„Nachhaltige Entwicklung braucht die Einbeziehung und aktive Mitwirkung wichtiger Zielgruppen.“ So heißt es im Ergebnispapier zur Weltgipfel-Nachfolgekonferenz „Rio +20“ aus dem Juni 2012. Stiftungen werden in der Aufzählung dieser Zielgruppen explizit genannt.
Die deutschen Stiftungen nehmen die Aufforderung gern an. Insbesondere der Arbeitskreis Umwelt, Natur, Gesundheit sendet im Namen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen umweltpolitische Signale in Richtung Politik und erarbeitet konkrete Lösungsvorschläge. In der Duderstädter, der Wörlitzer, der Oberstdorfer und zuletzt der Lenzener Erklärung positioniert sich der Arbeitskreis zu aktuellen Themen wie der Energiewende, dem Klimaschutz und dem langfristigen Erhalt des Naturerbes.
Die deutschen Umweltstiftungen wollen bei diesen Themen aktiv mitgestalten. Die nun in 3. Auflage vorliegende Broschüre bestärkt diese Dialogbereitschaft und gibt den Gesprächspartnern ein Gesicht. Insgesamt 140 Porträts sind in der Broschüre enthalten, das ist ein Plus von mehr als 40 Prozent gegenüber der vorherigen Auflage.
Das „Who ist Who“ der Umweltstiftungen vereint Gründungsgeschichten, Arbeitsweisen und die Vorstellungen guter Stiftungsprojekte vom Stadtgarten bis zur Moorrenaturierung. Gleichzeitig bietet der Band Impulse für Menschen, die in Zukunft eine Stiftung errichten wollen und nach Beispielen guter Stiftungspraxis und geeigneten Themenschwerpunkten suchen.
Für die Anregung zu dieser Broschüre, das erfolgreiche Trommeln um Mitwirkende und die Abwicklung der Produktion danken wir der Allianz Umweltstiftung und vor allem ihrem Vorstand und langjährigen Leiter des Arbeitskreises Umwelt, Natur, Gesundheit Dr. Lutz Spandau ganz herzlich. Ich wünsche allen Stiftungsvertreter(inne)n und -mitarbeiter(inne)n ein gutes Gelingen und eine erfolgreiche Hand bei der Verfolgung ihrer Stiftungsziele!
Ihr
Dr. Wilhelm Krull
Vorsitzender des Vorstandes des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, Generalsekretär der VolkswagenStiftung
Umweltstiftungen: Ideen – Ziele – Merkmale
Ein Netzwerk grüner Stiftungen
Wo Stiftungen Umwelt- und Landschaftsschutz wichtig ist
Umweltstiftungen im Bundesverband Deutscher Stiftungen
Allianz Umweltstiftung
Beatrice Nolte Stiftung
Bürgerstiftung Bovenden
Bürgerstiftung Kulturlandschaft Spreewald
Bürgerstiftung Lörrach
Bürgerstiftung Rietberg
Buhck-Stiftung
BUNDstiftung
cdw Stiftungsverbund gGmbH
Clément-Stiftung
„Der Schöpfung eine Chance“
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Deutsche KlimaStiftung
Deutsche Umweltstiftung
Deutsche Wildtier Stiftung
Dr. Joachim und Hanna Schmidt Stiftung für Umwelt und Verkehr
Dresdner Stiftung für Soziales & Umwelt der Stadtsparkasse Dresden
Eden-Stiftung zur Förderung naturnaher Lebenshaltung und Gesundheitspflege
Edmund Siemers-Stiftung
Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz
Erwin-Warth-Stiftung
EuroNatur Stiftung
European Climate Foundation
Ferdinand-Quirll-Stiftung
Förderstiftung der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt
Fondazione L‘Unione Europea Berlin
Forschungsstiftung Ostsee
Global Nature Fund
Gregor Louisoder Umweltstiftung
Hans Sauer Stiftung
Heidehof Stiftung GmbH
Heinrich-Böll-Stiftung
Heinz Sielmann Stiftung
HIT Umwelt- und Naturschutz
Stiftungs-GmbH Horst Richard Kettner Stiftung
Horst-Rohde-Stiftung
100 prozent erneuerbar stiftung
Jägerstiftung natur + mensch
Jockel-Stiftung
Karla-Bauer-Stiftung
Karl-Oskar Koenigs-Stiftung Nationalparke
Klimaschutzstiftung Jena-Thüringen
Kurt und Erika Schrobach-Stiftung
Landschafft – Deutsche Stiftung Kulturlandschaft
Lennart-Bernadotte-Stiftung
Loki Schmidt Stiftung
Manfred-Hermsen-Stiftung
Markus-Stiftung
Martin Görlitz Stiftung für Energie, Umwelt und Soziales
Michael Otto Stiftung für Umweltschutz
Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur
NABU-Stiftung Naturerbe Baden-Württemberg
Nagelschneider Stiftung
Nationalparkstiftung Unteres Odertal
NatureLife-International
Naturlandstiftung Saar
Natur-Netz Niedersachsen
Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück
Naturschutzstiftung Deutsche Ostsee
Naturschutzstiftung Landkreis Harburg
Naturschutzstiftung van Meeteren
Naturstiftung David
Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung
Niedersächsische Wattenmeer-Stiftung
Nieklitzer Ökologie- und Ökotechnologie-Stiftung
NRW-Stiftung
Ökumenische Stiftung für Schöpfungsbewahrung und Nachhaltigkeit
OroVerde – Die Tropenwaldstiftung
Paul & Yvonne Gillet-Stiftung
Projekt Wald in Not
Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung
Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt
save our nature Stiftung
Schützt die Allmende!
Schweisfurth-Stiftung
Selbach-Umwelt-Stiftung
Software AG-Stiftung
Sozialstiftung der Kreissparkasse Heilbronn
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen
Sparkassen-Stiftung Umweltschutz
Stiftung Arbeit und Umwelt
Stiftung Artenschutz
Stiftung Ausgleich Altenwerder
Stiftung Bayerisches Naturerbe
Stiftung Biosphäre Schaalsee
Stiftung der Sparkasse Südholstein
Stiftung Deutsche Landschaften
Stiftung Deutsches Gartenbaumuseum Erfurt
Stiftung Deutsches Meeresmuseum
Stiftung „Eine Welt – Eine Zukunft“
Stiftung Feuchtgebiete
Stiftung Fledermaus
Stiftung Fräulein Brehms Tierleben
STIFTUNG für BÄREN
Stiftung für Mensch und Umwelt
Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V.
Stiftung Hof Hasemann
Stiftung Immunität und Umwelt
Stiftung Initiative Mehrweg
Stiftung Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal
Stiftung KulturLandschaft Günztal
Stiftung Landesbank Baden-Württemberg: Natur und Umwelt
Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz
Stiftung Naturlandschaften Brandenburg
Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz
Stiftung Naturschutz im Landkreis Rotenburg (Wümme)
Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein
Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg
Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg
Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide
Stiftung Ökologie & Landbau
Stiftung Pfadfinden
Stiftung proNATUR Rheinland-Pfalz
Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
STIFTUNG Schutzstation Wattenmeer
Stiftung Sicherheit im Skisport
Stiftung Solarenergie
Stiftung trias
Stiftung Umwelt- und Naturschutz der Kreissparkasse Ludwigsburg
Stiftung Umwelt- und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern
Stiftung Umweltenergierecht
Stiftung Umweltpreis der Sparkasse Pforzheim Calw
Stiftung Wald für Sachsen
Stiftung WaldHaus Freiburg
Stiftung WaldWelten
Stiftung Zukunft Wald
Stiftung Zukunftserbe
Stiftung Zukunftsfähigkeit
TEMA-Stiftung für den Naturschutz
Toyota Deutschland Stiftung
Tyczka Energie Stiftung
Umweltstiftung Greenpeace
Umweltstiftung Lippe
Vattenfall Europe Umweltstiftung
VEGETERRA
Veolia Stiftung
Viamedica – Stiftung für eine gesunde Medizin
VRD Stiftung für Erneuerbare Energien
Winfried Böhler Umwelt Stiftung
World Wide Fund Deutschland
Allgemeine Informationen
Der Bundesverband Deutscher Stiftungen
Was ist eine Stiftung?
Adressen der Umweltstiftungen
Impressum
Stiften für die Umwelt liegt im Trend
Seit den 1980er-Jahren hat sich der Umweltschutz einen festen Platz in der Stiftungswelt gesichert. Umweltstiftungen stellen noch ein kleines, aber mittlerweile stark wachsendes Segment des Stiftungswesens dar. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen kennt heute circa 1.800 Stiftungen mit dem Schwerpunkt „Umwelt“ (dazu zählen auch der Naturschutz und die Entwicklung der Regionen), das entspricht 6,2 Prozent aller Stiftungszwecknennungen. Bezogen auf die Gesamtheit der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts (19.551 Stiftungen) schätzt der Bundesverband, dass sich in etwa 2.400 Stiftungen im Bereich Umwelt engagieren, das sind in etwa 12 Prozent aller Stiftungen bürgerlichen Rechts.
Die Aktivitäten der deutschen Umweltstiftungen sind äußerst vielfältig: Sie reichen vom regionalen Umwelt- und Naturschutz über weltweiten Arten- und Klimaschutz, Ressourcenschutz und Umweltbildung bis hin zur Heimatpflege. Praktischer Naturschutz steht dabei nach einer Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen unter Umweltstiftungen hoch im Kurs.
Neben den von privaten Stiftern errichteten Umweltstiftungen gibt es auch solche, die von Umweltverbänden ins Leben gerufen wurden. Außerdem sind inzwischen in vielen Bundesländern Landesstiftungen entstanden, die wie die Stiftung Naturschutz Thüringen, die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg oder die Stiftung Natur- und Umweltschutz Mecklenburg- Vorpommern an langfristen Konzepten für Umwelt- und Naturschutz arbeiten.
Vernetzung ist für Umweltstiftungen ein wichtiges Thema. Nach einer Umfrage des Bundesverbandes haben 42 Prozent der befragten Umweltstiftungen gemeinsame Aktivitäten zum Umwelt- und Klimaschutz in Kooperation mit anderen Organisationen entwickelt. Über 80 Prozent der kooperierenden Stiftungen möchten so ihre Wirkung vergrößern. Zu den beliebtesten Kooperationspartnern der Umweltstiftungen gehören Nichtregierungsorganisationen und andere Stiftungen. Hier setzt unter anderem der Arbeitskreis Umwelt, Natur, Gesundheit im Bundesverband Deutscher Stiftungen an.
Wird am häufigsten unterstützt: Praktischer Naturschutz
Welche der folgenden Aktivitäten im Bereich Klima- und Umweltschutz unterstützt Ihre Stiftung? (in Prozent, Mehrfachantworten möglich, n = 100)
Nichtregierungsorganisationen und andere Stiftungen sind wichtige Kooperationspartner von Umweltstiftungen
Haben Sie gemeinsame Aktivitäten zum Klima- und Umweltschutz in Kooperation mit anderen Organisationen entwickelt? Falls ja, geben Sie die Art der Partnerorganisation an (in Prozent, Mehrfachantworten möglich, n = 42 Stiftungen, die kooperieren)
Quelle: Bundesverband Deutscher Stiftungen (Juni 2011). StiftungsReport 2011 / 12: Auftrag Nachhaltigkeit: Wie Stiftungen das Klima schützen.
Der Arbeitskreis – eine Erfolgsgeschichte der „grünen“ Stiftungsfamilie
Ein erstes Vorbereitungstreffen für einen Arbeitskreis der Umweltstiftungen fand Ende 1996 auf dem Lerngut Sonnenhausen in Glonn statt – mit der Schweisfurth-Stiftung als Gastgeberin. Im Rahmen der Jahrestagung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen im Frühjahr 1997 wurde der Arbeitskreis auf Initiative der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück gegründet. Zunächst firmierte er unter dem Namen „Umwelt, Natur- und Landschaftsschutz“. Von Anfang an sollte er die im „grünen Bereich“ tätigen Stiftungen in Deutschland stärker vernetzen und eine Plattform für den Erfahrungsaustausch bieten. Mittelfristig planten die Umweltstiftungen auch, gemeinsame Projekte auf den Weg zu bringen.
Der Arbeitskreis ist jetzt 15 Jahre alt und zählt mittlerweile zu den „älteren“ Arbeitskreisen im Bundesverband Deutscher Stiftungen. Er kann auf eine Vielzahl von Treffen an verschiedenen Orten Deutschlands zurückblicken. Zweimal jährlich – auf dem Deutschen Stiftungs- Tag und bei den Herbsttagungen – diskutieren die hier aktiven Stiftungen verschiedene Umwelt- und Naturschutzthemen. Seit 2003 hat der Arbeitskreis mit dem Bereich Gesundheit sein Aufgabenspektrum erweitert, um dem Zusammenhang zwischen gesunder Lebensweise, Ernährung und intakter Landschaft Rechnung zu tragen. Der Arbeitskreis zeichnet sich durch eine hohe Kontinuität und Stabilität aus: Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen mit großer Regelmäßigkeit zu den Tagungen. Neue, „junge“ Stiftungen stoßen immer wieder dazu und sind herzlich willkommen. Die gute Vernetzung im Arbeitskreis bietet den Stiftungen vielfältige Möglichkeiten, Kooperationen zu initiieren und sich gegenseitig zu unterstützen. Das wird nun zusätzlich erleichtert: Mit dem „Gesetz zur Stärkung des Ehrenamtes“ vom März 2013 wird es auch für Umweltstiftungen einfacher, andere gemeinnützige Organisationen wie zum Beispiel kleine Stiftungen in der Startphase mit Vermögen auszustatten (Aufhebung des sogenannten Endowmentverbots).
Themenvielfalt des Arbeitskreises: Von Öffentlichkeitsarbeit bis Klimaschutz ist alles dabei
Die Bandbreite der Inhalte, die im Arbeitskreis behandelt und lebhaft diskutiert werden, ist groß. Das illustrieren insbesondere die Themen der Herbsttagungen:
Projekte in Mittel- und Osteuropa (St. Marienthal, 1997)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Benediktbeuern, 1998)
Der Umgang mit der Ressource Wasser (Mainau, 1999)
Förderung regenerativer Energien (Lübbenau, 2000)
Bodenschutz (Bad Schandau, 2001)
Erfahrungsaustausch zum Thema Umweltbildung (Insel Vilm, 2002)
Umwelt und Gesundheit (Pfalz, 2003)
Aktivitäten von Stiftungen zur Förderung von Umweltprojekten an Schulen (Osnabrück, 2004)
Bewahrung des Nationalen Naturerbes (Duderstadt-Herbigshagen, 2005)
Sicherung des Natur- und Kulturerbes in Deutschland (Wörlitz, 2006)
Stiftungen dem Klimawandel auf der Spur (Oberstdorf, 2007)
Aktivitäten der Umweltstiftungen in Nationalparken, Biosphärenreservaten und Naturparken (Norderney, 2008)
20 Jahre Wiedervereinigung – Stiftungen schützen, pflegen und entwickeln das Tafelsilber der Deutschen Einheit (Waren, 2009)
Flockenblumen, Falken und Finanzen – Wege zur Implementierung einer nachhaltigen Regionalentwicklung (Reutlingen, 2010)
Energiewende in Deutschland – wie können Stiftungen an der Energiezukunft Deutschlands mitwirken (Lenzen, 2011)
Netzwerk Naturerbe – ein National Trust für Deutschland (Benediktbeuern, 2012)
Im Rahmen der Treffen finden regelmäßig Exkursionen statt, die die inhaltliche Diskussion anhand von Best-Practice-Beispielen unterfüttern.
Der Arbeitskreis dokumentiert alljährlich die Ergebnisse seiner Tagungen: Zunächst erschienen sie in der Schriftenreihe „Forum Deutscher Stiftungen“, heute sind sie im Internet unter www.stiftungen.org/umwelt abrufbar. Außerdem berichtet der Bundesverband Deutscher Stiftungen in seinen Jahresberichten sowie in den Dokumentationen zum Deutschen StiftungsTag über den Arbeitskreis, aber auch anlassbezogen im Magazin StiftungsWelt (www.stiftungen.org/stiftungswelt).
Schließlich hat der Arbeitskreis im März 2013 unter reger Teilnahme der Stiftungen seine strategische Ausrichtung für die kommenden Jahre diskutiert. Nicht nur mit dieser Strategietagung nimmt er in gewisser Weise eine Vorreiterrolle ein. Auch sein Anspruch, über den Kreis der Umweltstiftungen hinaus Wirkung zu erzielen, zeichnet ihn aus.
Der Arbeitskreis im Licht der Öffentlichkeit
Die im Arbeitskreis vernetzten Stiftungen wollen nicht nur diskutieren, sondern auch moderieren und umweltpolitische Denkanstöße geben. Deshalb verfassen sie unter anderem gemeinsame Erklärungen zu Umwelt- und Naturschutzthemen, die ihnen am Herzen liegen und für eine breite Öffentlichkeit von Bedeutung sind. Die „Duderstädter Erklärung“ und die „Wörlitzer Erklärung“ zur Bewahrung des Nationalen Naturerbes sind zwei Beispiele. Beide fanden äußerst großes Interesse und werden oft zitiert.
Wie der Arbeitskreis in die Gesellschaft hinein wirken will und kann, zeigt sich insbesondere beim Themenkomplex „Klimaschutz“ und „Erneuerbare Energien“. Stiftungen engagierten sich hier bereits, als das noch nicht „Mainstream“ war, und tragen damit seit Langem zur besseren Wahrnehmung und Umsetzung der Thematik bei. Die Förderung regenerativer Energien setzte der Arbeitskreis schon auf seiner Sitzung im Jahr 2000 auf die Agenda. Im Herbst 2007 verabschiedete er die „Oberstdorfer Erklärung“, ein Memorandum zur Aufklärung der Bevölkerung über die Folgen des Klimawandels.
Drei Jahre später veranstaltete der Bundesverband Deutscher Stiftungen den Sonderkongress „Nach Kopenhagen – Stiftungen und Klimaschutz“. Aus den Kongressinhalten leiten sich die „Empfehlungen für Stiftungen zum Klimaschutz“ ab. Sie wurden im Namen der Umweltstiftungen vom Leiter des Arbeitskreises Umwelt, Natur, Gesundheit, Dr. Lutz Spandau, und von Klaus Milke, Stifter und Vorstand der Stiftung Zukunftsfähigkeit, unterzeichnet.
Dem vielfältigen Engagement der Stiftungen im Klimaschutz widmet sich auch der Stiftungs- Report 2011/12 „Auftrag Nachhaltigkeit: Wie Stiftungen das Klima schützen“. Aktuell bietet die Energiewende die Chance, die Weichen hin zu einer klima- und energiesicheren Zukunft zu stellen. Die deutschen Umweltstiftungen wollen diese Chance nutzen, denn die Umsetzung der Beschlüsse zum Atomausstieg kann nicht allein auf politischer Ebene gelingen, sondern braucht die Mitwirkung der Zivilgesellschaft. Umweltstiftungen können und wollen hier Moderatoren und Katalysatoren sein. Im Rahmen der Herbsttagung 2011 hat der Arbeitskreis Umwelt, Natur, Gesundheit deshalb die „Lenzener Erklärung“ zur Energiewende verabschiedet. Auch künftig wird der Arbeitskreis bei wichtigen Themen rund um den Natur-, Umwelt und Klimaschutz Flagge zeigen.
Dr. Lutz Spandau
Leiter des Arbeitskreises
Umwelt, Natur, Gesundheit
von Oktober 1999 bis Mai 2013
Vorstand Allianz Umweltstiftung
Dr. Antje Bischoff
Betreuerin des Arbeitskreises
Leiterin Kompetenzzentrum
Stiftungsforschung im Bundesverband Deutscher Stiftungen
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Frankfurt am Main, 2013, Quelle: Bundesverband Deutscher Stiftungen (März 2013)
Wo Stiftungen Umwelt- und Landschaftsschutz wichtig ist
Bei den an Umweltstiftungen reichen Regionen handelt es sich oft um dünn besiedelte Gebiete mit besonderer Naturraumausstattung.
Um die regionale Verteilung von Stiftungen mit bestimmten Satzungszwecken – hier „Umwelt“ – sichtbar zu machen, sind die relativen Anteile bestimmter Stiftungszwecke an der Gesamtzahl der Stiftungen in Regierungsbezirken beziehungsweise Bundesländern dargestellt. Die satzungsmäßigen Zwecke der Stiftungen wurden hierfür gewichtet.
(alphabetisch geordnet)
Allianz Umweltstiftung |
Aktiv für Mensch und Umwelt
Anlässlich ihres 100-jährigen Firmenjubiläums gründete die Allianz SE im Jahr 1990 die Allianz Umweltstiftung. Ziel der Stiftungstätigkeit ist, zu neuen Entwicklungen für Mensch und Umwelt anzuregen, zu außergewöhnlichen Leistungen anzuspornen und zur Kreativität zu ermuntern.
Seit 1990 bewilligte die Allianz Umweltstiftung mehr als 60 Millionen Euro als Fördermittel für mehr als 90 Groß- und ca. 4.200 Kleinprojekte.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Umwelt positiv zu verändern. Um hier einer Beliebigkeit vorzubeugen und ein eigenes Profil zu entwickeln, hat die Allianz Umweltstiftung folgende Förderbereiche festgeschrieben:
Leben in der Stadt
Umwelt- und Klimaschutz
Biodiversität
Nachhaltige Regionalentwicklung
Umweltkommunikation
Bundesweit führt die Allianz Umweltstiftung die „Aktion Blauer Adler“ durch. Im Rahmen dieser Aktion wird das dichte Netz der Allianz Vertretungen für kleinere umweltbezogene Initiativen auf kommunaler Ebene genutzt. Bürger, Institutionen oder Verbände sind aufgerufen, gemeinsam mit den örtlichen Vertretungen lokale Umweltaktionen zu initiieren.
Die jährliche Verleihung des Deutschen Klimapreises der Allianz Umweltstiftung an Schulen und Schüler sowie die jedes Jahr im Mai stattfindenden Benediktbeurer Gespräche runden die Aktivitäten der Stiftung ab.
Aktuelles Vermögen: 50 Mio. Euro
Stifterin: Allianz SE
Fördergebiet: Deutschland
Antragstellung: möglich
Beatrice Nolte Stiftung |
Die Natur wird immer mehr instrumentalisiert: durch die Landwirtschaft, als Energiequelle, für Verkehrswege und Siedlungen. Die Vielfalt der Pflanzen und Tiere bleibt dabei auf der Strecke. Unsere Umwelt wird immer „unnatürlicher“.
Wir möchten dem entgegenwirken. Wir möchten dazu beitragen, eine lebensfreundliche Umwelt für Menschen, Tiere und Pflanzen zu schaffen bzw. zu erhalten. In diesem Sinne initiieren wir eigene Projekte oder unterstützen Projekte Dritter zum Schutz der natürlichen Lebensräume und zur Minimierung von schädlichen, vom Menschen verursachten Umwelteinflüssen. Besonders wichtig sind uns dabei Maßnahmen, die zu mehr Umweltbewusstsein unter Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen führen.
Die Palette der von uns geförderten Projekte ist sehr vielfältig: Maßnahmen zum Schutz der Biotope einzelner Tierarten (z.B. Fledermaus, Wiesenweihe, Eisvogel) gehören ebenso dazu wie z.B. die Renaturierung von Fließgewässern, die Entwicklung eines Audio- /Videoguide-Systems für Wanderer in Naturschutzgebieten oder die Gründung eines Waldkindergartens.
Unsere Stiftung wurde im Jahr 2002 zu Ehren der Fernsehredakteurin und Filmemacherin Beatrice Nolte (1940–2000) gegründet, die sich in zahlreichen Fernsehsendungen und -reihen für den Schutz von Natur und Umwelt eingesetzt hat.
Stifter: Bodo Fabian
Gründungskapital: 400.000 Euro
Fördervolumen seit Gründung: ca. 120.000 Euro
Antragstellung: jederzeit möglich
Bürgerstiftung Bovenden |
Der Flecken Bovenden ist eine Gemeinde vor den Toren der Universitätsstadt Göttingen. Die acht Ortsteile von Bovenden haben rund 15.000 Einwohner. Zu den Aufgabenfeldern unserer Bürgerstiftung zählen auch die Bereiche Umwelt und Natur. Am 14.06.2004 gründeten ca. 70 Bürger und Unternehmer die Bürgerstiftung mit einem Kapital von rund 80.000 Euro. Unser Bestreben in den Positionen Umwelt und Natur konzentrierte sich bisher darauf, Kindern das Empfinden für den Wert und das Schutzbedürfnis ihrer Umwelt zu vermitteln. So haben wir Projektwochen für Vorschulkinder gefördert, die sie in ihrem unmittelbaren Umfeld in Bereiche der Biologie und Geologie einführten oder erleben ließen, mit Tieren gut umzugehen. Wir konnten das Vorhaben Jugendwald beginnen. Hier werden Kinder im nahen Wald unter fachlicher Anleitung Verständnis und Achtung für Lebensprozesse bei Pflanzen und Tieren entwickeln können.
Aktuelles Vermögen: 115.000 Euro
Gründungskapital: 78.600 Euro
Anzahl der Stifter zur Gründung / aktuell: 64 / 198
Fördervolumen seit Gründung: 11.255 Euro
Bürgerstiftung Kulturlandschaft Spreewald |