Entitäten, die für das Signal verantwortlich sind, sterben oder einfach an einen anderen Ort gehen, bevor wir die Gelegenheit haben, es zu untersuchen.“

„Ein Verlust, in der Tat“, sagte Kirk.

Dann traf er eine Entscheidung. Nach allem, was sie bisher wussten, verlangte das Signal nach einer umgehenden Antwort. „Mister Chekov, nehmen Sie Kurs auf das Varba-System.“

„Aye, Sir“, erwiderte Chekov.

Kirk erhob sich und ging zum Turbolift auf der Steuerbordseite. „Mr. Spock, die Brücke gehört Ihnen. Ich muss unsere Passagiere darüber informieren, dass sich ihre Reise ein wenig verzögert.“ Er zog eine Grimasse angesichts dieser Vorstellung. „Wünschen Sie mir Glück.“

„Vulkanier glauben nicht an Glück“, gab Spock trocken zurück. „Auch wenn unsere Erfahrungen oft das Gegenteil beweisen.“

Kirk hielt vor der Tür zum Turbolift inne. Er hatte es nicht eilig damit, einer Schiffsladung unzufriedener Diplomaten zu begegnen. Besonders die troyianische Botschafterin würde wohl Schwierigkeiten machen. „Wollen Sie damit andeuten, dass wir all die Jahre nur mit Glück überstanden haben?“

„Überhaupt nicht“, antwortete Spock. „Nur, dass Sie ein beachtliches Talent an den Tag gelegt haben, jeglicher Wahrscheinlichkeit zu trotzen.“

Kirk gefiel diese Ansicht. „Nun, dann hoffen wir mal, dass dieses Talent anhält, wenn wir Varba II erreichen und in Erfahrung bringen, was es mit diesem mysteriösen Signal genau auf sich hat.“

Kirk warf einen letzten nachdenklichen Blick auf den Hauptschirm der Brücke, auf dem die fernen Sterne in den gewaltigen Tiefen des Weltraums lockten. Er wusste, dass das Unbekannte immer potenziell gefährlich war, besonders, wenn es um Erstkontakte ging.

Dieser Ausflug war nicht ohne Risiko, wie Chekov sie so richtig erinnert hatte. Sie führten das Schiff in unbekannte Gewässer, um einen Ruf zu beantworten, dessen Ursprung und Bedeutung ein Rätsel war. Es war sogar möglich, dass sie nach einem Köder schnappten und direkt in eine Falle liefen.

Hoffen wir also, dass der Umweg das Risiko wert ist, dachte er.

Und die Gefahr.

Kapitel 2

„Wir nähern uns Varba II“, kündigte Spock an. „Wir werden in einer Minute in die obere Atmosphäre eintreten.“

Die Galileo befand sich im Sinkflug auf den Planeten, dessen nördliche Hemisphäre nun weitgehend das Sichtfeld aus der vorderen Windschutzscheibe des Shuttles ausfüllte. Eine dichte, wirbelnde senffarbene Atmosphäre verdeckte alle Meere und Kontinente, die sich auf der Planetenoberfläche befinden mochten. Der undurchdringliche Nebel, der eine seltsame subtile Leuchtkraft besaß, bedeckte den gesamten Planeten und war offenbar die Quelle der merkwürdigen elektromagnetischen Interferenzen, die das Signal, das hier auf Varba II seinen Ursprung hatte, so verzerrten. Sie stellten auch eine erhebliche Herausforderung für die Sensoren und Transporter der Enterprise dar. Deshalb hatte man sich entschieden, eher ein Shuttle zu nehmen, als sich blindlings auf den Planeten zu beamen.

„Und ich dachte, Argelius wäre neblig.“ Doktor Leonard McCoy beäugte die schimmernden Wolken aufmerksam. „Sind wir sicher, dass sich da unten irgendwo fester Boden befindet?“

McCoy hatte auf einem der Passagiersitze im Cockpit Platz genommen, neben Spock, der das Shuttle selbst hatte steuern wollen, um so das Signal bis zu seinem Ursprungsort zurückzuverfolgen. Ein Medikit der Sternenflotte stand zu Füßen des Doktors, einerseits für den Fall, dass sie tatsächlich auf irgendeine Art Notruf antworteten, andererseits, falls sich das Außenteam irgendwelche Verletzungen zuzog. Spock hoffte, dass sich diese Vorsichtsmaßnahme als unnötig erweisen würde, aber er war sich auch durchaus der Tatsache bewusst, dass die Landung auf einem unbekannten Planeten oft Risiken beinhaltete, die Leib und Leben gefährdeten. Er hatte mittlerweile an mehr Begräbnissen der Sternenflotte teilgenommen, als ihm lieb war … einschließlich seinem eigenen. Und inadäquate Daten erhöhten nur die Anzahl der Variablen in einer Berechnung.

„Wir können uns über nichts sicher sein“, begann Spock. „Die ungewöhnliche Atmosphäre des Planeten macht detaillierte Sensoranzeigen problematisch, aber es gibt auch Anzeichen für ein annähernd der M-Klasse entsprechendes Landschaftsszenario unter der schweren Wolkendecke.“ Der wissenschaftliche Offizier überprüfte eine Anzeige auf der Konsole vor sich. „Ich versuche, den Ursprungsort des Signals genauer zu erfassen. Ich konnte den Suchradius bereits auf ein Areal von fünfhundert Kilometern einschränken.“

„Fünfhundert, sagen Sie?“, gab McCoy zurück und schnaubte. „Sie werden schlampig, Spock. Ich hatte etwas präzisere Angaben von Ihnen erwartet, zumindest ein paar Stellen hinter dem Komma.“

„Ich versichere Ihnen, Doktor, dass meine Fähigkeiten durchaus nicht eingeschränkt sind. Je näher wir dem Ursprungsort kommen, desto effektiver werden wir den Suchradius eingrenzen können, da bin ich sicher.“

„Das hoffe ich doch sehr“, erwiderte McCoy. „Bitte vergessen Sie nicht, dass wir nicht mehr so jung und knusprig sind wie früher. Ich hätte nichts gegen ein wenig gesunde Bewegung einzuwenden, aber ich will auch nicht auf der Suche nach diesem verflixten Signal über den ganzen Planeten wandern.“ Er streckte sich unbehaglich in seinem Sitz. Muskeln und Gelenke knackten. „Die meisten von uns altern nicht so langsam wie ihr Vulkanier.“

„Mein Beileid, Doktor. Das muss wirklich unbequem für Sie sein.“

„Ja ja, legen Sie nur den Finger in die Wunde!“, grummelte McCoy und wechselte dann das Thema. „Es muss Jim umbringen, dass er bei dieser Expedition nicht dabei ist.“

„Es war eine logische Entscheidung“, antwortete Spock. „Der Captain kann schwerlich die Würdenträger im Stich lassen, für die er verantwortlich ist, nur um eine möglicherweise gefährliche Mission auf die Oberfläche anzuführen. Er hatte kaum eine andere Wahl, als auf der Enterprise zu bleiben.“

„Oh, ich verstehe schon, warum er uns nicht begleiten konnte“, erwiderte McCoy. „Irgendjemand muss die Wogen der Empörung dieser VIPs ja glätten. Aber Sie und ich wissen, dass Jim lieber mit uns in diese Suppe da unten fliegen würde.“

Spock musste dieser Einschätzung zustimmen. „Da haben Sie zweifellos recht, Doktor.“

Außer ihm selbst und Dr. McCoy bestand das Außenteam noch aus Chekov und einem dreiköpfigen Sicherheitsteam. Saavik hatte ebenfalls mitkommen wollen, aber ihre besonderen Fähigkeiten wurden bei dieser speziellen Mission nicht gebraucht. Darüber hinaus fühlte sich Spock als ihr Mentor verpflichtet, jeden Anschein von Bevorzugung zu vermeiden, den eine Bewilligung ihres Wunsches ohne guten Grund wohl dargestellt hätte. Sie war zweifellos enttäuscht, aber Enttäuschung war eine Emotion und daher etwas, mit dem ein Vulkanier rasch fertigwurde.

Zumindest nahm Spock das an.

Varba II wurde vor ihnen immer größer. Nun blinkte auch ein Annäherungsalarm auf dem Kontrollfeld vor ihnen.

„Wir treten in die Atmosphäre des Planeten ein“, meldete Spock und hob seine Stimme, damit es auch die hören konnten, die im Passagierbereich des Shuttles saßen. „Es ist möglich, dass es in dieser Atmosphäre zu Turbulenzen kommt. Bitte bereiten Sie sich darauf vor.“

„Oh Mann.“ McCoy überprüfte noch einmal seinen Sicherheitsgurt. „Ich wusste, ich hätte heute nichts frühstücken sollen.“

Spocks Warnung erwies sich als durchaus begründet. Auch wenn das Shuttle in einem sehr flachen Winkel und mit moderater Geschwindigkeit in die schimmernden gelben Wolken eintauchte, um die Hülle der Galileo möglichst wenig Stress auszusetzen, stellte sich die obere Atmosphäre des Planeten doch als entschieden stürmischer heraus als das Vakuum des Weltalls. Der schlanke Schiffskörper der Galileo war wesentlich aerodynamischer als die alten, eher kastenförmigen Shuttles, die in Spocks jungen Jahren dem Standard entsprochen hatten, aber dessen ungeachtet waren die Wetterbedingungen eine Herausforderung. Heftige Winde, die den Anzeigen nach Geschwindigkeiten von über hundert Stundenkilometern erreichten, prallten auf das Shuttle und stießen es hin und her. Spock brauchte seine ganze Konzentration und all seine Fähigkeiten als Pilot, um die Galileo unter Kontrolle und auf Kurs zu halten. Was nicht befestigt war, rollte lautstark im hinteren Kabinenteil herum. Chekov ließ prompt einen russischen Fluch vom Stapel.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas mal sage“, meinte McCoy mit einer Stimme, die von den Turbulenzen immer wieder erschüttert wurde. „Aber da bevorzuge ich doch den Transporter.“

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