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Copyright © 2017 by Joel Osteen
Die amerikanische Originalausgabe erschien im Verlag FaithWords unter dem Titel Blessed in the darkness. This edition published by arrangement with FaithWords, New York, NY, USA. All rights reserved. Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30161 Hannover.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Bibelzitate, sofern nicht anders angegeben, wurden der Schlachter Bibelübersetzung entnommen. Bibeltext der Schlachter, © 2000 Genfer Bibelgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. Alle Bibelübersetzungen wurden mit freundlicher Genehmigung der Verlage verwendet. Hervorhebungen einzelner Wörter oder Passagen innerhalb von Bibelzitaten wurden vom Autor vorgenommen.

ELB Revidierte Elberfelder Bibel, © 2008 SCM R.Brockhaus, Witten.

 Einheitsübersetzung, © 2016 Kath. Bibelanstalt GmbH, Stuttgart.

GNB Gute Nachricht Bibel, © 2000 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

NEÜ Neue evangelistische Übersetzung, © Karl-Heinz Vanheiden.

NLB Neues Leben Bibel, © 2006 SCM R.Brockhaus, Witten.

Zitate aus den folgenden Bibeln wurden aus dem Englischen übersetzt:

AMP Amplified Bible, © 1987 The Lockman Foundation. www.lockman.org

MSG The Message, © by Eugene H. Peterson 2002. NavPress Publishing Group.

Umschlaggestaltung: spoon design, Olaf Johannson
Lektorat: Gabriele Kohlmann, Thilo Niepel
Satz: Grace today Verlag
Druck: CPI – Clausen & Bosse, Leck
E-Book-Erstellung: CPI – Clausen & Bosse, Leck
Printed in Germany

1. Auflage 2020

© 2020 Grace today Verlag, Schotten

Hardcover: ISBN 978-3-95933-154-8 Bestellnummer 372154
E-Book: ISBN 978-3-95933-155-5, Bestellnummer 372155

Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages.

www.gracetoday.de

Inhalt

1. Der Segen der finsteren Orte

2. Nächte

3. Heimliche Enttäuschungen

4. Bedingungsloser Glaube

5. Vergeude deinen Schmerz nicht

6. Gesegnet durch deine Feinde

7. Alles ist gut

8. Nichts wird verschwendet

9. Probleme sind Transportmittel

10. Fallengelassen, aber nicht vergessen

11. Ausgeglichenes Saldo

12. Glaube für mittendrin

13. Der Anker der Hoffnung

14. In deine Bestimmung geschubst

15. Mach dich auf ins Unbekannte

16. Stehen bleiben

17. Erinnere dich an deinen Traum

18. Ein Ende wie erwartet

Danksagungen

Wir würden gern von dir hören!

KAPITEL EINS

Der Segen der finsteren Orte

Wenn wir darüber nachdenken, was es bedeutet, »gesegnet« zu sein, kommt uns meistens all das Gute in den Sinn, das wir erlebt haben. Vielleicht hat man uns am Arbeitsplatz eine neue Aufgabe angeboten und wir wurden mit einer Beförderung gesegnet. Oder wir denken an die Geburt unseres Kindes und daran, welch ein Segen dieses Kind für uns ist. Oder wir haben vielleicht eine Krankheit besiegt und wurden mit wiedergewonnener Gesundheit gesegnet. Der Segen geht Hand in Hand mit guten Zeiten. Feiern und dankbar zu sein fällt uns leicht, wenn sich alles nach unseren Wünschen entwickelt.

Aber was ist, wenn wir durch wirklich schwere Zeiten gehen müssen? Wenn die Firma Stellen abbaut und wir entlassen werden? Wenn wir verlassen werden und ganz von vorne anfangen müssen? Wo ist der Segen, wenn wir durch Dinge gehen müssen, die wir nicht verstehen?

Ich bin einer jungen Frau begegnet, die ihr erstes Kind erwartete und im fünften Monat schwanger war. Sie hatte schon das Kinderzimmer eingerichtet, weil sie sich so sehr freute, doch dann bekam sie Probleme in der Schwangerschaft und es kam zu einer Fehlgeburt. Der Kummer darüber ließ sie erstarren. Sie war völlig betäubt, an einem finsteren Ort.

Im Jahr 1981 wollte meine Familie eigentlich die Weihnachtsfeiertage miteinander feiern, Spaß und Gemeinschaft miteinander haben. Stattdessen erfuhren wir, dass meine Mutter Leberkrebs im Endstadium hatte und ihr nur noch wenige Wochen blieben. Das war ein sehr trauriges Weihnachten. Ist es möglich, dass wir in diesen finsteren Zeiten Segnungen empfangen können, die wir in lichteren Zeiten nicht bekommen können?

Wir tragen die Samen für etwas Großes in uns – Träume, Ziele, Talente, Potenzial –, die nur an einem finsteren Ort zum Leben erwachen können.

Wir alle werden irgendwann einmal eine solche finstere Zeit erleben – sei es durch Krankheit, Scheidung, Verlust oder durch Kummer, den uns ein Kind bereitet. Wir können uns davon leicht entmutigen lassen, unsere Träume aufgeben und glauben, dass dies das Ende ist. Aber Gott benutzt diese finsteren Orte. Das gehört zu seinem göttlichen Plan. Denk nur mal an Samen, der im Dunkeln keimt. Solange ein solches Samenkorn im Licht ist, kann es nicht keimen und wird nie zu dem werden, wozu es geschaffen wurde. Das Samenkorn muss in die Erde gepflanzt werden, an einen finsteren Ort, damit das Potenzial, das in ihm steckt, zum Leben erwachen kann. In gleicher Weise tragen wir die Samen für etwas Großes in uns – Träume, Ziele, Talente, Potenzial –, die nur an einem finsteren Ort zum Leben erwachen können.

Die finsteren Orte bringen uns Segen

Alle Menschen in der Bibel, die etwas Großartiges getan haben, sind durch einen dieser finsteren Orte gegangen. Mose beging einen Fehler und erschlug einen Ägypter. Er verbrachte vierzig einsame Jahre in der Wüste mit dem Gefühl, völlig versagt zu haben. Aber an diesem finsteren Ort nahm in seinem Leben etwas Gestalt an. Er wurde vorbereitet, entwickelte Geduld, Demut, Stärke und Vertrauen. Ohne diesen finsteren Ort hätte Mose niemals seinen Stab erhoben und das Rote Meer geteilt. Er hätte niemals die Israeliten aus der Sklaverei in Richtung Gelobtes Land herausgeführt. Der finstere Ort war eine Grundvoraussetzung dafür, dass er in die Fülle seiner Bestimmung eintreten konnte. Das Gleiche gilt auch für uns.

Der finstere Ort war eine Grundvoraussetzung dafür, dass er in die Fülle seiner Bestimmung hineinkam.

Esther war eine Waise. Sie hatte beide Elternteile verloren und lebte in einem fremden Land. Sie fühlte sich alleine, verlassen, an einem finsteren Ort. Dennoch gebrauchte Gott sie, um durch sie das Volk Israel zu retten. Joseph wurde von seinen eigenen Brüdern betrogen, fälschlich eines Verbrechens beschuldigt und ins Gefängnis geworfen, an einen finsteren Ort. Aber am Ende regierte er eine ganze Nation. Elia stürzte nach einem großen Sieg auf dem Berg in eine finstere Depression, die so schlimm war, dass er sogar sterben wollte. Und doch wurde er einer der Glaubenshelden. David hatte eine Affäre mit einer verheirateten Frau und ließ deshalb ihren Ehemann in der Schlacht töten. Aber nach einer äußerst finsteren Zeit, die in seinem Leben daraufhin folgte, wandte David sein Herz wieder dem Herrn zu und ist seither als »der Mann nach dem Herzen Gottes« bekannt.

Vielleicht willst du es nicht wahrhaben, aber an den finsteren Orten wächst du am meisten. Dort entwickelt sich dein Charakter, dort lernst du, Gott zu vertrauen und durchzuhalten, und dort werden deine geistlichen Muskeln trainiert. An den finsteren Orten betest du mehr, du suchst stärker die Nähe zu Gott und du nimmst dir die Zeit, still zu werden und zu hören, was Gott dir zu sagen hat. An diesen finsteren Orten überdenkst du deine Prioritäten, schaltest einen Gang herunter und nimmst dir Zeit für deine Familie. So lernst du das, was Gott dir gegeben hat, ganz neu zu schätzen.

Ein Freund von mir erhielt die schreckliche Nachricht, dass er aufgrund einer Infektion sein Augenlicht verlieren würde. Er musste operiert werden und man ging davon aus, dass er danach nicht mehr sehen können würde. Aber die Ärzte waren in der Lage, das Problem zu beseitigen. Erstaunlicherweise war sein Sehvermögen nach der Operation vollkommen in Ordnung. Jetzt nimmt er sich jeden Morgen nach dem Aufstehen fünfzehn Minuten Zeit, nur um die Bäume und Blumen anzusehen und staunend seine Kinder zu betrachten. Es war ihm zu dem Zeitpunkt nicht bewusst, aber an diesem finsteren Ort wurde er gesegnet. Irgendetwas geschah in seinem Inneren. Er erlebte neues Wachstum und entwickelte größere Zuversicht, Ausdauer und Entschlossenheit.

Deine Seele wird gestählt

Wenn du schon durch einige finstere Orte gegangen bist, beklagst du dich nicht mehr über die kleinen Unannehmlichkeiten. Du regst dich nicht mehr darüber auf, wenn du keinen Parkplatz bekommst. Du verlierst nicht deine Freude, wenn du im Stau steckst. Du bist nicht beleidigt, wenn ein Kollege unhöflich zu dir ist. Du hast schon zu viel durchgemacht, um dich davon verbittern zu lassen. Dein Rückgrat wurde gestählt.

Einmal sagte eine wohlmeinende Person zu mir: »Joel, ich habe gehört, wie jemand negativ über dich gesprochen hat, und das hat mir so leidgetan.« Diese Person wollte freundlich und ermutigend sein. Aber ich dachte so bei mir: Ich muss dir nicht leidtun. Ich habe meinen Vater beerdigt. Ich habe erlebt, wie meine Mutter den Krebs überwunden hat. Ich habe gelernt zu predigen, obwohl mir jeder gesagt hatte, ich könne das nicht. Ich habe geglaubt, dass wir das Compaq Center bekommen würden, als sich alles gegen uns verschworen hatte. Wenn ich das alles geschafft habe, dann komme ich auch damit klar, dass jemand mich nicht mag. Das ist dann wie eine kleine Mücke, die man einfach wegschnipsen muss.

Wenn du durch ein paar finstere Orte gegangen bist, dann macht dich das stark. Die finsteren Orte haben aus mir das gemacht, was ich heute bin. Ich mag die guten Zeiten lieber. Mir ist es lieber, wenn alles nach meinen Wünschen läuft. Ich bin nicht erpicht auf finstere Zeiten, trotzdem waren es nicht die guten Zeiten, die das Beste in mir zum Vorschein brachten. Es waren die einsamen Nächte, die Zeiten, in denen ich nicht glaubte, es alleine schaffen zu können, die Zeiten, in denen ich keinen Ausweg sah – in diesen Zeiten habe ich wirklich beten gelernt, habe ein unerschütterliches Vertrauen in Gott entwickelt. Und in diesen Zeiten wurde mein Glaube gedehnt. Beklage dich nicht über finstere Zeiten; die finsteren Orte bergen einen Segen. Gott bewirkt etwas in deinem Leben, das nur im Feuer der Bedrängnis geschmiedet werden kann.

Als mein Vater starb und ich meine ersten Schritte als Pastor machte, hatte ich solche Angst, vor Menschen zu stehen und zu predigen. An manchen Abenden verkroch ich mich nach dem Abendessen in mein Kämmerchen, um zu beten. Victoria suchte dann nach mir und fragte die Kinder: »Wo ist euer Papa?« Sie fand mich dann betend in meinem Kämmerchen. So habe ich in den guten Zeiten eigentlich nie gebetet. Wenn alles nach meinen Wünschen verlief, gab ich mir nicht so viel Mühe, mich Gott zu nähern. Die finsteren Orte halfen mir dabei, meine geistlichen Muskeln zu entwickeln. Auch wenn mir das, was ich durchmachte, nicht gefiel, war ich durch dieses Unwohlsein gezwungen, mich auszustrecken und zu wachsen. Ich würde das gegen nichts eintauschen wollen. Es hat mich positiv verändert.

»Er wurde in eiserne Ketten gelegt und seine Seele geriet in dieses Eisen.«

Gott benutzt die finsteren Orte. Von Josef, der fälschlich beschuldigt wurde und für dreizehn Jahre ins Gefängnis wanderte, sagt die Bibel: »Er wurde in eiserne Ketten gelegt und seine Seele geriet in dieses Eisen« (Ps 105,18 AMP). In diesem Gefängnis entwickelte Josef eine Stärke und Ausdauer, die er auf andere Weise nie erlangt hätte. Manche Lektionen kann man nur an finsteren Orten lernen. Hör auf, dich über das zu beklagen, was du durchmachst, darüber, wie unfair das alles ist und wer alles dir übel mitgespielt hat. Vielleicht ist es unbequem, vielleicht gefällt es dir nicht, aber es dient zu deinem Besten. Du wirst dadurch stärker; es entwickelt sich etwas in dir, das du nur in der Finsternis erlangen kannst. Du kannst dein Potenzial nicht voll entfalten, wenn du die ganze Zeit nur im Licht bist. Vielleicht klingt es gut, keinen Widerstand, keine Probleme und keine Gegner zu haben, aber das wird dein Wachstum hemmen.

In der Bedrängnis hat Gott mir Raum gemacht

König David sagte: »In der Bedrängnis hast du mir Raum gemacht« (Ps 4,2). Ihm wurde nicht in guten Zeiten Raum gemacht, sondern dann, als die Dinge nicht nach seinen Vorstellungen liefen. Als Teenager wollte er Spaß mit seinen Freunden haben, aber er kam nicht von den Schafen seines Vaters weg, die er hüten sollte. Tagaus, tagein war er allein auf der Weide und hatte niemanden zum Reden; es sah nicht danach aus, als würde er je die Erfüllung seiner Träume erleben. Aber diese einsamen Jahre auf der Weide bereiteten ihn darauf vor, ein Sieger zu werden. Der Sieg über Goliat brachte ihn über Nacht öffentlich groß raus. Aber in Wirklichkeit geschah das nicht über Nacht, sondern deshalb, weil er mit einer guten inneren Haltung durch die finsteren Orte gegangen war. Als es nicht nach seinem Kopf ging und er einsam war und dachte, Gott hätte ihn vergessen, hörte er trotzdem nicht auf, das Richtige zu tun. Er verstand dieses Prinzip. Er sagte sich: »Gott, das ist ein finsterer Ort. Ich kann es jetzt noch nicht erkennen, aber ich glaube, dass es mir dienen wird. Ich werde dadurch stärker. Ich entwickle Geduld und Ausdauer und lerne, dir zu vertrauen.« Er kam nicht nur zum richtigen Zeitpunkt aus diesem finsteren Ort heraus, sondern auch größer, mutiger und wohlhabender als zuvor.

Es ist kein Zufall, dass David in Psalm 23 sagt: »Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf grünen Auen und führt mich zu stillen Wassern … Und wenn ich auch wanderte durchs Tal der Todesschatten, so fürchte ich kein Unglück«. Damit wollte er eigentlich sagen: »Der Gott, der mich zu stillen Wassern führt, ist derselbe Gott, der mich durchs Tal der Todesschatten hindurchführt.«

Auf den grünen Auen und am stillen Wasser fällt es uns leicht, Gott zu vertrauen. Aber er fordert dich auf, ihm auch dann zu vertrauen, wenn du im Tal der Todesschatten bist. Er hat dich nicht verlassen. Vielleicht fühlst du dich allein, verlassen und falsch behandelt und hältst das Leben für ungerecht, aber Gott führt dich dennoch. An diesem finsteren Ort setzt er seinen Plan um und macht dich zu dem, wofür du geschaffen wurdest. Das mag nicht leicht sein und vielleicht verstehst du es nicht, aber Glauben bedeutet, Gott zu vertrauen, wenn das Leben keinen Sinn ergibt. Wage es zu glauben, dass er dich sogar an den finsteren Orten segnet. Glaube, dass das, was zu deinem Schaden beabsichtigt war, dir zum Besten dienen wird.

Davids weitere Worte waren: »Wenn du durch das finstere Tal gehst, wird Gott dein Haupt mit Öl salben, er wird dir einen Tisch decken im Angesicht deiner Feinde und dein Becher wird überfließen.« Du musst also durch das Tal gehen, um in den Genuss des gedeckten Tisches zu kommen. Du musst durch die Einsamkeit, durch die gesundheitliche Herausforderung, durch den Verrat gehen, wenn du diese frische Salbung und den Neuanfang empfangen möchtest. Du musst durch die Schafweiden gehen und das Richtige tun, auch wenn dir das Falsche widerfährt. Du musst durch den Arbeitsplatz gehen, an dem du nicht richtig behandelt wirst, durch den Kampf, den Mangel, die Verpflichtung, wenn du an den Ort gelangen willst, an dem dein Becher überfließt.

So oft wollen wir den Überfluss, aber nicht das Tal. Wir beten: »Gott, gib mir mehr Gunst, mehr Einfluss, mehr Salbung.« Woraufhin Gott sagt: »Gut, aber du musst bereit sein, mit mir durch das Tal zu gehen.« An den finsteren Orten, wenn die Lage schwierig ist, zeigt sich, was in uns steckt. Kann Gott dir mehr von seiner Gunst, mehr Einfluss und mehr Finanzen anvertrauen? Du musst auf den Schafweiden treu sein, wo es einsam ist und nicht so läuft, wie du es dir vorstellst. »Ach, Joel, ich mag meinen Chef nicht. Deswegen bin ich bei der Arbeit nachlässig und komme immer zu spät. Ich werde dort nicht richtig behandelt.« Wenn du an den finsteren Orten keine gute innere Haltung hast, wirst du dort steckenbleiben. Wenn du in der Wüste nicht treu bist, wie soll Gott dir dann das Gelobte Land anvertrauen?

So oft wollen wir den Überfluss, aber nicht das Tal.

Fragezeichen werden zu Ausrufezeichen

Ändere deinen Blickwinkel: Die finsteren Orte sind Gelegenheiten zum Wachstum. Du bist nicht zufällig an einem finsteren Ort. Wenn Gott die Finsternis nicht zu deinem Besten nutzen würde, hätte er sie nicht zugelassen. Vielleicht verstehst du es nicht, vielleicht erschließt es sich dir nicht, aber Gott weiß, was er tut. Bestehe diese Prüfung.

Dass mein Vater 1999 zum Herrn ging, war die größte Herausforderung, die ich je erlebt habe – ein wirklich finsterer Ort. Wenn man einen lieben Menschen verliert, kann man sich leicht niedergeschlagen und von Gott verlassen fühlen und denken, es gäbe nie wieder gute Tage. Aber ich habe gelernt, dass jedes Mal, wenn in meinem Leben etwas stirbt, etwas Neues zum Leben erwacht. Was wie das Ende aussieht, wird bei Gott zu einem Neuanfang. Wenn ein Freund dich betrügt und verlässt und eure Beziehung stirbt, erweckt Gott eine neue Beziehung zum Leben. Er hat bereits einen neuen Freund in der Warteschleife, der dazu bestimmt ist, deinen Weg zu kreuzen. Wenn du deine Arbeitsstelle, deine Position oder einen großen Kunden verloren hast, hat Gott eine neue Stelle, neue Möglichkeiten und neue Dimensionen für dich. Wenn du voller Glauben und Vertrauen durch das Tal gehst und weißt, dass Gott die Kontrolle hat, wirst du an den Tisch kommen, der für dich gedeckt wurde, wirst du die frische Salbung und das Wachstum erleben, bis dein Becher überfließt.

Ich habe einen Freund, mit dem ich vor Jahren zusammen Baseball gespielt habe. Er war der Star, immer der Beste auf dem Spielfeld. Als Schlagmann und auch als Werfer führte er die Liga an. Er träumte davon, ein professioneller Baseballspieler zu werden. Eines Sommers wurde er eingeladen, in einer sehr guten Amateurmannschaft mitzuspielen, die durchs Land tourte. Nur extrem begabte Spieler erhielten die Gelegenheit, in dieser hochkarätigen Mannschaft mitzuspielen. Er spielte in jenem Sommer dort mit und war äußerst erfolgreich, aber einige der anderen Spieler waren neidisch auf ihn. Sie fingen an, Lügen über ihn zu verbreiten und Ärger zu stiften. Im nächsten Jahr schenkte der Trainer diesen Gerüchten Glauben, obwohl er meinen Freund eigentlich sehr mochte, und lud ihn nicht wieder zum Mitspielen ein. Mein Freund war sehr entmutigt. Er versuchte, in einigen anderen Mannschaften unterzukommen, aber dafür war es zu spät. Sie waren bereits alle vollzählig. Zum ersten Mal gab es keine Sommermannschaft, in der er hätte mitspielen können. Er verpasste eine ganze Saison – keine Spiele, keine Gelegenheiten, ein finsterer Ort. Er verstand es nicht und es war auch nicht fair, aber er wurde deswegen nicht bitter. Er wusste, dass derselbe Gott, der ihn zu stillen Wassern und grünen Auen geführt hatte, ihn jetzt durch das dunkle Tal führte.

Jeden Abend ging er zu den Abschlagplätzen und verbesserte weiter sein Können. Er ließ von seinen Freunden Bälle abschlagen, um auf dem Spielfeld reaktionsschnell zu bleiben. Er machte Krafttraining, lief und blieb in Form. Er hatte keine Mannschaft, für die er hätte spielen können, und er war nicht richtig behandelt worden, aber er wusste, dass auf der anderen Seite des Tals der Tisch schon reich für ihn gedeckt war. Man muss durch das Tal gehen, um zum Tisch zu gelangen. Bleib nicht im finsteren Tal stecken. Verliere nicht deine Leidenschaft und laufe nicht mit einem sauren Gesicht herum, das sagt: »Ich verstehe nicht, warum das geschehen ist. Nach all diesen Jahren wurde ich einfach abserviert.« »Wie konnte ich nur diese schlechte ärztliche Diagnose bekommen?« »Warum hat diese Person mir nur das Herz gebrochen?« Wenn du immer versuchst, die Gründe herauszufinden, wirst du steckenbleiben.

Wenn du durch solche finsteren Täler gehst, wirst du sehen, dass das Fragezeichen zu einem Ausrufungszeichen wird.

Denk mal über Folgendes nach: Ein Ausrufezeichen ist nur ein begradigtes Fragezeichen. Wenn du möchtest, dass Gott deine Fragezeichen – die Dinge, die du nicht verstehst – zu Ausrufezeichen macht, musst du ihm vertrauen. An diesen finsteren Orten, an denen es nicht fair zugeht, sollten wir nicht nach dem Warum fragen, sondern mutig sagen: »Gott, ich weiß, dass du immer noch auf dem Thron sitzt. Vielleicht verstehe ich dieses Tal nicht, in dem ich mich befinde, aber ich weiß, dass auf der anderen Seite mein Ausrufezeichen ist. Der Tisch ist bereits gedeckt, die richtigen Menschen warten und eine frische Salbung kommt, mit Wachstum, Beförderung und einer neuen Dimension.« Wenn du durch solche finsteren Täler gehst, wirst du sehen, dass das Fragezeichen zu einem Ausrufezeichen wird. Gott wird dich mit seiner Güte in Staunen versetzen.

Wir haben genau das erlebt. Als mein Vater starb, hatte ich viele Fragezeichen. »Wird die Gemeinde das überleben? Kann ich überhaupt predigen? Wird mir überhaupt jemand zuhören?« Als ich im Glauben blieb und mit der richtigen inneren Haltung durch einen finsteren Ort nach dem anderen ging, machte Gott die Fragezeichen zu Ausrufezeichen. »Wird die Gemeinde das überleben?« Ja, und zwar im Compaq Center, das groß genug ist für all die Menschen – Ausrufezeichen. »Kann ich überhaupt predigen? Wird mir überhaupt jemand zuhören?« Ja, und außerdem gibt es jetzt ein paar Fernsehsender, die unsere Sendungen übertragen, und ein paar Bücher, die Bestseller geworden sind, und einen SiriusXM-Satelliten-Radiosender – Ausrufezeichen.

Segen, der durch Zerbruch kommt

Vielleicht bist du gerade jetzt an einem finsteren Ort. Du hast eine Trennung erlebt, bist verletzt, einsam und fragst dich, ob du jemals wieder glücklich sein wirst. Ich kann dir aus erster Hand sagen – ich bin ein lebender Zeuge –, dass Gott, wenn du weiter vorwärtsgehst, jemanden in dein Leben bringen wird, der all deine Vorstellungen übertrifft – jemanden, der netter, freundlicher, liebevoller ist, der dich wie einen König oder eine Königin behandelt. Der Teil deines Lebens, der noch vor dir liegt, wird besser sein als der, der hinter dir liegt. Gott wartet mit einem Ausrufezeichen auf dich.

Vielleicht kämpfst du mit einer Krankheit. Man hat dir gesagt, dass es nicht gut aussieht. Bei meiner Mutter wurde Krebs im Endstadium diagnostiziert, und heute, sechsunddreißig Jahre später, ist sie immer noch gesund und stark. Das ist gut, aber hier ist das Ausrufezeichen: Jede Woche geht sie ins Krankenhaus, um für andere kranke Menschen zu beten. Damit bringt Gott den Feind dazu, alles zurückzuzahlen.

Vielleicht bist du wegen deiner Finanzen an einem finsteren Ort. Du musstest einen Rückschlag hinnehmen oder hast einen Kunden verloren und fragst dich nun: »Wird es jemals wieder besser werden?« Ja, auf der anderen Seite dieses Tals wirst du den überfließenden Becher finden – Wachstum, Fülle, eine neue Dimension deiner Bestimmung. Vielleicht warst du lange Zeit in diesem Tal, aber du musst dich bereitmachen. Du stehst kurz vor dem Durchbruch und das Problem wird sich in Kürze auflösen. Hör nicht auf zu glauben. Entfache ganz neu dein Feuer, denn Gott hat dich nicht so weit gebracht, um dich jetzt zu verlassen. Er hat ein Ausrufezeichen auf den Weg zu dir gebracht.

Mein Freund, der Baseballspieler, hat genau das erlebt. Er war eines Tages gerade am Trainieren und mit sich und der Verbesserung seiner Fertigkeiten beschäftigt und wusste nicht, dass gerade ein Talentscout für ein Profiteam auf der Tribüne war. Dieser Scout war da, um einen anderen Spieler zu beobachten. Als er jedoch sah, wie talentiert mein Freund war, rief er ihn zu sich und sagte: »Ich möchte gerne, dass Sie kommen und es in unserem Team versuchen.« Das war Gott, der ihn zur rechten Zeit am rechten Ort sein ließ. Gott weiß, wie er dich in deine Bestimmung hineinbekommt. Mein Freund ging hin und probierte es. Er wurde aufgenommen, spielte ein paar Jahre in den unteren Ligen, wurde immer besser und spielte am Ende in den oberen Ligen. Er hatte eine lange und erfolgreiche Karriere.

Nicht die Menschen bestimmen dein Schicksal, sondern Gott. Eine Pechsträhne kann dich nicht aufhalten, Krankheit kann dich nicht aufhalten, Ungerechtigkeit kann dich nicht aufhalten. Gott hat das letzte Wort. Wenn du mit einer guten inneren Haltung durch die finsteren Orte gehst und nicht aufhörst, das Richtige zu tun, wirst du zu deinem Ausrufezeichen gelangen. Du wirst die Güte Gottes sehen.

Als Jesus gerade eine Menge von mehreren Tausend Menschen speisen wollte, hatte er nur das Mittagessen eines kleinen Jungen, fünf Brote und zwei Fische. Er hob die Brote empor und dankte und in der Bibel steht dann: »Er brach das Brot«, und das Brot wurde vermehrt. Der Segen kam durch das Brechen. Je mehr er es brach, umso stärker vermehrte es sich.

Es gibt Zeiten im Leben, in denen wir uns gebrochen fühlen: wir haben zerbrochene Träume, ein gebrochenes Herz. Als die junge Frau mir sagte, dass sie eine Fehlgeburt gehabt hatte, liefen ihr dicke Tränen über das hübsche Gesicht. Sie sagte: »Ich wollte dieses Baby mehr als alles auf der Welt.« Sie war zerbrochen. Als ich meinen Vater verlor, fühlte ich mich, als wäre auch ein Teil von mir gestorben. Wenn du dich zerbrochen fühlst, dann werde nicht bitter, gib deine Träume nicht auf. Dieser Zerbruch ist nicht das Ende; er ist ein Zeichen dafür, dass Gott in Begriff steht, etwas zu vermehren. David sagte: »In der Bedrängnis hast du mir Raum gemacht.« Dieser Zerbruch sollte dich vielleicht aufhalten, aber wenn du im Glauben bleibst, wird Gott ihn benutzen, um dich wachsen zu lassen. Der Verlust, die Enttäuschung, ein Mensch, der nicht Wort gehalten hat – du spürst den Schmerz, aber in Wirklichkeit hat all das dazu beigetragen, dass Gott dir jetzt Wachstum schenkt.

Wenn du mehr Pech hattest, als ein Mensch haben kann, fasse neuen Mut. Je zerbrochener du bist, umso mehr wird Gott dir zu Wachstum verhelfen. Je größer die Enttäuschung ist, umso größer wird der Segen. Umso mehr du verletzt wurdest, umso größer ist die Belohnung. Er gibt dir Schönheit statt Asche, Freude statt Trauer. Der Zerbruch ist nur vorübergehend. Lass dich im Tal nicht nieder, mach es dir im Tal auf keinen Fall bequem, denn das Tal ist nicht dein Zuhause. Der Hirte leitet dich durchs Tal hindurch. Auf der anderen Seite warten Überfluss, eine Fülle an Freude, tolle Beziehungen, Gesundheit und Heil und wahr werdende Träume auf dich.

Je größer die Enttäuschung ist, umso größer wird der Segen.

Bring die Größe in dir zum Vorschein

Jesus sagte: »Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht« (Joh 12,24). So ein Samenkorn kann ein Leben lang auf deinem Schreibtisch herumliegen, aber erst dann, wenn du es in die Erde pflanzt, wird es zu dem, wozu es geschaffen wurde. Sein Potenzial wird sich erst entfalten, wenn es gepflanzt wird. Solange es auf dem Schreibtisch herumliegt, wo es gemütlich ist und wo es sich nicht mit Problemen herumschlagen muss, wird sein Potenzial im Inneren eingeschlossen bleiben. Erst wenn es gepflanzt wird und durch den Prozess der Keimung geht – wenn die äußere Schale aufbricht und neues Wachstum beginnt –, wird es blühen und viel Frucht bringen. Bei vielen Menschen ist das Problem, dass sie zwar gerne die Frucht hätten, aber nicht durch den Prozess gehen wollen. Sie wollen nicht, dass es ungemütlich wird. Sie wollen sich nicht mit Problemen, Widerstand oder Verrat herumschlagen. Aber ohne den finsteren Ort wird dein Potenzial in dir eingeschlossen bleiben. Der Same kann im Licht nicht keimen.

Wenn man den Samen fragen könnte, würde er sicher sagen: »Ich will nicht in den Dreck. Dort ist es dunkel und einsam und andere trampeln auf mir herum.« Der Same fühlt sich wie begraben, als sei dies sein Ende, aber es ist ihm nicht bewusst, dass er nicht begraben ist, sondern gepflanzt. Er hat das Leben des allmächtigen Gottes in seinem Inneren. Dieser finstere Ort, auch wenn er ungemütlich ist, ist ein wesentlicher Teil des Prozesses. Nach einer Weile, wenn er dann keimt und wächst, wird er kein kleines begrabenes Samenkorn bleiben, sondern zu einer wunderschönen Blume werden, die blüht und viel Frucht bringt. Wenn man die Blume in ihrer vollen Blüte fragen könnte, würde sie sagen: »Ich mochte den finsteren Ort nicht, aber jetzt weiß ich, dass er ein Segen war. Sieh mal, was aus mir geworden ist. Sieh mal, was zum Vorschein gekommen ist!«

Du bist nicht begraben; du bist gepflanzt.

Es wird Zeiten im Leben geben, in denen es sich anfühlt, als wärest du begraben worden, und die Gedanken werden dir sagen: »Das Beste liegt bereits hinter dir. Diese Kündigung hat deine Karriere ruiniert. Diese Scheidung hat deine Zukunft befleckt. Diese Krankheit wird dein Ende bedeuten.« Ändere deine Perspektive. Du bist nicht begraben; du bist gepflanzt. Wenn du nie durch den finsteren Ort durchgehen würdest – die Einsamkeit, die Enttäuschung, den Verlust –, würdest du nie entdecken, was in dir steckt. Dein Potenzial wird so wie bei dem Samen in Kürze zum Vorschein kommen. Du wirst nicht nur aus der Finsternis herauskommen, du wirst besser, stärker, voll erblüht und viel Frucht tragend herauskommen. Wenn du dich fühlst, als stürbe etwas, wenn du die Finsternis und den Druck des Drecks um dich herum fühlst, wenn du keinen Ausweg siehst, ist das ein Zeichen dafür, dass etwas Neues zum Leben erwachen wird – neues Wachstum, neues Talent, neue Möglichkeiten.

Als mein Vater zum Herrn ging, fühlte ich mich wie begraben. Ich konnte den Druck spüren, aber in dieser finsteren Zeit, als etwas in mir starb, erweckte Gott etwas Neues zum Leben. Erst dann entdeckte ich Gaben und Talente, von deren Besitz ich gar nicht wusste. Den Prozess mochte ich nicht, aber er brachte mich zum Aufblühen. Keinem von uns gefällt es, gepflanzt zu werden; es ist ungemütlich, es ist einsam, aber an diesen finsteren Orten musst du dich daran erinnern, dass neues Wachstum entsteht. Auch wenn es sich anfühlt, als stürbe etwas in dir, wird unterdessen etwas Neues zum Leben erweckt. Du bist nicht begraben, du bist gepflanzt. Wenn du herauskommst, wirst du viel Frucht tragen.

Die Herausforderung für dich ist, bereitwillig durch diesen Prozess zu gehen. So viele Menschen werden bitter, verlieren ihre Leidenschaft und bleiben an der unbeantworteten Frage hängen: »Warum geschieht das? Ich dachte eigentlich, Gott wäre für mich.« Wage es, ihm zu vertrauen. Er weiß, was er tut. Er hat die Schwierigkeiten nicht geschickt, aber er wird sie nutzen. Kämpfe nicht gegen die finsteren Orte. Auch wenn überall um dich herum Dreck ist und es ungemütlich ist, dieser Dreck wird dich nicht aufhalten können. Er wird die Größe in dir zum Vorschein bringen. Wenn du mit einer guten inneren Haltung durch die finsteren Orte gehst, wird Gott deine Fragezeichen zu Ausrufezeichen machen. Du wirst durch jedes Tal gehen und einen bereits für dich gedeckten Tisch finden, eine frische Salbung, und du wirst wachsen bis hin zu dem Punkt, an dem dein Becher überfließt. Du bist nicht begraben; du bist gepflanzt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis du durchbrichst und zu dem erblühst, wozu du geschaffen wurdest.

KAPITEL ZWEI

Nächte

Wir alle kennen Zeiten in unserem Leben, in denen Veränderungen nicht so schnell geschehen, wie wir das gerne hätten. Wir beten und glauben, aber unsere Gesundheit bessert sich nicht. Unsere Finanzen haben sich noch nicht verändert. Wir sind immer noch nicht dem oder der Richtigen begegnet. Wir können uns alleine und vergessen fühlen, als würde sich unsere Situation nie ändern. Es ist Nacht. In diesen Nächten können wir nicht sehen, was Gott wirkt. Es sieht nicht danach aus, als würde etwas geschehen, aber Gott wirkt hinter den Kulissen. Sein größtes Werk wirkt er im Dunkeln. Wir sehen keine Veränderungen. Wir schlagen uns immer noch mit demselben Problem herum. Aber Gott hat uns nicht vergessen.

In finsteren Zeiten, wenn das Leben unfair scheint, musst du dich daran erinnern, dass Gott immer noch alles unter Kontrolle hat. Nur weil du keine Veränderung siehst, bedeutet das nicht, dass Gott nicht am Wirken ist. Er zeigt dir nicht immer, was er gerade macht. Es ist leicht, ihm zu vertrauen, wenn du glückliche Zeiten erlebst und sich alles toll entwickelt. Aber du musst lernen, ihm in den Nächten zu vertrauen, wenn es nicht nach deinem Kopf geht und du keine Veränderung siehst.

Als David noch jung war, besiegte er Goliat. Das war ein großartiger Sieg. Aber danach brachte er Jahre damit zu, vor König Saul wegzulaufen, sich in Höhlen zu verstecken und in der Wüste zu schlafen. Sicher betete er: »Gott, erlöse mich von Saul. Das ist nicht gerecht.« Aber es schien, als würde der Himmel schweigen. Gott hat die Situation nicht verändert. Saul war im Unrecht. Das war unfair gegenüber David. Aber die Nächte sind Zeiten der Prüfung und Erprobung. Wir können uns entweder dafür entscheiden, negativ zu werden und niedergeschlagen zu leben, oder wir können sagen: »Gott, ich verstehe es nicht. Es ist nicht fair, aber ich vertraue dir. Ich weiß, dass du nicht nur der Gott des Tages, sondern auch der Gott der Nacht bist.«

Die Nächte sind Zeiten der Prüfung und Erprobung.

In der Bibel steht, dass Rut ihren Mann schon sehr früh verloren hatte. Sie war am Boden zerstört, ihr Herz gebrochen. Sie hätte das Leben aufgeben und in Selbstmitleid weiterleben können. Aber sie verstand dieses Prinzip: Die Nächte sind nicht das Ende. Die Pechsträhnen, die Enttäuschungen, die Verluste und die Krankheiten sind nur zusätzliche Schritte auf dem Weg in deine Bestimmung.

Der Psalmist sagte: »Am Abend kehrt das Weinen ein und am Morgen der Jubel« (Psalm 30,6). Deine Geschichte endet nicht in der Nacht. Die Nacht geht vorüber. Die Krankheit geht vorüber. Die Einsamkeit geht vorüber. Die Sucht geht vorüber. Rut begegnete einem anderen Mann. Sie verliebte sich, sie heirateten und bekamen ein Kind. Ihre Geschichte endete nicht in Finsternis. Wenn die Dinge nicht gut aussehen und du dich fühlst, als gingest du in die falsche Richtung, lass dich nicht entmutigen, nur weil Gott noch keine Veränderung gebracht hat. Die Nacht ist nur eine Phase. Sie geht vorüber. Deine Geschichte wird nicht dort enden. Vielleicht siehst du keine Veränderung, aber Gott ist am Wirken. Wage es, ihm zu vertrauen. Geh weiter voran im Glauben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Morgen anbricht.

»Danach«

Wie andere alttestamentliche Glaubenshelden ging auch Hiob durch solch eine Nacht. Alles war super gewesen. Er war glücklich, gesund und erfolgreich, aber plötzlich nahm das Leben eine Wendung. Aus dem Nichts ereilte ihn eine schmerzhafte Krankheit. Er bekam Beulen am ganzen Körper. Er verlor sein Geschäft und seine Söhne und Töchter. Seine ganze Welt wurde auf den Kopf gestellt. Interessanterweise war Hiob ein guter Mensch. Er liebte Gott. Er war ein vortrefflicher und integrer Mensch. Alles, was ihm widerfuhr, hätte mehr Sinn ergeben, wenn er ein Mann der Kompromisse und falschen Entscheidungen gewesen wäre und Gott nicht geehrt hätte. Aber in der Bibel steht: »Er lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte« (Mt 5,45). Nur weil du ein guter Mensch bist, bedeutet das nicht, dass du nicht auch ein paar Nächte erleben wirst.

Hiob tat das, was viele von uns in schweren Zeiten tun. Er konzentrierte sich auf das Problem, bauschte es auf und ließ sich davon überrollen.

Wenn du gerade jetzt in einer schwierigen Zeit bist, bedeutet das nicht, dass du etwas falsch gemacht hast, dass Gott keinen Gefallen an dir hat und du nicht seine Gunst besitzt. Es bedeutet nur, dass du ein bisschen Regen abbekommst. Ohne den Regen könntest du nicht wachsen. Und Gott hätte es nicht zugelassen, wenn es dich von deiner Bestimmung abbringen würde. Er hält dich fest in seinen Händen. Er passt gut auf dich auf. Du fühlst dich vielleicht, als wärst du im Feuer, aber Gott hat die Kontrolle über den Thermostat. Er lässt es nie »heißer« werden, als du es verkraften kannst. Hör jetzt auf zu sagen: »Ich werde das nie schaffen. Es wird mir nie wieder gut gehen, meine Träume werden sich nie erfüllen.« Nein, diese Nacht ist nur eine Phase. Sie ist keine Überraschung für Gott. Er hat bereits die Lösung, und der Durchbruch ist auf dem Weg zu dir.

Hiob tat das, was viele von uns in schweren Zeiten tun. Er konzentrierte sich auf das Problem, bauschte es auf und ließ sich davon überrollen. Hiob sagte: »Ich werde nie wieder Freude an irgendetwas haben. Diese langen, ermüdenden Nächte des Elends sind mein Schicksal.« Damit sagte er: »Das alles ist von Dauer und das Ende meiner Geschichte. Diese Nächte des Elends sind mein Schicksal.« Die Veranstaltungen, die unsere Gemeinde »Eine Nacht der Hoffnung« nennt, hätte Hiob als »eine Nacht des Elends« bezeichnet. Ich will das, was er erlebt hat, nicht kleinreden, denn es war ernst und herzzerreißend. Aber er machte den Fehler zu glauben, es sei von Dauer.

Was du durchmachst, mag schwierig sein, aber das Gute daran ist, dass du es durchmachst. Es ist nicht dein letztendlicher Bestimmungsort. Die Nacht ist eine Phase, aber sie dauert nicht ein Leben lang. In Hiobs dunkelster Stunde, als er am stärksten entmutigt war, sagte einer seiner Freunde zu ihm: »Er wird deinen Mund noch mit Lachen erfüllen und deine Lippen mit Jubel« (Hiob 8,21 NEÜ). Gott wollte damit sagen: »Hiob, es sieht schlimm aus. Du verstehst es nicht, aber mach dir keine Sorgen. Es ist nicht von Dauer. Es ist nur eine Phase. Ich werde deinen Mund bald wieder mit Lachen füllen.«

Dasselbe sagt Gott auch zu dir. Das Leben mag nicht fair zu dir gewesen sein, aber dein Leben wird nicht von Entmutigung gezeichnet, von Problemen überrollt oder von Krankheit erdrückt bleiben. Die Freude kommt zurück. Die Gesundheit kommt zurück. Durchbrüche kommen. Beförderung kommt. Gott wird deinen Mund mit Lachen füllen. Das bedeutet, dass Gott etwas so Ungewöhnliches, so Außerordentliches tun wird, dass du vor Erstaunen nur noch lachen kannst. Deine Trauer wird sich in Tanzen verwandeln, dein Kummer in Freude.

Hiob hat genau das erlebt. Er hat es nicht nur durch die Phase der Nacht geschafft, Gott hat sogar alles verdoppelt, was er verloren hatte. Am Ende hatte er doppelt so viele Rinder, Schafe, Kamele und Esel als vorher. Er fühlte sich doppelt so gesund. Gott lässt den Feind für die verursachten Probleme bezahlen. Wenn du im Glauben bleibst, wirst du es nicht nur irgendwie schaffen, sondern dir wird es am Ende sogar besser gehen als zuvor. In der Bibel steht: »Hiob lebte danach noch 140 Jahre und sah seine Kinder und Enkel, vier Generationen. Er starb nach einem langen und erfüllten Leben« (Hiob 42,16–17 NEÜ). Wenn wir an Hiob denken, denken wir normalerweise an all seinen Schmerz und seine Leiden. Aber eigentlich war das nur eine Phase. Vielleicht bist auch du in einer finsteren Phase, aber wie Hiob wirst du es durchschaffen und trotzdem noch ein langes und erfülltes Leben haben. Hier steht: »Danach lebte Hiob noch 140 Jahre.« Wonach? Nach der Phase der Nacht. Das bedeutet, nach dem Verlust, nach der Enttäuschung, nach der Scheidung, nach der Krankheit folgen noch viele tolle Tage.

Das Licht wird hereinbrechen

Mein Vater ging durch solch eine Nacht. Er heiratete sehr jung. Leider hielt die Ehe nicht. Er war am Boden zerstört, als sie scheiterte. Er trat aus seiner Gemeinde aus und verließ den Dienst. Seine Leiter sagten ihm, dass er nie wieder Pastor sein könne. Die Leute sagten, er sei am Ende. Das Gute ist, dass nicht die Leute dein Schicksal bestimmen, sondern Gott. Zwei Jahre später kehrte er zurück in den Dienst und heiratete später meine Mutter. Die beiden hatten fünf gemeinsame Kinder und waren fast fünfzig Jahre miteinander verheiratet. Sie gründeten Lakewood und mein Vater war dort vierzig Jahre lang Pastor und berührte die Welt. All das ereignete sich nach der Scheidung, nach der Enttäuschung. Er dachte, das würde den Rest seines Lebens vermiesen, aber es war nur eine Phase. Er lebte danach ein langes, gesegnetes, glaubenserfülltes Leben. Lass dir von den Phasen der Nacht nicht weismachen, dass das Beste bereits hinter dir liegt. Du wärst nicht mehr am Leben, wenn Gott nicht noch etwas Erstaunliches für dich auf Lager hätte.

In den finsteren Zeiten ist es leicht, über Probleme zu sprechen und darüber, wie schlecht das Leben uns behandelt.

In den finsteren Zeiten ist es leicht, über Probleme zu sprechen und darüber, wie schlecht das Leben uns behandelt. Wie Hiob neigen wir dazu, unsere Probleme aufzubauschen. Das wird dich nur noch mehr entmutigen und niederschlagen und dir deine Freude rauben. Anstatt zu jammern, ist es besser zu sagen: »Alles wird gut.« Wenn du sagst: »Alles wird gut«, meinst du damit in Wirklichkeit: »Gott ist immer noch auf dem Thron und ich werde nicht aufgewühlt, bitter und schuldbeladen weiterleben. Vielleicht bin ich gerade in einer Phase der Nacht, aber ich weiß, dass auch das vorübergehen wird. Alles wird gut.« Manche mögen sagen: »Ich dachte eigentlich, dass deine Diagnose nicht so gut war.« Dann erwiderst du: »Ja, das stimmt, aber alles wird gut. Gott wird mir meine Gesundheit wiedergeben.« Sie sagen vielleicht: »Dein Kind ist immer noch auf Abwegen.« Dann erwiderst du: »Ja, aber ich mache mir keine Sorgen. Alles wird gut. Ich und mein Haus, wir werden dem Herrn dienen.«

Vielleicht fragst du dich: »Wie kann ich sagen ›Alles wird gut‹, wenn ich gerade einen Angehörigen verloren habe, eine Pleite durchgemacht habe und immer noch nicht die richtige Person gefunden habe?« Du kannst es sagen, weil du weißt, dass die Phase der Nacht nur vorübergehend ist. Du weißt, dass deine Freude kommen wird. Du weißt, dass Gott das, was dir zum Schaden gereichen sollte, zu deinem Besten wenden wird. Du weißt, dass danach ein langes, gesegnetes, glaubenserfülltes Leben kommen wird. Rede dich also nicht um Kopf und Kragen. Wir alle erleben Phasen der Nacht, die wir nicht verstehen. Lass deinen Mund den Sieg verkünden. Wenn du etwas großmachen willst, dann nicht deine Probleme, sondern deinen Gott. Sprich über seine Größe, über seine Gnade. Und ja, du hast vielleicht große Schwierigkeiten, aber wir dienen einem großen Gott. Ein Heilmittel scheint vielleicht unmöglich, aber Gott kann das Unmögliche tun. Ein Hindernis mag dauerhaft wirken, aber eine Berührung durch die Gnade Gottes kann dich auf die nächste Ebene katapultieren. Hör auf, dir Sorgen zu machen. Gott sagt: »Alles wird gut.« In deinen Finanzen wird alles gut. In deiner Gesundheit wird alles gut. In deiner Familie wird alles gut. Vielleicht ist es jetzt gerade Nacht, aber der Morgen bricht an. Du wirst erkennen, was Gott hinter den Kulissen bewirkt hat.

Du bestehst die Prüfung an jedem Tag, an dem du im Glauben bleibst, an dem du trotz der Finsternis eine gute innere Haltung bewahrst. Diese Nacht wird zu einem Ende kommen. Der Psalmist sagte: »Den Aufrichtigen geht ein Licht auf in der Finsternis« (Ps 112,4). Das wird plötzlich und unerwartet geschehen; du wirst es nicht kommen sehen. Als du aufwachtest, war es noch dunkel. Nichts hatte sich verändert, aber plötzlich ergibt sich die Gelegenheit, die du brauchst. Plötzlich wendet sich deine gesundheitliche Lage. Plötzlich begegnest du dem oder der Richtigen. Ein Licht geht auf.

Charakterliche Entwicklung

Vielleicht hast du, wie wir es im ersten Kapitel bei Mose gesehen haben, einen Fehler gemacht, der dich in solch eine Phase der Nacht gebracht hat. Etwas wurde verzögert. Du musstest einen Umweg durch die Wüste machen. Du bist nicht da, wo du sein wolltest. Jetzt denkst du, dass du dich damit arrangieren musst und nie das erreichen wirst, was Gott in dein Herz gelegt hat. Vielleicht ist dir das nicht bewusst, aber Gott bereitet dich gerade auf dein Comeback vor. Er wird das, was er angefangen hat, auch zu Ende bringen. Er hat bereits jede falsche Abbiegung, jeden Fehler, jedes Unglück in deinem Leben berücksichtigt. Für dich mag es wie das Ende aussehen, aber in Wirklichkeit ist es nur eine vorübergehende Verzögerung. Es ist eine Zeit der Prüfung und Erprobung, in der sich dein Charakter entwickelt. Gott wirkt in dir, poliert die rauen Kanten weg. Er bereitet dich auf das vor, wo er dich hinbringen will. Vierzig Jahre nach Moses Fehler kam Gott zurück und sagte: »Gut Mose, jetzt bist du bereit dafür, mein Volk zu befreien.« In der Bibel steht: »Der Mann Mose aber war sehr demütig, mehr als alle Menschen, die auf dem Erdboden waren« (4Mo 12,3 ELB). In der Phase der Nacht hatte sich Mose verändert. Er lernte es, auf Gott zu warten, auf seine Stimme zu hören, in Demut zu wandeln. Dadurch veränderte sich sein Charakter zum Positiven.

Bleib in schweren Zeiten anpassungsfähig, bleib offen und sage: »Gott, forme mich. Zeig mir, wo ich mich verändern muss.« In den schweren Zeiten wächst du. Selbst dein Körper wächst nachts, während du schläfst. Gleicherweise wird eine solche Phase der Nacht, auch wenn du sie nicht magst, für dich arbeiten. Du wirst stärker. Du musst auf das, wo Gott dich hinbringt, vorbereitet werden. Mose konnte anfangs nicht richtig damit umgehen. Er machte einen Fehler und musste fliehen, aber Gott schrieb ihn nicht ab. Er widerrief Moses Bestimmung nicht. Er nutzte die Phase der Nacht, um ihn zu veredeln.

In der Phase der Nacht hat sich Mose verändert. Er lernte, auf Gott zu warten, auf seine Stimme zu hören und in Demut zu wandeln.

Als Saul David durch die Wüste hinterherjagte, hätte es für David einige Gelegenheiten gegeben, Saul zu töten. Er hätte Saul umbringen und somit sein Problem loswerden können. Aber David machte es nicht. Er wusste, dass Saul von Gott gesalbt worden war. Er sagte seinen Männern: »Ich werde meine Hand nicht an den Gesalbten des Herrn legen.« Nachdem er diese Prüfungen bestanden hatte, nachdem David sich Gott gegenüber als Mann mit Charakter und Integrität gezeigt hatte, kümmerte sich Gott um Saul und machte David zum König.

In den Phasen der Nacht musst du die Prüfungen bestehen, dich verändern, wo du Veränderung brauchst, und dich mit den Bereichen beschäftigen, die Gott ans Licht bringt. Du musst lernen, das Richtige zu tun, auch dann, wenn es schwer ist, und anderen zu vergeben, selbst wenn sie dich verletzen. Wenn dein Charakter sich dann entwickelt hat, wird Gott dich wie David und Mose herausführen aus der Phase der Nacht und dich dort hinbringen, wo du sein solltest. Manche Dinge können wir nur in der Finsternis ausbilden. Ohne die Phasen der Nacht würden wir nie das werden, wozu Gott uns geschaffen hat.

Verwandelt in der Finsternis

Einer Raupe kann es gut gehen. Alles ist toll, aber tief in ihrem Inneren sagt etwas: »Du solltest nicht dein ganzes Leben lang herumkriechen. In dir steckt noch mehr.« Sie freut sich und denkt: »Ja, das stimmt!« Dann schaut sie in den Spiegel und sagt: »Was habe ich nur gedacht? Ich werde nie fliegen können. Ich bin nur ein besserer Wurm. Es ist unmöglich.« Aber eines Tages spinnt die Raupe einen Kokon um sich und hängt sich damit an einen Zweig. Es ist dunkel. Sie kann sich nicht mehr bewegen und nicht mehr fressen. Wenn man mit ihr in diesem Kokon sprechen könnte, würde sie sagen: »Lass mich dahin zurückkehren, wo ich vorher war. Lass mich wieder eine Raupe sein. Mir gefällt es hier nicht. Es ist ungemütlich. Es ist dunkel. Es ist einsam.« Sie merkt aber nicht, dass dort in der Dunkelheit eine Verwandlung stattfindet. Nach kurzem spürt sie, wie ihr Flügel wachsen, dann bekommt sie die Kraft, sich aus dem Kokon zu befreien. Jetzt kriecht sie nicht mehr auf dem Boden herum, sondern flattert als wunderschöner Schmetterling durch die Luft.

Du stehst kurz vor einer neuen Dimension. Kein Herumkriechen, kein Leben in Mittelmäßigkeit mehr. Du bist zu etwas Höherem bestimmt.

Wir alle mögen die Phasen der Nacht genauso wenig, wie es die Raupe tut. Wir mögen es nicht, wenn es ungemütlich ist, wenn wir nicht sehen können, dass etwas geschieht. Aber es gibt Zeiten, in denen Gott uns bebrütet. Er lässt uns die finsteren Orte nicht durchleben, damit es uns schlecht geht, sondern in der Finsternis findet eine Verwandlung statt. Du wächst, du wirst veredelt. Das gefällt dir vielleicht nicht, aber du musst dich immer wieder daran erinnern, dass sich deine Flügel ausbilden. Du stehst kurz vor einer neuen Dimension. Kein Herumkriechen, kein Leben in Mittelmäßigkeit mehr. Du bist zu etwas Höherem bestimmt. Du bist vielleicht in einer Phase der Nacht, aber im Glauben kann ich sehen, wie sich dein Kokon öffnet. Ich sehe, wie ein Flügel herauskommt. Das ist nicht die Zeit, mutlos zu sein; du stehst kurz vor dem Abflug. Du wirst bald ein wunderschöner Schmetterling sein. Du wirst bald an Orte gelangen, die du dir nie erträumt hättest. Jammere jetzt nicht über den Kokon. »Es ist dunkel. Es ist ungemütlich. Ich bin einsam.« Bewahre deine gute innere Haltung; das ist alles ein Teil des Prozesses. Gott verändert dich von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.