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Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, April 2016

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Umschlaggestaltung Frank Ortmann

Umschlagabbildung ullstein bild; akg-images

Karten Peter Palm, Berlin

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ISBN Printausgabe 978-3-87134-826-6 (1. Auflage 2016)

ISBN E-Book 978-3-644-12181-2

www.rowohlt.de

ISBN 978-3-644-12181-2

Anmerkungen

«Der stille Typ»: Johannes Blaskowitz

1

Jugend von Johannes Blaskowitz: vgl. Giziowski, Blaskowitz, S. 15ff. Die Biographie ist wegen ihres hagiographischen Charakters freilich nur begrenzt von Nutzen.

2

«Dummheiten machen» und Werdegang Blaskowitz’: nach Friedrich-Christian Stahl: Generaloberst Johannes Blaskowitz. In: Ueberschär, Hitlers militärische Elite, S. 20 u. 21.

3

Morde in Bedzin, Einsatzgruppen in Polen: vgl. Snyder, Bloodlands, S. 142.

4

«Erschießungen unschuldiger Juden»: Hassell-Tagebücher, S. 152.

5

«Die Ansicht»: zit. nach Friedrich-Christian Stahl: Generaloberst Johannes Blaskowitz. In: Ueberschär, Hitlers militärische Elite, S. 23.

6

Denkschrift Blaskowitz 8. Dezember 1939: nach Giziowski, Enigma, S. 179f.

7

Ablösung von Blaskowitz und Nachfolge: vgl. Hans-Erich Volkmann: Zur Verantwortlichkeit der Wehrmacht. In: Müller, Volkmann, Wehrmacht, S. 1203f.

8

Zu Blaskowitz’ Tod ist anderer Ansicht Giziowski, Enigma, S. 467ff., doch erscheinen seine Quellen und Herleitungen sehr zweifelhaft.

«Ich danke Ihnen, dass Sie so menschlich waren»: Bob Doe, Jagdflieger (Großbritannien)

1

«Man muss sich auch in einem Krieg»: Bob Doe im Interview mit dem Autor, September 2009. Im Jahr 2015 hat seine Tochter Helen Doe, Historikerin in Exeter, die Geschichte ihres Vaters noch einmal erzählt und bezweifelt, dass es sich bei dem Deutschen um Pingel handeln könnte. Zu den verschiedenen Versionen vgl. Helen Doe, Fighter Pilot, S. 77.

«Lord Kern der Sache»: Harry Hopkins, Berater des Präsidenten (USA)

1

«Er las ihn wieder und wieder» (Szene an Bord der Tuscaloosa): zit. nach Roll, The Hopkins Touch, S. 74ff.

2

«den immensen Armeen Deutschlands»: Churchill, The Second World War 2, S. 494f.

3

«spezielle Iowa-Mischung»: Sherwood, Roosevelt, S. 14 u. 234. Der Name des florentinischen Staatsphilosophen und Politikers Niccolo Machiavelli (1469–1527) steht heute meist für eine Machtpolitik, für die der Zweck die Mittel heiligt. Svengali ist ein dämonisches, andere manipulierendes Genie aus dem Horrormärchen «Trilby» von 1894. Rasputin, geboren 1869, war ein russischer Prediger und angeblicher Wunderheiler mit erheblichem Einfluss auf die letzte Zarin Alexandra, er wurde 1916 ermordet.

4

«alarmiert, als er Hopkins sah»: Roll, Hopkins Touch, S. 81.

5

«Harry wer?»: zit. nach Manchester/Reid, Defender (The Last Lion 3), S. 256.

6

«es erscheint mir»: zit. nach Sullivan, Harry Hopkins, S. 53.

7

«Wenn Mut alleine»: zit. nach Roll, Hopkins Touch, S. 88.

8

«Berija nahm Stalins Arm»: zit. nach Chlewnjuk, Stalin, S. 337.

9

«Wir hatten keine Zeit»: zit. nach Sullivan, Harry Hopkins, S. 67.

10

«Große und heroische Tage»: zit. nach Roll, Hopkins Touch, S. 179.

«Ich könnte zu jedem Grabstein etwas erzählen»: Boris Dorfman, Rotarmist (Ukraine)

1

«Die Ukrainer empfingen»: Mick, Kriegserfahrungen, S. 470. Die Studie von Christoph Mick ist eine beklemmende, bedeutende Rekonstruktion einer Stadt in drei Jahrzehnten zügelloser Gewalt. Vgl. Sandkühler, «Endlösung», S. 202ff.

2

«Ich sah tausende»: Jakub Demel, zit. nach Mick, Kriegserfahrungen, S. 473.

3

Boris Dorfman in Lemberg: Interview mit dem Autor, 29. August 2014 in Lemberg. Über Boris Dorfman gibt es neuerdings auch einen Film von Gabriela und Uwe von Seltmann: «Boris Dorfman – A mentsh». Vgl. uwevonseltmann.worldpress.com.

«Wir spazieren durch den dunklen Wald»: Alki Zei, Partisanin (Griechenland)

1

«Der Kalte Krieg» und weitere Interviewzitate: Süddeutsche Zeitung, 17. Oktober 2009.

2

«Harte Pomeranzen, aus Bäumen gepflückt»: Zei, Die Verlobte, S. 108. Weitere Buchzitate S. 134 u. 232.

3

«Requiem für eine ganze Nation»: zit. nach http://www.ellasnet.de/die-verlobte-des-achilles-alki-zei (Ellasnet, online).

4

Alki Zeis Buch «Die Verlobte des Achilles».

«Trauer und Schande»: Hitlers Aufstieg und die Appeaser

1

«Das Knarren von Stiefeln»: Patrick Leigh Fermor: Die Zeit der Gaben. Zu Fuß nach Konstantinopel. Der Reise erster Teil (engl. Original 1977), S. 56.

2

«verwandelte sich unter meinem immer trüberen Blick»: Leigh Fermor, Zeit der Gaben, S. 143.

3

«zornig bis ins Mark»: Moorehead, Martha Gellhorn, S. 174.

4

Churchill-Rede vom 6. Oktober 1938: Churchill, Reden, S. 34.

5

«Eine Niederlage Deutschlands»: Thierry Maulnier in Le Combat, zit. nach Lukacs, Entmachtung, S. 242.

6

«Hatte Churchill, der – einer gegen alle …»: Haffner, Churchill, S. 108.

7

«Er war ein Mann …»: Haffner, Churchill, S. 113.

8

«Das ist unser Himmler»: zit. nach: Die Zeit, Serie: Der Weg in den Krieg, 8.9.1989.

«Eine neue Form des Kampfes»: der Blitzkrieg 1939/40

1

«Ich sah, wie sich das Gesicht des Krieges wandelte»: zit. nach Hastings, All Hell, S. 7.

2

«Die russischen Flugzeuge»: Gellhorn, Gesicht, S. 104.

3

«grundlegende Veränderungen»: zit. nach Longerich, Hitler, S. 708. Longerich geht hier ausführlich auf das Ausmaß, aber auch die Schwäche militärinterner Oppositionen gegen Hitler ein: «Im Ergebnis zeigte sich, dass Hitler keine Antipode hatte, die sich seinen Kriegsplänen wirkungsvoll entgegenstellen konnte.» (S. 710)

«Wir werden uns niemals ergeben»: Entscheidung in London

1

«fateful choices»: Kershaws so betiteltes Buch (dt. Fassung: Wendepunkte) nennt zehn Schlüsselentscheidungen (über die man im Einzelnen gewiss diskutieren kann; m.E. ist die Zahl der «Wendepunkte» zu groß, was aber das Verdienst der Studie nicht schmälern soll): 1. Großbritannien setzt 1940 den Kampf fort. 2. Hitler beschließt im zweiten Halbjahr 1940, die Sowjetunion zu vernichten. 3. Japan entschließt sich zum Krieg. 4. Mussolini will 1940 ein eigenes Großreich erobern und scheitert. 5. Roosevelt hilft den Briten bis Frühjahr 1941, so weit er kann. 6. Stalin verkennt 1941 die deutsche Gefahr. 6. Die USA führen 1941 einen unerklärten Krieg gegen das Reich. 8. Japan greift die USA an. 9. Hitler erklärt den USA den Krieg. 10. Sommer und Herbst 1941: «Hitler beschließt, die Juden zu ermorden.»

2

«Zwar erklärte der neue Premierminister»: Fest, Hitler (Bd. 2), S. 869. Zeitungszitate: www.winstonchurchill.org (in memoriam).

3

«Blut, Schweiß, Mühsal und Tränen»: Churchill, Reden, S. 53.

4

«Es gibt Anzeichen»: Colville, Downing Street, S. 140.

5

«Bis zum Jahre 1940»: Haffner, Churchill, S. 133.

6

«Wir werden uns niemals ergeben» – Rede Churchills: Churchill, Reden, S. 59ff.

«Welche Reserven besitzen wir noch?»: die Luftschlacht um England, Hitlers erste Niederlage

1

«Wir rechneten nicht damit»: zit. nach Bishop, Fighter Boys, S. 260.

2

Luftkämpfe am 15. September 1940: nach Houghs/Richards, Battle, S. 280ff.

3

Churchill und der «Battle of Britain»-Day: nach Churchill, The Second World War 3, S. 293ff.

4

«Als die Bombe einschlug»: Taylor, Coventry, S. 223. Warum der Siedler-Verlag dem Buch freilich den Untertitel «Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg» gab, bleibt offen; der Autor schreibt nichts dergleichen.

5

«Dutzende neuer Coventrys schaffen»: Taylor, Coventry, S. 369.

6

«Ich glaube, wir haben es geschafft»: zit. nach Kielinger, Der späte Held, S. 115.

Neujahr 1941: das seltsame Patt

1

Luftangriff auf Liverpool, Zitat John Adams: Williams, Battle, S. 106f.

2

«Wenn wir seinen Angriff abschlagen»: Churchill, Reden, S. 85.

3

«Deshalb wache er morgens auf»: nach Colville, Downing Street, S. 341.

4

«Die Prahlereien der Nazis»: Churchill, Reden, S. 129 (27. April 1941).

5

«Je länger die Briten durchhielten»: Stargardt, Der deutsche Krieg, S. 156.

6

«mit dem Heck zuerst»: Williams, Battle, S. 96.

7

«Transporte über die Ozeane»: zit. nach DRZWK 6, S. 279 (Beitrag Werner Rahn).

8

«Ich werde die Amerikaner hineinziehen»: zit. nach Gilbert, Churchill and America, S. 186.

9

«Großbritannien oder Russland?»: Keegan, Der Zweite Weltkrieg, S. 181.

10

fireside chat Roosevelt, 29. Dezember 1940: zit. nach Kershaw, Fateful Choices, S. 229.

11

«eine der Schlüsselentscheidungen»: Kershaw, Fateful Choices, S. 230.

12

Churchill-Zitate 9.2.1941: Churchill, Reden, S. 120ff.

«Rußland muß erledigt werden»: der Entschluss

1

«Englands letzte Hoffnung»: Halder, Kriegstagebuch, Bd. 2, S. 49. Vgl. DRZWK 4, S. 13ff. (Beitrag Jürgen Förster).

2

«daß man besser mit Rußland Freundschaft hält»: zit. nach Eberhard Jäckel: Hitlers doppeltes Kernstück. In: Förster, «Unternehmen Barbarossa», S. 19.

3

«steht in der Kontinuität»: DRZWK 4, S. 18 (Beitrag Jürgen Förster).

4

«Blaupause»: Institut für Zeitgeschichte, Hitler. Mein Kampf, S. 52 (Beitrag Andreas Wirsching).

5

«einmal zwölf- oder fünfzehntausend»: Institut für Zeitgeschichte, Hitler. Mein Kampf, S. 52 (Originaltext).

6

«Von Hitlers Hasspredigt»: Institut für Zeitgeschichte, Hitler. Mein Kampf, S. 53 (Beitrag Andreas Wirsching).

«Der Judaskuß»: Alternativen zum Russlandkrieg

1

«daß die gesamte Erziehung der Marine»: zit. nach Michael Salewski: Die Deutschen und die See. Stuttgart 2002, S. 333.

2

«Artillerie, Flugzeuge und Spezialwaffen»: zit. nach DRZWK 3, S. 134 (Beitrag Gerhard Schreiber).

3

«jede Idee eines Angriffs»: zit. nach: Der Spiegel, Nr. 20/1990.

«Fuchs auf freiem Feld erlegt»: die Italiener

1

«Sie waren müde»: zit. nach Dimbleby, Destiny, S. 21.

2

«Um das eigene Verhalten»: Bericht der von den Außenministern der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik am 28.3.2009 eingesetzten Deutsch-Italienischen Historikerkommission, S. 52. http://www.auswaertiges-amt.de/cae/servlet/contentblob/633874/publicationFile/175264/121219-DeuItalHistorikerkommission-Bericht.pdf

3

«All die Regimenter in Kairo»: Moorehead, Desert War, S. 6 .

4

«Es dämmerte»: zit. nach Dimbleby, Destiny, S. 47.

5

«Ich will hier nicht bleiben»: Moorehead, Desert War, S. 91.

6

«das völlige Versagen der italienischen Marine»: zit. nach DRZWK 3, S. 610 (Beitrag Bernd Stegemann).

7

«Wir lasen es alle zusammen»: zit. nach Dimbleby, Destiny, S. 51.

8

«Wir waren 21 Jahre alt»: zit. nach Hastings, All Hell, S. 114.

9

«In der Garnison»: Moorehead, Desert War, S. 145.

10

«Ich werde an die Zeit ungern erinnert»: Der Spiegel, Nr. 49/1976.

11

«Ich habe mich entschlossen»: DRZWK 3, S. 553 (Beitrag Gerhard Schreiber).

12

«Man fürchtete»: DRZWK 3, S. 561 (Beitrag Gerhard Schreiber).

13

«Die Männer waren so ausgelaugt»: zit. nach Moorehead, Desert War, S. 172.

14

«Der Krieg wird immer komischer»: zit. nach Beevor, Der Zweite Weltkrieg, S. 210.

15

«Hier endlich erreichten wir» und folgendes Zitat von Richard Dimbleby: zit. nach Dimbleby, Destiny, S. 166.

Griechisches Feuer: der deutsche Balkan-Feldzug

1

«Dieser Hitler stellt mich»: zit. nach Beevor, Der Zweite Weltkrieg, S. 176.

2

«F(ührer) tobt»: zit. nach DRZWK 3, S. 381 (Beitrag Gerhard Schreiber).

3

«der unmittelbaren Unterstützung des Landkrieges» und folgendes Zitat: Overy, Bombenkrieg, S. 28 u. 896.

4

«Ich hörte kein Geräusch»: zit. und übersetzt nach Auszug auf www.generalmihailovich.com.

5

«17000 Einwohner»: Churchill, Der Zweite Weltkrieg (dt. Fassung), S. 477.

6

«vorwiegend Juden und Kommunisten»: zit. nach Hamburger Institut für Sozialforschung, Vernichtungskrieg (Katalog), S. 46. Morde in Pancewo: S. 28ff. mit Bilddokumenten.

7

«Libyen erscheint uns wie ein Billardtisch»: zit. nach Buckley, Greece and Crete, S. 54.

8

«quite a disagreeable walk»: Colville, Fringes of Power, S. 374.

9

«Wir waren die letzten britischen Truppen»: zit. nach Hastings, Finest Years, S. 133.

10

Kampf um Malene und Cunea: vgl. Beevor, Crete, S. 111f.

11

Kampf um Heraklion: vgl. Beevor, Crete, S. 139.

12

«auf alles und jeden»: zit. nach Mooreheard, Desert War, S. 165.

13

«Waltzing Mathilda»: zit. nach Buckley, Greece and Crete, S. 271.

14

«Kreta-Interview»: nach: Der Spiegel, Nr. 3/1947.

15

Massaker von Kondomari und Aussage Weixler: Donovan Nuremberg Trial Collection, Bd. 12, Section 25.03 (Weixler information, 11. November 1945, Verfahren gegen Hermann Göring). Abrufbar unter http://www.kreta-wiki.de/wiki/Weixlers_Zeugenaussage (mit Bildern).

16

«Jede Warnung»: Churchill, The Second World War 3, S. 330.

Der Schakal und der Bär: Deutschlands Aufmarsch gegen Russland

1

«Es entstand die Frage»: Guderian, Erinnerungen, S. 139.

2

«Sie fragten nach meinem Ehering, bis ich»: zit. nach Snyder, Bloodlands, S. 151.

3

«Wjateschslaw Molotow war ein Mann»: Churchill, der Zweite Weltkrieg (dt. Fassung), S. 179.

4

«Wir hatten vorher»: Churchill, The Second World War 3, S. 516.

5

«Stalin ließ sich täuschen»: Chlewnjuk, Stalin, S. 301.

6

«Die Politik, Repressalien»: zit. nach: Der Spiegel, Nr. 7/1971, vgl. auch Kershaw, Fateful Choices, S. 244ff.

7

«voraussichtlich heftige Grenzschlachten» und folgende Zitate: zit. nach Andreas Hillgruber: Das Rußland-Bild der führenden deutschen Militärs vor Beginn des Angriffs auf die Sowjetunion. In: Wegner, Zwei Wege, S. 169ff.

«Ein stolzes Gefühl für jeden Deutschen»: Operation «Barbarossa»

1

«Ungeheure Materialmengen rollen»: zit. nach Birnbaum, Feldpostbriefe, S. 66.

2

«Wie ist das möglich?»: zit. nach Werth, Russia, S. 151.

3

«schon jetzt sagen» (Halder, 3. Juli 1941): zit. nach Weinberg, Welt, S. 297.

4

«Es ist ein Aufwaschen»: zit. nach Humburg, Gesicht, S. 125f.

5

«Drei Garben MG-Feuer»: zit. nach Werth, Russia, S. 152f.

6

«Die Bomben saßen gut»: Feldpostbrief Siebeler, zit. nach Birnbaum, Feldpostbriefe, S. 62.

7

«Es muss nur noch marschiert werden»: zit. nach Hartmann, Wehrmacht, S. 251.

8

Panzerschlacht in Mzensk: Hartmann, Wehrmacht, S. 309.

9

Deutsche und russische Panzer 1941: vgl. DRZWK 4 (Beitrag Rolf-Dieter Müller), S. 168ff.; Zahlen v.a. S. 182ff.

10

«Die deutschen Armeen»: Churchill, Second World War, S. 350.

11

Churchill an Stalin, 9. Juli 1941: zit. nach Churchill, Second World War 3, S. 340.

12

«Alarm! Feind überrennt …»: zit. nach Dokumenten aus: Die Geschichte der 15. Infanteriedivision 1935–1945. Marc-Stefan Seum, Homepage 15id.info: «Abwehrkämpfe der 15. I.D. im Jelnja-Bogen».

13

«den Eindruck eines traurigen Pathos» und folgende Zitate: Alexander Werth, Russland im Krieg, Teil 1. In: Der Spiegel 27/1965 (gekürzte und ergänzte deutsche Fassung von Werth, Russia).

«Niemals sah ich einen Menschen lächeln»: Leningrad

1

«ob man es unseren Soldaten zumuten kann»: DRZWK 4, S. 551 (Beitrag Ernst Klink).

2

«aber wenigstens nicht unmittelbar vor unseren Augen» (Leeb) und folgendes Zitat des OKW: zit. nach DRZWK 4, S. 551/552 (Beitrag Ernst Klink).

3

«Der Tod kam bei jeder Gelegenheit»: zit. nach Werth, Russia, S. 324. Zum Verlauf der Belagerung vgl. auch Overy, Russlands Krieg, S. 161ff.

4

«sah ich keinen einzigen Menschen»: zit. nach Werth, Russia, S. 339.

«Taifun»: Entscheidung vor Moskau

1

«Manche hatten gehofft»: zit. nach Römer, Kommissarbefehl, S. 204.

2

Materialverluste Stand 4. September 1941 nach: DRZWK 4, S. 571ff. (Beitrag Ernst Klink).

3

«den neuen Strapazen» und weitere Guderian-Zitate: Guderian, Erinnerungen, S. 178–182.

4

«Im Osten ist Härte»: zit. nach Christian Streit: Die Behandlung der sowjetischen Kriegsgefangenen und völkerrechtliche Probleme des Krieges gegen die Sowjetunion. In: Ueberschär/Wette, Der deutsche Überfall, S. 165.

5

«Anhaltende Regenfälle»: Fretter-Pico, Verlassen, S. 62.

6

«Neulich hat der Führer»: Feldpostbrief Anton Böhrer, 9. Oktober 1941. In: Birnbaum, Feldpostbriefe, S. 136.

7

Zit. nach Stopper, Brjansker Gebiet, S. 9.

8

Stalinrede 7. November 1941, nach Werth, Russia, S. 249.

9

«Die Tränen der Frauen»: zit. nach Overy, Russlands Krieg, S. 197.

10

«Schneehemden, Stiefelschmiere»: Guderian, Erinnerungen, S. 225.

11

«Sie verließen sich schlicht»: DRZWK 4, S. 592 (Beitrag Ernst Klink).

12

«Es knirscht und kracht»: DRZWK 4, S. 599 (Beitrag Ernst Klink).

13

«Für die Truppe ist es eine Qual»: zit. nach Der Spiegel 28/1965.

14

«machten sie zunächst den Schlamm»: Weinberg, Welt, S. 306.

15

«Die Straßen sind voller Menschen»: zit. nach Beevor, Schriftsteller, S. 84.

16

Schlacht um Tula, Dezember 1941: nach Werth, Russia, S. 255ff.; zur Biographie Boldins: Jan Foitzik: Wer war wer in der DDR?, Berlin 2010.

17

«Die Einnahme Moskaus»: Wegener, Moskau 1941, S. 35f.

18

«Wie sollte ein Krieg gegen Russland»: Haffner, Hitler, S. 146.

19

Frontbericht Osadchinsky: nach Hastings, All Hell, S. 166ff.

«In Rußland ist alles schwarz»: Wehe den Besiegten

1

«Liebes Schwesterchen»: Brief vom 20. Dezember 1941, zit. nach Birnbaum, Feldpostbriefe, S. 206.

2

Verlustzahlen Ostkrieg: nach Hartmann, Unternehmen Barbarossa, S. 115ff.

3

«Feind des russischen Volkes»: Aufruf Wlassow vom 27. Dezember 1942, zit. nach Overy, Russlands Krieg, S. 199.

4

«Wie sehr der Feldzug»: Fest, Hitler, S. 884.

«Die Schlucht liegt stumm, darüber das Vergessen»: Holocaust

1

«Er hatte nur ein ganz verschwollenes Auge»: zit. nach Sandkühler, Endlösung, S. 303, zu Beitz’ Beobachtungen auch Käppner, Berthold Beitz, S. 52ff.

2

Augenzeugenbericht von Hermann Gräbe, 13. Juli 1942, zit. nach Christian Habbe: Einer gegen die SS. In: Spiegel Spezial 1/2001, «Die Gegenwart der Vergangenheit».

3

Dina Pronitschewa in Babij Jar: zit. nach ihrem Bericht in Rosh/Jäckel, Der Tod, S. 48ff.

4

«Ein steiler Abhang»: zit. nach: Die Zeit, 18. Januar 1963 (Übersetzung von Eckhardt Schmidt und Alexander Kaernpfe).

5

«Ereignismeldungen UdSSR»: nach Andreas Hillgruber, Der Ostkrieg und die Judenvernichtung. In Ueberschär/Wette, Überfall, S. 194.

6

«eine letzte Steigerungsstufe»: Hillgruber, Hitlers Strategie, S. 593.

7

ADAP, Serie D, Bd. XIII.1, Nr. 114.

8

«nach Hitlers Septemberentscheidung»: Longerich, Hitler, S. 817.

9

«Wir sind wie Tiere»: http://www.yadvashem.org/yv/de/holocaust/about/pdf/documents/17.pdf.

10

«Vor dem Reichstag»: zit. nach Picker, Tischgespräche, S. 85.

11

Zur Atlantik-Charta ausführlich Meacham, Franklin and Winston, S. 147ff.

12

Diesen Zusammenhang sieht auch Müller, Der letzte deutsche Krieg, S. 108ff.; Näheres in Jersak, Interaktion, S. 311ff.

13

«Der Führer ist der Überzeugung»: zit. nach Friedländer, Jahre der Vernichtung, S. 267.

14

«Es waren zwei Gaswagen»: zit. nach Friedländer, Das Dritte Reich, Bd. 2, S. 262.

15

«Der Tod ist zu etwas Handfestem geworden»: zit. nach Friedländer, Das Dritte Reich, Bd. 2, S. 350.

«Kein falsches Mitleid»: der Generalplan Ost

1

«Sein Magen ist dehnbar»: zit. nach Ueberschär/Wette, Der deutsche Überfall, Dokument 37, S. 328 (1. Juni 1941).

2

«zig Millionen Menschen»: zit. nach Müller, Der letzte deutsche Krieg, S. 92.

«Wir kennen ja keine Rücksicht mehr»: Kommissarbefehl und «Partisanenkrieg»

1

«Politruks erledigt» und Zahl der nachgewiesenen Morde: Römer, Kommissarbefehl, S. 361 und 359.

2

«den Kampf zweier Weltanschauungen»: zit. nach Fest, Staatsstreich, S. 174.

3

«Die Bedenken entsprechen»: zit. nach Streim, Sowjetische Gefangene, S. 34.

4

«Der Kommissarbefehl demonstriert»: Müller, Der letzte deutsche Krieg, S. 96.

5

«Meine Herren, ich stelle fest» und Entsendung von Gersdorffs zum OKH: zit. nach von Gersdorff, Soldat, S. 88ff. Der Vorgang wird auch sehr anschaulich geschildert bei Fest, Staatsstreich, S. 179ff.

6

Zur Rolle Mansteins 1941 ausführlich: Hürter, Hitlers militärische Elite, S. 418. Dieser Darstellung ist auch die Episode von Simferopol entnommen.

7

«bestimmungsgemäß behandelt»: von Wrochem, Manstein, S. 69.

8

«den Befehl Stalins»: zit. nach Römer, Kommissarbefehl, S. 231; Felix Römer geht hier auch auf Dichtung und Wahrheit bei den Berichten über sowjetische Verbrechen ein.

9

«Die Rote Armee nimmt …»: zit. nach DRZWK 4, S. 789 (Beitrag Hans-Joachim Hoffmann).

10

«Feinde zu vernichten»: zit. nach DRZWK 4, S. 756 (Beitrag Hans-Joachim Hoffmann).

11

Leonid Serafimowitsch und die Partisanen: nach Simonow, Kriegstagebücher, 36ff.

12

«Die Vorstellung»: Hamburger IfS, Vernichtungskrieg, S. 138.

13

«Der Kampf der Russen»: Denkschrift vom August 1941, zit. nach Hartmann, Wehrmacht, S. 540.

14

«Während des Kampfes»: zit. nach Römer, Kommissarbefehl, S. 237 (Juli 1941).

15

Feldpostbriefe Marlow und Siebeler: zit. nach Birnbaum, Feldpostbriefe, S. 71 und 63.

16

«Ich kann nur sagen»: Manstein, Verlorene Siege, S. 603.

«Ich wundere mich, dass ich überlebte»: der Massenmord an den sowjetischen Gefangenen

1

«Es war in dieser angespannten Versorgungslage»: zit. nach Streit, Keine Kameraden, S. 129.

2

«Hekatomben von Leichen»: zit. nach Streit, Keine Kameraden, S. 131.

3

«Eine Welle der Solidarität» und Todeszahlen in Auschwitz: nach Otto, Wehrmacht, S. 192. Mit Markierung sind die Häftlingsgruppen gemeint, deren Kleidung von der SS unterschiedlich markiert wurde.

4

«an Verwahrlosung starben»: Beevor, Der Zweite Weltkrieg, S. 245.

5

«Seien Sie froh», zit. nach Otto, Wehrmacht, S. 207.

6

«Die Menschen waren dünn»: zit. nach: Die Zeit, 17. Juni 2010.

«Träger einer unerbittlichen völkischen Idee»: die Schuld der Wehrmacht

1

«Hitlers Geiselbefehl»: zit. nach Messerschmidt, Militarismus, S. 265; zum Verhalten der Generäle vor dem Nürnberger Tribunal ausführlich Heer/Naumann, Vernichtungskrieg, S. 531ff.

2

«Es handelt sich um einen Vernichtungskampf»: zit. nach Messerschmidt, Militarismus, S. 228.

3

«Das jüdisch-bolschewistische System»: zit. nach Ueberschär/Wette, Der deutsche Überfall, S. 290, Dokument 22.

4

«Der Soldat ist im Ostraum»: zit. nach Stargardt, Der deutsche Krieg, S. 217, Befehl an die 6. Armee vom 10. Oktober 1941.

5

Befehle Reichenau 1941: Messerschmidt, Militarismus, S. 233f.

6

«Judeo-Bolschewismus» und Radikalisierung vgl.: Pohl, Herrschaft, S. 27ff. (Zitat S. 32).

7

«Wegbereitern Hitlers»: Wette, Militarismus, S. 170.

8

«Die Identität dieser Generation»: Felix Römer: Volksgemeinschaft in der Wehrmacht? Milieus, Mentalitäten und militärische Moral in den Streitkräften des NS-Staates. In: Welzer u.a., «Der Führer», S. 73.

9

«Schont Euer Leben!»: Sowjetunion 1941, Deutsches Historisches Museum, Inventar-Nr. 1990/1015.

10

Zu Hosenfeld, Lofy und Battel ausführlich Wette, Judenretter in Uniform. Zu Beitz: Käppner, Berthold Beitz, S. 41ff., sowie Sandkühler, «Endlösung», S. 290ff.

11

«Ihr Zusammenhalt»: Hartmann, Unternehmen Barbarossa, S. 25.

12

«In Nowgorord»: zit. nach Heer/Naumann, Vernichtungskrieg, S. 117. Solche Details dokumentierte die «Wehrmachtsausstellung» von 1995 in großer Zahl.

13

«In den letzten Tagen»: zit. nach Katrin Kilian: «Man stirbt nicht gern, wenn man 22 Jahre alt ist, aber ich war bereit …» Der Krieg in Russland 1941 bis 1945 im Spiegel deutscher Feldpostbriefe. In: «Unternehmen Barbarossa». Edition geschichtswissenschaftlicher Beiträge zum Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945. Historisches Zentrum Hagen 2005. www.historisches-centrum.de/forum/kilian02-1.html.

14

«Der Krieg gegen diese Untermenschen»: zit. nach Hastings, All Hell, S. 148.

15

«Wir haben im Anfang» und folgende Zitate: aus Römer, Kameraden, S. 416 u. 427.

«Träger einer unerbittlichen völkischen Idee»: die Schuld der Wehrmacht

16

«Stille Helden» und ihr Andenken, s. Wette, Ehre, S. 229ff.

17

«Krepieren muß jeder»: zit. nach Wette, Ehre, S. 251.

«Hier muss ich also sterben»: die Wende vor Moskau

1

«Wie eine von Panik überwältigte Herde» und Erlebnis Linsen: zit. nach Hastings, All Hell, S. 167.

2

«Da müssen wir nun den Boden aufgeben»: zit. nach Simonow, Kriegstagebücher, S. 103f.

3

«Unsere Infanterie hielt an»: zit. nach Wegener, Moskau, S. 151.

4

«Man hat den Gegner»: zit. nach Guderian, Erinnerungen, S. 237.

«Japans große Stunde»: der fremde Verbündete

1

«Nötiger als gedacht»: zit. nach DRZWK 4, S. 905 (Beitrag Jürgen Förster).

2

«Ich habe das alles nicht gewollt»: zit. nach DRZWK 4, S. 906 (Beitrag Jürgen Förster).

3

«an 134 von 180 Tagen»: DRZWK 6, S. 235 (Beitrag Werner Rahn).

«Tora, Tora, Tora!»: Pearl Harbor

1

«Überall entlang der sonnenbeschienenen Straße»: The Seattle Times (online), 7. Dezember 2012. http://www.seattletimes.com/nation-world/reporters-untold-story-of-pearl-harbor-attack-is-finally-published/.

2

Auch das deutsche Handbuch zum Zweiten Weltkrieg schreibt: «Diesbezügliche Vermutungen bzw. Verdächtigungen, die immer wieder in der Literatur auftauchten, erwiesen sich bei näherer Betrachtung als falsch.» DRZWK 6, S. 237 (Beitrag Werner Rahn).

3

«Aber als ich das Dock erreichte»: Bericht Richard Mueller Nixon, http://usswestvirginia.org/stories.

4

Rolle der US-Flugzeugträger bei Pearl Harbor; vgl. Times-Herald, Washington, D.C., 28. September 1944.

5

«Nun sitzen wir alle in einem Boot»: zit. nach Raymond Seitz: The Special Relationship – «All in the Same Boat». Vortrag am Churchill Center, 2011. www.winstonchurchill.org; Churchill, The Second World War 3, S. 537ff.

6

«Innerhalb weniger Augenblicke»: zit. nach Alan Matthews: The Sinking of the Prince of Wales and Repulse. A series of personal accounts compiled from crew members. www.microworks.net (pow_repulse).

«With all her power and might»: Roosevelt gegen Hitler

1

«Mit Japan schwimmen»: zit. nach DRZWK 4, S. 906 (Beitrag Jürgen Förster).

2

«Der Wendepunkt»: Lukacs, Entmachtung, S. 136.

3

Rosenman-Episode nach Meacham, Franklin and Winston, S. 133f.

«Die Flamme des Zorns»: Epilog

1

«einen rundlichen, kahlköpfigen, rotwangigen Gentleman»: zit. nach Meacham, Franklin and Winston, S. 142.

2

«In die Herzen von Millionen»: Churchill, Reden, S. 146.

Für Jurek Rotenberg, meinen Freund, von dem ich so vieles lernen durfte

Things fall apart; the centre cannot hold.

Mere anarchy is loosed upon the world.

The blood-dimmed tide is loosed, and everywhere

The ceremony of innocence is drowned;

The best lack all conviction, while the worst

Are full of passionate intensity.

 

Alles zerfällt; das Zentrum hält nicht stand.

Schiere Anarchie wird losgelassen auf die Welt.

Blutrot schwappt frei die Flut, und rings umher

Das Spiel der Unschuld wird ertränkt.

Die Besten haben keine Überzeugung mehr; die Schlimmsten

Sind von der Kraft der Leidenschaft erfüllt.

 

William Butler Yeats (1865–1939): The Second Coming

Vorwort

Als Boris Dorfman geboren wurde, das war im Jahre 1923, gehörte seine Heimatstadt Cahul zu Rumänien. Das Städtchen, heute Teil der Republik Moldawien, liegt in Bessarabien, auf das die Sowjetunion Ansprüche erhob, weil es einst zum russischen Zarenreich gehört hatte. Die jüdische Familie Dorfman zählte zum gebildeten und aufstrebenden Bürgertum, man sprach zu Hause jiddisch. Als Boris Dorfman sechzehn Jahre alt war, teilten die Diktatoren Adolf Hitler und Josef Stalin Osteuropa heimlich unter sich auf. Bessarabien gehörte zur «Interessenssphäre» der Sowjets, die 1940 einrückten und das Land gewaltsam okkupierten. Er war nun sowjetischer Staatsbürger rumänischer Herkunft und jüdischer Identität. Zu den Zehntausenden, welche die neuen Herren als verdächtige Elemente tief nach Russland deportieren ließen, gehörten auch die Dorfmans. Er kämpfte als Rotarmist ab 1941 gegen die Rumänen und die Deutschen, 1944 kam er nach Lemberg in der Ukraine und blieb. Von den einhundertsechzigtausend Juden Lembergs lebte kaum noch jemand, die Deutschen hatten fast alle ermordet. Boris Dorfman erlebte, wie Stalin Zehntausende Polen aus der Stadt nach Westen «umsiedeln» ließ und wie die letzten Spuren jüdischer Kultur von den Kommunisten unterdrückt wurden.

Jetzt ist Boris Dorfman früherer Rumäne, früherer Bürger der Sowjetunion und heutiger Bürger der Ukraine; er fühlt und versteht sich als Jude, der die Geschichte und Traditionen seiner Gemeinde lebendig erhält. Er liebt seine Stadt und sein Land, aber viel lieber wäre ihm, dass nicht schon wieder Krieg herrschen würde, diesmal zwischen der Ukraine und den russischen Separatisten im Donbass. Er sagt heute: «Warum ist keine Seite bereit zu Kompromissen? Wir haben doch 1941 erlebt, welche Schrecken der Krieg bringt.»

Drei Staaten, drei Systeme, drei Kriege: das Leben des Boris Dorfman.

Die Staaten: Rumänien, die Sowjetunion, die Ukraine. Die Systeme: nationalistische Diktatur, Sowjetkommunismus von Stalin bis Gorbatschow, die postsowjetische Ukraine in allen ihren Zuständen von 1991 bis heute. Die Kriege: 1940, 1941 bis 1944, 2012 bis heute.

Für Menschen seiner Generation ist das nicht einmal ein ungewöhnlicher Lebensweg. Der Krieg riss sie fort wie ein Sturm, es gab kein Halten; er schleuderte sie durch einen Wirbel neuer Herren und Ideologien, und der Einzelne konnte fast nichts dagegen tun. 1941, vor fünfundsiebzig Jahren, überfiel die Wehrmacht die Sowjetunion und entfesselte den Vernichtungskrieg, der alle Schrecken der bisherigen Feldzüge um ein Vielfaches vergrößerte, so schlimm die Bombenangriffe, Massaker und Kämpfe auch gewesen sein mochten. Es ist das Jahr, in dem die Flamme des Krieges von Mitteleuropa übersprang auf den Balkan, nach Griechenland, nach Russland und schließlich in den Pazifik. Er hatte, als es begann, wie ein europäischer Krieg ausgesehen, wenn auch ein besonders brutaler, und viele hofften, er habe seinen Höhepunkt bereits überschritten und werde bald zu Ende gehen. Doch er war ein Weltkrieg, als es endete, die größte militärische Auseinandersetzung der Geschichte, die alle Kontinente erfasste und wenige Staaten der Welt unberührt ließ. Es war das Jahr, in dem der Zivilisationsbruch durch Hitlerdeutschland zwar nicht begann, das war schon 1939 in Polen geschehen, aber zu einer ungeheuren Zahl neuer Opfer führte und als systematischer Genozid organisiert wurde: der Mord an den Juden, den sowjetischen Kriegsgefangenen, der Beginn des «Generalplans Ost» als Basis des deutschen «Lebensraums» im Osten.

Es leben nicht mehr viele Menschen, die dieses entscheidende Jahr noch als Erwachsene miterlebt haben und davon berichten können. Mit der Lebenswirklichkeit der Jüngeren hat es äußerlich so wenig zu tun wie der Mongolensturm von 1241, sieben Jahrhunderte zuvor. Selbst die Großeltern, die meisten von ihnen waren 1941 noch Kinder gewesen wie meine Mutter, deren Vater am 22. Juni im Radio vom Angriff auf die Sowjetunion hörte, das Gerät ausschaltete und sagte: «Der Hitler, dieser Verbrecher.» Für die Generation, die in den sechziger und siebziger Jahren geboren wurde, war die Zeitzeugenschaft der Älteren noch so selbstverständlich, dass man sich oft erst, als wieder einmal eine Beerdigung anstand, Vorwürfe machte, sie nicht noch mehr und noch genauer gefragt zu haben. Viele wären freilich nicht bereit gewesen, die Wahrheit oder überhaupt etwas zu sagen. Und für die anderen, die etwas zu sagen gehabt hätten, kam das Interesse der Nachgeborenen zu spät.

Dieses Buch möchte heutigen Lesern in verständlicher und anschaulicher Weise nahebringen, welche großen und unwiderruflichen Weichenstellungen das Jahr 1941 brachte und welche Motive die Handelnden umtrieben. Es ist kein fachwissenschaftliches Werk, sondern gedacht für ein breites Publikum; aber es beruht auf den Erkenntnissen, welche die Historiker gerade in den vergangenen zwei Jahrzehnten so reichlich gewonnen haben.

Es ist ein Buch über den Krieg. Über den Krieg als Mittel der Politik und über die Politik im Banne eines Krieges, in dem es keinen Ausgleich und keine Kompromisse geben konnte. Diesen Krieg würde Hitlerdeutschland gewinnen, oder seine Feinde, die es angegriffen hatte, würden es tun. Das Buch handelt von den Politikern, die ihn beschlossen und betrieben; von den Soldaten, die ihn führten; von den Menschen, über die er hinwegrollte wie eine Walze aus Feuer; es handelt von Grausamkeit und Verzweiflung, von Mut und Widerstehen.

Und es handelt von der Verantwortung des Menschen für sein Handeln. Ein Krieg ist so wenig wie eine Diktatur eine Sturmflut oder eine Lawine, er ist keine Naturkatastrophe, die unverhofft hereinbricht. Sehr viele Menschen haben Handlungsspielräume, und mögen sie noch so klein sein. Sie haben die Wahl, die richtige oder die falsche Entscheidung zu treffen, wenn auch oftmals nur in Details und innerhalb jener winzigen Ausschnitte des Geschehens, innerhalb deren sie sich bewegten. Ein junger Mann aus, sagen wir, dem Spessart hatte 1941 keine Wahl, ob er zu den Soldaten ging oder nicht; er war durch Wehrpflicht und die mordlustige Militärjustiz dazu gezwungen, gleich, ob er sich für den Krieg begeisterte, ihn fürchtete oder ablehnte. Er war aber nicht gezwungen, in Russland Wehrmachtsbordelle aufzusuchen, auf Zivilisten zu schießen, Speisekammern in Dörfern zu plündern oder lachend Fotos von Judenpogromen zu machen. Es gab sehr viele Soldaten, die solche Dinge getan haben; es gab auch viele, die das nicht taten. Es gab Spielräume. Das Erschreckende ist, wie viele sie nicht nutzten und damit zu Trägern des Vernichtungskrieges wurden. Und doch ist Schuld immer eine individuelle Frage.

Aber weil es so viele, sehr viele waren, die schuldig wurden, handelt das vorliegende Buch auch von der Frage, warum die Wehrmacht sich in solchem Ausmaß an einem verbrecherischen Krieg beteiligte. Heute, zwanzig Jahre nach der Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung und den Arbeiten vieler Historiker wie Jürgen Förster, Johannes Hürter, Christian Hartmann, Wolfram Wette und anderen, muss man nicht mehr darüber diskutieren, ob die Wehrmacht einen verbrecherischen Krieg führte. Natürlich tat sie es.

Das macht nicht jeden zum Verbrecher, der in ihr diente oder dienen musste, solch kollektive Urteile sind immer falsch. Doch sie hat auch nicht, wie es noch Jahrzehnte nach 1945 behauptet wurde, einen richtigen Krieg im falschen, einen «normalen» oder «fairen» Krieg für ein mörderisches System geführt. Das ist an sich ein Widersinn. Aber das Selbstbild einer in großen Teilen «sauberen Truppe», das die beteiligten Generäle gleich nach dem Krieg zeichneten, blieb lange lebendig.

Es hat die «Traditionspflege» der Bundeswehr, ausgerechnet der Armee des Parlaments und des «Staatsbürgers in Uniform», noch über die Ära Kohl hinaus belastet und mitgeprägt. Es hat dazu geführt, dass die ersten klugen Ansätze einer kritischen Militärgeschichtsschreibung, entworfen von Manfred Messerschmidt, am Militärhistorischen Forschungsamt in den Siebzigern auf wenig Gegenliebe stießen. Die Kämpfe von damals muten heute selbst schon wie ein Stück Geschichte an. Sie spiegeln sich noch wider in den ersten Bänden des Standardwerks «Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg». Im Band über den Überfall auf die Sowjetunion, erschienen 1983, haben einige Verfasser wie Jürgen Förster das Konzept des Vernichtungskrieges, den die Wehrmachtsführung bewusst mittrug, klar erfasst und beschrieben. Andere behaupteten noch, «Barbarossa» sei im Grunde ein deutscher Präventivkrieg gegen einen russischen Überfall gewesen. Was den Historikern misslang, schaffte die Wehrmachtsausstellung 1995. Sie enthielt garstige Fehler und manche Übertreibungen, aber sie war es, die den Bann gebrochen hat. Seitdem ist es leichter, das Jahr 1941 in Gänze zu betrachten, in dem Hitler seine willigen Generäle den Vernichtungskrieg planen und ausführen ließ.

Es markiert den großen Wendepunkt in der Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Als es begann, stand Großbritannien allein gegen das triumphierende Hitlerreich. Als es endete, führte dieses Reich Krieg gegen die Sowjetunion und die USA. Es war ein Krieg geworden, den es nicht gewinnen konnte und glücklicherweise auch nicht gewonnen hat. Es war auch die Entscheidung zwischen drei Systemen und Weltanschauungen. Anfangs triumphierte der Faschismus, und Hitlers Deutschland, ausgerechnet, war im Bunde mit der Sowjetunion. Zur gleichen Zeit folterte und ermordete die SS in den Konzentrationslagern deutsche Kommunisten. Das perverse Bündnis, das die totalitären Diktaturen 1939 geschlossen hatten, nutzte beiden. Stalin bekam erhebliche Teile Osteuropas und sah erst einmal zu, wie Hitler sich anschickte, die Demokratie in Europa auszulöschen. Aus sowjetischer Sicht war der fortwährende Krieg zwischen Deutschland und England nur ein Gemetzel kapitalistischer Staaten unter sich. Solange es dabei blieb, würden sie sich nicht gegen die Sowjetunion richten, so das Kalkül.

Es hatte unrichtiger nicht sein können. In der Strategie des deutschen Diktators und seiner Umgebung war es das erklärte Ziel schon seit 1940, die Sowjetunion zu vernichten, die in der NS-Ideologie ein «jüdisch-bolschewistisches» System darstellte. Das eroberte Land sollte zum deutschen «Lebensraum im Osten» werden. Mit dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941, dem «Fall Barbarossa», erreichte dieser Krieg eine ganz neue Dimension des Schreckens. Zwei das Leben ihrer Bürger allumfassende, ideologisch begründete Diktaturen mobilisierten alle ihre gewaltigen Kräfte und Ressourcen. Nie zuvor hatten so große Armeen so erbittert gegeneinander gekämpft, nie zuvor hatten Eroberer ein solches Ausmaß an Mord und Verwüstung gebracht wie die Deutschen.

Die Sowjetunion hätte wahrscheinlich nicht überlebt ohne die letzte Bastion der – von ihr so verachteten – demokratischen Freiheit Europas: Winston Churchills Großbritannien. Churchills stolze Kampfansage an Hitler, «wir werden uns niemals ergeben», beraubte den deutschen Diktator jeder Hoffnung, er werde im Osten jemals freie Hand für seinen Vernichtungsfeldzug bekommen. Der Versuch Hitlers, seinen Ostkrieg gegen Interventionen der Briten abzusichern, trug den Krieg auf den Balkan, nach Griechenland und Nordafrika. In der perversen Logik der Nazi-Ideologie musste der Russlandfeldzug gewonnen sein, bevor die Amerikaner Großbritannien beispringen würden. Um sie zu schwächen, verbündete sich das Deutsche Reich mit Japan, und im Dezember 1941, binnen weniger Tage, entschied sich nach dem Angriff auf Pearl Harbor das Schicksal der Welt.

Diese historischen Entscheidungen und vor allem das Ringen dreier Systeme 1941 will das vorliegende Buch beschreiben. Der epochale Einschnitt jenes Jahres war ohne jeden Zweifel der Überfall auf die Sowjetunion, er steht daher im Mittelpunkt, samt seinen Zielen und Verbrechen. Es will nicht der Versuchung erliegen, die Verbrechen Hitlers und Stalins ganz oder fast gleichzusetzen. Gewiss, viele, die nach 1939 in Stalins finsteren Machtbereich geraten waren – Polen, Balten, Bessarabier, Juden –, hätten nicht für möglich gehalten, dass es noch schlimmer kommen könnte; diese Zwangsherrschaft aus Terror und Indoktrination übertraf alles Bisherige. Die Deutschen aber belehrten sie eines Schlechteren: Es konnte noch schlimmer kommen, viel schlimmer. Wenn heute Bücher wie Antony Beevors «Stalingrad» und «Berlin» oder Timothy Snyders «Bloodlands» die Gräuel beider Seiten schildern, ist das nur angemessen, solange man sie nicht gleichsetzt. Diese Werke sind aber auch ein verdienstvoller Versuch, die angelsächsische Perspektive auf den Krieg zurechtzurücken, in welcher Stalins Reich jahrzehntelang weder in seiner moralischen Abgründigkeit noch in seinem entscheidenden Beitrag zum Sieg über Nazideutschland angemessen erfasst worden war.

Aber darüber darf man nicht vergessen, dass auch die demokratische Welt 1941 zu ihrer Kraft und ihren Werten zurückfand, obwohl die USA noch lange am Rande des Krieges verharrten. Wahrscheinlich wäre es den angelsächsischen Mächten ohne den Kampf der Sowjetunion nur mit äußerster Mühe – oder der Atombombe – gelungen, Hitlerdeutschland zu schlagen und Europa zu befreien. Und umgekehrt: Ohne die allein gegen die Nazis kämpfenden Briten und ohne die Amerikaner, die mit Geld, Material und Waffen halfen, hätte die Sowjetunion das Jahr 1941 kaum überlebt. Auch davon handelt dieses Buch: von der späten, beinahe zu späten Selbstbehauptung der freien Welt, einer ethisch fundierten Welt, die wir heute als viel zu selbstverständlich betrachten. Aber das ist sie nicht. Sie ist eine historische, einmalige Errungenschaft, und 1941 markiert das Jahr, in dem sie ihre Stimme, ihre Würde und ihre Kraft wiederfand.

 

München, im Januar 2016

Joachim Käppner

Fünf Menschen, 1941