László Krasznahorkai
Seiobo auf Erden
Erzählungen
Fischer e-books
László Krasznahorkai wurde 1954 in Gyula, Ungarn geboren. 1993 erhielt er für ›Melancholie des Widerstands‹ den Preis der SWR-Bestenliste-Preis. 1996 war er Gast des Wissenschaftskollegs, 2008 S. Fischer Gastprofessor an der FU Berlin. Bela Tarr verfilmte einige von Krasznahorkais Büchern, darunter ›Satanstango‹ und die ›Melancholie des Widerstands‹ als ›Werckmeisters Harmonien‹. Er lebt heute als freier Autor in Berlin. Zuletzt erschien der Roman ›Krieg und Krieg‹ und sein Buch über Japan: ›Im Norden ein Berg, im Süden ein See, im Westen Wege, im Osten ein Fluß‹.
»Die Universalität von Krasznahorkais Blick zerstreut alle Zweifel an der zeitgenössischen Literatur.«
W. G. Sebald
Seiobo ist eine japanische Göttin, deren Pfirsiche nur alle 3000 Jahre blühen, aber Unsterblichkeit schenken. Der Glaube an solche Geschichten ist uns längst abhanden gekommen, nicht aber ihre Sehnsucht. Ihr geht László Krasznahorkai in seinem neuen Buch nach. Er beobachtet, wie es in jeder Epoche und in allen Kulturen vollkommene Dinge gab und gibt: der im Fluss reglos stehende Reiher, die Grimasse einer No-Maske, die äußerste Nacktheit im Gesicht einer Ikone, die Zerbrechlichkeit einer Buddha-Statue. Seine Helden sind Maler, Schauspieler, Wissenschaftler – Menschen, die erzittern, wenn die Dinge plötzlich die Augen vor uns schließen.
Covergestaltung: Hißmann & Heilmann, Hamburg
Coverabbildung: Lenke Szilágyi/Covergestaltung nach einer Idee von József Pinter
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel ›Seiobo járt odalent‹ im Verlag Magvető, Budapest 2008
© 2008 László Krasznahorkai
Für die deutsche Ausgabe:
© 2010 S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
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Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-400708-3
Entweder ist es dunkel, oder wir brauchen kein Licht.
(Thelonious Monk-Thomas Pynchon)
Um ihn herum bewegt sich alles, als wäre aus weltweiter Ferne ein einziges Mal und allen unvorstellbaren Hindernissen zum Trotz mit einer Art von Tiefenströmung Heraklits Botschaft angekommen, denn es bewegt sich, es fließt das Wasser, es kommt und rauscht fort, hier und dort bläht sich die Seide des Winds, die Berge schwanken in der Hitze, ja, die Hitze selbst bewegt sich, zittert und flimmert in der Landschaft, so auch die hohen Halmbüschel auf den Gestrüppinseln im Flussbett und jede einzelne flache Welle, wenn sie stolpernd über die niedrige Schwelle fällt, so auch jedes ungreifbare, wegstrebende Element dieser weiterrennenden Welle und jeder einzelne Lichtblitz auf der Oberfläche dieses wegstrebenden Elements, so auch die mit Worten nicht zu fassenden, wegsprühenden, auseinanderspritzenden Lichttropfen dieser auftauchenden, gleich wieder zerfallenden Oberfläche, so auch die quellenden Wolken, der nervös zitternde blaue Himmel in der Höhe und das mit schauerlicher Kraft konzentrierte, dennoch nicht zu umreißende, auf die gesamte augenblickliche Schöpfung ausgedehnte, wahnwitzig funkelnde, blendende, strahlende Wesen der Sonne, so auch die Fische und Frösche und Käfer und kleinen Reptilien im Fluss und die sich auf den beidseits parallel zum Ufer dahinziehenden, dampfenden Asphaltstreifen unerbittlich vorwärtsschiebenden Autos und Busse, von der Nummer Drei aus dem Norden über die Zweiunddreißig zur Achtunddreißig, dann die rasch schwirrenden Fahrräder unterhalb der breiten Schutzdämme und die am Fluss entlang auf in den Staub gezeichneten oder ausgebauten Pfaden marschierenden Männer und Frauen, sogar die unter der dahinhuschenden Wassermasse befindlichen, künstlich und asymmetrisch platzierten Bremsblöcke, alles spielt oder erlebt, dass mit ihm etwas geschieht, dass es abläuft und rast und fortschreitet und geht und sinkt und auftaucht und verschwindet und wieder zum Vorschein kommt, dass es rennt, dass es fließt und irgendwohin weitersirrt, nur er rührt sich nicht, der Ooshirosagi, der mächtige, schneeweiße Vogel, dieser von allen Seiten angreifbare, seine Schutzlosigkeit hier nicht einmal verbergende Jäger – neigt sich jetzt vor, streckt seinen zur S-Form gekneteten Hals und damit auf der gleichen Linie auch seinen Kopf und seinen langen harten Schnabel aus und spannt das Ganze an, spannt es gleichzeitig nach unten, während er die Flügel eng an den Körper drückt und für die dünnen Beine unter dem Wasser je einen sicheren Halt sucht und die Augen auf die wegströmende Wasseroberfläche richtet, auf die Oberfläche, ja, wobei er natürlich kristallklar sieht, was sich da in der Lichtbrechung unter der Oberfläche befindet, da unten, und auch wenn es sehr rasch kommt, wenn es kommt und dahingetrieben und weitergerissen wird, wenn ein Fisch, ein Frosch, ein Käfer oder ein kleines Reptil zusammen mit dem rauschenden, zuweilen gebremsten und da sogleich schäumenden Wasser ankommt, dann wird er mit einer einzigen, haargenauen Bewegung seines Schnabels zuschlagen und etwas herausholen, was genau sieht man gar nicht recht, so blitzschnell geschieht alles, sehen nicht, aber wissen kann man, dass es ein Fisch ist, ein amago, ein ayu, ein huna, ein kamotsuka, ein mugitsuku oder ein unagi oder sonst etwas, dass er deshalb da im seichten Wasser gegen die Mitte des Kamo steht, und zwar in einer nicht mit ihrem Vergehen zu messenden, aber ohne jeden Zweifel eindeutig existierenden, einer weder vor noch zurück, sondern einfach so brodelnd nirgendshin fortschreitenden, als unbegreiflich kompliziertes Netz ausgeworfenen Zeit, und seine Reglosigkeit muss gegen eine so riesige Kraft entstehen und fortbestehen, dass sie nur in ihrer Gleichzeitigkeit zu fassen wäre, während doch genau das, das gleichzeitige Fassen, nicht zu verwirklichen ist, und so bleibt er ungesagt, nicht einmal das Gesamt der ihn beschreiben wollenden Wörter kommt an ihn heran, und schon gar nicht die Wörter je einzeln, während er sich doch in einem Mal, in einem einzigen Augenblick jeglicher Bewegung entgegenstemmen und sie aufhalten und ganz allein, ganz für sich inmitten einer lärmenden, wimmelnden Welt des Ereigniswahnsinns dort bleiben muss in diesem ausgegrenzten Augenblick, damit dann der Augenblick gewissermaßen um ihn herum zugehe, der Augenblick abgeschlossen sei, er muss also seinen schneeweißen Körper inmitten der tobenden Bewegung anhalten, seine Reglosigkeit der ihn von allen Seiten überfallenden entsetzlichen Kraft entgegenstemmen, denn das kommt viel später, dass er am totalen Wahnsinn der tobenden Bewegung wieder teilnehmen wird, dass auch er sich, zusammen mit allem, bewegen wird, in einem blitzschnellen Zuschlagen, während er jetzt erst beim sich um ihn schließenden Augenblick ist, beim Anfang der Jagd.
Er kommt aus einer Welt, die vom ewigen Hunger beherrscht wird, und so bedeutet in seinem Fall das Jagen die Teilnahme an der allgemeinen, endlosen Jagd, denn alles Lebendige um ihn herum lauert auf seine je für es bestimmte Beute, fällt über sie her, fährt auf sie herunter, schleicht sich an und schnappt sie, packt sie am Hals, bricht ihr das Rückgrat, bricht sie entzwei, grast sie ab, saugt sie aus, schleckt sie auf, sticht hinein und schlürft sie, knabbert sie an, zerbeißt sie, schluckt sie ganz, und noch etliches mehr, auch er steht also in der Unermesslichkeit der Jagd, auch ihm ist sie aufgezwungen, denn nur so, nur auf diese Art kommt er im ewigen Hunger zu Nahrung, nur in der universellen, sich auf alle erstreckenden, obligatorischen Jagd, die aber in seinem ausschließlichen, das heißt persönlichen Fall um eine Bedeutung reicher wird, wenn er seinen Platz einnimmt, also die Beine im Wasser verankert und sich gewissermaßen versteift, reicher, als was uns das Wort im Allgemeinen bietet, so dass Al-Zahad-il-Shahibs berühmter Dreisatz – Ein Vogel fliegt am Himmel heimwärts. Er sieht müde aus, er hatte einen anstrengenden Tag. Er kommt von der Jagd: von der Jagd auf ihn – einen komplexeren Sinn erhält, denn im Fall dieses Vogels müssen wir das so abwandeln, den Akzent so verschieben, dass er zwar in einem unmittelbaren, nicht aber in einem größeren, Kausalzusammenhang steht, dass er also in einem Raum existiert, in welchem jedes entferntere Ziel und jeder entferntere Beweggrund von vornherein unmöglich sind, wohingegen das Geflecht der unmittelbaren Ziele und Beweggründe umso dichter ist, das Geflecht, in welchem er geworden und in welchem er dann sterben muss.
Sein einziger natürlicher Feind hingegen, der Mensch, im täglichen Bann träger Bosheit befangen, beachtet ihn jetzt nicht, während er am Ufer auf in den Staub gezeichneten Pfaden marschiert, läuft, radelt, nach Hause oder von dort weg, beziehungsweise während er auf einer Bank sitzt und dort seine Mittagspause mit dem im örtlichen SEVEN ELEVEN-Laden gekauften, in ein Algenblatt gewickelten, nigiri genannten Reisdreieck verbringt, jetzt nicht, heute nicht, vielleicht morgen, oder später einmal, wenn es dafür einen Anlass gibt, aber auch wenn da Leute wären, die ihn beachteten, würde er sich kaum um sie kümmern, er ist an sie gewöhnt, so wie auch sie an den großen, mitten im seichten Wasser stehenden Vogelkörper gewöhnt sind, wobei das heute weder hier noch dort eine Rolle spielt, keiner nimmt den anderen zur Kenntnis, obwohl es durchaus Zeugen geben könnte dafür, dass er dort steht, in dem ungefähr knietiefen, also tatsächlich recht seichten, mit Grasinseln vollgestreuten, also tatsächlich recht merkwürdigen, wenn auch nicht gerade bizarrsten Fluss der Erde, inmitten des Kamo, dass er einfach dort steht, ohne die geringste Bewegung, mit dem nach vorn gespannten Körper, in Erwartung der Beute des Tags, während verblüffend langer Minuten, die jetzt schon fast zehn Minuten sind, bis schon fast eine halbe Stunde vergeht und also in diesem Warten und Aufpassen und Unbewegtsein die Zeit ungeheuer lang wird und er sich immer noch nicht rührt, er immer noch ganz genauso steht, in derselben Pose, ohne dass auch nur eine einzige Feder zuckt, genauso steht, vorgeneigt, den Schnabel in scharfem Winkel über der wegsprudelnden Wasseroberfläche, niemand beachtet ihn, niemand sieht ihn, und wenn heute nicht, dann auch eigentlich in Ewigkeit nicht, die unaussprechliche Schönheit seines Stehens bleibt verborgen, bleibt unbeachtet der außerordentliche Zauber seiner erhabenen Reglosigkeit, und so bleibt verborgen und unbeachtet, geht verloren, noch bevor es in dieser seiner Reglosigkeit, hier, inmitten des Kamo, noch bevor es in dieser seiner schneeweißen Anspannung manifest würde, geht verloren und bleibt ohne Zeugen die Erkenntnis, dass er es ist, der allem, was ihn umgibt, den Sinn verleiht, den Sinn verleiht der in tobender Bewegung wirbelnden Welt, der trockenen Hitze, dem Flimmern, den durcheinanderflirrenden Stimmen, Düften, Bildern, weil er in dieser Landschaft ein ganz außergewöhnlicher Fall ist, weil er der unanfechtbare Künstler dieses Landschaftsbildes ist, der mit der beispiellosen Ästhetik vollkommener Reglosigkeit, als künstlerischer Verwirklicher unerschütterlicher Aufmerksamkeit, sich ein für allemal über die Dinge erhebt, denen er im Übrigen den Sinn gibt, sich erhebt, heraussteht aus der ihn umgebenden irrwitzigen Kavalkade und eine Art von Ziellosigkeit einführt … nämlich indem er noch zusätzlich schön ist –, über den lokalen Sinn all der Dinge hinaus, auch über den lokalen Sinn seiner eigenen aktuellen Tätigkeit hinaus, denn warum ist er schön noch zusätzlich dazu, dass er einfach ein weißer Vogel ist, der steht und wartet, ausgerichtet auf die Strömung des Flusses Kamo in Kyoto darauf wartet, dass unter der Wasseroberfläche endlich erscheint, was er mit unerbittlich zielsicherem Schnabel und Willen harpunieren wird.
In Kyoto ist es, dass das geschieht, in Kyoto, der Stätte Stetigen Anstands, dem Gericht der zum Rechten Benehmen Verurteilten, dem Paradies der Vorschriftsmäßig Eingehaltenen Einstellung, dem Richtplatz der Unvorschriftsmäßigen. Die Stadt ist ein Labyrinth aus Anstand, Rechtem Benehmen, Richtiger Einstellung, ein Labyrinth endloser Verschlingungen des vorgeschriebenen Bezugs zu den Dingen. Es gibt kein Schloss, keinen Garten, keine Straßen und Innenräume, keinen Himmel über der Stadt, keine Natur, keine herbstroten momiji auf den Hügeln der Umgebung und kein Sternmoos in den Klosterhöfen, kein Netz der noch vorhandenen Seidenwebereien von Nishijin, kein neben dem Kitano-Tenmangu-Schrein verstecktes Geishaviertel mit Fukuzuru-san, kein Katsura Rikyu mit seiner architektonischen Reinheit und Disziplin, kein Nijo-jo mit den glanzvollen Gemälden der Familie Kano, keine vage Erinnerung am kahlen Ort des einstigen Rashomon, kein Stadtzentrum mit der hübschen Shijo-Kawaramachi-Kreuzung im tobenden Sommer Zweitausendfünf und keinen netten Bogen der Shijobashi, der Brücke, die auf immer in Richtung des eleganten, geheimnisvollen Gion weist, und es gibt auch nicht die wundervollen Grübchen im lächelnden Gesicht einer der tanzenden Geishas des Kitano-odori, es gibt nur den Immensen Haufen der Diesbezüglichen Vorschriften, nur die sich auf alles erstreckende, wenn auch von keinem Menschen zu überblickende Ordnung der alles beherrschenden Etikette, das Gefängnis der zwischen Sache und Mensch, Mensch und Mensch, Sache und Sache bestehenden unabänderlichen und zugleich wechselhaften Komplexitäten, denn nur so, nur damit erhalten sämtliche Schlösser und Gärten und die als Schachbrett angelegten Straßen und der Himmel und die Natur und das Nishijin-Viertel und Fukuzuru-san und das Katsura Rikyu und der tote Ort des Rashomon und die zwei bezaubernden Grübchen im Gesicht der Geisha des Kitano-odori ihre Existenzberichtigung, während diese in Anmut geborene Geisha für den Bruchteil eines Augenblicks ihren Fächer vom Gesicht wegdreht, damit alle, aber wirklich nur für den Bruchteil eines Augenblicks, die unendlich schönen Grübchen und das leichte, bezaubernde, mitreißende, verhängnisvolle Lächeln sehen können, wie es sich diesem aus den üblen Blicken steinreicher Stammkunden zusammengesetzten Publikum zeigt.
Kyoto ist die Stadt Ständiger Verweise, wo nie etwas mit sich identisch ist, und es wohl nie war, denn jedes Glied dieser großen Gemeinschaft zeigt zurück, zeigt auf eine nicht nachprüfbare Glorie, lässt dort sein jetziges Selbst entspringen, in einer Glorie, die in dunkler Vergangenheit liegt oder erst überhaupt von dieser Vergangenheit geschaffen wurde, so dass es hier unmöglich ist, irgendetwas in einem seiner Elemente zu fassen oder zu erblicken, denn wer Einblick zu nehmen versucht, verliert schon das allererste Element dieser Stadt, so wie etwa der Besucher, der in der monumentalen Kyoto Station aus dem Shinkanzen genannten, aus der alten Edo-Richtung kommenden Superexpress steigt, aussteigt und im Wirrwarr vergnügungsparkähnlicher Unterführungen den richtigen Ausgang findend hinausspaziert, in die Mündung der Karasuma-dori und zum Beispiel auf der linken Seite dieser pfeilgerade nach Norden führenden Straße die schon vom Bahnhof sichtbare lange, gelbe, ehrfurchtgebietende Umzäunung des Higashi-Honganji genannten buddhistischen Tempels erblickt, denn schon in diesem Augenblick hat er den Raum des Möglichen verlassen, die Möglichkeit verlassen, den heutigen Higashi-Honganji zu sehen, da es den heutigen Higashi-Honganji nicht gibt, der Blick auf ihn versenkt dieses Heutige sogleich in etwas, das man allerdings auch nicht die Vergangenheit nennen kann, denn der Higashi-Honganji hat auch keine Vergangenheit, weder gestern noch vorgestern, sondern es gibt nur Tausende von Verweisen, auf die nebulösen Vergangenheiten des Higashi-Honganji, nur ehrfurchtgebietende Verweise darauf, dass er ist und dass er war, und diese Verweise durchweben die ganze Stadt, während man in ihr geht, um quer durch dieses phantastische Wunderreich, vom Toji Tempel zum Enryakuji, vom Katsura Rikyu zum Tofukuji schließlich zu dem Teil des Kamo, ungefähr auf der Höhe des Kamigamo-Schreins, zu dem rauschenden Flussabschnitt zu gelangen, wo er steht, der Ooshirosagi, der einzige, der seltsamerweise ebensosehr Gegenwart und Vergangenheit hat, wie er weder das eine noch das andere hat, da er in der vorwärts und rückwärts schreitenden Zeit tatsächlich nie existierte, er, der Künstler, dem Aufmerksamkeit gegeben, damit er repräsentiere, was in dieser Geisterstadt die Achse des Raums und der Dinge ausrichtet, die ungreifbare, unfassbare, weil unwirkliche, das heißt: unerträgliche Schönheit.
Ein im Wasser fischender Vogel: für den gleichgültigen Betrachter, wenn der ihn überhaupt wahrnimmt, wäre er vielleicht nicht mehr – obwohl ihn der Betrachter nicht nur wahrnehmen, sondern gleich in der sich mit dem ersten Blick öffnenden Erkenntnis wissen, wenigstens wissen und sehen müsste, wie sehr dieser reglos fischende Vogel dort zwischen den Grasinseln des seichten Wassers, wie sehr, wie unsäglich unnötig er ist, ja, der Betrachter würde spüren, sofort spüren, dass dieses mächtige, schneeweiße, ehrwürdige Tier schutzlos ist – denn er war unnötig, und schutzlos, ja, und wie so oft erklärte das eine das andere hinreichend, das heißt, er war wegen seines Unnötigseins schutzlos, und seine Schutzlosigkeit ließ ihn unnötig werden, eine schutzlose und unnötige Hoheit, das also ist der Ooshirosagi dort im seichten Wasser des Kamogawa, doch kann natürlich von keinerlei gleichgültigem Betrachter die Rede sein, am Ufer draußen wird marschiert, rollen die Fahrräder, fahren die Busse, der Ooshirosagi hingegen steht reglos da, den Blick unter die Oberfläche des schäumenden Wassers gerichtet, und die unverbrüchliche Qualität seiner unausgesetzten Aufmerksamkeit bleibt sich stetig gleich, da dieser schutzlose und unnötige Künstler der Aufmerksamkeit keinen Zweifel darüber lässt, dass diese Aufmerksamkeit in ihm tatsächlich unausgesetzt ist, völlig unabhängig davon, ob der Fisch, das kleine Reptil, der Käfer oder der Krebs dann kommt, worauf er im einzig möglichen Augenblick unfehlbar und unbarmherzig zuschlagen wird, so wie es auch sicher ist, dass er mit seinen schweren, langsamen, edlen Flügelschlägen am Frühmorgenhimmel von irgendwoher geflogen kam, wohin er zurückkehren wird, wenn es dunkelt, sicher ist auch, dass da einmal sein Nest war, dass also etwas hinter ihm liegt, so wie wohl noch vor ihm liegen: Geschichte, Ereignisse, der Ablauf seines Lebens, nur verrät die Unausgesetztheit seiner Aufmerksamkeit, seines Schauens, seiner Reglosigkeit, dass das alles nicht erwähnenswert ist, dass das alles in seinem, des Ooshirosagi Fall überhaupt kein Gewicht hat, dass es nur Schaum und Flaum ist, Flocken und Spreu, denn für ihn gibt es nur seine eigene unausgesetzte Aufmerksamkeit, nur das hat Gewicht, nur das ist seine Geschichte, eine andere hat er nicht, nur diese einzige, was auch bedeutet, dass dieses Kunstwerk aus regloser Schau das einzige ist, das ihn zum Ooshirosagi machte und macht, dass er ohne das nicht am Sein teilnehmen könnte, dessen unwirkliche Höhe er darstellt, deswegen ist er hergeschickt worden, und deswegen wird er einmal zurückgerufen werden.
Nicht die winzigste Bewegung verrät, dass er irgendwann zum Zweck des blitzschnellen Harpunierens aus seiner Reglosigkeit herauskommen wird, und so erweckt bis dahin seine vollkommene Reglosigkeit den Eindruck, dass an diesem von ihm ausgefüllten Punkt des Kamogawa nicht ein schneeweißer Riesenreiher, sondern das Nichts steht, doch ist dieses makellose Nichts, dieses Schauen, diese Aufmerksamkeit, diese Unausgesetztheit so intensiv, dass es eindeutig mit reiner Potenz identisch ist, mit der allumfassenden Möglichkeit, alles zu tun: Das suggeriert sein Stehen, doch was immer das ist, was er tun wird, wann immer und wozu auch immer, es wird kein Auseinanderfallen bedeuten, sondern ein scharfes, atemzugkurzes Hinauskippen, und damit, dass aus diesem immensen Raum, aus dem Raum der Möglichkeiten etwas wird, kippt auch die Welt hinaus, denn etwas wird geschehen, aus dem Absoluten seiner Reglosigkeit, aus der nicht mehr weiterzuspannenden Reglosigkeit wird sich ergeben, dass diese unendliche Konzentration an einem Punkt platzt, und auch wenn die unmittelbare Ursache dafür ein Fisch sein wird, ein amago, ein kamotsuka oder ein unagi, und die unmittelbare Wirkung, dass er, den Fisch harpunierend und in einem Stück verschlingend, sich am Leben erhält, so ist diese ganze Szene schon weit über sich hinaus, hier, vor unseren Augen, während wir mit dem Bus Nummer Drei aus dem Norden, oder auf einem sturmgeprüften Fahrrad, oder auf dem unten am Kamo-Ufer in den Staub gezeichneten Spazierweg, in jedem Fall aber gleicherweise blind: an ihm vorübereilen, weil wir an ihn gewöhnt sind, würden wir antworten, wenn man uns fragte, wie es möglich ist, dass wir schon vorüber sind, wir sind schon weit über ihn hinaus, würden wir sagen, und so bleibt nur die Hoffnung, dass es von Zeit zu Zeit einen unter uns gibt, der grundlos, nur gerade zufällig hinblickt, und dass da sein Blick haften bleibt und er eine ganze Weile hinsieht und damit in etwas hineingezogen wird, das er gar nicht wollte, nämlich ein Schauen … wobei sich die Intensität seines eigenen Blicks natürlich in einem Auf und Ab quält … ein den Vogel Anschauen, doch da der menschliche Blick eine solche ständige Anspannung nicht aushält, obwohl das jetzt sehr vonnöten wäre, da es also unmöglich ist, auf der Höhe einer solchen Intensität zu verharren, so könnte es durchaus geschehen, dass die Harpune gerade beim Abfallen der Aufmerksamkeitskurve, gewissermaßen an einem unteren, wenn nicht sogar am tiefsten Punkt des Aufmerksamkeitstals zuschlägt, so dass das zufällig hinblickende Augenpaar unglücklicherweise nichts sieht, nur einen reglos vorgeneigten Vogel, der nichts tut, und so sieht ein solcher Mensch, mit seinem Aufmerksamkeitstal im Kopf, selbst er, der unter uns der Einzige wäre, vielleicht nie wieder etwas, und dabei bleibt es auch sein ganzes Leben lang, und so bleibt auch sein ganzes Leben ärmer um etwas, das ihm den Sinn verleihen würde, sein Leben wird trüb, trostlos und traurig sein, ein bitterödes, hoffnungs- und wagnisloses Leben ohne Größe, ohne die Ahnung von Höherem – obwohl er bloß hätte hinzuschauen brauchen, im Bus Nummer Drei aus dem Norden, auf dem sturmgeprüften Fahrrad oder beim Marschieren auf dem unten am Kamo-Ufer in den Staub gezeichneten Spazierweg, schauen, was das da im Wasser eigentlich ist, was der große weiße Vogel so reglos da eigentlich macht, während er Hals, Kopf und Schnabel vorstreckend starr die schäumende Wasseroberfläche betrachtet.
Es gibt nicht noch einen solchen Fluss auf der Welt, man traut, wenn man ihn zum ersten Mal sieht, seinen Augen nicht, und auf einer der Brücken, sagen wir auf der Gojo-ohashi stehend fragt man seinen Begleiter, wenn man einen hat, was das da unten denn sei, da in dem breiten Flussbett, wo denn das Wasser sei, warum es sich nur in schmalen Adern zwischen völlig unwahrscheinlichen Inseln hindurchschlängle, denn so sieht die Sache aus, ob man seinen Augen traut oder nicht, der Kamogawa ist ein relativ breiter Fluss, in welchem so wenig Wasser fließt, dass sich aus Schwemmgut Hunderte von Inselchen gebildet haben, auf denen dann Gras gewachsen ist, der ganze Kamogawa ist voller solcher unregelmäßiger, mit knie- bis brusthohem Gras bewachsener Schwemmgutinseln, zwischen denen sich ein wenig Wasser schlängelt, als stünde das Ganze vor dem völligen Austrocknen, was ist denn da passiert, fragt man seinen einheimischen Begleiter, wenn man einen hat, eine Katastrophe, oder was, warum ist dieser Fluss so ausgetrocknet? … doch da heißt es nur, aber woher denn, der Kamo war ein ganz wilder und sehr schöner Fluss, und weiter unten, schon bei der Shijoohashi, aber manchmal sogar auch hier, wenn wir in die Regenzeit kommen, ist er heute noch ganz voll mit Wasser, bis 1935 trat er regelmäßig über die Ufer, jahrhundertelang wurde man seiner nicht Herr, schon im Heike monogatari steht, wie wenig man seiner Herr wurde, dann hat Hideyori Toyotomi seine Regulierung befohlen, und ein gewisser Soan Suminokura und sein Vater, Ryoui, begannen ihn denn auch zu regulieren, ja, Ryoui baute sogar den Takase-Kanal fertig, und dann wurde der Fluss begradigt, und bis 1894 war auch der Biwa-Kanal fertig, aber Überschwemmungen gab es natürlich trotzdem noch, und zum letzten Mal war gerade 1935 die Überschwemmung so groß, dass fast alle Brücken kaputtgingen, viele Tote, entsetzlicher Schaden, also, da hat man beschlossen, seiner zerstörerischen Kraft ein Ende zu setzen, hier etwas zu bauen und dort etwas zu bauen, das beschloss man, aber nicht nur an den Ufern zu bauen, sondern da unten auch, im Flussbett, eine Art unregelmäßiger Verbauung aus Steinblöcken, die das Wasser, seine von den nordwestlichen Bergen herunterstürzende Flut abbremsen sollte und tatsächlich auch abgebremst hat, sagt der einheimische Begleiter, falls ein solcher vorhanden, man hat, wie man sieht, dem Fluss die Kraft gebrochen, keine Überschwemmungen mehr, keine Toten, kein Schaden, nur noch diese Rinnsale, diese Bremsblöcke, dieses äußerst effizient funktionierende Wehrsystem, und nur noch alle diese Vögel, sagt der einheimische Begleiter und zeigt von der Mitte der Gojo-ohashi flussabwärts und flussaufwärts und kilometerweit, diese Massen von Vögeln, vom Biwa-See kommen sie, doch auch er weiß nicht genau woher, aber hier gibt es alles, yurikamome, kawasemi, magamo, onagagamo und hidorigamo, meijiro und kinkurohajiro, wirklich dies und das und jenes, sogar Wasserflöhe schwimmen hier herum, nur den schneeweißen Riesenreiher erwähnt der einheimische Begleiter, falls vorhanden, nicht, gerade diesen Vogel nicht, denn er sieht ihn nicht mehr, obwohl er dahin zeigt, denn man hat sich wegen seiner ständigen Reglosigkeit so sehr an ihn gewöhnt, dass man ihn, wie das zu sein pflegt, gar nicht mehr zur Kenntnis nimmt, und doch ist er da, als wäre er nicht da, er steht bewegungslos, ohne mit einer einzigen Feder zu zucken, vorgeneigt steht er, den Blick auf das plätschernd schäumende Wasser geheftet, der schneeweiße Ständige des Kamo, die Achse der Stadt, der Künstler, der nicht mehr ist, unsichtbar, ungefragt von allen.
Es wäre also besser, Du würdest rückwärts ins Grasdickicht zurücktreten, dorthin, wo Dich eine dieser seltsamen Grasinseln im Flussbett völlig verdeckt, und es wäre besser, wenn Du es endgültig tätest, denn wenn Du morgen und übermorgen wiederkommst, dann gibt es doch niemanden, der das versteht, der das beachtet, gibt es doch keinen unter Deinen natürlichen Feinden, der erkennen könnte, wer Du eigentlich bist, besser, wenn Du Dich schon heute Abend entfernst, sobald die Dämmerung kommt, besser, wenn auch Du Dich mit den anderen zurückziehst, sobald sich die Nacht senkt, nur komm Du nicht zurück, wenn wieder der Morgen graut, nicht morgen, nicht übermorgen, denn für Dich ist es besser, wenn es kein Morgen und kein Übermorgen mehr gibt, versteck Dich heute noch im Gras, sacke dort zusammen, kippe auf die Seite, lass die Augen langsam zugehen und stirb, denn die Erhabenheit, deren Träger Du bist, hat keinen Sinn, stirb heute Nacht im Gras, sacke zusammen und kipp auf die Seite, und lass es zu – hauche Deinen letzten Atemzug aus.
I Quiz Biblici online, das von der Internetseite La Nuova Via unterhalten wird, präsentierte seinen Lesern im Herbst 2006 das folgende Kreuzworträtsel, das unter 54 waagerecht den Rätselrater zu einer entschiedenen Stellungnahme mit sieben Buchstaben drängte.
E sulla … e sulla coscia porta scritto questo nome: RE DEI RE, SIGNOR DEI SIGNORI
il marito di Ada e Zilla
Il Signore … trarre i pii dalla tentazione
… questa stagione io verrò, e Sara avrà un figliuolo
La legge è fatta non per il giusto, ma per gl’iniqui e i ribelli, per gli empî e i peccatori, per gli scellerati e gl’…, per i percuotitori di padre e madre
Poiché egli fu crocifisso per la sua debolezza; ma … per la potenza di Dio
Re d’Israele
Perciò pure per mezzo di lui si pronunzia l’… alla gloria di Dio, in grazia del nostro ministerio
Una testa d’asino vi si vendeva ottanta sicli d’argento, e il quarto d’un … di sterco di colombi, cinque sicli d’argento
Perché mille anni, agli occhi tuoi, sono come il giorno d’ … quand’è passato
Quando sono stato in grandi pensieri dentro di …, le tue consolazioni han rallegrato l’anima mia
Figliuolo d’Eleazar, figliuolo d’Aaronne
… amerai dunque l’Eterno, il tuo Dio, con tutto il cuore, con tutta l’anima tua e con tutte le tue forze
Allora l’ira di Elihu, figliuolo di Barakeel il Buzita della tribù di …, s’accese
Questi sono i figliuoli di Dishan: Uts e …
Perciò Iddio li ha abbandonati a passioni infami: poiché le loro femmine hanno mutato l’uso naturale in quello che è contro natura; e similmente anche i maschi, lasciando l’uso naturale della donna, si sono infiammati nella loro libidine gli uni per gli altri, commettendo uomini con uomini cose …, e ricevendo in loro stessi la condegna mercede del proprio traviamento
Elkana ed Anna immolarono il giovenco, e menarono il fanciullo ad …
Io do alla tua progenie questo paese, dal fiume d’Egitto al gran fiume, il fiume Eufrate; i Kenei, i …, i Kadmonei,
… dal primo giorno toglierete ogni lievito dalle vostre case
Davide rimase nel deserto in luoghi forti; e se ne stette nella contrada montuosa del deserto di …
Or Abner, figliuolo di …, capo dell’esercito di Saul
Figliuoli di Tola: …., refaia, Jeriel, Jahmai, Jbsam e Samuele
Fa’ presto … accordo col tuo avversario mentre sei ancora per via con lui
Questi tornò a Jzreel per farsi curare delle ferite che avea ricevute dai Sirî a …
… n’è di quelli che strappano dalla mammella l’orfano
… la si ottiene in cambio d’oro
Non han più ritegno, m’umiliano, rompono ogni freno in … presenza
Il mio amico m’è un grappolo di cipro delle vigne d’ …-ghedi
La città rumorosa sarà resa deserta, la collina e la torre saran per sempre ridotte in caverne, in luogo di spasso per gli onàgri e di pascolo …’ greggi
Il suo capo è oro finissimo, le sue chiome sono crespe, … come il corvo
La regina Vashti ha … non solo verso il re, ma anche verso tutti i principi e tutti i popoli che sono in tutte le province del re Assuero
… dunque, figliuoli, ascoltatemi, e non vi dipartite dalle parole della mia bocca
Il cuore allegro rende … il volto
Mahlah, Thirtsah, Hoglah, Milcah e Noah, figliuole di Tselofehad, si maritarono coi figliuoli dei loro …
Uno dei valorosi guerrieri al servizio del re Davide
Oggi tu stai per passare i confini di Moab, … Ar
La moglie di Achab, re d’Israele
Fu giudice d’Israele per 23 anni, era della tribù d’Issacar
Ma quella che si dà ai piaceri, benché …, è morta
Sansone disse loro: ‘Io vi proporrò un …
Perché Iddio … gli occhi aperti sulle vie de’ mortali, e vede tutti i lor passi
Figliuolo di Giuda, figliuolo di Giacobbe
… porte della morte ti son esse state scoperte?
… solo udir parlare di me, m’hanno ubbidito
… rendono male per bene; derelitta è l’anima mia
Gli uomini saranno …, amanti del danaro, vanagloriosi
O monte di Dio, o monte di Basan, o monte dalle molte …, o monte di Basan
… rallegrino i cieli e gioisca la terra
Io ho veduto gli sleali e ne ho provato …
… attento al mio grido, perché son ridotto in molto misero stato
Or i capi sacerdoti e gli scribi stavan là, accusandolo con …
Figliuoli di Caleb figliuolo di Gefunne: …, Ela e Naam, i figliuoli d’Ela e Kenaz
Rimpiangete, costernati, le schiacciate d’uva di …-Hareseth!
Prima vi abitavano gli Emim: popolo grande, numeroso, alto di statura come gli …
E non dimenticate di esercitar la …
E l’Eterno gli disse: »… tu bene a irritarti così?«
E in quell’istante, accostatosi a Gesù, gli disse: … saluto, Maestro!
Per la tribù di Beniamino: Palti, figliuolo di …
Efraim ebbe per figliuola Sceera, che edificò Beth-horon, la inferiore e la superiore, ed …-Sceera
Uno dei capi di Edom
… notte e giorno, e non sarai sicuro della tua esistenza
Davide sposò anche Ahinoam di …
Essa gli partorì questi figliuoli: Jeush, Scemaria e …
Dio in lingua ebraica
Dopo di loro Tsadok, figliuolo d’…, lavorò dirimpetto alla sua casa
I dormiglioni n’andran vestiti di …
Quand’hai fatto un … a Dio, non indugiare ad adempierlo
Amica mia io t’assomiglio alla mia cavalla che s’attacca … carri di Faraone
Non sapete voi che un …’ di lievito fa lievitare tutta la pasta?
Li hanno gli uccelli dei cieli
E i suoi piedi eran simili a terso …, arroventato in una fornace
E questi sono i figliuoli di Tsibeon: … e Ana
Or Amram prese per moglie Iokebed, sua …
… vostro agnello sia senza difetto, maschio, dell’anno
Ecco, io ti … di quelli della sinagoga di Satana
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Radical Damage
Niemals dachte man am persischen Hof mit Liebe an sie, sie wurde gepriesen und beneidet, verehrt und verflucht, man war wie verzaubert, und dann hieß es wieder, sie sei gar nicht so schön, sie war also schön, sehr schön sogar, und zwar über alle Maßen, bezaubernder als jede andere, doch die Liebe wurde ihr entzogen, niemals wäre es jemandem in den Sinn gekommen, ihr Liebe entgegenzubringen, weder jenen, die um sie herum waren, noch jenen, die sie nur aus Erzählungen kannten, und jeder in Susa und im gesamten Reich der Achämeniden wusste, dass sie unter der Last des ständigen Liebesentzugs in den königlichen Palästen lebte, doch auch schon bevor sie als Gattin des Großen Königs an den Hof gekommen war, denn schon im Augenblick ihrer Geburt war ihr Schicksal besiegelt worden, weil man, irrtümlicherweise, meinte, sie sei eine Nachfahrin des in religiösen Wahnsinn verfallenen Bel-šarru-usur und des großherzigen Räuberhauptmannkönigs Nabu-kudurri-usur, und von Anfang an hatte man sie, ungeachtet ihres Alters, behandelt, als erwartete sie eine große Zukunft, obwohl man freilich nicht ahnen konnte, dass so eine große Zukunft, bis an das Ende aller Zeiten, denn so geschah es, als der Herrscher des riesigen Reiches der Perser sie zu seiner ersten Frau machte, auserwählt und bestimmt zur Hochzeit, dies geschah, als die Krone der Königin auf ihren wunderschönen Kopf gelangte, auf einen babylonischen Kopf, nun, da hatte der Große König, bemerkte Parysatis wütend, unter den persischen Damen wohl nicht die Richtige finden können, nein, antwortete der Große König knapp, und dem war tatsächlich so, denn für ihn gab es außer Königin Vashti keine andere, eine solche Schönheit hatte er noch nie zuvor, und auch, nachdem er sie zum ersten Mal erblickt hatte, nie wieder, irgendwo gesehen, wenngleich das Reich seit Kyros dem Großen ziemlich groß geworden war, denn es war das größte auf der mit Verstand gerade noch fassbaren Welt, wo es nun wirklich genug Schönheiten gab, Mederinnen, Skythinnen, Partherinnen, Lyderinnen, Syrerinnen und Jüdinnen, allein aufzuzählen wie viele Völker und wie viele Schönheiten ist unmöglich, an die göttliche Schönheit der babylonischen Königin aber reichte keine auch nur annähernd heran, der Große König ist verliebt, flüsterte man am persischen Hof, der wegen der Jahreszeiten ständig zwischen Pasargadae, Persepolis, Ekbatana und Susa hin und her zog, wenn die Königin in seiner Nähe ist, hieß es in Pasargadae vom König, scheint er seinen Verstand verloren zu haben, wenn er die Königin ansieht, tuschelte man in Persepolis, kann er den Blick nicht abwenden, wenn die Königin anwesend ist, berichteten die fremden Gesandten zu Hause nach der Rückkehr aus Susa, ist er unaufmerksam und man kann nicht mit ihm verhandeln, und all das entsprach der Wahrheit, bei den prunkvollen Abendmahlen in der Zenana etwa vergaß der Große König tatsächlich mitunter zu essen, nur weil er die Königin angesehen hatte und sich vom Anblick ihres golden schimmernden, prächtigen, vollen Haares, wie es unter ihrem wunderschön geformten, herrlichen Nacken geflochten auf ihren Rücken fiel, – nicht lösen konnte, auch er bewunderte und verehrte sie, betete sie an und war verunsichert, als ihm das Gerede am Hof, er sei verliebt, zu Ohren kam, denn er wusste nicht, was es war, was dies, eng oder locker, auf jeden Fall aber mit jenem Gefühl verband, wegen dessen er sie bewundern, verehren und anbeten musste, der Große König war machtlos, jedoch glücklich und stolz, und er hätte mit bloßen Händen töten können, wäre ihm ebenfalls zu Ohren gekommen, dass nicht mehr nur seine Mutter, Parysatis, was nur natürlich war, nicht mehr nur die Frauengemächer, die verschlossene Welt der Paläste, die Zenana, was kurzerhand der Tradition entsprach, sondern auch die unterworfenen Fürsten und Könige sich erdreisteten, von seiner wunderschönen Königin zu reden, und zwar mit den Worten, die Königin sei am Hof allzu stolz und suche allzu sehr die Gunst des Volkes zu gewinnen, er hätte getötet, ganz sicher, zumal all das ausnahmsweise nicht so weit von der Wahrheit entfernt war, denn Vashti erwies sich bei den in Anwesenheit des Königs veranstalteten Festmahlen tatsächlich als verschlossen, und Vashti war auch nur dann glücklich, wenn sie am Volk von Persepolis oder Ekbatana, oder Pasargadae oder, in den Wintermonaten, Susa, vorüberziehen konnte, wodurch sie über die Maßen beliebt wurde, und immer beliebter, bemerkte die Mutter des Herrschers, die Vashtis größte Feindin war, im Kreise ihrer Berater mit mörderisch funkelnden Augen, immer beliebter, murmelten sorgenvoll die Perser am Hof, deren Miene sich schon bei dem bloßen Gedanken, dass der Thronanwärter wegen der Herkunft seiner Mutter ein halber Babylonier sein würde, verfinsterte, immer beliebter, berichteten sie auch dem Großen König, der davon aber ausgesprochen gute Laune bekam, als würde der Jubel des Volkes für sein Juwel bedeuten, dass diese Beliebtheit auch auf ihn ausstrahlte, aber nein, diese Beliebtheit galt allein der Königin, eine ungebremste Begeisterung, die außer von der Tatsache, dass eine Parade der Königin des persischen Großreiches nicht üblich und deshalb nicht möglich war, daher rührte, dass dieses Volk das Gefühl hatte, Königin Vashti nutze deshalb jede Gelegenheit, auf ihrem vergoldeten Wagen an der sie feiernden Menge vorüberzuziehen, weil sie es, das Volk, liebte, dabei wollte die Große Königin, wie sie vom Volk gebührend und entsprechend seiner Gefühle genannt wurde, nur sehen, dass man sie liebte, was allerdings nicht stimmte, denn auch wenn das Volk jubelte, auch wenn es vor Freude, sie zu sehen, brüllte, war es doch nur von jener Tatsache fasziniert, sie sehen zu können, ihrer ansichtig werden zu können, was nun wirklich weit von dem begierigen Verlangen der Großen Königin entfernt war, doch sie bemerkte nichts, das Volk jubelte und brüllte, der Hof aber war entsetzt, in erster Linie die Mutter des Großen Königs, Parysatis, die in all dem die Vorzeichen großer und gefährlicher Veränderungen zu spüren meinte und schon aufgrund dieser bloßen Vorahnung am liebsten etwa hundert babylonische Bauern des Reiches – zur Abschreckung – in Asche erstickt hätte, wenn schon nicht – zumindest vorerst, sagte sie zu ihren engsten Vertrauten – die Große Königin selbst, wie kann sie es wagen, hetzte sie bei dem Großen König, woher nimmt sich diese dahergelaufene Babylonierin das Recht, sich über die Gebräuche des Reiches hinwegzusetzen und bei jeder sich bietenden Gelegenheit, mal unter dem Vorwand, Mithra ein Opfer darzubringen, mal um Anahita ihren Dank zu bekunden, vor die Menge zu treten, den Bereich der Zenana zu verlassen, sich vom Pöbel feiern zu lassen, soll er sie doch feiern, bemerkte der Große König mit leuchtenden Augen, sie ist die Einzige im Reich, zeigte er zur Zenana, die es verdient, gefeiert zu werden, worauf Parysatis in ihrer Wut laut aufschnaubend davonstürmte, der Große König aber lächelte nur vor sich hin und dachte nicht weiter an seine Mutter, da er allein an die Große Königin dachte, und er bestätigte in seinen Dekreten den Mithra- und Anahita-Kult, während er selbst sich traditionsgemäß auch weiterhin nur der Verehrung und Anbetung des obersten Gottes Ahura Mazda unterwarf, soll sie ruhig gehen, sagte er lächelnd zu seinem Hof, und nach Lust und Laune Mithra und Anahita opfern, dem Reich schade es nicht, dem Volk schade es nicht, und vor allem schade es ihm persönlich nicht, denn auch wenn er selbst an den Paraden der Königin nicht teilnehmen konnte, genügte es ihm, sich vorzustellen, wie sie in ihrem glitzerndsten Schmuck, ihrem glänzendsten Gewand, auf dem Weg zum Mithra-Altar, dem Volk ihre unerhörte Schönheit hinwarf, das gefiel dem Großen König, diese Pracht und diese Verschwendung, wie sie die unnachahmliche Pracht ihrer eigenen Person an die Unwürdigen vergeudete, das entzückte den Großen König besonders, diese freche Laune, denn er hatte nicht die geringste Ahnung, dass all das nur geschah, weil Vashti ein unstillbares Verlangen danach hatte, geliebt zu werden, und in dem aufbrausenden Jubel und Gebrüll der Massen von Susa und Persepolis konnte sie sich einbilden, dass diese hier, zu beiden Seiten der heiligen Straße, ihr, der Königin, liebevoll zugeneigt waren – Jubel und Gebrüll, das hörte sie auch jetzt in der quälenden Stille, als das Schauspiel ihrer Vernichtung seinen Anfang nahm und sie, wie Sitte und Urteil befahlen, ohne jede Begleitung, ihres Schmuckes beraubt, ganz allein aus ihren Gemächern über das Pflaster des Königinnenhofes zu dem für alle anderen verbotenen Nordtor davonging.
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