Luca – Im Sturm ans andere Ufer

 

von

 

Sam Nolan

 

 

 

Himmelstürmer Verlag, Kirchenweg 12, 20099 Hamburg,

Himmelstürmer is part of Production House GmbH

www.himmelstuermer.de

E-mail: info@himmelstuermer.de

Originalausgabe, Juli 2014

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages

Rechtschreibung auf Wunsch des Autors

 

Coverfoto: 123rf.com, Bearbeitung: Caro Sodar

Umschlaggestaltung: Olaf Welling, Grafik-Designer AGD, Hamburg. www.olafwelling.de

ISBN print 978-3-86361-394-5

SBN epub 978-3-86361-395-2

ISBN pdf: 978-3-86361-396-9


Die Handlung und alle Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeiten mit realen Personen wären rein zufällig.

Kapitel 1

 

Als ich an diesem Tag von der Schule nach Hause kam, schmiss ich meine Schultasche in die Ecke und warf mich erst einmal auf mein Bett. Irgendwie war es heute besonders anstrengend gewesen und ich wusste nicht einmal wieso. Ich kuschelte mich in meine Decke, meine Hände waren immer noch eisig kalt, bei -5 Grad draußen war das aber wohl auch kein Wunder. Nachdem ich mich dann endlich ein kleines bisschen aufgewärmt hatte, nahm ich mir die Fernbedienung in die Hand und zappte ein bisschen durch das Nachmittagsprogramm. Aber ich musste schnell feststellen, dass dort irgendwie doch nur Mist lief. Also raffte ich mich auf und setzte mich an meinen Schreibtisch, um Hausaufgaben zu machen. Das zählte nicht unbedingt zu meinen Lieblingsaufgaben, aber was sein musste, das musste eben sein.

Nachdem ich ca. eine Stunde hier so saß, mir den Kopf über den Lateinaufgaben zerbrach, schellte es an der Tür. Ich reagierte erst nicht, denn normalerweise war ja meine Mum da, die sicherlich die Tür aufmachen würde. Doch als es dann zum dritten Mal klingelte, stand ich doch auf und ging ins Treppenhaus. Ich erwartete ja Besuch, allerdings war dieser doch reichlich früh dran, wie ich feststellte, als ich auf meine Uhr sah.

„Muuuuuuuuuuum“, rief ich laut die Treppen runter. „Es hat geklingelt! Machst du bitte auf? Es ist bestimmt Timo, er wollte zum Lernen vorbeikommen.“ Einige Sekunden später hörte ich auch schon die Tür ins Schloss fallen, sie war also doch da. Ich ging zurück in mein Zimmer, setzte mich wieder an meinen Schreibtisch, Timo wusste ja, wo er hin musste.

„Nick? Bist du da?“, rief er aus dem Flur.

„Ja, ich bin hier, komm rein.“

Es war also tatsächlich Timo, was mich wirklich wunderte. Wir waren zwar zum Lernen verabredet, aber eigentlich erst in zwei Stunden. Und das konnte bei Timo nichts Gutes bedeuten, denn er war sonst alles andere als pünktlich und schon mal gar nicht überpünktlich. Es musste also wieder irgendetwas vorgefallen sein und ich konnte nur hoffen, dass es dieses Mal nicht wieder allzu schlimm sein würde.

Doch bevor ich jetzt weiter erzählte, erst einmal ein paar Worte zu mir. Ich heiße Nicklas, meine Freunde nennen mich aber einfach nur Nick. Ich bin 18 Jahre alt, habe kurze blonde Haare, blau-grüne Augen, bin ca. 1,89 m groß und wiege so um die 80 Kilo. Eigentlich bin ich ziemlich sportlich, auch wenn ich vor einem Jahr mit dem Fußballspielen aufgehört habe. Ich habe eine Schwester, meine geliebte Zwillingsschwester. Die aber zurzeit gar nicht in Deutschland, sondern in Italien ist. Schüleraustausch nennt man den Quatsch, glaube ich. Also für mich wäre das nichts, 1 Jahr lang weit weg von der Familie, von den Freunden. Ich glaube, ich könnte das nicht. Aber ihr gefiel es da und das war die Hauptsache. Mehr gibt es im Moment auch eigentlich nicht zu sagen, mein Leben war auch nicht unbedingt spannend.

Als Timo in mein Zimmer kam, konnte ich ihm sofort ansehen, dass irgendetwas nicht stimmte. Er sah total fertig und niedergeschlagen aus, schmiss sich sofort auf mein Bett, starrte an die Decke. Genau das hatte ich mir schon gedacht.

„Hey ...“, mehr sagte er erst gar nicht.

„Hi ... Was ist los, Timo?“

„Manchmal machst du mir echt Angst“, sagte er und ich musste ein bisschen lachen. „Du kennst mich echt zu gut.“

„Ja, so sollte es aber auch sein. Also erzähl, was ist passiert?“

„Ach, das übliche. Du weißt ja ...“

„Hmm, Luca?“ Timo nickte nur und ich, ich sagte nichts weiter dazu. Denn das musste ich auch gar nicht, denn ich kannte die Stories um Luca zu genüge. Luca war Timos jüngerer Bruder und die beiden hatten alles andere als ein gutes Verhältnis zueinander. Seit ich Timo kannte, und ich kannte ihn schon ewig, machte Luca nur Stress. Das fing im Grundschulalter schon an und wurde mit der Zeit auch immer schlimmer. Er schwänzte die Schule, tat seinen Mitschülern Gewalt an, er nahm Drogen, trank viel zu viel Alkohol. Luca war wirklich ein Fall für sich und ich fragte mich, ob er irgendwann auch mal zur Vernunft kommen würde. Konnte das alles überhaupt noch schlimmer werden?

„Was ist nun wieder passiert?“, fragte ich dann irgendwann doch, aber schon ziemlich genervt. So langsam ging mir der Kleine  auf den Keks.

„Er hat mal wieder geklaut. Dieses Mal eine Hose im Wert von über 150 Euro. Die Polizei hat ihn direkt von dem Laden aus nach Hause gebracht, sie meinten, die Besitzer verzichten auf eine Anzeige, weil er noch so jung ist. Vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätten ihn angezeigt. Anders lernt er es doch nicht mehr. Ich weiß einfach nicht mehr, wie das weiter gehen soll, wir haben doch schon alles versucht“, er schlug die Hände über dem Kopf zusammen, ich konnte ihm ansehen, wie verzweifelt er war. Er tat mir so verdammt leid, doch was hätte ich tun können, um ihm zu helfen? Eigentlich war es doch zwecklos. „Meine Mum ist auch schon völlig am Ende, weiß nicht mehr, was sie tun soll. Und ich? Ich weiß auch nicht mehr weiter, kann sie nicht unterstützen. Es ist echt zum verrückt werden.“

„Timo, ich weiß, dass das alles nicht so einfach ist, aber ihr dürft euch von ihm nicht fertigmachen und schon mal gar nicht auf der Nase herum tanzen lassen. Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben, den Jungen zu Verstand zu bringen“, ich stand auf und ging zum Fenster, schaute nach draußen. Auch wenn ich nie wirklich viel mit Luca zu tun hatte, so ging mir diese Sache ganz schön nahe. Das lag aber wahrscheinlich mehr daran, dass es hier nicht nur um Luca, sondern auch um Timo ging. Und trotzdem wollte ich auch nicht, dass Luca so langsam mehr oder weniger vor die Hunde ging. Irgendetwas musste man doch tun können, um ihm zu helfen. Um ihm klar zu machen, dass es so nicht weiter gehen konnte. Aber egal wie oft und wie lange ich darüber nachdachte, mir fiel einfach nichts dazu ein.

„Sag mal, Nick, kannst du nicht mal versuchen, mit ihm zu reden?“, sagte Timo plötzlich. Das konnte doch nicht sein Ernst sein.

„Ich? Ich kenne ihn doch kaum. Warum sollte er ausgerechnet auf mich, eine für ihn fast fremde Person, hören? Wenn es ihm schon egal ist, was du und deine Mutter dazu sagen, wird ihm meine Meinung genauso scheiß egal sein.“

„Aber, Nick, vielleicht ist gerade das die Lösung. Ich meine, wir sind seine Familie, wir nerven ihn nur, haben seiner Meinung nach eh keine Ahnung von ihm. Aber du, du bist ein Außenstehender, vielleicht nimmt er sich von dem, was du sagst, etwas an.“

„Ich bin kein Außenstehender, Timo, ich bin dein bester Freund und das weiß er auch. Ich glaube nicht, dass das etwas bringen würde.“

„Bitte, Nicklas, du bist meine letzte Hoffnung. Ich weiß doch auch nicht mehr, was ich noch machen soll. Dann kann ich aber wenigstens sagen, ich habe alles versucht.“

Er war so verzweifelt, ich konnte gar nicht anders, als ja zu sagen.

„Gut, ich versuche es. Aber ich kann dir nicht versprechen, dass es auch funktioniert.“

Er stand von meinem Bett auf, kam zu mir und nahm mich in den Arm. „Danke, Nick, das bedeutet mir echt viel. Ich hoffe nur, dass du wenigstens ein bisschen bei ihm erreichen kannst.“

„Das hoffe ich auch ... Das hoffe ich auch ...“

Timo und ich redeten noch lange über Luca. Wir konnten beide nicht so wirklich verstehen, was mit ihm los war. Luca und Timo hatten eine tolle Kindheit gehabt, sie hatten eine tolle Mutter. Und Luca hatte dazu eben noch einen echt tollen Bruder. Timo hätte alles für ihn getan, das war schon immer so gewesen. Irgendwie musste es doch einfach möglich sein, ihn wieder auf den rechten Weg zu bringen. Am besten so schnell wie möglich, bevor er noch komplett abrutschen und auf die schiefe Bahn geraten würde. Und ich war nun, wie Timo vorhin so schön sagte, seine letzte Hoffnung. Ich konnte wirklich nur hoffen, dass ich ihn nicht enttäuschen würde...

Später am Abend versuchten wir dann auch noch ein bisschen zu lernen, was uns aber nicht so recht gelingen wollte. Timo saß zwar über seinen Aufgaben, doch ich konnte ihm ansehen, dass er mit seinen Gedanken überall war, nur nicht da, wo er eigentlich sein sollte. Natürlich konnte ich das verstehen, aber ich hatte auch ein bisschen Angst, dass Timo in der Schule nachlassen würde. Immerhin würden wir im Sommer unser Abitur machen und wenn es so weitergehen würde, bekäme er garantiert ein paar Probleme bei den Prüfungen. Allerdings konnte ich mir das jetzt auch nicht weiter mit ansehen, es war wahrscheinlich besser, wenn er sich jetzt auf den Weg nach Hause machte.

„Geh nach Hause, Timo. Du bist eh nicht bei der Sache.“

„Hmm?“

„Ja genau.“ Jetzt ich musste lachen. „Geh nach Haus. Du kannst dich ja eh kaum konzentrieren. Ich versteh das, wirklich.“

„Es tut mir leid, aber der ganze Mist geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Aber die Englischaufgaben sind auch wichtig, also lass uns weiter machen.“

„Quatsch, los verschwinde!“ Ich grinste. „Das hat doch so keinen Sinn. Ich lerne einfach noch ein bisschen alleine weiter.“

„Bist du dir sicher?“

„Ja, natürlich. Und jetzt komm.“ Ich stand auf und zog ihn am Arm hinter mir her. Dann gingen wir zusammen nach unten und verabschiedeten uns voneinander.

„Danke fürs Zuhören, Nick, ich bin wirklich froh, dass ich dich habe.“ Er umarmte mich kurz, ging dann nach draußen.

„Hey ... Kein Problem, dafür sind Freunde doch da.“ Wieder grinste ich ihn an.

„Und jetzt geh endlich. Wir sehen uns morgen.“

„Bis morgen, Nicklas.“

„Bis morgen.“

Ich schloss die Tür, wollte eigentlich sofort wieder nach oben in mein Zimmer gehen, doch meine Mum rief mich zurück, bat mich, zu ihr in die Küche zu kommen.

„Was war denn mit Timo los? Er sah so traurig aus, als ich ihn hereingelassen habe.“ War ja klar, dass ihr das wieder aufgefallen war.

„Ach, das Übliche. Luca treibt die Familie mal wieder zum Wahnsinn. Timo ist echt am Ende, er und seine Mum wissen nicht mehr, was sie noch machen sollen, um ihn zur Vernunft zu bringen.“

„Was hat er nun wieder angestellt?“

„Er hat geklaut, wurde aber zum Glück nicht angezeigt.“

„Ich glaube, ich sollte Marie mal wieder anrufen. Ich habe sie echt schon lange nicht mehr gesprochen. Vielleicht kann ich ihr auch etwas helfen.“ Marie war Timos Mum.

„Ja, das wäre eine gute Idee, denke ich. Vielleicht hilft es ihr schon, wenn sie einfach mal darüber reden kann.“

„Ich denke auch. Reden bewirkt manchmal Wunder.“

„Okay, Mum, ich muss aber auch wieder hoch. Die Englischklausur ...“ Ich musste unbedingt weiter lernen, sonst würde das morgen nichts geben.

„Natürlich, tut mir leid.“ Sie kam zu mir, gab mir einen Kuss auf die Wange. „Aber mach nicht mehr so lang.“

„Ja, Muuum.“ Ich musste ein wenig lachen, sie machte sich immer viel zu viele Gedanken. Aber ich war froh, dass sie sich ein bisschen um Timos Mum kümmern wollte, das würde ihr sicherlich etwas helfen.

Wieder in meinem Zimmer, setzte ich mich sofort an meinen Schreibtisch und nahm meine Englischbücher in die Hand. Ich lernte und lernte, merkte dabei gar nicht, wie schnell die Zeit doch verging. Als ich auf die Uhr schaute und feststellte, dass es bereits nach Mitternacht war, musste ich lächelnd an die Worte meiner Mutter denken. Sie kannte mich doch ziemlich gut. Ich legte die Sachen beiseite und beschloss, jetzt auch mit dem Lernen aufzuhören. Was ich bis jetzt nicht konnte, das würde ich nun auch nicht mehr in meinen Kopf kriegen.

Also ging ich kurz ins Bad, wusch mich und putzte mir die Zähne, bevor ich mir eines meiner Bücher aus dem Regal nahm und mich damit ins Bett legte. Weit kam ich damit allerdings nicht, denn ich war schon nach kurzer Zeit eingeschlafen …

Kapitel 2

 

Der blöde Wecker weckte mich an diesem Morgen ziemlich unsanft. Klar, eigentlich tut das jeder Wecker, doch normalerweise werde ich immer schon automatisch fünf bis zehn Minuten vor dem Klingeln wach. Ich war gestern Abend einfach viel zu lange wach gewesen. Und irgendwie hatte ich an diesem Morgen auch überhaupt keine Lust auf Schule. Aber was sollte ich machen, es war ja nicht zu ändern. Also schleppte ich mich aus dem Bett und ging erst einmal kalt duschen, danach fühlte ich mich dann auch schon viel besser und vor allem wacher. Ich zog mich schnell an, stylte noch irgendwie meine Haare, die ich aber, wie immer, nicht bändigen konnte. Dann nahm ich meinen Rucksack und ging runter zu meiner Mum in die Küche, die schon, wie jeden Morgen, das Frühstück für mich vorbereitet hatte.

„Guten Morgen, mein Schatz, hast du gut geschlafen?“, fragte sie mich gut gelaunt.

„Ja hab ich, danke, Mum.“ Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange.

„Und bist du gut vorbereitet für deine Klausur?“

„Ja, bin ich. Du weißt doch, wenn ich etwas im Griff habe, dann ist es die Schule.“

Sie grinste mich an und ich merkte, dass sie mächtig stolz auf mich war.

„Das ist gut, aber ich wünsche dir trotzdem viel Glück.“

Ich lächelte zurück und aß mein Brötchen mit Nutella – wie jeden Morgen.

Gegen halb acht saß ich dann in meinem Auto und machte mich auf den Weg zur Schule. Und wie jeden Morgen sammelte ich unterwegs auch Timo ein, der sogar schon vor dem Haus auf mich wartete, als ich ankam. Als er ins Auto stieg, sah ich noch einmal nach draußen und bemerkte, dass auch Luca das Haus verlassen hatte. Er war ganz schön blass, viel zu blass für meinen Geschmack. Doch er hatte seinen Rucksack auf dem Rücken, er machte sich also immerhin auf den Weg zur Schule. Wobei ich natürlich auch nicht mit Sicherheit sagen konnte, dass er da auch wirklich ankommen würde. Bei Luca wusste man nie so genau, was in seinem Kopf vorging. Doch ich beschloss, einfach mal positiv zu denken und ihm nicht sofort das Schlechteste zu unterstellen.

„Einen wunderschönen guten Morgen“, sagte Timo fröhlich.

„Guten Morgen.“ Ich musste ein wenig lachen. „Naaa? Geht es dir besser heute?“

„Ja, mir geht es gut. Alles bestens.“ Er lächelte mich an.

„Sicher? Ich meine, gestern ging es dir nicht besonders ...“

„Ja, Nicklas. Ich kann und will mich nicht mehr von Luca runterziehen lassen. Und ich habe beschlossen, jetzt erst einmal abzuwarten, was du erreichen kannst, wenn du mit ihm sprichst. Und bis dahin, habe ich einfach mal gute Laune.“

„Sehr gut. Ich werde auch versuchen, das Gespräch so schnell wie möglich hinter mich zu bringen, damit wir wissen, wo wir dran sind.“

„Danke nochmal.“

„Nichts zu danken.“

Ich versuchte, nicht weiter auf das Thema einzugehen. Es brachte ja auch nichts, wenn wir uns in jeder freien Minute darüber unterhielten. Damit tat ich weder Timo, noch mir einen Gefallen. Also wechselte ich das Thema bis zur Schule auf den nächsten Spieltag der Fußball Bundesliga. Das war immer ein gutes Thema, um Timo von irgendetwas abzulenken. Doch ich musste feststellen, dass ich ihn wirklich gar nicht großartig ablenken musste. Seine gute Laune war nicht einfach nur gespielt, sie war da. Und darüber war ich verdammt froh, denn so konnten wir beide die Englischklausur ganz locker angehen.

Die ersten Schulstunden waren dann auch ganz gut zu ertragen, was aber vielleicht auch einfach daran lag, dass die Lehrer mich mittlerweile einfach in Ruhe ließen. Das klingt vielleicht ein bisschen komisch, aber die Lehrer nahmen mich schon gar nicht mehr zwischendurch dran, wenn ich mich nicht meldete. Sie wussten ganz genau, dass ich zu fast allem, was sie wissen wollten, die richtige Antwort auf Lager hatte. Und das war, ohne eingebildet zu klingen, in jedem Fach so. Es gab eigentlich kein einziges, das mir nicht lag. Und wenn es doch mal irgendwelche Probleme gab, dann sah ich mir den Stoff halt zwei Mal an und das Problem war gelöst. Timo war schon manchmal echt neidisch, denn bei ihm ging das alles nicht so von alleine. Er musste wirklich viel dafür tun, um seinen Notendurchschnitt zu halten. Deshalb war er auch oft bei mir, damit ich ihm Nachhilfe geben konnte. Die Englischklausur lief wider Erwarten für uns beide sehr gut, dabei hatte ich mir um Timo echt Sorgen gemacht, nachdem er gestern kaum in der Lage war, sich auf den Stoff zu konzentrieren. Aber er versicherte mir, dass er alles gemacht und auch alles gekonnt hatte.

Und so ging auch der Rest des Vormittags schnell vorbei und ich konnte mich gegen 13 Uhr endlich wieder auf den Heimweg machen. Timo nahm ich nicht mit zurück, er hatte in der letzten Stunde noch Physik, so dass ich mich also alleine in mein Auto setzte und nach Hause fuhr. Auf dem Weg dorthin kam ich natürlich wieder an Timos und Lucas Zuhause vorbei und sofort ging mir das Gespräch von gestern Abend durch den Kopf. Ich wusste, dass ich es nicht ewig vor mir herschieben konnte und überlegte, ob ich nicht vielleicht jetzt gleich schon mit Luca reden sollte. Bei dem Gedanken daran wurde mir richtig komisch, ich wusste überhaupt nicht, wie ich dieses Gespräch angehen sollte. Oder was ich ihm überhaupt sagen sollte. Mit einem „Hey, kannst du mal bitte mit dem Scheiß aufhören“, war es ja wohl nicht getan. Und was, wenn er überhaupt nicht mit mir reden wollte, und auf stur stellen würde? Was, wenn er mich rausschmeißen oder anschreien würde? Fragen über Fragen, die mir aber absolut nichts brachten, ich konnte sie mir ja sowieso nicht beantworten. Also beschloss ich, wieder zurück zu fahren und mich dem Gespräch zu stellen. Ich hatte ja nichts zu verlieren, entweder er würde mir die Chance geben, mit ihm zu reden, oder eben nicht. Ich fuhr also zurück, parkte am Straßenrand und stieg, nachdem ich mir trotz allem noch fünf Minuten lang irgendwelche wirren Gedanken gemacht hatte, dann auch endlich aus. Ich blieb kurz auf dem Gehweg stehen, schaute auf das Haus. Ich war immer hier ein- und ausgegangen, als wäre es mein eigenes Zuhause gewesen und trotzdem hatten Luca und ich nie wirklich etwas miteinander zu tun. Es war schon ein komisches Gefühl, dieses Haus jetzt aus einem ganz anderen Grund als sonst zu betreten, aber da musste ich jetzt wohl durch.

Ich ging zur Tür, wollte gerade klingeln, als ich feststellte, dass die Tür offen stand. Das war schon komisch, denn eigentlich achtete Timos Mum sehr auf solche Sachen. Ich überlegte kurz, ob ich einfach hineingehen sollte, entschied mich dann aber doch dagegen und klingelte erst einmal. Doch auch nach dem zweiten Klingeln öffnete mir niemand die Tür. Unter normalen Umständen wäre ich jetzt wohl einfach wieder gegangen, doch dass die Tür nicht geschlossen war, machte mich echt stutzig und ich beschloss, kurz nach dem Rechten zu sehen. Nicht, dass noch irgendetwas passiert war. Ich ging also rein, lief durch das gesamte untere Geschoss, rief immer wieder, fragte, ob nicht doch jemand zu Hause war. Doch ich bekam keine Antwort, es schien also wirklich niemand da zu sein. Also beschloss ich, einfach die Tür zu schließen und mich wieder auf den Heimweg zu machen. Doch als ich die Tür schon fast zu hatte, hörte ich plötzlich Musik aus dem ersten Obergeschoss, es musste also doch jemand zu Hause sein. Also schloss ich die Tür von innen und ging die Treppe hoch. Und je höher ich kam, umso mehr hörte ich, dass es sich bei der Musik nicht um eine abgespielte CD handelte. Da spielte jemand Gitarre und sang dazu und dieser jemand, egal wer es war, sang so wahnsinnig gut und hatte eine echt traumhaft schöne Stimme. Oben angekommen bemerkte ich, dass die Musik aus Lucas Zimmer kam und war wirklich total überrascht. Ob das wirklich Luca war? Ich lief langsam und leise zu seiner Zimmertür, die einen Spalt offen stand und schaute unauffällig hinein. Mir war klar, dass man so etwas eigentlich nicht machte, aber ich konnte einfach nicht anders, als ihm zuzuhören. Und tatsächlich, Luca saß da auf seinem Bett, mit der Gitarre in der Hand und sang Here without you von 3 doors down. Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass er so singen konnte. Ich blieb in der Tür stehen, hörte ihm einfach nur zu, sah ihn an. Ich war total fasziniert von dem, was er da tat, dass ich nicht einmal merkte, wie ich an die Vase stieß, die neben mir auf dem Schränkchen stand. Die natürlich runter fiel und krachend in alle Einzelteile zerbrach. Ich war aber auch so ein Vollidiot und natürlich hörte Luca sofort auf zu spielen.

„Verdammt“, sagte ich, während ich mich auf den Boden kniete, um die Scherben aufzuheben. Und einige Sekunden später ging dann auch schon die Tür auf und Luca stand vor mir.

„Was machst du denn hier?“, fragte er mich überrascht.

„Hey, Luca, sorry ich wollte nicht ... Also ich hab ...“

„Warte, ich helfe dir“, unterbrach er mich und verschwand für einen kurzen Moment in seinem Zimmer. Als er wiederkam, hatte er ein Kehrblech und einen Handfeger in der Hand, kniete sich neben mich und half mir, die Scherben vom Boden aufzuheben. „Lass mich das machen, bevor du dir noch in die Finger schneidest.“

Ich sah ihn verblüfft an, eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass er mir jetzt eine riesige Szene machen würde. Aber das tat er nicht und ich muss sagen, ich war echt froh darüber. Nachdem er die Scherben aufgefegt hatte, ging er kurz nach unten, kam aber nach nicht mal einer Minute wieder zurück. Ich stand mittlerweile in seiner Tür, irgendwie, wie bestellt und nicht abgeholt, wusste nicht so recht, was ich jetzt tun sollte. Doch diese Entscheidung nahm er mir dann auch ab, wenn auch nicht so, wie ich damit gerechnet hatte.

„Kommst du mit rein?“ Ich war so überrascht, dass ich ihm nicht einmal antwortete. Damit hatte ich jetzt überhaupt nicht gerechnet.

„Nick?“, fragte er, als er schon wieder in seinem Zimmer stand. „Jetzt komm schon rein.“

„Ehm ...“ Ich war immer noch baff. „Ich soll reinkommen?“

„Ja, das sagte ich. Aber wenn du nicht willst ...“ Er drehte sich um, setzte sich wieder auf sein Bett und nahm seine Gitarre wieder in die Hand.

„Doch, doch. Natürlich möchte ich.“ Zum Glück hatte ich mich wieder so einigermaßen gefangen. Ich ging also ins Zimmer, schloss die Tür hinter mir und ging auf Luca zu.

„Setz dich doch.“ Er sah mich kurz an während er das sagte und ich musste zugeben, ich freute mich tierisch darüber. Also setzte ich mich zu ihm, wartete auf das, was als nächstes passieren würde. „Du hast mir zugehört? Nicht wahr?“

Ich nickte. „Ja, ich muss zugeben, ich habe gelauscht.“

„Und? Hat es dir wenigstens gefallen?“ Mir fiel auf, wie emotionslos er war während er redete.

„Es hat mir mehr als gefallen. Das war echt der Wahnsinn, Luca.“ Und das meinte ich wirklich genauso, wie ich es gesagt hatte.

Luca sah mich wieder an und ich glaubte, ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht erkennen zu können. Ich hatte ihn, soweit ich denken kann, noch nie lachen sehen. Und diese Erkenntnis ließ mich zusammenzucken, ich hatte mir noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht, warum dies wohl so war. Irgendwas musste doch vorgefallen sein, denn kein Mensch wird von alleine so, wie es Luca geworden war. Aber vielleicht konnte ich es mit der Zeit irgendwie herausfinden, ich hoffte es jedenfalls.

„Hast du es auch schon mal versucht?“, fragte er mich plötzlich.

„Gitarre spielen? Nein, ich bin was Instrumente angeht echt sehr unbegabt.“ Ich lachte ein wenig.

„Nein ... Ich meine ... Kannst du auch singen?“

„Naja ... Ich glaube, die Leute würden nicht wegrennen, wenn ich es drauf anlegen würde.“ Ich grinste ein wenig, versuchte ihn irgendwie zum Lachen zu bringen, aber es wollte mir nicht so recht gelingen.

„Also wenn du willst, dann ... Wir können auch zusammen ...“ Er stammelte rum, war wirklich verdammt schüchtern. So hätte ich ihn absolut nicht eingeschätzt.

„Natürlich will ich. Los, fang schon an.“

Wieder lächelte ich ihn an, hoffte, dass er es vielleicht, wenn auch nur kurz, erwidern würde. Doch das tat er nicht. Stattdessen richtete er seinen Blick auf die Gitarre und fing an zu spielen. Auch er war es, der als erster anfing zu singen, forderte mich dann aber mit einem Blick auf, endlich auch mit zu machen. Und ich muss sagen, es war echt der Wahnsinn. Unsere Stimmen passten so perfekt zusammen, es klang einfach nur klasse. Während wir so da saßen und sangen, beobachtete ich Luca immer wieder, stellte fest, wie sehr seine Augen leuchteten. Ein Lächeln umspielte meine Lippen, es war einfach zu schön anzusehen. Es schien, als würde er beim Spielen und Singen alles um sich herum vergessen, als wäre er in seiner eigenen Welt. Und man konnte sich kaum vorstellen, dass dieser doch irgendwie zerbrechlich wirkende Junge, sonst das absolute Gegenteil von dem hier und jetzt war.

Als der Song zu Ende war, schwiegen wir. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie wusste ich auch nicht so recht, was ich sagen sollte. Der Besuch bei Luca war komplett anders gelaufen, wie ich es erwartet hatte und darüber war ich wirklich dankbar. Nach einigen Minuten legte Luca plötzlich die Gitarre zur Seite, drehte sich dann zu mir, ohne mich jedoch anzusehen. Er holte tief Luft, so, als würde er etwas sagen wollen, aber nicht wirklich wusste, wie er es machen sollte. Dann sah er mich an und ich fand, dass seine Augen schon viel wärmer waren, als es vorhin noch der Fall gewesen war.

„Nicklas, ich ...“ Er fing an zu sprechen, doch dann hörten wir unten die Haustür ins Schloss fallen. Ohne seinen Satz zu Ende zu sprechen, stand er auf, zog mich am Arm hinter sich her zur Tür und schob mich grob nach draußen.

„Raus hier! Und zu keinem ein Wort, okay?“ Er sah mich bittend, aber auch fordernd an und plötzlich war er wieder komplett anders zu mir.

„Okay, ich sag nichts. Versprochen.“ Und schon war die Tür auch zu, ohne ein weiteres Wort. Ich kam mir total dumm vor, aber was hatte ich schon für eine Wahl.

„Ich bin zu Hause“, hörte ich Timo von unten rufen. „Sonst noch jemand da?“

Na toll, was sollte ich ihm jetzt nur sagen?

„Timo? Ich bin es, Nicklas. Ich bin hier oben.“

Kurze Zeit später stand er auch schon vor mir, sah mich verwirrt an.

„Was machst du denn hier?“

„Ich ... Also ... Naja ...“

Er fing an zu lachen. „Was ist denn los mit dir?“

„Keine Ahnung ... eigentlich wollte ich mit Luca reden, aber der hat mich nicht reingelassen. Also dachte ich, ich warte auf dich. Ich wusste ja, dass du auch bald von der Schule kommst.“ Ganz toll, jetzt musste ich auch noch meinen besten Freund belügen.

„War ja irgendwie klar, dass er so reagiert. Das war von Anfang an eine scheiß Idee. Aber trotzdem danke, dass du es versucht hast.“

„Kein Ding ...“

„Los komm, ist mir auch scheiß egal jetzt. Wollen wir mit den anderen noch eine Runde Billard spielen gehen? Ich muss unbedingt hier raus.“

Ich nickte nur. Fühlte mich irgendwie mies dabei, ihn anzulügen.

„Okay, ich zieh mich nur eben um, dann können wir los.“ Und da war er auch schon verschwunden, ließ mich einfach dumm im Flur stehen. Aber wahrscheinlich hatte ich es auch nicht besser verdient. Warum musste ich ihn auch anlügen? So wie Luca mich aus dem Zimmer geworfen hatte, hätte ich Timo durchaus auch die Wahrheit sagen können. Aber irgendetwas in mir hinderte mich daran und wollte auf Lucas Bitte, wenn man dies so nennen konnte, eingehen.

Und während ich gelangweilt im Flur stand und auf Timo wartete, ging plötzlich wieder die Tür von Lucas Zimmer auf. Er sagte erst nichts, sah mich nur an und ich hatte wie vorhin wieder das Gefühl, dass er mir wieder irgendetwas sagen wollte, doch nicht wirklich wusste wie. Doch irgendwie war ich immer noch sauer wegen vorhin, weil er mich einfach so vor die Tür gesetzte hatte.

„Was?“, sagte ich nur schroff, was ihn kurz zusammenzucken ließ. „Sorry ... Ich wollte nicht ... Also ...“ Es tat mir sofort wieder leid.

„Nick, Timo ist morgen Nachmittag nicht zu Hause, also wenn du Lust hast, dann ...“

„Ich soll wieder kommen?“, fragte ich überrascht und konnte es kaum glauben.

Er nickte. „Ich ... Ich würde mich wirklich freuen.“ Mehr sagte er nicht, schloss schnell wieder die Tür hinter sich zu.

Wow ... Und wieder etwas, mit dem ich mal so gar nicht gerechnet hatte. Er hatte mich gefragt, ob ich morgen wieder kommen würde. Also hatte ihm die Zeit mit mir, auch wenn sie nur kurz war, wohl auch gefallen. Ich freute mich riesig darüber und das, obwohl ich vorhin noch Bedenken hatte, überhaupt zu ihm zu gehen. Ich war so sehr in meine Gedanken um Luca vertieft, dass ich nicht einmal mehr bemerkte, dass Timo schon längst wieder zurück im Flur war und aufgeregt mit den Händen vor meinem Gesicht herumfuchtelte.

„Erde an Nicklas. Hallo! Was ist denn los mit dir? Alles in Ordnung?“

„Was? Ja klar, alles okay. Ich war nur ... in Gedanken.“

„Ja, das habe ich gemerkt.“ Er lachte. „Dann komm, wir gehen. Oder hast du keine Lust mehr?“

„Doch natürlich, lass uns gehen.“ Er musste mich eben wirklich für einen riesigen Depp gehalten haben.

Eine gute halbe Stunde später saßen wir dann auch schon mit ein paar Freunden in unserer Stammkneipe. Ich trank ein paar Bier, spielte auch ein paar Runden Billard mit und eigentlich war dieser Abend wirklich toll und lustig, so wie es immer war, wenn wir zusammen rausgingen. Und trotzdem war ich heute irgendwie nicht so wirklich bei der Sache. Ich musste unheimlich viel an Luca denken und erwischte mich auch immer wieder dabei, wie ich mich wahnsinnig auf morgen freute. Den Gedanken daran, wieder mit ihm zusammen zu singen, fand ich einfach total schön. Timo fiel natürlich auch auf, dass irgendetwas an mir anders war wie sonst, denn er stieß mich immer wieder direkt mit der Nase drauf, fragte mich, was mit mir los sei. Doch ich hielt an meinem Versprechen gegenüber Luca, Timo nichts zu sagen, fest. Auch wenn es Timo nicht so wirklich passte, dass ich nichts erzählen wollte.

„Sag mal, wo bist du eigentlich ständig mit deinen Gedanken heute? Das fing vorhin bei mir zu Hause schon an. Du bist doch sonst nicht so.“

„Keine Ahnung, vielleicht hab ich einfach nur einen schlechten Tag“, log ich wieder.

„Du hast normalerweise nie schlechte Tage.“

„Ach Mann, Timo, jetzt halte dich doch nicht dran. Es ist alles in Ordnung. Ich bin nur müde und ich denke, ich werde mich jetzt auch mal auf den Heimweg machen. Immerhin muss ich auch noch ein Stück laufen.“

„Na gut, Hauptsache, du bist morgen wieder besser drauf.“

„Versprochen. Hau rein und viel Spaß noch.“ Ich umarmte ihn kurz und verabschiedete mich dann auch von den anderen.

Als ich an diesem Abend in meinem Bett lag, konnte ich trotz Müdigkeit und des Bieres, das ich intus hatte, lange Zeit nicht einschlafen. Und ich wusste nicht einmal wieso. Timo hatte schon recht, normalerweise war ich so gar nicht und normalerweise hatte ich auch keine großartigen Probleme damit, einzuschlafen. Doch heute war sowieso alles irgendwie anders gewesen und ich musste mir wohl eingestehen, dass mich die Gedanken um Luca fast in den Wahnsinn trieben, weil sie einfach nicht aufhören wollten. Doch irgendwann musste sich dann auch mein Kopf gegen die Müdigkeit geschlagen geben, auch wenn es eigentlich schon viel zu spät war, aber ich schlief dann zum Glück doch irgendwann ein.

Kapitel 3

 

Am nächsten Morgen wurde ich dann, wie gewohnt, wieder zehn Minuten vor dem Klingeln meines Weckers wach. Und natürlich, wie sollte es auch anders sein, kam mir sofort der Nachmittag mit Luca in den Kopf. Ich freute mich so sehr auf den heutigen Tag, dass ich ganz ohne Probleme aufstehen konnte und mich mit super guter Laune unter die Dusche schmeißen konnte. Und genauso überpünktlich stand ich dann zwanzig Minuten später auch schon unten bei meiner Mum in der Küche, die mich natürlich total überrascht ansah.

„Was ist denn mit dir los? Bist du aus dem Bett gefallen?“

„Kann man so sagen, ja.“ Ich musste lachen.

„Da hat aber einer gute Laune.“