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Martina Mangelsdorf

30 Minuten

Generation Y

© 2014 SAT.1 www.sat1.de Lizenz durch ProSiebenSat.1
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg
Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen
Lektorat: Eva Gößwein, GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Illustrationen: Angela Schubert, Hamburg

© 2014 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Das E-Book basiert auf dem 2014 erschienenen Buchtitel »30 Minuten Generation Y« von Martina Mangelsdorf, © 2014 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Hinweis:
Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder die Autorin noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-567-1
ISBN epub: 978-3-95623-074-5

In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

• Alle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.

Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

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• Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Generation Y

Generationen im Überblick

Grundwerte der Generation Y

Typische Eigenschaften der Ypsiloner

2. Arbeitsplatz & Umfeld

Moderne Arbeitsplatzgestaltung

Flexibilität und Technologie

Das ideale Arbeitsumfeld für Ypsiloner

3. Erwartungen & Motivation

Beziehungen bauen Brücken

Die Ansprüche der Generation Y

Motivorientierung

4. Führung & Kommunikation

Die Generation Y führen

Effektive Kommunikation

Hilfe, mein Boss ist ein Ypsiloner!

Checkliste – Ist Ihr Unternehmen bereit für die Generation Y?

Fast Reader

Die Autorin

Weiterführende Literatur

Vorwort

Viele von uns erleben sie täglich – am Arbeitsplatz, zu Hause oder schlichtweg als Teil unserer Gesellschaft: junge Menschen, über die wir uns ärgern, wundern oder einfach nur den Kopf schütteln. In den USA schon lange ein Thema, hört und liest man auch diesseits des Atlantiks immer öfter von der Generation Y. Ob unterhaltsamer Feuilleton, plakative Polarisierung oder gut recherchierte Artikel – immer mehr Menschen interessieren sich für diese heranwachsende Generation, die mit ihren Ansprüchen Eltern, Lehrer und Arbeitgeber vor völlig neue Herausforderungen stellt.

Sie verblüffen uns mit ihren Fähigkeiten, ihrer Arbeitseinstellung und ihrem Lebensgefühl oder lassen uns daran verzweifeln. Auf alle Fälle werfen sie jede Menge Fragen auf: Wie kommuniziere ich mit einer Generation, die mir so fremd erscheint? Wie gehe ich mit den Ypsilonern um? Und warum sind sie überhaupt so, wie sie sind?

Diese und andere Fragen soll das vorliegende Buch für all jene beantworten, die sich als Führungskräfte, Personalreferenten, Ausbilder, Vorgesetzte oder auch als Kollegen täglich mit der Generation Y auseinandersetzen und dabei gerne effektiver wären. Selbst für Ypsiloner mag ein Blick aus der Außenperspektive auf die eigene Generation mitunter interessant sein.

Auch wenn der Lesbarkeit wegen manchmal nur die männliche Bezeichnung für Personen oder Gruppen gewählt wurde, dürfen sich Frauen und Männer selbstverständlich gleichermaßen angesprochen fühlen.

Dieses Buch hat nicht die Absicht, viel Theorie und Statistik zu vermitteln, sondern nützliche Tipps für den Arbeitsalltag zu geben. Basierend auf wissenschaftlich fundierten Untersuchungen und Auswertungen zahlreicher Quellen finden Sie diverse praktische Anleitungen, wie die Generation Y erfolgreich und zielführend angeleitet und motiviert werden kann.

Viel Erfolg dabei wünscht Ihnen

Martina Mangelsdorf

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1. Generation Y

Wer oder was ist eigentlich die Generation Y? Wie lässt sie sich definieren und wodurch zeichnet sie sich aus? Ist das ganze Aufheben um dieses Thema nur ein kurzweiliger Trend oder steckt tatsächlich mehr hinter dem Phänomen?

Einige typische Eigenschaften der Ypsiloner entspringen ihrer eigenen Werteorientierung, andere wurden ihnen von Vertretern anderer Generationen anerzogen. Grundsätzlich ist ihr Verhalten eine Spiegelung dessen, wie die Welt aus ihrer Perspektive aussieht. Sie sind eine bunte Mischung anspruchsvoller, aber durchaus leistungsbereiter Individualisten, die sozial vernetzt durchs Leben gehen und die Arbeitswelt mit frischem Wind und dynamischer Vielfalt bereichern.

1.1 Generationen im Überblick

Obwohl die Soziologie eine Generation als die Gesamtheit der Menschen ungefähr gleicher Altersstufe mit ähnlicher sozialer Orientierung und Lebensauffassung definiert, ist die exakte Bestimmung der Geburtsjahre einzelner Generationen nicht festgeschrieben. Verschiedene Quellen gehen zum Teil von leicht unterschiedlichen Geburtsjahren aus, wobei die Übergänge stets fließend sind. Dennoch lassen sich auch ohne genaue Abgrenzung gewisse Übereinstimmungen in Werten, Merkmalen und Eigenschaften feststellen, die eine Generation als solche definieren, und darauf wollen wir uns im Folgenden berufen.

Gerne wird der Einwand gebracht, dass sich einzelne Generationen weniger voneinander unterscheiden, als es zunächst den Anschein hat, da zum Beispiel auch die Generationen fortgeschrittenen Alters in ihrer Jugend andere Verhaltensweisen an den Tag legten als heute. Das ist natürlich völlig richtig – allerdings betrachtet man dann eher die verschiedenen Abschnitte des menschlichen Lebenszyklus als tatsächlich eine soziologisch definierte Generation. Jeder Lebenszyklus lässt sich schließlich in Phasen wie Kindheit, Jugend, frühes Erwachsenenalter, Lebensmitte, fortgeschrittenes Alter, Ruhestand usw. einteilen. Die Kennzeichen dieser Lebensphasen sind jedoch keinesfalls gleichzusetzen mit den Eigenschaften von Generationen und bleiben daher in unseren Betrachtungen unberührt.

Außerdem sei an dieser Stelle vorausgeschickt, dass eine Auseinandersetzung mit dem Generationenthema nicht völlig ohne Verallgemeinerungen auskommen kann. Nicht alle Vertreter einer Generation sind gleich, nicht auf jeden von ihnen treffen alle Merkmale zu. Dennoch bleiben im Kollektiv gewisse Übereinstimmungen, die mittels Studien und Umfragen belegt wurden. Auf diese Gemeinsamkeiten wollen wir uns im Folgenden beziehen.

Bevor wir vollständig in die Generation Y eintauchen, lassen Sie uns einen Blick auf die verschiedenen Generationen werfen, die uns im Zusammenleben und -arbeiten begegnen.

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Galerie der Generationen

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Natürlich wollen wir uns im weiteren Verlauf hauptsächlich der Generation Y zuwenden. Sie ist jedoch wie jede andere Generation in ihrer Ausprägung eine direkte Antwort auf die vorhergehenden Generationen, weshalb es sinnvoll ist, sich kurz mit diesen Vorgängern und ihren besonderen Merkmalen zu beschäftigen. Dazu noch zwei Anmerkungen:

Nomenklatur

In Fachkreisen und in der internationalen Literatur kursieren mitunter verschiedene Namen für einzelne Generationen. Es sollte Sie nicht verwirren, wenn Sie unter anderem die Begriffe Veteranen (für die Traditionalisten), Generation Golf (für die Generation X) oder Millennials (für die Generation Y) hören. Für die Generation der heutigen Kinder und Jugendlichen hat sich noch kein einheitlicher Begriff durchgesetzt, obwohl mancherorts von der Generation Z die Rede ist.

Prägende Jahre

Es ist zudem wichtig, das Konzept der prägenden Jahre zu verstehen. Als prägende Jahre bezeichnen Soziologen den Zeitraum im Leben eines Menschen ungefähr zwischen dem 11. und 15. Lebensjahr. Dies ist die Zeit, in der ein junger Mensch der Kindheit entwachsen ist und zum ersten Mal beginnt, Einflüsse außerhalb seiner direkten Umgebung bewusst wahrzunehmen. Dazu gehören vor allem Geschehnisse in Politik und Gesellschaft, die die Entwicklung individueller Werte und Eigenschaften beeinflussen. Das kollektive Erleben dieser Ereignisse ist das, was maßgeblich zur Definition einer Generation beiträgt. Wenn also bestimmte soziale Rahmenbedingungen zur Ausprägung von übereinstimmenden Merkmalen und Verhaltenspräferenzen einer Menschengruppe ungefähr gleichen Alters führen, dann ist es genau das, was eine Generation als solche ausmacht. Sehen wir uns also die einzelnen Generationen unter Berücksichtigung dieser Überlegungen an:

Traditionalisten

Wie alle Generationen sind auch die Traditionalisten in ihren persönlichen Werten und typischen Eigenschaften von den eigenen Erfahrungen, vor allem während der frühen Jugendjahre, geprägt. Sie erlebten die Entbehrungen der Kriegsjahre und der Weltwirtschaftskrise des frühen 20. Jahrhunderts und wuchsen in einer Welt heran, die von klaren Verhaltensregeln, Patriotismus, Disziplin, Gehorsam und Respekt vor Autorität bestimmt wurde. Um mit den verheerenden Folgen der Weltkriege fertig zu werden, blieb dieser tapferen Generation nichts anderes übrig, als die Ärmel hochzukrempeln und sich auf den vor ihr liegenden Wiederaufbau zu konzentrieren. Jammern und Klagen war nicht üblich, dafür wurde Solidarität mit anderen großgeschrieben. Wichtig war dieser Generation vor allem, dass ihre Kinder es einmal besser haben sollten als sie selbst.

Viele militärische, politische und wirtschaftliche Grundsätze, die ihren Ursprung in den Nachkriegsjahren haben, sind auch heute noch gültig. Somit haben die Traditionalisten einen wesentlichen Grundstein für unsere heutige Gesellschaftsordnung und unseren gegenwärtigen Wohlstand gelegt.