Cover

 

Impressum

eBook-Ausgabe: © CulturBooks Verlag 2019

Gärtnerstr. 122, 20253 Hamburg

Tel. +4940 31108081, info@culturbooks.de

www.culturbooks.de

Alle Rechte vorbehalten

Der Roman erschien zuerst 1933 im S. Fischer Verlag.

Neuausgabe 1994 bei Alano, Aachen.

Diese Ausgabe erscheint zu »Würzburg liest ein Buch« 2020.

www.würzburg-liest.de

eBook-Herstellung: CulturBooks

Erscheinungsdatum: November 2019

ISBN 978-3-95988-160-9

Über das Buch

»Der schicksalhafte Weg einer Frau von heute aus der Familiengebundenheit in ein Leben frei von allen Beziehungen. Mohrs Menschen leben alle mit einem Urdunklen hinter sich. Sie folgen auf ihren Wegen einem Drang aus dem Unbewußten. Es ist die Angst, das Gefühl des Abgeschnittenseins, das aus der Ebbe, dem Leersein der Welt kommt, was sie auf rastlose Wanderungen treibt. Sie fliehen vor den Falschheiten der Zeit und suchen ihr eigenes Leben, um darin glücklich zu sein. So bewegt, spannend, heutig, taghell und leicht die Vorgänge in diesem Roman sind, so merkwürdig, nächtlich und unfaßbar ist der Untergrund.« So der Klappentext der Erstausgabe von 1933. Viel hat sich nicht geändert.

 

Über den Autor

Max Mohr, 1891 in Würzburg geboren, lebte als Schriftsteller und Arzt in Rottach am Tegernsee. In den 20er Jahren trat er als Dramatiker hervor, seine Stücke Improvisationen im Juni und Ramper wurden auf zahllosen Bühnen gespielt. Er publizierte fünf Romane, als letzten Frau ohne Reue. Max Mohr war Jude und emigrierte 1934 nach Shanghai, wo er bis zu seinem Tod im November 1937 als Arzt praktizierte.

 

Max Mohr

 

Frau ohne Reue

 

Roman

 

CulturBooks Verlag

www.culturbooks.de

Max Mohr
Mondvogel   für D. H. L.

 

Lasst mich zum Monde wieder,

Zum alten Mond zurück,

Mein Leib und mein Gefieder

Sind nur von ihm ein Stück.

 

Was suchte ich und suchte,

Halb Heide und halb Christ?

Was war es, wenn ich fluchte,

Dass es verloren ist?

 

Ich hatte ihn vergessen,

Da gab es nimmer Rat,

Da blieb das Wort vermessen,

Vermessen alle Tat.

 

Umschlingend ihn, umschlungen

Von seinem neuen Hauch,

Ist wieder Luft den Lungen

Und Brot und Wein dem Bauch.

 

Ob hoch die Scheibe steht,

Ob sie sich niederneigt

Und durch den Schatten geht

Und als ein Viertel steigt,

 

Ihr Licht und ihr Gefieder

Sind nur von mir ein Stück;

Lebt wohl und lasst mich wieder

Zu meinem Mond zurück.