Inhalt
China – ein Reich zwischen Harmonie und Gegensatz
China als Reiseland
Planungshilfe für Ihre Reise
Vorschläge für Rundreisen
Wissenswertes über China
Steckbrief China
Natur und Umwelt
Wirtschaft, Soziales und aktuelle Politik
Geschichte
Zeittafel
Gesellschaft und Alltagskultur
Architektur und Kunst
Wissenswertes für die Reise
Anreise und Verkehr
Übernachten
Essen und Trinken
Outdoor
Feste und Veranstaltungen
Reiseinfos von A bis Z
Unterwegs in China
Kapitel 1 – Metropolregion Beijing – Tianjin – Hebei
Auf einen Blick: Metropolregion Beijing – Tianjin – Hebei
Beijing
Platz des Himmlischen Friedens
Kaiserpalast
Alte Kaiserstadt
Auf der Wangfujing
Von Buddha zu Konfuzius
Central Business District und der Osten
Himmelstempel und Süden der Stadt
Aktiv: Zu Fuß durch die Hutongs von Xicheng
Tempel, Museen und Residenzen im Westen
Beijings Nordwesten und der Sommerpalast
Ausflüge von Beijing
Ming-Gräber
Große Mauer bei Badaling
In den Westbergen
Aktiv: Auf der Großen Mauer von Jinshanling nach Simatai
Ausflüge in den Südwesten der Hauptstadt
Aktiv: Auf Pilgertour in Badachu
Östliche Qing-Gräber
Chengde
Shanhaiguan
Beidaihe
Tianjin
Alte Chinesenstadt
Ehemaliges Konzessionsgebiet
Kapitel 2 – Der Nordosten
Auf einen Blick: Der Nordosten
Shenyang
Sehenswertes
Aktiv: Tempel und Natur auf dem Qian Shan
Changbai Shan
Das Naturschutzgebiet
Changchun
In der Frühlingsstadt
Ausflüge von Changchun
Harbin
Sehenswertes
Ausflug von Harbin
Kapitel 3 – Am Gelben Fluss
Auf einen Blick: Am Gelben Fluss
Rund um Datong
Datong
Wolkengrat-Grotten
Heng Shan und Hängendes Kloster
Wutai Shan
Taiyuan und Pingyao
Taiyuan
Pingyao
Luoyang und der Song Shan
Luoyang
Song Shan
Provinz Shandong
Qufu
Zoucheng
Tai Shan
Aktiv: Über 7000 Treppen auf den Tai Shan
Qingdao
Ausflug zum Lao Shan
Kapitel 4 – Ostchina
Auf einen Blick: Ostchina
Die Provinzen Zhejiang und Jiangsu
Nanjing
Yangzhou
Suzhou
Ausflüge von Suzhou
Hangzhou
Aktiv: Vom Drachenbrunnendorf zur Quelle des Laufenden Tigers
Shanghai
Bund, Volksplatz und Jing’an-Tempel
Shanghaier Altstadt
Ehemalige Französische Konzession
Außerhalb des Zentrums
Pudong
Putuoshan
Aktiv: Auf der Insel Putuoshan
Huang Shan
Kapitel 5 – Südchina
Auf einen Blick: Südchina
Provinz Fujian
Quanzhou
Chongwu
Xiamen
Hakka-Tulou westlich von Xiamen
Wuyi Shan
Hongkong und Macau
Hong Kong Island
Kowloon
New Territories
Outlying Islands
Macau
Guangzhou (Kanton)
Stadtbesichtigung
Ausflug nach Kaiping
Guilin und der Li-Fluss
Guilin
Rund um Yangshuo
Aktiv: Am Li-Fluss – Rundwanderung von Xingping
Durch Nord-Guangxi
Aktiv: Durch die Reisterrassen von Ping’an nach Dazhai
Insel Hainan
Haikou
Sanya
Kapitel 6 – Südwestchina
Auf einen Blick: Südwestchina
Provinz Guizhou
Guiyang
Touren ab Guiyang
Von Kaili in die Berge
Von Chongqing nach Wuhan
Chongqing
Ausflug nach Dazu
Yangzi-Kreuzfahrt
Zhangjiajie- Nationalpark
Fenghuang und Umgebung
Wuhan
Abstecher zum Wudang Shan
Zentral-Sichuan
Die Provinz Sichuan
Chengdu
Ausflüge von Chengdu
Aktiv: Wanderung auf den Qingcheng Shan
Aktiv: Über 10 000 Treppen auf den Emei Shan
Emei Shan
Leshan
Nord- und West-Sichuan
Nord-Sichuan – Huanglong und Jiuzhaigou
West-Sichuan
Provinz Yunnan
Kunming
Ausflüge von Kunming
Aktiv: Wanderung durch die Westberge (Xi Shan)
Xishuangbanna
Dali
Ausflüge von Dali
Lijiang
Ausflüge ab Lijiang
Shangri-La
Lugu-See
Kapitel 7 – Seidenstraße
Auf einen Blick: Seidenstraße
Xi’an und Umgebung
Xi’an
Im Osten von Xi’an
Im Süden von Xi’an
Aktiv: Wandern auf dem Hua Shan
Nordwestlich von Xi’an
Durch das Lösshochland zum Hexi-Korridor
Tianshui und Maiji Shan
Lanzhou
Xiahe und das Kloster Labrang
Xining und Umgebung
Aktiv: Vogelbeobachtung am Qinghai-See
Auf der Nordroute – nach Kashgar
Jiayuguan
Dunhuang und Umgebung
Turfan und Umgebung
Kuqa und Umgebung
Kashgar
Kapitel 8 – Tibet
Auf einen Blick: Tibet
Lhasa und Umgebung
Lhasa
Umgebung von Lhasa
Aktiv: Trekking von Ganden nach Samye
Tsethang (Zedang) und das Yarlung-Tal
Von Lhasa nach Tsethang
Tsethang und Umgebung
Gyantse (Gyanze) und Shigatse (Xigaze)
Gyantse
Shigatse
Von Shigatse nach Nepal
Sakya
Zwischen Shekar (Xegar) und Qomolangma
Shisha-Pangma- Nationalpark
Nach Nepal
Zhangmu
Gyirong
Sprachführer
Kulinarisches Lexikon
Zeittafel
Abbildungsnachweis/Impressum
Themen
Fengshui – die Lehre von Wind und Wasser
Der Ginkgo – Fossil der Saurierzeit
Mit Wanderarbeitern zur Demokratie
Die Taiping-Rebellion – Aufstand der Millionen
Trigramme, Leibniz und der Computer
Der Mondkalender – Quelle des Lebens
Der chinesische Film
Der Aufstand der ›Boxer‹
Steinfiguren als Seelenwächter
Manzhouguo – ein Reich von Japans Gnaden
Ursprung im Gelben Löss
»Ein Land – zwei Systeme«
Magische Zahlen
Bücher für die Ewigkeit – Schildkröte mit Stelen
Die Geschichte der Seidenstraße
Alle Karten auf einen Blick
Metropolregion Beijing – Tianjin – Hebei: Überblick
Beijing-Zentrum
Beijing
Zu Fuß durch die Hutongs von Xicheng
Auf der Großen Mauer von Jinshanling nach Simatai
Beijing und Umgebung
Auf Pilgertour in Badachu
Tianjin
Der Nordosten: Überblick
Shenyang
Tempel und Natur auf dem Qian Shan
Changchun
Harbin
Am Gelben Fluss: Überblick
Taiyuan
Über 7000 Treppen auf den Tai Shan
Qingdao
Ostchina: Überblick
Nanjing
Yangzhou
Suzhou
Hangzhou
Vom Drachenbrunnendorf zur Quelle des Laufenden Tigers
Shanghai Zentrum
Shanghai
Auf der Insel Putuoshan
Südchina: Überblick
Quanzhou
Xiamen
Hong Kong Island
Hongkong
Kowloon
Macau
Guangzhou
Guilin
Am Li-Fluss – Rundwanderung von Xingping
Durch die Reisterrassen von Ping’an nach Dazhai
Haikou
Südwestchina: Überblick
Chongqing
Yangzi-Kreuzfahrt
Wuhan
Chengdu
Wanderung auf den Qingcheng Shan
Über 10 000 Treppen auf den Emei Shan
Kunming
Wanderung durch die Westberge (Xi Shan)
Seidenstraße: Überblick
Xi’an
Umgebung von Xi’an
Wandern auf dem Hua Shan
Vogelbeobachtung am Qinghai-See
Kashgar
Tibet: Überblick
Lhasa
Trekking von Ganden nach Samye
China – ein Reich zwischen Harmonie und Gegensatz
Einsame Hochebenen und raue Küsten, unüberwindliche Berge und undurchdringliche Urwälder, pulsierende moderne Urbanität und traditionelles Leben auf dem Dorf, chinesische sowie die abwechslungsreiche Kultur von 55 weiteren Ethnien prägen das Bild Chinas. Ob Kultur, Natur oder Abenteuer: Das Reich der Mitte bietet jedem Reisenden etwas.
Früher oder später, davon bin ich überzeugt, wird sich ganz China, gleich dem Vogel Phönix, aus seinem großen Tief erheben. Diese Millionen von friedlichen, fleißigen Menschen können weder erstickt und noch ganz unterdrückt werden, noch kann diese große Nation ausgetilgt werden. Früher oder später muß sich dieses Volk wieder finden und gemeinsam mit dem Westen das Schicksal der Welt bestimmen.« (Ernest Henry Wilson, »Als Naturforscher in Westchina«, 1913)
Das Reich der Mitte ruhte in sich selbst, war eine Welt für sich, ja hielt und hält sich zum Teil noch immer für den Mittelpunkt der Welt schlechthin. Die chinesische Welt, das Chinesischsein, ist für den Durchschnittschinesen die einzig mögliche und erstrebenswerte Daseinsumgebung überhaupt. Der außenstehende Westen hat dieses scheinbar in sich geschlossene Bild vom Gebilde China übernommen. Den meisten Menschen aus dem Westen erscheint das Riesenreich als seltsam homogene Einheit mit einer in lange regierenden Dynastien gemächlich dahinfließenden Geschichte. Der Herrscher vereinte in seiner Person die Funktion von Kirche und Staat, war moralischer Führer und vertrat die ganze Menschheit gegenüber den Naturkräften. Er war der Träger, der das ganze soziale und politische Gerüst zusammenhielt. Die Menschheit, das waren die Chinesen, der Rest unzivilisierte Barbaren, die unter gewissen Bedingungen an der chinesischen Welt teilhaben durften. Der zentrale Mythos des chinesischen Staates ist der Glaube an die naturgegebene Einheit des chinesischen Reiches – tianxia, Alles unter dem Himmel. Tatsächlich aber war China nur zwei Drittel der geschichtlichen Zeit vereint. Doch immer blieb die Einheit das Ideal. Dabei hatten die chinesischen Provinzen seit alters die Größe von europäischen Staaten. Sie waren durch eine eigene Kultur und Geschichte, trennende Sprachen, eine eigene wirtschaftliche und strategische Geografie, eigene Küchen und Traditionen definiert.
Der Zusammenprall mit dem Westen Mitte des 19. Jh. brachte den Mythos der naturgegebenen Einheit und der Überlegenheit gegenüber allen anderen Kulturen erstmals ins Wanken. Ein fast 120 Jahre währender Zerfallsprozess setzte ein: Boxeraufstand, Sturz des Kaisertums, der Ausverkauf Chinas an die westlichen Mächte und Japan und der Sturz in das Chaos mit der darauf folgenden Agonie der Republik, das waren Ereignisse, die der Zusammenprall mit dem Westen auslöste. Die Einigung des Landes unter kommunistischer Herrschaft mit ihren verheerenden Massenkampagnen wie Bodenreform, Großer Sprung und Kulturrevolution kostete weiteren Millionen von Menschen Existenz und Leben.
Das Ergebnis dieser verheerenden Entwicklung war Isolation und selbst gewählte Verarmung, die China vom Fortschritt endgültig auszuschließen schienen. Doch mit dem Machtantritt Deng Xiaopings 1978 begann ein neues Experiment, die Verwirklichung eines schon 200 Jahre währenden Traumes, China wieder groß und mächtig zu machen. Vier Jahrzehnte später hat China diesen Traum realisiert und steht mächtiger da als je zuvor in seiner Geschichte.
Einmal mehr zeigt das Reich der Mitte damit, dass es zu jenen Ländern gehört, die die merkwürdige Eigenschaft haben, wie seine Sagenfiguren und mythischen Herrscher alt geboren zu werden und sich gerade dadurch auf geheimnisvolle Weise immer wieder zu verjüngen. Oft schlafend, mal wankend, aber niemals sterbend, hat sich das Reich der Mitte eine nunmehr fast 3000 Jahre währende Hochkultur erhalten. Zeit genug, eine Kultur voller Widersprüche und Faszination zu entwickeln.
China ist nicht mehr östlich, so wie man es im Westen versteht, aber es ist auch nicht ›westlich‹ und schon gar nicht marxistisch. Es ist nichts von alledem, sondern eher eine Mischung aus allem. Für den Reisenden wird das Land somit zu einem Erlebnis voller Widersprüche: hier die Negativschlagzeilen über Menschenrechtsverletzungen und Korruption, über Internetzensur und Diebstahl geistigen Eigentums, dort die moderne Fassade aufstrebender Großstädte, Menschen, die vor Lebenslust und Optimismus sprühen und der Stolz, Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein; auf der einen Seite die stets betonte Naturverbundenheit, auf der anderen Seite die offensichtliche Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt, nach außen eine Bevölkerung, die sich der Moderne zugewendet hat, nach innen aber voller Traditionen. Das Land erfährt einen Strukturwandel, dessen Tempo selbst viele Chinesen überfordert, und was heute noch Gültigkeit hat, kann morgen schon überholt sein. Doch wer bereit ist, sich auf diese Unvereinbarkeiten einzulassen und sein mitgebrachtes Chinabild immer wieder neu zu überdenken, der wird unvergessliche Eindrücke aus dem Reich der Mitte mit nach Hause nehmen.
Der Autor
© Oliver Fülling, Frechen
Oliver Fülling
www.dumontreise.de/magazin/autoren
Oliver Fülling bereiste China erstmals 1985 als Sinologiestudent und veröffentlichte seinen ersten Chinareiseführer 1991. Anschließend entwickelte er für einen Reiseveranstalter Aktivreiseprogramme für China und Japan, erlebte drei Jahre lang vor Ort den rasanten Aufschwung Shanghais und arbeitete dann mehrere Jahre als Geschäftsführer eines Wissenschaftsverlags. Seit 2004 ist er freier Autor. Im DuMont Reiseverlag sind von ihm die Bände DuMont Direkt Peking, Shanghai und Hongkong, die Reise-Taschenbücher Peking und Shanghai sowie die Reise-Handbücher China und China – Der Süden – Hongkong – Macau erschienen.
China als Reiseland
Das Reich der Mitte bietet ein Spektrum an Landschafts-, Klima- und Lebensformen, das seinesgleichen sucht. Ob als Komfortreisender oder Backpacker, man hat die Qual der Wahl, welche der kulturellen Höhepunkte – ob Paläste, Tempelanlagen, buddhistische Grottenkunst oder unter Denkmalschutz stehende Städte – in die Reise eingeschlossen werden sollen. Doch auch Naturliebhaber und Aktivurlauber kommen auf ihre Kosten. Ob heilige Berge, Urwälder, Karstlandschaften, weite Grassteppen, Wüstenlandschaften oder Hochgebirge, das Angebot scheint unbegrenzt. Nur Erholungssuchende sind in China fehl am Platz, einzig die Insel Hainan im Süden bietet einige Strände, die ein wenig Entspannung zum Abschluss einer Reise ermöglichen.
Jahrtausendealte Kultur
Die meisten Reisen beginnen in Beijing. Zu Recht: Keine andere Stadt Chinas bietet so viele Kulturdenkmäler wie die Hauptstadt. In der Nachbarschaft liegen in Chengde (Provinz Hebei) gewaltige Tempelanlagen und die kaiserliche Sommerresidenz der Qing-Kaiser. Wer dem kolonialen Erbe nachspüren möchte, stößt in Tianjin noch auf viele Zeugnisse europäischer Architektur, während weiter nördlich bei Shanhaiguan die Große Mauer ihr furioses Ende findet.
Jenseits der Großen Mauer lag in den Weiten des Nordostens die Wiege der Mandschu-Nation. In Shenyang kann man den alten Kaiserpalast bewundern, Changchun ist bis heute von seinem japanischen Erbe geprägt und in Harbin wird man vom russischen Charme der Stadt, die auch das St. Petersburg Chinas genannt wird, verzaubert.
Die Wiege der chinesischen Zivilisation liegt im Becken des Huang He (Gelber Fluss). Entlang dieses Stroms reihen sich Relikte aller chinesischen Dynastien auf. Auch der Buddhismus wanderte an ihm entlang gen Osten. In den Grottentempeln von Luoyang stößt man noch auf ein faszinierendes Zeugnis dieser Ausbreitung, während das Städtchen Qufu die Heimat des Konfuzius ist. In Qingdao betritt man dagegen ein echtes ›Musterländle‹ mit gut erhaltener deutscher Architektur.
Einen eigenen Reiz strahlt Zentralchina aus. Hier locken die buddhistischen Grottenanlagen von Datong oder man macht einen Abstecher nach Pingyao, eine einzigartige Schatzkammer Ming- und Qing-zeitlicher Architektur.
Chinas Osten ist für seine Gartenstädte berühmt. In Nanjing, Suzhou und Yangzhou konzentrieren sich viele der bezauberndsten klassischen Gärten des Landes. Auf Chinas Zukunft trifft man in Shanghai, der aufregendsten Metropole des Landes, die mit der modernsten Architektur, aber auch Kleinoden vergangener Zeiten aufwartet. Lebensart wird in Hangzhou mit seinem Westsee und grünem Hinterland praktiziert.
Im Süden fasziniert die SVR Hongkong, mit ihrer kosmopolitischen Atmosphäre ihre Besucher. In der Nachbarschaft kann man dem lusitanisch geprägten Macau einen Besuch abstatten, während Guangzhou (Kanton) lärmendes, südländisches Flair verbreitet.
Kunming, Chengdu und Chongqing sind die quirligen Metropolen Südwestchinas voller Lebensfreude, verwinkelter Ecken und buddhistischer wie daoistischer Tempel inmitten modernster Fassaden.
Unermessliche Steppen- und Wüstenlandschaften prägen das Erscheinungsbild des Nordens und Nordwestens. Dennoch muss man auch hier nicht auf Kultur verzichten. Die alte Hauptstadt Xi’an konkurriert mit Beijing um die größte Zahl an bedeutenden historischen Stätten. Der Buddhismus sickerte entlang der Seidenstraße nach China ein und hinterließ faszinierende Kunstdenkmäler, u. a. die Mogao-Grotten bei Dunhuang, während die islamische Kultur den Alltag entlang der Seidenstraße dominiert. Oasenstädte wie Turfan und brodelnder Orient mit riesigen Basaren in Kashgar bieten eine willkommene Abwechslung zu den Weiten der Wüstenlandschaften.
Naturerlebnisse in China
Das Reich der Mitte bietet eine Fülle einzigartiger Naturlandschaften, darunter allein 15 UNESCO-Biosphärenreservate sowie über 244 Nationalparks und 3200 Naturreservate. Genügend Auswahl also, um einen Kulturtrip mit abwechslungsreichen Abstechern in die Natur zu spicken.
Im Nordosten treffen Naturliebhaber imChangbai-Shan-Nationalpark auf dramatische Naturlandschaften. Eine der schönsten Landschaften Chinas ist der Huang Shan, das Gelbe Gebirge, dessen malerische Gipfel und tiefen Schluchten man über abenteuerliche Wanderwege erkunden kann. In Zentralchina bietet der Zhangjiajie-Nationalpark mit seinen bizarren Felsformationen faszinierende Wandermöglichkeiten und in Südchina wechseln sich pittoreske Karstberge, tiefe Urwälder und gewaltige Reisterrassenlandschaften mit der bunten Kultur der Minderheiten ab. Dramatische Hochgebirgslandschaften, tropische Regenwälder, tibetische Kultur und ein gehöriger Schuss Abenteuer erwarten den Besucher im Südwesten und in Tibet.
In vielen Regionen des Landes sind Natur und Kultur eine enge Symbiose eingegangen und insbesondere die Gebirge sind oft heilige Stätten der Mythologie, des Buddhismus und des Daoismus. Die Besteigung der mythischen heiligen Berge Tai Shan und Hua Shan, Wanderungen in den buddhistischen Bergregionen des alpinen Wutai Shan und mächtigen Emei Shan oder den heiligen Bergen des Daoismus wie dem Wudang Shan gehören zu den großartigen Erlebnissen, die einen tief in das spirituelle Leben Chinas eintauchen lassen.
© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: (Micheal Riehle)
Pavillons am Teich des Schwarzen Drachen im Norden von Lijiang in der Provinz Yunnan
Allein unterwegs – kein Problem
Bei guter Vorausplanung kann man seine Chinareise problemlos eigenständig durchführen. Das Reisen in China ist in den meisten Regionen einfach und komfortabel, und viele Transporte und Hotels lassen sich von zu Hause aus via Internet buchen. Vor Ort kann man die Weiterreise fast immer auch gegen Gebühr über die Hotels arrangieren.
Alle Städte, Dörfer und Regionen sind über ein extensives Flug-, Zug- und Busnetz verbunden. Nahezu alle wichtigen Orte sind an das Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahn angebunden, und auch das Autobahnnetz ist bestens ausgebaut. Viele außerhalb von Ortschaften gelegene Sehenswürdigkeiten erreicht man schnell und preiswert mit dem Taxi, und die fahren selbst in kleineren Orten zuhauf herum.
Bei der Zusammenstellung der Reise sollte man darauf achten, sich möglichst auf eine der im Kapitel ›Natur und Umwelt‹ genannten Großregionen zu beschränken oder die Reiseroute unter ein bestimmtes Thema zu stellen. So vermeidet man, dass man mehr Zeit in Bus und Bahn verbringt als bei den Sehenswürdigkeiten. Alle Regionen bieten einen breiten Mix aus Kultur, Großstädten und Natur.
Pauschal und entspannt
Eine ganze Reihe von Reiseveranstaltern bietet neben Komplettreisen auch die Möglichkeit, einzelne Module oder auch nur die Flüge, Züge und Hotels für die gewünschte Reiseroute zu buchen. So muss man sich vor Ort nicht mehr groß um die Weiterreise kümmern. Auch örtliche Fremdenführer, sofern man einen wünscht, können schon im Vorfeld gebucht werden, dann kann man auch angeben, ob man einen deutschsprachigen Führer möchte.
Empfehlenswert sind die vor allem im Winter unglaublich preiswerten Städtereisen nach Beijing, Shanghai oder Hongkong, die man mit Anschlussprogrammen sinnvoll ergänzen kann. Sie lassen dem Reisenden viel Zeit für eigene Erkundungen, man reist meist in kleinen Gruppen und kommt in den Genuss einer wirklich guten Betreuung.
Wichtige Fragen vor der Reise
Brauche ich für die Einreise nach China ein Visum oder andere Dokumente? s. >>>>
Welches Budget muss ich für einen Urlaub in China einplanen? s. >>>>
Reicht die Kreditkarte aus, um unterwegs immer flüssig zu sein? s. >>>>
Wie steht es um die ärtzliche Versorgung in China? s. >>>>
Welche Impfungen werden benötigt? s. >>>>
Welche Kleidung muss in den Koffer? s. >>>>
Welche Verkehrsmittel gibt es und wie bucht man Tickets? s. >>>>
Wie sicher ist China für alleinreisende Frauen? s. >>>>
Wie informiert man sich über die aktuelle Luftqualität in den Städten? s. >>>>
Wie steht es um die Sicherheit im Land? Welche Vorkehrungen sollte man treffen? s. >>>>
Planungshilfe für Ihre Reise
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Die Kapitel in diesem Buch
1. Metropolregion Beijing – Tianjin
– Hebei: s. >>>>
2. Der Nordosten: s. >>>>
3. Am Gelben Fluss: s. >>>>
4. Ostchina: s. >>>>
5. Südchina: s. >>>>
6. Südwestchina: s. >>>>
7. Seidenstraße: s. >>>>
8. Tibet: s. >>>>
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Kulturerlebnis |
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Naturerlebnis |
Angaben zur Zeitplanung
Bei den folgenden Zeitangaben für die Reise handelt es sich um Empfehlungswerte für Reisende, die ihr Zeitbudget eher knapp kalkulieren.
1. Metropolregion Beijing – Tianjin – Hebei
Beijing, das ist die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Chinas in einer Stadt. Paläste, kaiserliche Gärten und großartige Tempelanlagen stehen neben herausragenden Museen und Künstlervierteln, während eine moderne Skyline das Bild der Stadt nach außen prägt. Ein Ausflug nach Tianjin führt mitten hinein in die Kolonialarchitektur des 19. Jh., Beidaihe und Shanhaiguan bieten Badefreuden und ein Abstecher zur Sommerresidenz der Qing-Kaiser nach Chengde lässt den überbordenden Prunk der Kaiserzeit erahnen.
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• Beijing • Chengde |
Gut zu wissen: Fast alle Sehenswürdigkeiten Beijings und auch Tianjins erreicht man mühelos mit der U-Bahn. Vor allem das Beijinger U-Bahn-Netz ist hocheffizient. Tianjin, Beidaihe und Shanhaiguan sind schnell und einfach mit dem Superexpress erreichbar.
Die Monate Juli und August sollte man übrigens meiden. Dann sind Sommerferien, überall wird es voll und es wird heiß und fürchterlich schwül.
Zeitplanung
Beijing für eine erste Übersicht: ca. 3 Tage
Intensive Erkundung: 7 Tage
Ausflüge in die Umgebung: 1–2 Tage
Tianjin: 1 Tag
Chengde: 2 Tage
Beidaihe/Shanhaiguan: 2 Tage
2. Der Nordosten
Die weiten Steppen- und Waldgebiete Nordostchinas waren das Siedlungsgebiet verschiedener Steppenvölker und ihrer Nomadenreiche. Relikte dieser glanzvollen Zeiten sind rar, aber in Shenyang, Changchun und Harbin trifft man noch auf die Relikte mandschurischen, japanischen und russischen Einflusses. Ansonsten punktet der Nordosten mit herrlichen, unberührten Naturlandschaften.
Gut zu Wissen: Der Superexpress verbindet alle Metropolen mit kurzen Bahnfahrten. Nur der Changbaishan-Nationalpark ist etwas abgelegen und am schnellsten per Flugzeug erreichbar.
Zeitplanung
Shenyang: 1 Tag
Changbai Shan: 2–3 Tage
Changchun: 1 Tag
Harbin: 1 Tag
Zusätzlicher Zeitbedarf: Wer auch die Ski- und Wanderregion Yabuli, die Tempel und Natur des Qian Shan oder die Stätten des antiken Koguryo-Königreichs erkunden möchte, sollte für jedes dieser Ziele wenigstens zwei Tage zusätzlich einplanen.
3. Am Gelben Fluss
Auf einer Reise durch die Provinzen Shanxi und Shandong erlebt man auf dichtestem Raum all jene kulturellen Eigenheiten, die das alte China hervorgebracht und geprägt haben, untermalt von einer Kulisse großartiger Landschaften und traditioneller Städte wie Pingyao. Hier entwickelte Konfuzius seine bis heute die Gesellschaft prägende Staatsphilosophie, entlang der Ufer des Gelben Flusses kam der Buddhismus zu seiner ersten Blüte und auch die jahrtausendealte Mythologie hat ihre eindrucksvollen Spuren hinterlassen.
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• Pingyao • Longmen-Grotten von Luoyang • Qufu |
Gut zu wissen: Günstigste Reisemonate für Shanxi und Shandong sind die Monate Mai und September. Im Juli und August wird es sehr heiß und über Städte wie Datong, Taiyuan und Qingdao legen sich schwere Smogglocken. Die Infrastruktur ist ausgezeichnet und bis auf Datong sind alle Orte an das Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahn angebunden.
Zeitplanung
Datong und Umgebung: 2 Tage
Wutai Shan: 2 Tage
Pingyao: 1 Tag
Taiyuan: 1 Tag
Luoyang: 2 Tage
Qufu/Tai Shan: 3 Tage
Qingdao: ca. 2 Tage
Zusätzlicher Zeitbedarf: Entlang des Gelben Flusses reiht sich die höchste Dichte heiliger Berge des Buddhismus, Daoismus und chinesischer Mythologie des Landes auf. Alle Berge können im Rahmen von Tagesausflügen besucht werden, aber wer entlang der alten Pilgerwege wandern möchte, muss dafür jeweils einen Zusatztag einplanen.
4. Ostchina
Der Osten bietet eine Dichte an kulturellen Highlights, die in China ihresgleichen sucht. Einzigartig sind die klassischen Gärten. Auch der Buddhismus erreichte in den großen Klosteranlagen des Ostens seinen glanzvollen Höhepunkt. Den Kontrapunkt bilden die modernen Metropolen in denen die Zukunft schon heute Gestalt angenommen hat. Und ein wenig Natur gibt es dann doch noch: Der malerische Huang Shan gehört zu den schönsten Landschaften Chinas.
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Suzhou |
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Huang Shan |
Gut zu wissen: Das Klima der Provinzen Jiangsu und Zhejiang ist vor allem eins: feucht. Im Winter ist es oft eisigkalt. Im März ist es kühl und feucht, während die Sommer heiß und schwül sind. Beste Reisezeit sind der Mai, Juni und September bis Mitte November. Der meiste Regen fällt im April und Mitte Juni bis Juli.
Ein dichtes Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahn, gute U-Bahn-Netze in den Städten und ausgezeichnete Busverbindungen machen das Reisen im Osten besonders einfach und unkompliziert. An Feiertagen und Wochenenden sind viele Verkehrmittel überfüllt und man muss frühzeitig buchen.
Zeitplanung
Nanjing: 2–3 Tage
Yangzhou: 1 Tag
Suzhou: ca. 1–2 Tage
Hangzhouca: 1–2 Tage
Shanghai: ca. 3 Tage
Huangshan: 2 Tage
Zusätzliche Exkursionen: Für Ausflüge in die alten Dörfer rund um den Huang Shan oder Wanderungen in der Berglandschaft am Westsee von Hangzhou lohnt es sich, jeweils mindestens einen Zusatztag, für den Putuo Shan zwei Tage einzuplanen.
5. Südchina
Der Süden Chinas bietet vor allem eins: Kontraste. Hier die herrlichen Gebirgs- und Naturlandschaften der Provinzen Fujian und Guangxi, dort die himmelstürmenden Skylines von supermodernen Städten wie Hongkong und Guangzhou, auf der einen Seite traditionelle Dörfer der Minderheiten, auf der anderen Seite koloniales Flair der Altstädte von Xiamen und Macau. Genau diese Gegensätze sollte man bei der Reiseplanung berücksichtigen, dann wird man ein genuines Stück China zwischen Tradition, Natur und Moderne erleben.
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Rund um Yangshuo |
Gut zu wissen: Die besten Reisemonate für Südchina sind der Mai, September, Oktober und November. Die regenreichsten Monate sind der März sowie Juni bis August.
Alle wichtigen Reiseziele sind an das ausgedehnte Hochgeschwindigkeits- und Autobahnnetz angebunden. Abgelegene Ziele werden von Bussen bedient.
Zeitplanung
Rundreise durch Fujian: ca. 1 Woche
Hongkong: ca. 2 Tage
Macau: 1 Tag
Guangzhou: Tag
Guilin: mindestens 2 Tage
Hainan: mindestens 2 Tage
Zusätzliche Exkursionen: Hongkong und die Provinz Guangxi bieten ausgezeichnete Wandermöglichkeiten. Wer in den herrlichen Country Parks von Hongkong oder der Karstlandschaft rund um Guilin und Yangshuo wandern möchte, sollte dafür wenigstens zwei Zusatztage einplanen.
6. Südwestchina
Eine Reise durch den Südwesten gehört zu den großen Erlebnissen in China. Nirgendwo sonst ist die Natur vielfältiger, in keiner Region siedeln mehr Minderheitenvölker und selbst die Metropolen verströmen ein eher entspanntes Flair. Das Hinterland ist oft noch sehr traditionell und in vielen Dörfern fühlt man sich in vergangene Jahrhunderte zurückversetzt. Auch Outdoorfans kommen auf ihre Kosten, sei es in den Hochgebirgslandschaften Yunnans und Sichuans oder in den Nationalparks der Provinzen Guizhou oder Hunan.
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Lijiang |
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• Zhangjiajie-Nationalpark • Jiuzhaigou-Nationalpark |
Gut zu wissen: Der Südwesten umfasst zahlreiche beachtliche Höhenzüge, sodass sich das Klima lokal überaus unterschiedlich präsentiert. Im Allgemeinen sind die Sommer sehr warm und feucht, Chongqing gilt gar als eine der heißesten Städte Chinas. In den Bergen kann es das ganze Jahr über sehr kalt werden. Zu den trockensten und deshalb angenehmsten Reisemonaten gehören in den meisten Reiseregionen daher der April, Mai, September und Oktober. Wer in die Hochgebirgslandschaften Yunnans und Sichuans aufbricht, sollte die Sommermonate wählen, da es hier den Rest des Jahres überaus kalt werden kann und die Straßen unpassierbar sein können. Auch sonst muss man in den Bergregionen immer wieder mit Verzögerungen durch Erdrutsche rechnen.
Zeitplanung
Rundreise durch Guizhou: ca. 5–6 Tage
Chongqing: 1 Tag
Yangzi-Kreuzfahrt: ca. 3 Tage
Zhangjiajie-Nationalpark: mindestens 2 Tage
Wuhan: 1 Tag
Chengdu und Umgebung: ca. 3 Tage
Nordsichuan: mindestens 4 Tage
Kunming und Umgebung: ca. 2 Tage
Xishuangbanna: ca. 3 Tage
Dali, Lijiang, Shangri-La: ca. 5–7 Tage
Zusätzliche Exkursionen: Der Südwesten bietet eine Fülle an Abstechern, die man in die Reiseroute mit einbauen kann. Da die Verkehrsinfrastruktur im Hinterland noch nicht so gut ausgebaut ist, sollte man für jeden Abstecher mindestens zwei zusätzliche Tage einplanen.
7. Seidenstraße
Von der Seidenstraße geht viel Faszination aus. Zu Recht: unendliche Wüstenlandschaften, schneebedeckte Berge am Horizont, Oasen, zahllose Relikte aus der vieltausendjährigen Geschichte, einige der bedeutendsten buddhistischen Kulturzeugnisse Chinas, tibetische Klosterkultur und quirliger Orient sind die Zutaten, die eine Reise entlang des berühmten Handelswegs bis heute zu etwas ganz Besonderem machen.
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• Xi’an und Umgebung • Labrang-Kloster • Mogao-Grotten |
Gut zu wissen: Die Wege entlang der Seidenstraße sind lang, und bis ins ferne Kashgar sind einige Tausend Kilometer zu überwinden. Dank der Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Ürümqi und ausgezeichneter Flugverbindungen dauert eine Reise nur noch wenige Tage
Beste Reisezeit sind die Sommermonate Juni bis September und der Oktober. Im Sommer wird es zwar vor allem im Turfan-Becken glühend heiß, aber überall im Westen verlagert sich das öffentliche Leben auf die kühlen Morgenstunden und die angenehmeren Abendstunden.
Zeitplanung
Xi’an und Umgebung: 2–3 Tage
Seidenstraße bis Kashgar: mindestens 7 Tage
Xining: 1 Tag
Xiahe: 1 Tag
Zusätzlicher Zeitbedarf: Wer nicht nur die großen Highlights erleben, sondern auch Abstecher entlang der Strecke unternehmen möchte, sollte für die Seidenstraße wenigstens 10 Tage planen.
8. Tibet
Nirgendwo sonst sind Natur und Spiritualität eine so enge Symbiose eingegangen. Mit Nomadenzelten gesprenkelte Hochtäler, dramatische Hochgebirgslandschaften grandiose Tempelanlagen und traditionelle Orte, in denen das Leben stillzustehen scheint, bilden die Zutaten zu diesem außergewöhnlichen und einzigartigen Reiseziel.
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Lhasa |
Gut zu wissen: Tibet lässt sich nicht im Galopp bereisen. Wegen der Höhe sollte man mindestens 3 Tage für die Akklimatisierung in Lhasa einplanen.
Leider dürfen Ausländer nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Tibet lässt sich also ausschließlich im Rahmen einer gebuchten Tour bereisen.
Zeitplanung
Lhasa: mindestens 3 Tage
Friendship Highway: mindestens 7 Tage
Zusätzlicher Zeitbedarf: Die Infrastruktur Tibets wird immer wieder durch Erdrutsche beinträchtigt. Aus diesem Grunde sollte man immer ein paar Puffertage für notwendige Routenänderungen einplanen.
© Huber Images, Garmisch-Partenkirchen: (Stefan Forster)
Eine Tibeterin sammelt Yakdung, der den Nomaden als Brennmaterial dient
Vorschläge für Rundreisen
1. Tag: Ankunft in Beijing, Stadtbesichtigung mit Himmelstempel und abends Bummel über die Geisterstraße.
2. Tag: Fortsetzung der Stadtbesichtigung mit dem Platz des Himmlischen Friedens, Kaiserpalast, Lamatempel und Bummel durch die hutongs. Abends Spaziergang an den Drei Hinteren Seen.
3. Tag: Beijing, Tagesausflug zur Großen Mauer und Wanderung auf der Mauer von Jinshanling.
4. Tag: Zugfahrt nach Tai’an, Besichtigung des Berggott-Tempels.
5. Tag: Besteigung des Tai Shan und Übernachtung auf dem Gipfel.
6. Tag: Sonnenaufgang auf dem Gipfel des Tai Shan, danach Abfahrt mit der Seilbahn und Zugfahrt nach Qufu.
7. Tag: Qufu, Besichtigung von Konfuziustempel, Residenz der Kong-Familie und Konfuzius-Wald.
8. Tag: Zugfahrt nach Qingdao und Bummel durch die Altstadt.
9. Tag: Tagesausflug: Wandern am Lao Shan.
10. Tag: Besuch des Brauereimuseums in Qingdao, anschließend Flug zum Huang Shan.
11. Tag: Besuch eines der alten Dörfer Xidi Cun oder Hong Cun und anschließend mit der Seilbahn auf den Huang Shan, Übernachtung auf dem Gipfel.
12. Tag: Vormittags Wanderung auf dem Huang Shan, nachmittags mit Seilbahn und Bus nach Tangkou, Weiterfahrt per Bus nach Hangzhou.
13. Tag: Stadtbesichtigung von Hangzhou, Bummel am Westsee oder Wanderung durch die Teeplantagen zur Quelle des Laufenden Tigers.
14. Tag: Mit dem Superexpress nach Shanghai, z. B. Besuch des lilong-Viertels Tianzifang.
15. Tag: Shanghai, Stadtbesichtigung.
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1.–2. Tag: Beijing, Stadtbesichtigung mit Himmelstempel und abends Bummel an den Drei Hinteren Seen.
2. Tag: Fortsetzung der Stadtbesichtigung mit dem Platz des Himmlischen Friedens, Kaiserpalast und Bummel durch die hutongs.
3. Tag: Beijing, Tagesausflug zur Großen Mauer von Jinshanling und Wanderung auf der Mauer nach Simatai.
4. Tag: Fortsetzung der Stadtbesichtigung, nachmittags Bahnfahrt nach Datong.
5. Tag: Besuch der Wolkengrat-Grotten und Besichtigung der Altstadt von Datong.
6. Tag: Tagesausflug zum Hängenden Kloster und Wanderung auf den Heng Shan.
7. Tag: Weiterfahrt zum Wutai Shan.
8. Tag: Wutai Shan, Besichtigung von Bodhisattva-Spitze, Xiantong-Tempel, Tayuan-Tempel und weiterer Tempelkomplexe.
9. Tag: Busfahrt nach Taiyuan.
10. Tag: Am Morgen Besichtigung des Ahnentempels der Jin, dann Bahnfahrt nach Pingyao.
11. Tag: Besuch der Altstadt von Pingyao.
12. Tag: Mit dem Superexpress nach Xi’an.
13. Tag: Besichtigungen in Xi’an, z. B. Große Wildganspagode, muslimisches Viertel, Stadtmauer und Stelenwald-Museum.
14. Tag: Ausflug zur Terrakotta-Armee.
15. Tag: Bahnfahrt nach Luoyang und Besuch des Tempels der Weißen Wolke.
16. Tag: Besuch der Longmen-Grotten, dann Weiterflug nach Shanghai.
17. Tag: Stadtbesichtigung von Shanghai und Ende oder Fortsetzung der Reise.
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1. Tag: Ankunft in Hongkong, Stadtbesichtigung auf Hong Kong Island.
2. Tag: Fortsetzung der Stadtbesichtigung.
3. Tag: Tagesausflug nach Macau.
4. Tag: Weiterreise per Zug nach Guangzhou.
5. Tag: Stadtbesichtigung von Guangzhou.
6. Tag: Tagesausflug zu den diaolou von Kaiping und abends mit dem Superexpress nach Yangshuo.
7. Tag: Wanderungen rund um Yangshuo.
8. Tag: Busfahrt via Guilin zu den Reisterrassen von Longsheng.
9. Tag: Wanderung von Dazhai nach Ping’an.
10. Tag: Rückfahrt nach Guilin und Flug nach Chongqing.
11. Tag: Stadtbesichtigung und Besuch der alten Ortschaft Ciqikou, abends Einschiffung für die Yangzi-Kreuzfahrt.
12.–14. Tag: Yangzi-Kreuzfahrt und Ausschiffung in Yichang, Weiterfahrt mit der Bahn zum Zhangjiajie-Nationalpark.
15.–16. Tag: Wanderungen im Zhangjiajie-Nationalpark.
17. Tag: Busfahrt nach Fenghuang.
18. Tag: Besichtigung der Altstadt von Fenghuang.
19. Tag: Busfahrt nach Changsha und von dort weiter mit dem Superexpress über Guangzhou oder Shenzhen nach Hongkong.
20. Tag: Rückflug von Hongkong.
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Wissenswertes über China
»Aber wie sind doch diese Leben, dieses Treiben, dieser ganze chinesische Pomp für uns unausdenkbar und unerratbare Dinge! … Zwischen dieser Welt und der unseren, welche Abgründe der Verschiedenheit!«
Pierre Loti, Die letzten Tage von Peking, 1902
© Huber Images, Garmisch-Partenkirchen: (Luigi Vaccarella)
Bis zu 500 Jahre alte Zypressen zieren die verwinkelten Höfe des Konfuziustempels von Beijing
Steckbrief China
Daten und Fakten
Name: Zhongguo Renmin Gongheguo
Fläche: 9,6 Mio. km2
Hauptstadt: Beijing
Amtssprache: Putonghua, der Dialekt Beijings ohne seine dialektischen Eigenheiten, ist offizielle Amtssprache in der VR China. In den Autonomen Regionen und Distrikten kommen die Sprachen der dort lebenden Hauptminderheit als Amtssprache hinzu.
Einwohner: 1,4 Milliarden
Bevölkerungswachstum: 0,5 %
Lebenserwartung: Frauen 78,
Männer 74 Jahre
Analphabetenrate: ca. 3,6 %
Währung: Renminbi (RMB, Volkswährung), 1 Yuan (¥) (umgangssprachlich Kuai) = 10 Jiao (umgangssprachlich Mao), 1 Jiao = 10 Fen; in Hongkong Hongkongdollar (HK$); in Macau Pataca (MOP).
Zeitzone: MEZ/Winter +7 Std., MEZ/Sommer +6 Std. In ganz China gilt die Beijing-Zeit.
Landesvorwahl: VR China 0086
SVR Hongkong: 00852
SVR Macau: 00853
Internetkennung: .cn, .hk, .mo
Landesflagge: Auf rotem Untergrund, dem Symbol für die Revolution, gruppieren sich vier Sterne um einen großen Stern. Die vier Sterne stehen für Arbeiter, Bauern, städtisches Kleinbürgertum und nationale Bourgeoisie, der große Stern steht für die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Gemeinsam veranschaulichen sie die Einheit des chinesischen Volkes unter der Führung der KPCh.
Geografie
Das Staatsgebiet erstreckt sich über ca. 4200 km von 18° bis 54° nördlicher Breite und über ca. 4500 km von 71° bis 135° östlicher Länge. Einen Großteil der Fläche prägen Gebirge (43 %) und Hochebenen (26 %). Tiefebenen und Becken machen 31 % aus. Chinas Küstenlänge beträgt 18 000 km, doch gibt es nur wenige Strände. Die längsten Flüsse sind der Chang Jiang (Yangzi) mit 6300 km und der Huang He (Gelber Fluss) mit 5464 km. Höchster Berg ist der 8848 m hohe Qomolangma (Mt. Everest) in Tibet, der höchste Berg außerhalb Tibets ist der 7556 m hohe Minya Konka (Gongga Shan) in der Provinz Sichuan.
Geschichte
Geprägt wurde die Geschichte durch eine starke Bürokratisierung der Verwaltung, durch den alles durchdringenden Konfuzianismus und ein starkes dynastisches Element. Im Mittelpunkt des innenpolitischen Alltags standen die Bemühungen der Kaiser, das Riesenreich zusammenzuhalten oder in Zeiten der Spaltung wieder zu vereinen. In der Landesverwaltung herrschte dadurch in vielen Perioden eine starke Zentralisierung vor. Außenpolitisch stand die Auseinandersetzung mit den nomadisierenden nördlichen Steppenvölkern im Vordergrund. Im ersten Viertel des 20. Jh. ging das Kaiserhaus unter, seit 1949 ist China eine Volksrepublik unter Führung der KPCh. 2001 trat China der World Trade Organization (WTO) bei und musste seine Märkte sukzessive dem Ausland öffnen. Größtes Problem für die meisten Produzenten ist der wirksame Schutz geistigen Eigentums.
Staat und Politik
China gliedert sich in 22 Provinzen, fünf Autonome Regionen, vier regierungsunmittelbare Städte sowie die Sonderverwaltungszonen (SVR) Hongkong und Macau. Staatsoberhaupt seit 2013 und Parteichef seit 2012 ist Xi Jinping, der im November 2012 auch das wichtige Amt des Vorsitzenden der Zentralen Militärkommission von Hu Jintao übernommen hat. Li Keqiang amtiert seit 2013 als Ministerpräsident. Politische Grundsatz- und Personalentscheidungen treffen das Politbüro des Zentralkomitees (25 Mitglieder) und sein Ständiger Ausschuss (sieben Mitglieder). Es lenkt Justiz, Polizei, Geheimdienste und Propaganda. Dazu gehören Steuerung und Kontrolle der Medien und des gesamten Kulturlebens. Auch der Zugriff auf die Interpretation von Ereignissen der Geschichte gehört dazu. Zentrales Repräsentativorgan der wichtigsten politischen Gruppen aller Provinzen ist das ZK (rund 300 Mitglieder). Aus den Mitgliedern des ZK wird das Politbüro gewählt. Höchstes Organ der Staatsmacht ist der Nationale Volkskongress (NVK) unter Vorsitz von Zhang Dejiang. Seine Aufgaben sind die Gesetzgebung und der Staatshaushalt. Allerdings ist der NVK eher ein Ausführungsorgan der Führungsspitze.
Wirtschaft und Tourismus
Fast 30 Jahre lang galt China als die Werkbank der Welt. ›Made in China‹ stand für billige Massenware. 2015 wurde die Abkehr von diesem Modell verkündet und die Strategie ›Made in China 2025‹ gestartet, die nichts weniger als den Fahrplan für die Modernisierung der chinesischen Industrie beinhaltet. Die Ziele bis 2025 sind ehrgeizig und sollen einen massiven Innovationsschub für die chinesische Wirtschaft bringen. Unterstützt wird das ehrgeizige Ziel durch das Megaprojekt ›Neue Seidenstraße‹, ein milliardenschweres Netzwerk aus Straßen, Eisenbahnen, Häfen und Flughäfen zwischen Asien und Europa. Doch das ist nur die erste Etappe. Bis zum 100. Geburtstag im Jahr 2049 soll die Volksrepublik zur führenden ›Industrie-Supermacht‹ aufsteigen. Die Marke ›Made in China‹ soll dann nicht mehr für billige Massenware, sondern für Innovation, Qualität und Effizienz stehen.
Neben dem Aufstieg zur Hightech-Nation spielt die Entwicklung des Tourismus eine herausragende Rolle. Seit 2012 ist China der weltgrößte Quellmarkt für internationale Reisen und für viele Destinationen inzwischen das wichtigste Herkunftsland internationaler Gäste. Auch im eigenen Land sind die Chinesen mittlerweile Reiseweltmeister. Um mit der wachsenden Mobilität Schritt zu halten, wurde in den letzten Jahren ein 25 000 km langes Hochgeschwindigkeitsbahnnetz gebaut. Weitere 5000 km sind im Bau.
Bevölkerung und Sprache
China ist ein Vielvölkerstaat mit 56 anerkannten ethnischen Gruppen, von denen die Han-Chinesen 91,59 % der Bevölkerung ausmachen. Als Volksgruppen unterscheiden sich die Minderheiten nicht nur von den Han, sondern auch untereinander – und zwar sowohl durch die Umweltbedingungen, unter denen sie leben, als auch durch Wirtschaftsform, Sprache, Schrift, Sitten und Gebräuche sowie Religion.
Religionen
Offiziell sind die Chinesen Atheisten, aber seit den 1980er-Jahren ist die Religionsausübung, teils unter Einschränkungen, wieder erlaubt. Vorherrschend sind Buddhismus, Lamaismus, Daoismus, Islam und die Volksreligion, eine Mischung aus buddhistischen, daoistischen und regional vorherrschenden Glaubensvorstellungen.
Natur und Umwelt
Chinas Ausmaße sind die eines Kontinents. Entsprechend vielfältig ist das Landschaftsbild. Die höchsten Berge der Welt, weite Hochplateaus, fruchtbare Beckenlandschaften und Tiefebenen, riesige Wüstengebiete, mächtige Ströme, aber auch undurchdringliche Wälder bilden den Lebensraum für eine Flora und Fauna, die in Naturreservaten, Nationalparks und Landschaftsschutzgebieten geschützt wird.
Janusköpfe der Natur
Hohe, unzugängliche und zerklüftete Gebirgszüge beherrschen zwei Drittel der Landmasse Chinas. In seiner langen Geschichte isolierten die Berge China und schützten das Reich – von zwei Ausnahmen abgesehen – als Gesamtheit vor der Unterjochung durch allzu eroberungswütige Nachbarn. Aber die Berge begünstigten auch wiederholt den Zerfall des Reiches in Regionen, die übersichtlicher und einfacher zu regieren waren.
Ein Blick in die Reiskammern Chinas zeigt, dass auch hier Positives und Negatives nebeneinander wirken. Die großen fruchtbaren Tiefebenen sind zwar durch die Anschwemmungen der großen Flüsse entstanden, beispielsweise das Sungari- und das Liao-Becken der Mandschurei, das mittlere und untere Yangzi-Becken oder auch die Tiefebene von Guangzhou (Kanton), aber die Flüsse sind gleichzeitig ihr Fluch. 26-mal – zuletzt 1947 – verlagerte allein der Gelbe Fluss im Lauf der Geschichte sein Bett, und regelmäßig überspülen die sommerlichen Wassermassen der großen Ströme die Deiche. Allerdings können die einst verheerenden Flutwellen des Yangzi seit der Fertigstellung des Yangzi-Staudamms erfolgreich kontrolliert werden.
In weiten Teilen Chinas werden starke Temperaturschwankungen gemessen. Bilden der Osten und Westen im Frühjahr und Sommer eine klare Grenze zwischen Monsun- und Nichtmonsun-Region, so bestehen die größten Unterschiede im Winter zwischen dem Norden und dem Süden, wobei der eisige Winter Nordchinas das Klima bis weit in den Süden beeinflusst. Dreht im Winter der Wind und bläst aus dem kalten Nordwesten, kommt es zu starken Temperaturstürzen, die von um 5–10 °C selbst südlich des Yangzi binnen einer Stunde auf 0 °C fallen können. Auch Hochwasser und Dürren gehen u. a. auf die Unregelmäßigkeiten des Monsuns zurück.
In den grandiosen, facettenreichen, oft bizarren Naturlandschaften Chinas konnte sich eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt entwickeln und erhalten. China weist die reichste Flora aller gemäßigten Zonen der Welt auf. Schon fast vergessen ist bei uns, dass zahlreiche, aus unserem Speiseplan nicht mehr fortzudenkende Früchte wie Zitronen, Orangen, Pampelmusen, Aprikosen, Pfirsiche und Kiwis ihren Ursprung in China haben. Selbiges gilt für Gartenpflanzen wie Flieder, Forsythien, Pfingstrosen, Primeln oder Rosen, die in kaum einem Garten Mitteleuropas fehlen und ihre Heimat ebenfalls im Reich der Mitte haben.
Nicht minder vielfältig präsentiert sich die chinesische Fauna. Unter den Tieren befinden sich so seltene Arten wie Sibirischer und Südchinesischer Tiger, Panda, Goldaffe, Schwarznacken-Kranich, Silberfasan und Yangzi-Alligator. China verfügt mittlerweile über mehr als 2500 Nationalparks und Naturreservate sowie rund 800 Landschaftsschutzgebiete zur Bewahrung dieses Artenreichtums.
Große Probleme bereiten allerdings die dramatische Umweltverschmutzung im Zuge des immer noch rasanten Wirtschaftswachstums. Im Kampf gegen die zunehmende Verwüstung und um die exzessiven Abholzungen in der Vergangenheit rückgängig zu machen, hat China in den letzten Jahrzehnten gigantische Wiederaufforstungsprogramme durchgeführt. Heute verfügt das Land über die größten wiederaufgeforsteten Waldgebiete der Welt.
Chinas Großräume
China wird im Allgemeinen in sieben große geografisch und ökonomisch zusammenhängende Regionen eingeteilt: Nordosten, Norden, Nordwesten, Zentralchina (das in China manchmal auch zu Zentral- und Südchina – Zhongnan – zusammengefasst wird), Osten, Süden und Südwesten.
Nordostchina (Dongbei)
In den 1930er-Jahren kannte man den Nordosten noch unter dem Namen Mandschukuo (Manzhouguo). Heute bilden die drei Provinzen der Mandschurei Liaoning, Jilin und Heilongjiang den Nordosten Chinas, offiziell Dongbei genannt. Seine riesige Landmasse liegt zwischen den dünn besiedelten Steppen des Mongolischen Hochlands im Westen und den Nadelwäldern des russischen Fernen Ostens im Norden. Die Staatsgrenze zu Russland ist 3400 km lang und folgt von Westen nach Osten über 2820 km Länge dem Lauf des Heilong Jiang (Amur) und dann dem Wusuli Jiang (Ussuri) nach Süden bis zum Xingkai-See. Die Staatsgrenze zu Nordkorea erstreckt sich über 1400 km und verläuft entlang der Flüsse Tumen und Yalu. Im Süden schließlich hat der Nordosten Zugang zum Gelben Meer und zur Bohai-Bucht. Ein Berg- und Hügelland trennt den Nordosten von Nordchina und lässt nur an der Küste einen schmalen Streifen frei, durch den die wichtigsten Verbindungswege dieser Region verlaufen.
Einer riesigen flachen Schüssel gleichend, bildet die Nordostchinesische Tiefebene mit einer Fläche von 350 000 km2 die größte Ebene Chinas. Im Nordwesten trennt der Große Hinggan (Da Xing’an Ling) die Ebene vom Hochland der Mongolei. Dieses Gebirge zieht sich mit 200–300 km Breite und 100 bis über 1200 m Höhe über 1200 km von Norden nach Süden. Im äußersten Norden trifft man auf den Kleinen Hinggan (Xiao Xing’an Ling), ein von Flussläufen stark zergliedertes Mittelgebirge mit Höhen bis 1000 m, während der Osten entlang der Grenze zu Nordkorea von den einzelnen Teilen desChangbaishan-Gebirgslands dominiert wird. Neben den Grenzflüssen gibt es noch die bedeutenden Flüsse Songhua Jiang, Nen Jiang und Liao He, deren Ablagerungen große Teile der Nordchinesischen Ebene bilden, die man daher auch Songliao-Tiefebene nennt.
Von September bis Anfang Mai befindet sich das Klima Nordostchinas unter dem Einfluss der sibirischen Antizyklone, die das Vorherrschen trockener kontinentaler Kaltluftmassen verursacht. Wintertemperaturen von -30 °C im Norden und -20 °C bei Shen-yang im Süden der Mandschurei sind keine Seltenheit. Der Schneefall ist auf relativ wenige Tage begrenzt, und die Schneedecke beträgt selten mehr als 10 cm. Der Frühling beginnt spät, und die Übergangszeiten sind kurz. Erst im Juni steigen die Temperaturen spürbar an, und im Juli und August erreichen sie dann Werte von 25–30 °C. In diesen Monaten fallen auch die meisten Niederschläge (80–90 %), oft in Form heftiger Regengüsse mit entsprechend starken Hochwassern der Flüsse. Bereits im September haben dann schon die ersten Kältewellen den Norden wieder im Griff.