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Sophienlust (ab 351)
– 376 –

Als Baby adoptiert

Petra findet den Schlüssel zu ihrem Glück

Aliza Korten

Impressum:

Epub-Version © 2019 KELTER MEDIA GmbH & Co. KG, Sonninstraße 24 - 28, 20097 Hamburg. Geschäftsführer: Patrick Melchert

Originalausgabe: © KELTER MEDIA GmbH & Co.KG, Hamburg.

Internet: https://ebooks.kelter.de/

E-mail: info@keltermedia.de

Dargestellte Personen auf den Titelbildern stehen mit dem Roman in keinem Zusammenhang.

ISBN: 978-3-74092-850-6

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Sie weinte nicht. Doch ihr ernstes und noch kindliches Gesicht wirkte hoffnungslos traurig.

»Deine Tante hat mir schriftlich mitgeteilt, daß sie die Vormundschaft nicht übernehmen möchte«, sagte Philipp Talheim behutsam.

Petra Osterholt neigte den Kopf mit dem kurz geschnittenen Haar. »Zu verstehen ist das eigentlich. Tante Resi und ich, wir sind ja gar nicht miteinander verwandt. Nur habe ich es bisher nicht gewußt. Jetzt gibt es wohl überhaupt keinen Menschen mehr, der mich haben will.« Die Kinderstimme schwankte.

Rechtsanwalt Philipp Talheim streckte dem Mädchen spontan die Hand hin. »Doch, Petra! Wenn du einverstanden bist, werde ich mich um die Vormundschaft bewerben.«

Sie betrachtete ihn mit ihren großen Augen und schien nachzudenken. Endlich schöpfte sie tief Atem. »Warum wollen Sie das tun, Herr Talheim! Sie... Sie sind doch nur Rechtsanwalt und müssen Vatis Nachlaß ordnen. Wir kennen uns kaum.«

»Das läßt sich rasch ändern, Petra. Du mußt es selbst entscheiden. Ich wäre wirklich gern dein Vormund und ebenso dein guter Freund. Dein Vater hätte sich das vielleicht sogar gewünscht. Wir haben uns immer gut verstanden.«

Nun wischte sich Petra doch hastig eine Träne von der Wange. »Manchmal glaube ich, ich träume alles nur«, stieß sie hervor. »Es ging zu schnell. Er war doch stets viel unterwegs, und er ist immer heimgekommen – immer!« Etwas wie die verzweifelte Hoffnung, die schreckliche Nachricht vom tödlichen Unfall des bekannten Konzertpianisten Jonas Osterholt könnte sich als Irrtum erweisen, schwang in diesen Worten des Mädchens mit.

»Ja, Kind, es ist furchtbar. Mir geht es so ähnlich wie dir. Aber es hat keinen Zweck, Petra, wir müssen uns mit der traurigen Wahrheit auseinandersetzen. Dein guter Vati hätte sicherlich nicht gewollt, daß du deswegen verzweifelst.«

»Es ist schwer, weil ich jetzt allein bin, Herr Talheim. Natürlich weiß ich, daß Vati wirklich verunglückt ist. Wir waren ja beim Begräbnis. Aber man wünscht sich einfach, daß es anders ist. Ich hätte ihn gern gefragt, wer... wer meine richtigen Eltern waren.«

Der Anwalt nickte ihr zu. »Ja, das hätte er dir sicherlich einmal erzählt, sofern er es wußte. Aber man muß auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß du aus einem Heim für Findelkinder stammst. Unter solchen Umständen haben wir kaum eine Chance, deine Mutter oder deinen Vater jemals zu finden.«

»Gibt es das – man hat ein Baby und setzt es aus? Ich dachte, das passiert höchstens in den ganz armen Ländern – in Indien und so.«

»Leider kommt es auch hier vor, Petra. Oft handelt die Mutter aus Angst oder Not. Sicherlich fällt es solchen unglücklichen Frauen nicht leicht, sich von ihrem Kind zu trennen. Du solltest versuchen, mit freundlichen Gefühlen an deine Mutter zu denken – und wohl auch an deinen unbekannten Vater.«

Petra seufzte. »Vati hat mir nie gezeigt, daß ich nicht seine eigene Tochter war. Er hat mich wirklich liebgehabt. Wir sind doch beide so musikalisch. Zwar spiele ich Geige, und er war Pianist... Trotzdem, ich dachte, ich hätte das von ihm geerbt. An Mutti erinnere ich mich nur undeutlich. Ich war eben fünf, als sie starb. Doch sie war immer sehr, sehr lieb zu mir.«

»Sie haben dich beide innig geliebt, Petra. Daran besteht wohl kein Zweifel.«

Es war für Philipp Talheim kaum ein geringerer Schock gewesen als für Petra. Als er die Unterlagen im Schreibtisch des verunglückten Künstlers gesichtet hatte, war ihm eine Mappe mit Dokumenten in die Hände gefallen, aus denen hervorging, daß die jetzt vierzehnjährige Petra von Jonas Osterholt und seiner inzwischen verstorbenen Frau Angela als Baby adoptiert worden war. Leibliche Kinder waren dem Ehepaar versagt geblieben. Petra hatte also ein Anrecht auf das gesamte Erbe. Es gab ohnehin keine anderen Verwandten außer jener Tante Resi, die in Mexiko lebte.

Philipp Talheim hatte an diese Tante geschrieben, weil sie Angela Osterholts einzige Tochter war. Damals hatte er noch nicht gewußt, daß zwischen ihr und Petra keine Blutverwandtschaft bestand. Ihre Absage wegen der Vormundschaft erschien jedoch unter dem inzwischen gewonnenen Aspekt irgendwie gerechtfertigt. Dennoch mußte diese Haltung auf die arme kleine Petra enttäuschend wirken. Sie stand mit einem Schlage mutterseelenallein da und hatte obendrein einen zweifachen Verlust erlitten. Ja, der geliebte Vati war tot – aber zugleich mußte das Kind sich mit der bestürzenden Erkenntnis abfinden, daß Jonas Osterholt gar nicht sein wirklicher Vater gewesen war.

»Ja, wir hatten uns lieb«, kam es leise über die Mädchenlippen. »Aber jetzt ist es vorbei.«

»Willst du mir ein bißchen vertrauen?« bat Philipp Talheim. »Ich möchte dir gern zur Seite stehen, bis du erwachsen bist – und auch später noch, wenn du möchtest.«

»Sie haben nicht einmal eine Frau zu Hause«, wandte Petra ein. »Aber das ist vielleicht gar nicht so schlimm. Ich bin daran gewöhnt, nur Vati zu haben.«

Der Anwalt lächelte. »Irgendwann finde ich vielleicht mal eine Frau. Ich habe in dieser Beziehung bisher einfach kein Glück gehabt.«

Petra überging seinen Einwurf. »Wenn es geht, möchte ich gern, daß Sie mein Vormund werden, Herr Talheim«, äußerte sie entschlossen. »Sie haben Vati wenigstens ein bißchen gekannt. Das ist doch schon etwas.«

Wieder streckte der Rechtsanwalt die Hand aus, und diesmal schlug Petra ein. In ihrem blassen, ernsten Gesicht erwachte der Anflug eines Lächelns. Doch ihre Augen blieben so traurig wie zuvor.

»Willst du mich Philipp nennen, Petra? Wir gehören jetzt zusammen, meine ich.«

»In Ordnung, Philipp.« Petra schien die Anrede richtig zu finden. Dem Anwalt bedeutete sie fast eine Auszeichnung, weil er daraus entnahm, daß sie ihm vertraute.

»Ich werde den Antrag beim Amtsgericht stellen. Das geht im allgemeinen in solch einem Fall sehr schnell, Petra. Du brauchst ja einen Vormund, gerade jetzt.«

Petra sah ihn fragend an. »Was wird jetzt mit dem Haus und den ganzen Möbeln, Herr..., Philipp. Ich muß mich erst daran gewöhnen«, entschuldigte sie sich.

»Du kannst nicht allein hier wohnen bleiben, Petra. Frau Biermann hat bereits zum nächsten Ersten eine neue Stellung als Wirtschafterin angenommen. Sie muß an ihre Zukunft denken.«

»Frau Biermann war erst seit einem halben Jahr bei uns, Philipp. Wir hatten oft Wechsel im Haus. Genau weiß ich nicht, woran das lag.«

Philipp hob die Schultern und schwieg. Er konnte sich die Sache durchaus erklären. Ein verwitweter, noch dazu berühmter und vermögender Künstler mit einem Töchterchen – da mochte wohl manche der Damen in erster Linie an eine mögliche Heirat gedacht haben! Petra hatte sich auf diese Weise zu einem stillen, innerlich recht eigenständigen Mädchen entwickelt, war sie doch durch die häufigen Konzertreise von Jonas Osterholt viel auf sich selbst angewiesen gewesen.

»Kann ich bei dir wohnen, Philipp?« fragte Petra nun unbekümmert.

Der Anwalt hatte so weit bisher nicht gedacht. Er machte ein bedenkliches Gesicht. »Das wird vielleicht Schwierigkeiten machen, Petra. Du hast das Problem eben selbst erwähnt – ich bin unverheiratet. Das Jugendamt wird gewiß Wert darauf legen, daß du auch weibliche Betreuung findest.«

»Das ist doch gar nicht nötig. Mit Vati war ich immer allein.«

»Na ja – es gibt da so Bestimmungen. Vielleicht wäre es auch bei mir gar nicht so lustig für dich. Ich will es mir überlegen.«

»Und das Haus?«

Sie saßen im geräumigen Wohnzimmer des Hauses, das Jonas Osterholt vor einigen Jahren gekauft und eingerichtet hatte. Petra wirkte in einem der tiefen Ledersessel klein und verloren.

»Ich würde meinen, wir vermieten es, Petra. Später willst du möglicherweise darin leben. Von einem Verkauf möchte ich abraten. Das ist niemals klug.«

»Aber auf Vatis Flügel darf sonst keiner spielen! Das will ich nicht.«

»Natürlich, Petra. Da fällt uns gewiß etwas ein. Notfalls stellen wir das Instrument beim Fachmann unter, damit es richtig gepflegt wird.«

»Na ja, aber wenn du das Haus vermietest, dann sitze ich auf der Straße, Philipp. Oder wie denkst du dir das?«

»Eins nach dem anderen, Petra. Vorläufig versorgt Frau Biermann dich und das Haus. Bis zum Monatsende regeln wir die Sache bestimmt, und zwar so, daß du zufrieden bist. Ich verspreche dir, daß ich nichts unternehmen werde, ohne dich um deine Zustimmung zu bitten. Du sollst mir offen sagen, ob du meine Vorschläge gut oder schlecht findest. Ich bin ja nur dein Vormund, das heißt, daß ich alles in deinem Namen und Auftrag erledigen soll – aber gewiß nicht gegen deine eigenen Wünsche.«

»So ein Vormund ist also eine nützliche Sache...«

»Ich hoffe, du betrachtest mich als einen Menschen – und nicht als Gegenstand!«

»Bestimmt, Philipp! Du bist sehr freundlich. Ohne dich wäre es jetzt ziemlich arg für mich.«

Ihre Offenheit machte ihn glücklich. Sein impulsiv gefaßter Vorsatz, sich Petras in Zukunft anzunehmen, erschien ihm nun erst recht gut.

»Du bist deinem Vati doch hoffentlich nicht böse, daß er dir nicht die Wahrheit über deine Herkunft gesagt hat?« vergewisserte er sich.

Petra zögerte eine Sekunde. Dann schüttelte sie mit Entschiedenheit den Kopf. »Nein, ich denke, er hätte es mir später gesagt, vielleicht beim achtzehnten Geburtstag oder so. Hätten Mutti und Vati mich nicht gewollt, wäre ich auch nicht von ihnen adoptiert worden. Das finde ich logisch. Deshalb habe ich überhaupt keinen Grund, böse auf sie zu sein.«

»Ich bin froh, daß du es so ansiehst, Petra, denn genauso muß es gewesen sein. Übrigens hat deine Tante diese Tatsache in ihrem Brief nicht ausdrücklich erwähnt. Sie mag angenommen haben, daß niemand etwas darüber erfahren würde. Immerhin verstehen wir jetzt ihre Beweggründe. Wir hätten sie sonst für ziemlich herzlos halten müssen.«

»Tante Resi hat sich nie für mich interessiert«, entgegnete Petra gleichmütig. »Es macht mir nichts aus, daß sie jetzt keine Lust hat, sich um mich zu kümmern. Nach Mexiko möchte ich sowieso nicht.«

Philipp Talheim schaute auf seine Uhr. Er mußte sich sputen, denn um zehn hatte er einen Termin auf dem Gericht. Er verabschiedete sich eilig und versprach, bereits am nächsten Tag wiederzukommen.

Petra blieb allein zurück. Die Haushälterin war in der Stadt, um Besorgungen zu erledigen. Heute, am Mittwoch, kam nicht einmal die junge Spanierin, die viermal wöchentlich beim Putzen half.

Gedankenvoll betrachtete das vom Schicksal so hart getroffene Kind das Foto der Frau, die es bisher für seine Mutter gehalten hatte. Ein schönes, klares Gesicht, große Augen und volles braunes Haar. Petra hatte oft in den Spiegel geschaut und nach Ähnlichkeiten mit der Mutter gesucht. Sie hatte sogar einige entdeckt! Das war also nichts als Einbildung gewesen, denn es gab keinerlei Blutsverwandtschaft zwischen ihnen. Nicht einmal die musikalische Begabung stammte von Jonas Osterholt, der gar nicht ihr wirklicher Vater war!

Irgendwie verging dieser Tag. Petra war seit dem Unglück nicht mehr zur Schule gegangen. Ihr Klassenlehrer hatte sie aufgesucht und es ihrem eigenen Ermessen anheimgestellt, wann sie wieder zum Unterricht kommen wolle. Sie war eine gute Schülerin, so daß sie das Versäumte binnen kurzem aufholen würde. Aber noch fehlte ihr der Mut, sich an ihren Platz zwischen Robbi und Dagmar zu setzen, als sei alles wieder so wie früher. Ach, es konnte nie mehr so werden, wie es gewesen war!

Niemand hörte oder sah dieses Kinderleid. Keine sanfte Hand strich über das Haar des Mädchens. Petra war allein.

*

Philipp Talheim rief am Donnerstag schon um acht Uhr früh an. Er kündigte seinen Besuch für den späten Nachmittag an.

»Was wirst du anfangen bis dahin?« fragte er.

»Ich weiß es nicht, Philipp. Darf ich in Vatis Papieren lesen?«

»Aber ja! Es werden kaum Geheimnisse darin stehen. Ich habe doch schon einmal nachgeschaut, wie du weißt.«

»Ich möchte so gern etwas über meine richtigen Eltern erfahren.«

»Das ist zu verstehen, Petra. Solltest du tatsächlich etwas finden, wäre das vielleicht recht aufschlußreich.«

Petra bedankte sich. Sie frühstückte zusammen mit Frau Biermann, die ihre Gedanken bereits bei der bevorstehenden Übersiedlung nach Norddeutschland hatte. Dort sollte sie einem plötzlich verwitweten Diplomaten das Haus führen. Ihre Anteilnahme an Petras Schicksal war reichlich oberflächlich. Mit Jonas Osterhofs tragischem Tod gab es für sie hier nichts mehr zu hoffen.

»Heute nachmittag kommt Philipp Talheim«, sagte Petra beim Aufstehen vom Tisch.

»Da braucht ihr mich wohl nicht. Ich möchte einige Besorgungen in der Stadt erledigen.«

Petra nickte. Frau Biermann gehörte schon nicht mehr dazu und ging ihre eigenen Wege.

Im Wohnzimmer begann Petra den Schreibtisch des verunglückten Künstlers systematisch zu durchsuchen. Auch im Wandschrank sah sie nach. Sie fand Briefe, alte Konzertverträge, Fotos von ihr sowie Noten und längst vergessene Notizzettel. Doch sie konnte nicht den geringsten Fingerzeig entdecken, der auf ihre leiblichen Eltern hingewiesen hätte. Im Gegenteil, die liebevoll aufbewahrten Fotos deuteten darauf hin, daß der Verstorbene sie geliebt und gern Bilder von ihr bei sich getragen hatte.

Besonders sorgsam war Jonas Osterholt mit Papieren nie umgegangen. Das wußte Petra recht genau. Hatte er seine lederne Notentasche mitnehmen müssen, hatte er sie mit zwei Griffen ausgeleert und den Inhalt irgendwo verstaut, ohne ihn gründlich zu sichten. Anschließend waren die neuen Papiere in die Mappe gewandert, und die alten waren nie wieder angeschaut worden, es sei denn, man hatte etwas Bestimmtes gesucht. In diesem Fall war stets eine wilde Jagd veranstaltet worden, die oft genug erfolglos geblieben war. Dann hatte der Künstler das für höhere Gewalt erklärt und nicht mehr gesucht. Papier sei nicht das Wichtigste der Welt – ja, das hatte er immer wieder lachend geäußert, wenn man ihm Vorwürfe gemacht hatte.

Gerade diese Großzügigkeit gegenüber jeder Art von Ordnung bestärkte Petra aber nun in der Hoffnung, am Ende doch etwas über ihre Herkunft zu entdecken. Als Philipp gegen fünf Uhr erschien, kramte sie noch immer in Bergen von gebündelten und losem Papier. Das Zimmer sah ziemlich wild aus.

»Hast du wenigstens Erfolg gehabt?« erkundigte sich der Anwalt.

»Nein – Vati war wirklich kein Ordnungspinsel, Philipp. Er hat diese Schränke immer verschlossen. Vielleicht wollte er nicht, daß ich merkte, wie schlimm es darin aussah. Das meiste können wir vernichten. Man braucht es bestimmt nicht mehr.«

Der Anwalt stimmte ihr zu. »Ja, zu dieser Erkenntnis bin ich bei der ersten Durchsicht auch gekommen. Er legte offenbar keinen Wert auf solche Dinge.«

Petra lächelte müde. »Mir wär’s gleich, Philipp. Aber ich möchte gern wissen, wer ich bin.«

»Du bist Petra, und ich mag dich gern. Jeder Mensch gestaltet sein Schicksal selbst. Man sollte Namen und Abstammung nicht überbewerten.«

»Das sagt man so, Philipp. Ich möchte lieber zu jemandem gehören.«

»Möglich, daß wir es schließlich herauskriegen, Petra. Ich sehe ein, daß es dir eine Menge bedeuten würde. Zunächst habe ich dir offiziell mitzuteilen, daß ich mich heute vormittag im Amtsgericht als Vormund für dich verpflichtet habe. Du wirst schriftlich benachrichtigt, und ich bekomme eine Bestattungsurkunde.«

»Das ist schnell gegangen«, staunte Petra.

»Sie sind immer erleichtert, wenn sich jemand findet für dieses Amt. In deinem Falle war die Sache eilig, denn der Nachlaß deines Vaters muß geregelt werden. Als zugelassener Anwalt bin ich bekannt – es gab also keinen Grund für eine Verzögerung. Jetzt können wir gemeinsam darüber nachdenken, wie wir es für dich am besten einrichten.«

»Was – das Haus? Hier kann ich doch nicht allein wohnen?«

»Nein, ich meine deine Zukunft im allgemeinen.«