Einführung
Die Austeritätsmaßnahmen, die in vielen westlichen Ländern umgesetzt wurden, haben zwar die ganze Härte der wirtschaftlichen Stagnation gebracht, die angestrebten Ziele, Schuldenabbau, wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand, sind jedoch nicht erreicht worden. Trotz ihres ökonomischen Scheiterns erfreuen sich diese Maßnahmen bei vielen Ökonomen und Politikern sowie bei großen Teilen der Öffentlichkeit allerdings nach wie vor starker Unterstützung. Wie lässt sich diese Beharrlichkeit erklären? Ein Ansatz ist es, die derzeitigen Diskussionen aus einer historischen Perspektive zu betrachten und die historisch tief verwurzelten Argumente für Austerität zu untersuchen.
Denn trotz ihrer Aktualität sind die heutigen Kontroversen um die Sparpolitik nicht neu. Die Idee, dass eine Einschränkung des Konsums Individuen, Staaten und Gesellschaften Vorteile bringt, ist fast so alt wie die Menschheit. Der Begriff »Austerität« geht auf die alten Griechen zurück; mit der Frage, wie viel Konsum zu viel oder vielleicht sogar zu wenig ist, beschäftigten sich bereits einige der größten Denker der Antike. Seitdem ist sie in der Geschichte der westlichen Zivilisation Gegenstand politischer und wirtschaftlicher Debatten geblieben und hat die Aufmerksamkeit sehr unterschiedlicher Denker erregt: darunter die Verfasser der Bibel, mittelalterliche Asketen, Philosophen der Aufklärung und moderne Ökonomen. Die derzeitige Debatte um die Austeritätspolitik als eine Wiederholung jahrhundertealter Kontroversen über den Konsum zu betrachten hilft dabei, die von beiden Seiten vorgebrachten Argumente besser einzuordnen und zu verstehen.
Heutzutage wird der Begriff »Austerität« häufig zur Bezeichnung genereller Kürzungen bei den Staatsausgaben benutzt. Damit erfasst man zwar eine wichtige Ausprägung der Austeritätsmaßnahmen, nicht aber ihre grundlegenden Ziele. Sie sollen die Staatsfinanzen wieder ins Gleichgewicht bringen und die wirtschaftliche Dynamik und Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellen. Das erste Ziel soll vornehmlich durch Kürzungen bei den Staatsausgaben erreicht werden, die individuelle und kollektive Formen des Konsums fördern, zum Beispiel bei den Renten, im Gesundheitswesen und im Bildungswesen. Wenn die Steuern erhöht werden, verringern sich häufig Einkommen und Konsum des Einzelnen. Das zweite Ziel, die Stimulierung des Wachstums, wird vorwiegend durch das Drücken der Lohnkosten angestrebt, also durch eine Senkung der Löhne und damit des individuellen Konsums. Auch von der Verringerung der Staatsausgaben und -schulden wird neue wirtschaftliche Dynamik erwartet: Man geht davon aus, dass ein kleinerer Staat mehr Raum für private Initiative lässt und das Vertrauen der Anleger und Verbraucher stärkt. In der Praxis haben Austeritätsmaßnahmen viele Facetten, doch ihr Kern ist meist Konsumverzicht.
Natürlich entfallen nicht alle Kürzungen bei den Staatsausgaben, die im Namen der Austerität vorgenommen werden, auf den Konsum. Die staatlichen Ausgaben für Investitionen wie den Bau von Brücken, Straßen und Flughäfen werden zwar auch in einigen Fällen beschnitten, doch normalerweise bleiben sie unangetastet oder werden sogar erhöht. Die Hauptlast der Kürzungen muss gewöhnlich der Konsum tragen. Das liegt vor allem daran, dass die Finanzierung diverser Formen des Verbrauchs den mit Abstand größten Teil der Staatsausgaben ausmacht. Daher muss eine Senkung der Staatsausgaben zwangsläufig vorwiegend hier ansetzen. Zudem werden die Konsumausgaben oft als entbehrlicher angesehen. Es wird allgemein akzeptiert, dass Kürzungen bei der Infrastruktur die Chancen für eine wirtschaftliche Erholung und die langfristige Entwicklung verschlechtern werden.
Nicht alle Reformen, die der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit wieder Auftrieb geben sollen, konzentrieren sich auf die Senkung der Lohnkosten, aber das ist doch immer ein wesentliches Element. Wer Arbeitsmärkte dereguliert, zielt in erster Linie auf Gesetze und Institutionen ab, die die Rechte der Arbeiter und Gewerkschaften und die Löhne schützen. In liberalisierten Arbeitsmärkten befinden sich Arbeitnehmer gewöhnlich in einer schwächeren Verhandlungsposition. Sinkende oder stagnierende Löhne sind meistens eine einschlägige Folge der Deregulierung. Sie ermöglicht es den Unternehmen, zu niedrigeren Kosten zu produzieren und wettbewerbsfähiger zu werden. Die unvermeidliche Kehrseite dieser Entwicklung ist aber, dass viele Lohnempfänger Einkommen einbüßen und daraufhin ihren Verbrauch einschränken müssen.
Die derzeitige Kontroverse um Austeritätsmaßnahmen dreht sich somit letztlich um die Frage, inwieweit solche Formen von Konsumabstinenz positive Effekte haben können. In diesem Sinne fügt sich unsere Debatte in eine jahrhundertealte Tradition der Konsumkritik ein. Tatsächlich wirkt ein großer Teil der historischen Kommentare zum Thema Konsum seltsam vertraut, wenn wir sie heute lesen. Natürlich hat sich viel verändert, seit Aristoteles, Thomas von Aquin und Voltaire über solche Fragen nachdachten. Die Art und Weise, wie eine Gesellschaft politisch organisiert war und wie sie dem Einzelnen ermöglichte, seine materiellen Bedürfnisse zu befriedigen, unterschied sich jeweils drastisch: Für Aristoteles war es ebenso normal, dass ein beträchtlicher Teil der Gesellschaft – vor allem Frauen und Sklaven – von der politischen Macht ausgeschlossen blieb, wie für Thomas von Aquin, dass praktisch alle Männer und Frauen seiner Zeit in der Landwirtschaft arbeiteten und im Elend lebten, ohne große Hoffnung auf eine Verbesserung ihrer Lebensumstände. Selbst die uns viel vertrauteren Kontexte, in denen Keynes und Hayek schrieben, unterschieden sich in wichtigen Aspekten von den heutigen. Wenn wir die Argumente aus der Vergangenheit verstehen wollen, müssen wir sie also unbedingt im richtigen Kontext betrachten.
Wer sich mit früheren Diskussionen über Konsum beschäftigt, trifft unweigerlich auf Sichtweisen, die heute fremdartig erscheinen. Das liegt auch daran, dass man sich der Frage, wie viel Verbrauch richtig ist, aus vielen sehr unterschiedlichen Blickwinkeln nähern kann. Das ist eben nicht nur eine ökonomische Frage, sondern ebenso sehr eine moralische, religiöse oder politische und sogar ästhetische. Die Perspektive, aus der Autoren sie angehen, entscheidet oft schon darüber, wie ihre Antwort ausfallen wird.
Die Diskussionen von heute sind ein gutes Beispiel für solche perspektivischen Unterschiede. Die Befürworter der Austerität werden oft als knallharte Wirtschaftsfachleute angesehen, die für unangenehme, aber notwendige Maßnahmen eintreten. Der Inbegriff des Verteidigers der Austerität ist der Technokrat: der Ökonomieprofessor, der in der Stunde, in der sein Land sich in größter Not befindet, Premierminister wird, und die Experten der Europäischen Kommission, der Europäischen Zentralbank, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und andere, die in Krisenländer entsandt werden, um sie vor einem finanziellen Zusammenbruch zu retten. Die beachtliche Macht dieser Experten beruht primär darauf, dass man annimmt, sie würden wirtschaftliche Angelegenheiten besser verstehen als andere. Obwohl solche Experten normalerweise nicht gewählt sind, unterstützen große Teile der Öffentlichkeit sie, weil viele Menschen sich in den Händen von Leuten, die in der Logik des Kapitalismus gut bewandert sind und deren Analysen nicht durch Sentimentalitäten getrübt sind, sicher fühlen.
Die Gegner der Austerität werden hingegen oft als wohlmeinend, letztlich aber naiv erachtet. Auch wenn man vielleicht ihre Sorgen über die sozialen Folgen der Austerität teilt, wirft man ihnen vor, sie würden die unerbittliche Logik unseres Wirtschaftssystems nicht ausreichend berücksichtigen.
Kritische Beobachter weisen darauf hin, dass die Realität oft komplizierter ist. Die Wirtschaftsleistung von Ländern, in denen Austeritätsmaßnahmen besonders strikt angewendet wurden, war häufig schlechter als die von Ländern, die Kürzungen der öffentlichen Ausgaben und Reformen des Arbeitsmarktes nicht so eifrig vorantrieben. Es wird immer klarer, dass Austerität Krisen nicht verkürzt und abmildert, sondern unnötig verlängert und verschärft. Dabei vertreten Kritiker nicht die Ansicht, dass Austerität eine Rückkehr des Wachstums für immer verhindern wird. Aus Gründen, die wir noch immer nicht ganz verstehen, arbeiten Marktwirtschaften in Zyklen von konjunkturellen Auf- und Abschwüngen. Daher wird es auch dann zu Phasen erneuten Wachstums kommen, wenn eine Politik der Sparsamkeit betrieben wird. Die Frage ist allerdings, ob die Austerität zu Abschwüngen führt, die länger und drastischer als nötig sind, und Aufschwünge bewirkt, die kürzer und schwächer sind, als sie sein könnten.
Die überwältigenden Beweise dafür, dass Austeritätsmaßnahmen nicht die gewünschten Ergebnisse liefern, haben den IWF inzwischen dazu gebracht, seine Analyse kritisch zu überdenken. Solche Einsichten sind jedoch die Ausnahme geblieben. Paradoxerweise hat die Feststellung, dass Austerität keine spürbaren Vorteile in einem vernünftigen Zeitrahmen gebracht hat, keine Abkehr von diesem wirtschaftspolitischen Ansatz bewirkt. Selbst dort, wo Sparmaßnahmen nicht die gewünschten Effekte der Haushaltskonsolidierung und des erneuten Wirtschaftswachstums erzeugten, haben die politischen Führer und große Teile der Öffentlichkeit auf dem Sparkurs beharrt. Auf den ersten Blick ist das verblüffend. Eine schwache Entwicklung der Wirtschaftsleistung sollte Argumenten für Austerität doch schnell den Wind aus den Segeln nehmen, und die Wirtschaftsexperten, die für sie eintreten, sollten die Ersten sein, die das zugeben. Wie lässt sich dieses Phänomen erklären?
Die Befürworter der Austerität sind weder Fanatiker, noch können sie wirtschaftliche Daten schlechter verstehen und beurteilen als andere. Die Standhaftigkeit, mit der die Sparmaßnahmen selbst angesichts der Fehlschläge verteidigt werden, deutet vielmehr darauf hin, dass hier ein Missverständnis vorliegt. Im Gegensatz zur allgemeinen Auffassung basieren die Argumente für die Austerität eben nicht vorwiegend auf ökonomischen Prinzipien, und das war schon immer so. Seit Jahrtausenden rufen prominente Stimmen nach Zurückhaltung in Sachen öffentlicher und privater Ausgaben, doch wenn wir ihre Argumente aufmerksam lesen, sehen wir, dass es ihnen kaum um die Steigerung des Wohlstands oder die effiziente Nutzung der ökonomischen Mittel geht. Die Frage, die den Kern der modernen Ökonomie bildet – »Wie lassen sich die unbegrenzten Bedürfnisse mit begrenzten Mitteln am besten befriedigen?« –, spielt bei diesen Argumenten keine zentrale Rolle.
In den letzten 2 500 Jahren haben die Befürworter der Abstinenz ihre Argumente vor allem auf moralische und politische Überlegungen gegründet. Als die Vorteile der Genügsamkeit in der europäischen Aufklärung im 17. und 18. Jahrhundert erstmals bestritten wurden, griffen die Kritiker die moralische Verdammung des Luxus nicht direkt an. Sie führten ihre Attacke vielmehr auf einem anderen Terrain. Sie behaupteten, übermäßiger Konsum möge zwar schlecht für die Seele sein, mache das Leben aber angenehmer und bringe Reichtum. Ihnen ging es überhaupt nicht um moralische Urteile, sondern um die Frage, wie man die wirtschaftlichen Ressourcen effizienter nutzen könnte, um größeres materielles Wohlbefinden zu erzeugen.
Seit jener Zeit haben die Argumente für und gegen Austerität viele Veränderungen durchlaufen, doch das Grundmuster ist geblieben: Die Befürworter stützen sich auf die Moral und die Politik, während die Kritiker die Sprache der wirtschaftlichen Effizienz benutzen, um diesen Standpunkt anzugreifen. Das hat unter anderem dazu geführt, dass die Teilnehmer an der großen Debatte über die Austerität oft nicht miteinander reden, sondern aneinander vorbei. Gescheiterte Kommunikation hat erheblichen Anteil daran, dass diese Kontroverse eine der längsten und unkonstruktivsten in der westlichen Kultur darstellt.
Der moralische Charakter der Argumente für Austerität hat auch noch auf andere Weise zur Langlebigkeit dieser Kontroverse beigetragen. Denn auf den ersten Blick ist es erstaunlich, dass die Befürwortung eines einfachen Lebensstils die kommerziellen und industriellen Revolutionen des 18. und 19. Jahrhunderts überhaupt überlebte. Die moderne ökonomische Welt, die aus diesen Revolutionen entstanden ist, ist ausgesprochen dynamisch und wächst ständig. Diese Ausdehnung wird größtenteils vom wachsenden Konsum angetrieben, und in einer kapitalistischen Gesellschaft scheint nichts so fehl am Platz wie eine austeritäre Lebensweise. Man hätte daher erwarten können, dass die Argumente für Austerität mit dem Aufstieg des Kapitalismus verschwinden würden. Sie erlitten tatsächlich einen schweren Rückschlag, als die Öffentlichkeit sich in der Aufklärung daran gewöhnte, das Wirtschaftswachstum zu feiern und sich wegen der moralischen Konsequenzen keine Sorgen mehr zu machen. Trotz dieser Herausforderungen haben die Argumente für eine Einschränkung des Konsums sich als widerstandsfähig erwiesen. Selbst unsere heutige Konsumgesellschaft hält an den moralischen Argumenten für Austerität unverzagt fest.
Das beruht zum Teil darauf, dass ihr Fokus sich verschoben hat. Die Ermahnungen, die Ausgaben einzuschränken, waren jahrhundertelang an den Einzelnen gerichtet worden. In unserer Zeit sind die Argumente für und gegen Austerität jedoch vor allem auf kollektive Konsumformen konzentriert. Nur ein kleiner Teil der Öffentlichkeit verurteilt Ausgaben für das neueste Handy noch so, wie die Denker der Antike übermäßige Ausgaben für eine besonders schön geschmückte Tunika verurteilt hätten. Es gibt im Gegenteil viel öffentliches Kopfzerbrechen über die Frage, wie man die Konsumausgaben des Einzelnen in die Höhe treiben könnte. Gleichzeitig warnen viele Kommentatoren vor unheilvollen Konsequenzen, sollten die Individuen ihr Geld zusammenlegen und – über den Staat – kollektiv konsumieren, beispielsweise durch die Finanzierung eines kostenlosen Bildungswesens oder kostenloser öffentlicher Verkehrsmittel. Diese neue Sicht auf die Argumente zur Abstinenz geht einher mit einer umfassenderen politischen Veränderung zugunsten individualistischer beziehungsweise zulasten kollektivistischer Ideen. Zum Teil bewirkte gerade diese Verlagerung des Schwerpunktes von individuellen zu kollektiven Formen des Konsums, dass die Botschaft der Abstinenz mit den sich verändernden ökonomischen Realitäten und politischen Ideologien vereinbar blieb.
Die seit zweieinhalb Jahrtausenden anhaltende Anziehungskraft der Austeritätsargumente lässt sich allerdings nicht allein durch ihre erfolgreiche Anpassung erklären. Sie liegt nicht zuletzt darin, dass diese Argumente in mancher Hinsicht veraltet sind. Wir sind die Kinder unserer Zeit, durch die Realität einer Konsumgesellschaft geformt, die grenzenlosen Appetit lobt; unsere Denkweise wird jedoch auch von Ideen geprägt, die aus der fernen Vergangenheit stammen und ein tiefes Verlangen nach ethischer Orientierung stillen. Die meisten Menschen in der westlichen Welt sind direkt oder indirekt von Werten und Ideen erfüllt, die schon weit vor unserer Zeit formuliert wurden. Selbst diejenigen, die die Bücher der Bibel, Aristoteles’ Schriften oder gar die Überlegungen Thomas von Aquins lange nicht oder überhaupt noch nie gelesen haben, sind in kultureller und religiöser Hinsicht davon geprägt. Wenn Eltern ihre Kinder auffordern, nicht gleich die ganze Packung zu essen, sondern sich nur einen Keks zu nehmen, bringen sie ihnen alte Werte der Mäßigung und Zurückhaltung nahe, und zwar auf eine Weise, die stärker und dauerhafter ist als selbst die eifrigste Beschäftigung mit den klassischen Texten.
Austeritätsargumente sind nicht zuletzt deshalb so zeitlos überzeugend, weil sie auf vertraute moralische und kulturelle Kategorien wie Mäßigung, Opfer, Selbstlosigkeit und kathartische Reinigung anspielen. Auch dort, wo wir die mit den Austeritätsargumenten verbundene ökonomische Logik nicht verstehen – oder wo sie ohne eine zwingende ökonomische Erklärung präsentiert werden –, ist ihre emotionale Anziehungskraft stark. Austerität spricht unser Über-Ich auf eine Weise an, die rationalen ökonomischen Argumenten einfach nicht gegeben ist. Um es mit Jonathan Swift zu sagen: Man kann die Menschen nicht durch Vernunft von etwas abbringen, zu dem sie nicht durch Vernunft gebracht wurden.
In diesem Buch möchte ich mich mit den Wurzeln der historischen Argumente für und gegen Austerität in der westlichen Welt beschäftigen. Es bietet keine umfassende Diskussion der Geschichte des ökonomischen Denkens und die Betrachtungen beschränken sich überwiegend auf westliche Traditionen. Diese Einschränkung entspricht der Geografie der heutigen Austeritätsmaßnahmen, die vor allem in den Industriestaaten Europas und Nordamerikas durchgeführt und diskutiert werden. Ich werde die Hauptdarsteller und ihre Argumente mit so vielen Informationen über ihre Zeit wie nötig präsentieren, sodass der Leser ihre Anliegen ganz verstehen kann. Außerdem werden wir die Beiträge dieser Personen – es waren fast durchweg Männer – und ihre Argumente mit der Frage im Hinterkopf lesen, wie die heutigen Diskussionen über Austerität mit ihren Ansichten zusammenhängen. Im letzten Kapitel mache ich dann einige Vorschläge dafür, wie die großen Denker der Vergangenheit uns helfen können, unsere derzeitige Krise zu überwinden.
Ein Buch von so großer Reichweite konnte ich nur schreiben, weil ich mich ein gutes Stück über die Gebiete hinausgewagt habe, für die ich mich als Experten bezeichnen kann. Ich habe mich dabei auf hervorragende Forschungen gestützt, die von anderen durchgeführt wurden. Es ist schlicht nicht möglich, alle Quellen, die ich verwendet habe, zu ihrem Recht kommen zu lassen, und ich werde das gar nicht erst versuchen. Wo ich direkte Zitate verwende oder ergänzende Kommentare zum Haupttext liefern möchte, finden sich Endnoten. Manche der Autoritäten, die ich benutzt habe, werden in der Bibliografie aufgeführt, die kapitelweise aufgebaut ist. Ich hoffe, dass das Fehlen detaillierterer Verweise dadurch zumindest zum Teil ausgeglichen wird und dass der Leser nützliche Anhaltspunkte für weitere interessante Literatur zu diesem Thema finden wird.