Globi

im alten China

Herausgeber: Globi Verlag

Schöpfer der Globi-Figur: Robert Lips

Geschichten und Zeichnungen: Daniel Frick

Verse: Jürg Lendenmann

Kalligrafien: Sylvie Xing Chen, sylviexingchen.com

Globi im alten China

World Copyright © 2015

Globi Verlag, Imprint der Orell Füssli Verlag AG, 8036 Zürich

www.ofv.ch / www.globi.ch

1. Auflage

ISBN 978-3-85703-422-0

Wir danken dem Museum Rietberg, Frau Alexandra von Przychowski, Kuratorin für die Kunst Chinas und der Himalaya-Region, für ihre Unterstützung beim Informationstext auf den Seiten am Schluss des Buches. Wir danken auch Frau Caroline Delley, Marketing und Kommunikation, für die freundliche Zusammenarbeit.

Alle Rechte vorbehalten

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, auch einzelner Teile,

nur mit Genehmigung des Globi Verlages gestattet.

Umweltverträglich gedruckt

2015

Druck und Bindung: Westermann Druck Zwickau GmbH

Sind wir fasziniert von Dingen,

können sie in Träume dringen.

Eine Welt erscheint uns dann,

die so wundervoll sein kann.

Kann es Spannenderes geben,

als ’ne Reise zu erleben,

die mit einem Drachenkind,

das verzweifelt ist, beginnt?

Globi, wirst du staunend lesen,

findet solch ein kleines Wesen,

das die Mutter sucht und klagt.

Rat und Tat sind jetzt gefragt.

Wird es Globi wohl gelingen,

es zum Berg Huang Shan zu bringen,

der im Reich der Mitte liegt?

Sicher hast du’s rausgekriegt:

Fern im alten China warten

auf ihn Taten aller Arten.

Folge Globi Schritt für Schritt,

staune, lache, fieb’re mit.

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Int’ressiert bleibt Globi stehen,

denn ein Drache ist zu sehen.

«Eine China-Ausstellung?»,

denkt er mit Verwunderung.

Sogleich hört man Globi raunen:

«Dort gibt’s Schätze zu bestaunen!»

Ins Museum eilt er rein,

freut sich jetzt schon ungemein.

«Einen Eintritt», sagt er, «bitte,

für den Trip ins Reich der Mitte¹.»

«Viel Vergnügen», wünscht die Frau,

«bei der wunderschönen Schau.»

Globi drückte seine Nase

gerne an die edle Vase.

Eine Scheibe schützt zum Glück

vor dem Schnabel dieses Stück.

Terrakotta-Krieger stehen,

einzigartig anzusehen,

überlebensgross und nah

aus dem Grab bei Xi’an da.²

Viele Stücke hier bekunden,

was in China einst erfunden.

Auch der Kompass stammt von dort,

südwärts weist er, nicht nach Nord’.

1 China heisst auf Chinesisch auch «Zhōngguó» (sprich: Tschungguo), Reich der Mitte

2 Die Tonfiguren aus dem Grab des Kaisers Qín Shǐ Huángdì bei Xī’ān (sprich: Tschin Sche Chuangdi bai Si an) gelten als achtes Weltwunder.

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Auf zur China-Ausstellung!

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Dank der Rüstung bleibt ein Krieger

bei den Kämpfen meistens Sieger.

Schon beim Anblick der Gestalt

wird es Globi heiss und kalt.

Ferner wäre zu vermelden:

Selbst die Waffe Tells, des Helden,

stammt aus China, jenem Land,

das das Pulver auch erfand.

Doch genug von Krieg und Waffen!

Sieh, womit Gelehrte schaffen:

Pinsel, Tusche, Reispapier

liegen ausgebreitet hier.

Auf Chinesisch etwas schreiben?

Da muss Globi stehen bleiben.

Seinen Namen tippt er ein;

格鲁比 (Gé bǐ)¹ erscheint dann fein.

Auf ’nem Wandbild auszumachen,

sind zwei wunderschöne Drachen

einer gross, der andre klein:

Das wird wohl sein Junges sein.

Globi lässt sich staunend nieder,

taucht ins Bild ein immer wieder,

bis zu träumen er beginnt

und ein Abenteuer spinnt.

1 Globi: 格鲁比 (Gé bǐ, sprich: Gölubi)

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Ein Volk von Erfindern

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