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ANDREA GUNKLER
Frag deine
KATZE
ANDREA GUNKLER
Frag deine
KATZE
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Was wir von den verspielten
Vierbeinern lernen können
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Für Fragen und Anregungen:
info@mvg-verlag.de
Originalausgabe
3. Auflage 2019
© 2018 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Redaktion: Annett Stütze
Umschlaggestaltung: Isabella Dorsch
Umschlagabbildung: Shutterstock.com/naum
Abbildungen im Innenteil: Shutterstock.com/naum, Natalia Skripko, black-sun,
Curly Pat, Virinaflora, CK DESIGN
Satz: inpunkt[w]o, haiger (www.inpunktwo.de)
Druck: Florjancic Tisk d.o.o., Slowenien
Printed in the EU
ISBN Print 978-3-86882-928-0
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-210-1
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-211-8

Inhalt

Vorwort
Die geheime Wunderkraft der Katzen
Wie die Katze auf den Menschen kam
Katzen-Wunderkraft #1: Intuition
Katzen-Wunderkraft #2: Abenteuerlust
Katzen-Wunderkraft #3: Spiel
Katzen-Wunderkraft #4: Schlaf
Katzen-Wunderkraft #5: Selbstvertrauen
Katzen-Wunderkraft #6: Achtsamkeit
Katzen-Wunderkraft #7: Hingabe
Katzen-Wunderkraft #8: Glück
Test: Wie viel Katze steckt in Ihnen?
Danksagung
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Für meine Zen-Meisterin Nelli!
Und für alle Menschen, die ein bisschen mehr Katzen-Wunderkraft in ihrem Leben brauchen.
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Vorwort

Als ich vor einigen Jahren in einen Haushalt zog, in dem es eine Katze gab, ahnte ich nicht, wie sehr dieses Tier mein Leben verändern würde. Anfangs hatte ich noch fest vor, mich von der Mieze fernzuhalten. Katzen hatte ich seit jeher mit großer Skepsis betrachtet. Im Garten meines Elternhauses stand eine Voliere mit exotischen Vögeln – verständlich, dass ich als Kind die Ablehnung gegen die samtpfötigen Raubtiere übernahm. Also wurde ich ein Hundemensch; ein Cockerspaniel begleitete mich in meiner Kindheit und Jugend. Um Katzen machte ich einen Bogen, seit mein Hund nicht mehr lebte, um sie zu verjagen.
Vor sieben Jahren zwangen mich ein Burnout nebst Depression, mein bisheriges Leben zu überdenken. Den wesentlichen Grund für mein »Scheitern« fand ich während der anschließenden Therapie bald heraus: Meine Ansprüche an mich selbst hatten einen heftigen Zusammenstoß mit der Realität erlitten. Ich war so darauf bedacht gewesen, es anderen recht zu machen, dass es mich als Persönlichkeit zerrissen hatte. Ich beschloss, meinen Beruf aufzugeben und dorthin umzuziehen, wo ich wieder auf die Beine kommen würde. Ich hatte etwas Bammel davor, vor allem weil dort diese Katze lebte – und ich bis dahin hochgradig allergisch auf diese Tiere reagiert hatte. Doch was sagte meine Therapeutin? »Prima! Etwas Besseres kann Ihnen nicht passieren. Nehmen Sie sich das Tier als Vorbild. Von ihm können Sie eine Menge lernen.« Daran glaubte ich genauso wenig wie an ihre Aussage, eine Tierhaarallergie sei nichts Generelles, sondern hänge vom Individuum ab. Pah. Natürlich wusste ich das besser!
Ich hatte nicht mit der Katze gerechnet. Und mit ihrer Wunderkraft. Es erwies sich als unmöglich, das Tier zu ignorieren. Ihr den Rücken zuzudrehen und ihr auszuweichen, interpretierte sie nämlich so: »Wie schön! Da ist jemand, der sich einer Katze gegenüber zu benehmen weiß. Die sollte ich im Auge behalten!« In den ersten Wochen ging sie mir zwar aus dem Weg, wie jedem Fremden, der in unser Haus kommt, aber als ich sie einmal versorgen musste, weil ihr eigentlicher »Dosenöffner« abwesend war, und sie mir beim Füllen des Napfes um die Beine ging, war es um mich geschehen. Ich ertappte mich dabei, wie mir ihr Schmeicheln schmeichelte, wie ich anfing, mir das Gesicht der Katze näher anzuschauen, sie beim Putzen zu beobachten, über ihr Herumtollen zu lachen, mit ihr zu spielen. Eigentlich sind sie ja richtig niedlich, diese Katzen, dachte ich. Immer öfter kam sie nun auf mich zu, schaute mich mit ihren großen grünen Augen an, und ich verstand nicht, was sie mir sagen wollte. Aber sie brachte mich zum Lächeln, zu völlig unkontrollierbarem und immer breiter werdendem Lächeln. Ausweichen nützte nichts, sie blieb mir hartnäckig auf den Fersen. Als sie dann zum ersten Mal auf meinen Schoß hüpfte, sich einrollte und schnurrend einschlief, war ich ihr komplett verfallen. In diesem Moment lernte ich meine erste Lektion von ihr: Katzen bekommen immer, was sie wollen.
Es stimmte also, was die Therapeutin gesagt hatte. Von da an hielt ich mich an ihren Rat und lernte noch viel, viel mehr von meiner neuen Freundin. Mit ihrem puren Dasein trägt sie seitdem Tag für Tag zu meiner persönlichen Lebensqualität bei. Und übrigens: Auch in puncto Allergie sollte die Therapeutin recht behalten.
Andrea Gunkler
März 2018
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Die geheime Wunderkraft der Katzen

»Ich habe mit mehreren Zen-Meistern gelebt – alles Katzen.«
Eckhart Tolle
»Im nächsten Leben werde ich Katze!«, sagte mein Mann einmal.
Was ist dran an so einem Katzenleben, dass wir es als so wundervoll betrachten? Meistens döst sie, lässt sich die Sonne aufs seidige Fell scheinen, jagt, wenn ihr der Sinn danach steht, nutzt jedes noch so winzige Blatt, das über den Balkon fegt, zum Spielen, frisst ein bisschen was, dann sucht sie sich einen kuscheligen und warmen Platz für ihr nächstes Nickerchen, und wenn sie will, holt sie sich bei ihren Menschen ein paar Streicheleinheiten ab. Katzen sind soooo entspannt, Stress ist ihnen völlig fremd – und sie machen immer, was sie wollen. Wir müssen unseren Stubentiger nur anschauen, um zu wissen, dass seine Wunderkräfte gar nicht so geheim sind. Im Gegenteil, die Katze zeigt ganz offen, was ihr Leben so erstrebenswert macht: Sie produziert nichts, sie leistet nichts, sie strengt sich nicht an, sie muss nicht einmal Männchen machen oder andere Kunststücke aufführen, um von uns geliebt zu werden. Sie ist einfach da, und sie ist glücklich und zufrieden.
Und was machen wir? Wir reiben uns auf zwischen den Anforderungen von Beruf und Familie, wollen Karriere machen, hetzen von einem Termin zum nächsten, erhoffen uns Anerkennung, indem wir die schicksten Schuhe tragen, das neueste Auto kaufen oder das größte Haus bauen. Wenn wir uns einen Urlaub gönnen, muss der natürlich an den gerade angesagtesten Ort führen oder zumindest eine Kreuzfahrt sein. Selbst eine Auszeit planen wir, weil Auszeitnehmen angesagt ist, nennen es »Sabbatical« und kraxeln im Himalaya herum, obwohl wir Höhenangst haben. Falls wir uns das alles leisten können. Geldsorgen plagen uns, und wenn wir die mal für eine Weile vergessen, schlagen uns die Nachrichten tagtäglich um die Ohren, in welch einer verrückten Zeit wir gerade leben. Das kann einen ganz schön fertigmachen. Manch einem blüht ein Magengeschwür, es rauscht im Gehör, das Herz streikt, Nerven und Rücken halten das alles auf die Dauer nicht aus.
Deshalb suchen wir nach Möglichkeiten der Entspannung, nach kleinen Fluchten, nach Orten, an denen wir all diese Sorgen für kurze Zeit loslassen können. Denn – seien wir ehrlich – das größte Haus macht uns genauso wenig glücklich wie die schicksten Schuhe oder der Urlaub auf den Seychellen. Doch wie können wir es schaffen, gesund und glücklich zu sein, inneren Frieden zu finden und Freude am Leben, wenn nicht durch diese materiellen Dinge?
An dieser Stelle kommt »Zen« ins Spiel.
Zen? Das ist doch eine fernöstliche Religion, oder?
Fernöstlich, ja. Religion, nein, jedenfalls nicht in dem Sinne, dass Regeln zu befolgen wären, die uns zu Weisheit und Erleuchtung führen sollen. Zen ist eine Strömung des Buddhismus. Manche bezeichnen es als Meditations-Buddhismus. Zen bedeutet, das Leben zu leben, wie es ist, in seiner ganzen Einfachheit, unter Ausblendung aller materiellen Dinge, die uns umgeben, aber auch des Denkens. Wenn wir das schaffen, sind wir frei von allem Leid, dann haben Sorgen, Ängste, Neid, Vorurteile und andere negative Gefühle, kleinmachende Gedanken keine Chance mehr, uns den Tag zu verderben.
Dann sind wir wie Katzen. Katzen sind Zen!
Dazu möchte ich Ihnen diese kleine Geschichte erzählen:
Ein gestresster Mann fragte einmal einen Zen-Meister um Rat: »Was soll ich tun? Die tägliche Last des Lebens liegt so schwer auf meinen Schultern, ich weiß nicht mehr, wie ich sie noch tragen soll. Bitte sag mir: Was kann ich dagegen tun?«
Darauf antwortete der Zen-Meister: »Das siehst du falsch. Das Leben ist ganz leicht.«
Der Mann schaute den Zen-Meister verständnislos an. »Aber das stimmt nicht. Das Leben ist hart. Die vielen Aufgaben, die ich zu bewältigen habe, sind schwierig und anstrengend.«
Der Zen-Meister gab zurück: »Nein, du siehst es falsch. Das Leben ist leicht wie eine Feder. Du selbst bist es, der sich diese Last aufbürdet und sie sich jeden Tag aufs Neue auf die Schultern lädt.«
Der gestresste Mann warf ein: »Aber ...«
»Mein lieber Mann«, unterbrach ihn der Zen-Meister, »genau dieses ›Aber‹ wiegt allein schon tausend Pfund.«
Wie diesem gestressten Mann ergeht es vielen von uns. Wir machen uns das Leben oft selbst schwer. Dabei könnten wir es leichtnehmen – wie die Katzen es tun. Wenigstens ab und zu.
Dieses Buch will Sie dazu verleiten, nicht bis ins nächste Leben damit zu warten, einfach mal Katze zu sein. Nehmen Sie sich ab jetzt jeden Tag ein Häppchen Katzen-Wunderkraft vor und probieren Sie es aus. Staunen Sie mal wieder über die Wunder der Natur. Halten Sie ein Nickerchen. Spielen Sie mal wieder, tanzen und rennen Sie. Strecken Sie Ihre Glieder. Horchen Sie auf Ihren Atem und seien Sie dabei ganz im Augenblick. Und wann haben Sie zum letzten Mal Ihrem Bauchgefühl vertraut?
Neben all dem nützlichen und unnützen Wissen über die Wunderkräfte unserer liebsten Haustiere finden Sie in diesem Buch kleine Entspannungs- und Körperübungen, die Sie ganz leicht in Ihren Alltag integrieren können. Natürlich nicht alle auf einmal, das würde in Stress ausarten. Probieren Sie aus, was Sie wollen und wann Sie wollen. Bald werden Sie spüren, wie der Stress von Ihnen abfällt und Sie sich dank mehr Ruhe, einer positiven Grundhaltung zum Leben und neuem Körperbewusstsein entspannter, gesünder, ausgeglichener, lebendiger und glücklicher fühlen.
Folgen Sie mir in dieses Büchlein und finden Sie Schritt für Schritt in Ihr neues Leben – mit Katzen-Wunderkräften!
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Wie die Katze auf den Menschen kam

»Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal.«
Kurt Tucholsky
Vor ca. 9000 Jahren fing es an, im fruchtbaren Halbmond, irgendwo zwischen Syrien, Ostanatolien und dem Iran. Die Menschen entdeckten, dass sich korntragende Gräser kultivieren ließen, die Region war wegen ihrer winterlichen Regenfälle vorzüglich für satte Ernten geeignet. In der Folge wurden die Menschen sesshaft – die »neolithische Revolution« nahm hier ihren Anfang. In der Gegend gab es Ziegen und Schweine, die den Menschen als Nahrungsquelle dienten, später wurden auch Rinder und Pferde domestiziert. Und Katzen. Sie hielten die Mäuse in den Kornspeichern in Schach.
Hat hier jemand »domestizieren« gesagt? Eine Katze würde das ganz anders darstellen. So nämlich:
Ich bin eine Falbkatze, manche sagen auch afrikanische Wildkatze. Es war schon recht paradiesisch hier, bevor die Zweibeiner sich niederließen. In meinem Revier! Neuerdings bleiben sie an Ort und Stelle, wollen gar nicht mehr weiterziehen. Im Gegenteil: Sie haben sogar angefangen, sich Behausungen zu bauen. Und sie kümmern sich intensiv um das Gras. Was das wohl soll? Das muss ich mir näher anschauen.
Ha, schau sich einer diese Mäuse an! Zu faul, sich die Getreidekörner selbst aus den Halmen zu klauben. Sie warten einfach, bis die Zweibeiner ihnen die Arbeit abgenommen haben. Die ganze Hütte voll mit Körnern. Und mittendrin mein Futter! Mjam-mjam. So schön trocken ist es draußen nicht. Diese Zweibeiner, die sind ja echt freundlich. Denken nicht nur an sich.
Wie es wohl in den anderen Häusern aussieht? Da drinnen ist es bestimmt auch so schön trocken. Oh ja, und auch noch kuschelig warm! Die haben Feuer, das ist ja gemütlich, hier kann man sich Tag und Nacht den Pelz wärmen. Wahnsinn! Da schau ich jetzt öfter mal vorbei. Ich darf mich nur nicht erwischen lassen, neulich hat mich einer dieser Zweibeiner verjagt.
Diese Menschen. Ts ts ts. Alles, was die essen wollen, bewahren sie in so einer Speisekammer auf. Wie gut, dass sie mich haben. Sonst würden ihnen die Mäuse alles wegfressen. Das ist ja wie im Selbstbedienungsladen hier! Tschakka! Ich hab eine. Ach du Schreck! Da kommt ein Zweibeiner, gleich wird’s kritisch für mich.
Aber was ist das? Der Mensch verscheucht mich ja gar nicht. Der hört sich an, als ... Ja, der säuselt mir was. Hört sich an, als ob der sich freut. Und was ist das? Das riecht nach Sahne! Na, die hab ich mir aber auch verdient. Dafür kann ich der Frau des Hauses ruhig ein bisschen um die Beine gehen, wenn schon kein Artgenosse in der Nähe ist.
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Tja, wer sagt’s denn. Die Strategie mit dem Um-die-Beine-Gehen hat sich absolut ausgezahlt. Neuerdings bekomme ich nicht nur Sahne, auch Speck und Eier, alles, was Madame so abzweigen kann. Ich schätze, das Mäusejagen brauche ich ab jetzt nur noch hobbymäßig zu betreiben. Nur damit ich es nicht ganz verlerne. Im Kornspeicher ist das aber auch ein Kinderspiel. Da rennt mir das Futter ja geradezu in die Fangzähne. Und auf Adler oder Füchse muss ich auch nicht mehr aufpassen.
So, Feierabend. Genug gejagt für heute, Zeit für ein Nickerchen am warmen Ofen. Habt ihr schon mein neues Körbchen gesehen? Stroh, eine Decke, nie wieder auf dem harten Stein pennen. Was für ein Glück. Aber wo schlafen eigentlich die Zweibeiner?
Was? Das gibt’s ja nicht! Die haben Betten, so richtig mit Matratze und Daunen, federweich. Da mach ich es mir doch gleich mal gemütlich, am besten direkt vor Madames Bauch. Schnurrrrrr – hier bleib ich!
Unter uns Fellnasen: Wir verstehen uns ja auch ohne Worte, aber für die Zweibeiner hab ich was erfunden, das wirkt immer! Das Zauberwort heißt »Miau«. Wenn ich das von mir gebe, bekomme ich Futter, und wenn ich das nicht mag, mache ich wieder »Miau« und ich bekomme anderes Futter. Clever, oder? Sie machen mir die Tür auf und lassen mich ins Haus, wenn sie mein »Miau« von draußen hören, und sie lassen mich raus, wenn ich vor der Tür sitze und »Miau« mache. Das Einzige, was ich so ein bisschen demütigend finde, ist dieses Katzenklo. Ein Kompromiss, der es wert ist.
In jüngster Zeit scheint die Zweibeiner das mit dem ständigen Türaufmachen allerdings zu nerven. Das heißt aber nicht, dass ich jetzt eingesperrt wäre oder draußen bleiben muss, nein! Sie haben ein Loch in die Tür geschnitzt – extra für mich! Wahnsinn, oder? Ich bin die Königin der Welt!
In der Weltgeschichte sollte sie weit mehr werden als das. Die Ägypter verehrten die Minilöwen so sehr, dass sie aus ihnen eine Gottheit machten. In der altägyptischen Glaubenswelt waren Katzen Töchter des Sonnengottes Re. Sie huldigten ihr in Form der Katzengöttin Bastet, schufen ihr zu Ehren Bronzestatuen, die sie mit Gold schmückten. Bastet war die Beschützerin der Schwangeren, die Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe, aber auch des Tanzes und der Freude. Wer eine Katze tötete, beging ein Verbrechen, das hart bestraft wurde. Starb das Haustier, trauerten die »Besitzer« und rasierten sich zum Zeichen dafür die Augenbrauen ab. Anschließend erhielt die Mieze ein Begräbnis samt Mumifizierung und Sarkophag, ganz wie es einem Hausgott zustand.
Und wehe, jemand schaffte solch ein kostbares Tierchen außer Landes. Katzenschmuggel war in Ägypten verboten. Das interessierte die Römer allerdings wenig, und so gelangte manches Kätzchen als Mitbringsel für die daheimgebliebene Gattin nach Rom. Von dort aus war es nur noch ein kurzer Weg, bis die Stubentiger ganz Europa eroberten – im Gepäck der Römer, natürlich satt gefüttert, gehegt und in weich gepolsterten Körbchen transportiert.
Dass sie einst als Gottheiten verehrt wurden, sollten die Katzen bis auf den heutigen Tag nie wieder vergessen!
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Katzen-Wunderkraft #1: Intuition

»Ich habe die Philosophen und die Katzen studiert, doch die Weisheit der Katzen ist letztlich um ein weites größer.«
Hippolyte Taine
Eine Katze geht immer ihren eigenen Weg!