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FORUM KULTUS

ARBEITSMATERIAL ZUR KULTUS-FRAGE

Manuskript - ohne Gewähr

Texte Rudolf Steiner, wenn nicht anders angegeben.

Zusammenstellung, Hervorhebungen, Gestaltung und

Herausgabe: Dr.Volker David Lambertz, D-78333 Wahlwies (ViSdP) ©

Förderkreis FORUM KULTUS, Herrensteig 18, D-78333 Wahlwies

www.Forum-Kultus.de - Post@Forum-Kultus.de

Ostern 2011 - 2. Auflage Weihenacht 2012

Druck, Herstellung, Verlag: Books on Demand,

BoD, In de Tarpen 42, D-22848 Norderstedt

ISBN: 978-3-8448-5565-4

Wir danken

der Rudolf Steiner-Nachlassverwaltung, dem Rudolf Steiner-Verlag, CH-4143 Dornach, für die Herausgabe des Werkes Rudolf Steiners! Unterstützen Sie den «Verein zur Förderung der Rudolf Steiner Gesamtausgabe», Ulm, Spendenkonto: 387086-701, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70, bzw. die «Internationale Fördergemeinschaft Rudolf Steiner Archiv», CH-4144 Arlesheim, Spendenkonto: 12.906/00.10 - Raiffeisenbank Arlesheim, BC 80 776

Bild auf Seite 1 ist das Priesterseminar der «Christengemeinschaft» in Stuttgart.

ARBEITSMATERIAL ZUR KULTUS-FRAGE

Man muss sich nur im klaren sein,
dass, man über dies Thema
nicht streiten kann,
sondern man muss lernen,
Wesensunterschiede zu unterscheiden.
Alle kultformen haben
ihre Berechtigung und ihre Bedeutung,
und man kann daher
jede in der ihr gemäßen Form
und dem ihr zukommenden Rahmen
durchaus anerkennen.

Fred Poeppig

Inhalt

Die Stellung der Bewegung für religiöse Erneuerung («Die Christengemeinschaft») zur anthroposophischen Bewegung

Rudolf Steiner

Anhang
Weitere Aussagen Rudolf Steiners und anderer

Literaturhinweise

Kontaktadresse

Forum Kultus

Liebe LeserInnen,

es geht hier um das Verhältnis der interreligiösen anthroposophischen Bewegung zur Religionsgemeinschaft / Kirche «Die Christengemeinschaft», eine problematische und lange tabuisierte Thematik.

Religion ist die «Privatsache» eines jeden Einzelnen, das wird von Rudolf Steiner mehrfach betont. Ein jeder - so auch selbstverständlich der "Anthroposoph" - kann sich religiös und kultisch betätigen wo und wie er will.

Die meisten Anthroposophen neigen zur Kirche «Die Christengemeinschaft», weil diese aus den Quellen der Anthroposophie schöpft und durch die Gründungsberatung Rudolf Steiners und der Formulierung der Kultus-Texte durch ihn, die gewünschte spirituelle Tiefe bietet.

Aber gerade in dieser Kirche scheint ein Engagement von Anthroposophen als Kirchenmitglieder kontraproduktiv.

Denn die «Christengemeinschaft» war nicht - was sie heute praktisch ist - als Kirche für Anthroposophen gedacht, sondern vor allem «für diejenigen, die den Weg zur Anthroposophie noch nicht finden können», eine «Vorschule zur Anthroposophie»...

In seinem Vortrag am 30.12.1922 stellt Rudolf Steiner das Verhältnis von Anthroposophen und Anthroposophie zur «Chrisengemeinschaft» deutlich dar. Dennoch fanden seine Worte meist nur Relativierung und Verdrängung, die ganze Thematik wurde zum Tabu; die «Christengemeinschaft» beanspruchte das sakramentale Monopol.

Eine freie Entscheidung setzt voraus, dass man informiert ist; deshalb findet sich diese Klarstellung hier als Sonderdruck veröffentlicht.

Außenstehenden kann sie deutlich machen, dass eine "Anthroposophen-Kirche" nicht dem Wollen Rudolf Steiners entsprach; uns Anthroposophen, dass wir vielleicht doch - auch für den kultischen Dienst - unsere Hausaufgaben machen und einen überkonfessionellen, «spezifisch anthroposophischen Weg» suchen und praktizieren...

Inzwischen ist die Thematik ausführlicher erarbeitet, vor allem vom «Forum Kultus», einem Arbeitskreis von kultisch engagierten Anthroposophen.

Sie finden weitere Informationen
in der Internetseite www.Forum-Kultus.de,
hier in den Literaturhinweisen (S.49)
und im Kapt. Forum Kultus (S.52).

Das Priestertum des Menschen
ist das einzige, das mir einleuchtet,
und darum bin ich so dankbar,
dass ich Rudolf Steiner begegnete.

Maria Lehrs-Röschl

Volker David Lambertz
im Forum Kultus

Es könnte doch vielleicht irgendjemand schon andeuten, wie so etwas wie die religiöse Erneuerung behandelt werden muss, die Richtung davon wenigstens. Sonst ist keine Sicherheit vorhanden. Es muss ein Bewusstsein vorhanden sein, wie so etwas behandelt wird, von welchem Gesichtspunkt aus. Gerade wenn die Lebensbedingungen der Gesellschaft in Betracht kommen, muss man sich klar sein darüber, von welchen Gesichtspunkten aus die religiöse Erneuerungsbewegung behandelt werden muss.

Rudolf Steiner, 13.02.1923
in der Nachtsitzung des «Dreißiger-Kreises»

Daher muss ich darauf aufmerksam machen, dass es deplatziert ist, im Zusammenhang mit einem solchen Vortrag, wie ich ihn am 30. 12. 1922 gehalten habe, die Frage der Beeinflussung des urteils der Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft vorzubringen. Gewiss, bei vielen anderen, bei reichlich anderen Gelegenheiten kann es vorgebracht werden. Wenn es aber im Zusammenhang mit einem solchen Vortrag geschieht, dann ruft man Missverständnisse hervor, weil man die Wahrheit zudeckt, die von mir als eine heilige erstrebt wird: dass niemandes urteil beeinflusst werde gegenüber dem, was ich selber als ein Wichtigstes innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft zu sagen habe.

Rudolf Steiner, 30.1.1923, GA 257, S.35-36
Antwort auf Emil Bock

(Erzoberlenker der «Christengemeinschaft»)

ARBEITSMATERIAL ZUR KULTUS-FRAGE

Ungekürzte, originale Wiedergabe.
Hervorhebungen durch V.D.Lambertz.
Die Nummerierung in ( ) bezieht sich auf die Seitenzahl
der [Leinen-]Ausgabe von 1984, von GA 219.

Die Stellung der Bewegung für religiöse Erneuerung («Die Christengemeinschaft») zur anthroposophischen Bewegung

Aus dem Zyklus:
Das Verhältnis der Sternenwelt zum Menschen
und des Menschen zur Sternenwelt
Die geistige Kommunion der Menschheit

Rudolf Steiner
Dornach, 30.Dezember 1922,
11. Vortrag im Zyklus, s.a. GA 219

(162:) Hier an diesem Orte habe ich es öfter ausgesprochen, wie in älteren Zeiten der Menschheitsentwickelung eine harmonische Einheit umschlossen hat Wissenschaft, Kunst und Religion. Wer auf die eine oder andere Art von dem Wesen älterer Mysterien Kenntnis gewinnen kann, der weiß, dass innerhalb dieser Mysterien das Wissen, die Erkenntnis gesucht worden ist als eine Offenbarung des Geistigen in seiner Bildgestalt auf jene Art, wie man es in älteren Zeiten hat suchen können. Diese Art kann nicht mehr die unsrige sein, aber wir müssen in unserem Zeitalter wiederum bis zur Erkenntnis des geistigen Wesens der Welt vorschreiten.