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Impressum

© 2019 ZS Verlag GmbH

Kaiserstraße 14b

D-80801 München

eISBN 978-3-89883-932-7

1. Auflage 2019

Projektleitung: Kathrin Mayr

Texte: Ruediger Dahlke

Lektorat: Sylvie Hinderberger

Grafische Gestaltung: Johanna Höflich

Satz: Christopher Hammond

Illustrationen: Julia Hollweck; Shutterstock (Umschlag)

Herstellung: Frank Jansen

Producing: Jan Russok

ePub-Konvertierung: Datagrafix GmbH Berlin

Die ZS Verlag GmbH ist ein Unternehmen der Edel AG, Hamburg.

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Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Wichtiger Hinweis

Die Ratschläge in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt von Autor und Verlag erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann jedoch nicht übernommen werden. Ebenso ist eine Haftung des Autors bzw. des Verlags und seiner Beauftragen für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden ausgeschlossen. Erkrankungen mit ernstem Hintergrund gehören in ärztliche Behandlung! Bei bereits bestehenden Beschwerden kann das Buch daher keinen fachärztlichen Rat ersetzen.

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Notfalltherapie für den Körper

Da die Frequenz des Atems mit der des Herzens gekoppelt ist – ungefähr im Verhältnis 1:4 –, kann eine flache, ungenügende, zu oberflächliche und zu rasche Atmung nicht nur zu Sauerstoffmangel auf Zellebene führen, sondern auch die Herzfrequenz und den Blutdruck steigern. Genauso kann sie laut Wissenschaftlern auch Panikattacken, Depressionen und Rückenproblemen Vorschub leisten und seelische Probleme fördern.

Atmen bei körperlichen Schmerzen

Schmerz ist im Sinne der Krankheitsbilderdeutung immer ein Warnzeichen: Unser Organismus zieht die Aufmerksamkeit auf einen Ort, wo sie tatsächlich gebraucht wird und wo Handlungsbedarf besteht. Zur Überbrückung einer akuten Schmerzsituation kann folgende einfache Atemübung dienen.

1.Wenn du den Schmerz als warnenden Freund wahr- und wichtig nehmen und ihn nicht einfach nur bekämpfen willst, kannst du ihm deine volle Atemaufmerksamkeit schenken. Dazu atmest du direkt in die betroffene Region, gehst/atmest also gleichsam auf ihn zu. Das mag den Schmerz zuerst kurzfristig verstärken, längerfristig aber auch beruhigen. Schließlich bekommt er jetzt, was er braucht: Aufmerksamkeit für sein Anliegen.

2.Den mit dem Einatem angenommenen, gleichsam umhüllten Schmerz gibst du anschließend mit einem Ausatemseufzer ab. Atme ihn Atemzug für Ausatemzug aus. Lass ihn gleichsam mit dem Ausatemseufzer davonfließen, bis du ihn los bist. Das lässt sich mit Dankbarkeit verbinden, weil du nun gewarnt bist und das Signal auch ernst nimmst.

3.Sobald der Schmerz nachgelassen hat oder du deine Haltung zu ihm verändert hast – von Gegnerschaft zu Akzeptanz –, ist es Zeit, sich auch inhaltlich entspannt mit ihm und seiner Botschaft zu beschäftigen.

Hand auflegen

Kampf führt zu Krampf und verhindert so, dass der Organismus seine eigenen hochpotenten Schmerzmittel mobilisiert: die Endorphine.

1.Du kannst, wenn du die schmerzende Stelle gut erreichst, auch eine Hand oder beide Hände auflegen und dir beim Einatmen vorstellen, wie ein breiter Strom heilenden Pranas durch sie in dich strömt.

2.Mit dem Ausatem lässt du Prana von innen über deine heilenden Hände in die schmerzende Region fließen, damit es dort helfen und heilen kann.

3.Wiederhole dies noch 2-mal und stell dir beim Ausatmen vor, wie die Heilkraft vor Ort ihre Heilarbeit leistet.

4.Betone anschließend drei Atemzüge lang deinen Ausatem und gib ihm, mit einem Seufzen verbunden, Gelegenheit, die Enge des Schmerzes zu weiten und zu öffnen. Lass so abfließen, was blockierend im Weg ist.

5.Im Einatem erlebst du, wie du weiter und offener wirst, sodass sich die Enge des Schmerzes in der Weite deiner Lungenflügel verliert und der verbleibende blockierende Rest mit dem Ausatem abfließen kann.

Tipp

LASS DIR HELFEN

Die Schmerzbehandlung über den Atem lässt sich mit einem Partner noch vertiefen: Er legt seine „lächelnde“ Hand auf die schmerzende Stelle und du holst im Einatem Prana und Weite zum Schmerzort. Entlass, was du nicht mehr brauchst, mit dem Ausatem in die helfende Hand. Dein Partner nimmt den Schmerz durch sie auf und wandelt ihn in die ihm innenwohnende Botschaft und Energie um – wenn er mag in seinem Herzen.

Bei Rückenschmerzen: die atmende Rückenkur

1.Lege dich so entspannt es geht auf den Rücken und lass ihn erst einmal ausruhen und ankommen – mit einem tiefen Ausatem, in den du dich richtig hineinstrecken kannst.

2.Stell dir vor, wie deine Wirbelsäule länger wird und deine Bandscheiben und Wirbel sich mehr Platz nehmen können. Leiste dir einfach einmal, dich zu deiner wahren Größe zu strecken. Die Wirbelsäule kann dabei aufhören zu wirbeln und ganz Säule sein, die sich ausruhen darf von der alltäglichen Tragearbeit und (Be)Last(ung).

Die Beckenbasis regulieren

1.Wenn du spürst, dass sich eine gewisse Entspannung in deiner Weltachse ausbreitet und alles wieder ins Lot kommt, die Dinge in deinem Rücken sich ganz sanft und wie von selbst wieder richtig stellen, kannst du die schon bekannte Übung zur Beckenregulierung nach Dieter Dorn machen: Du hebst dazu beim Einatem ein Bein mit abgewinkeltem Knie in die Luft, greifst an den Sitzbeinhöcker und ziehst ihn zu dir heran. Mit dem Ausatem legst du das Bein zurück auf die Unterlage.

2.Mach das auf jeder Seite 3-mal. Danach kannst du dich wieder auf (d)eine sichere ausbalancierte Basis verlassen.

Die Weltachse durchwellen

1.Zieh die Beine an und stell sie so auf, dass die Fußsohlen den Boden berühren. Erlebe ganz bewusst, was deine Weltachse dabei erfährt.

2.Beim Einatmen gibst du jeweils ein wenig Druck auf die Fußsohlen. Beim Ausatmen lässt du wieder los. Spüre, wie deine Wirbelsäule dabei gewiegt wird und Atemwellen gleichsam über sie hinweglaufen. Sie hebt und senkt sich im Atemrhythmus, ohne je ganz abzuheben, und wird von den Atembewegungen geradezu durchwellt.

3.Genieße diese Rückenschaukel, solange du Lust hast und sie dir guttut.

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Hitze im Becken anfachen und aufsteigen lassen

1.Erweitere die Rückenschaukel, indem du, während du beim Einatem den leichten Druck auf die Fußsohlen gibst, zugleich die Beckenbodenmuskeln anspannst.

2.Mit dem Ausatem lässt du sie wieder los.

3.Durch die Muskelaktivität entsteht mit der Zeit Wärme, die sich vom Beckenboden zunächst ins Becken ausbreitet. Lass sie dann bewusst entlang deiner Wirbelsäule aufsteigen – Wirbel für Wirbel und Chakra für Chakra.

4.Spüre das Aufsteigen der Kundalini-Schlangenkraft. Sie gelangt von Muladhara über die nächsten beiden Chakren bis zum Herzchakra Anahata und von dort weiter über das dritte Auge Ajna und das Kronenchakra des Tausendblättrigen Lotus.

5.Genieße die Wärme in deiner Weltachse und ihr sanftes Wiegen im Atemwind. Gönne dir, ganz bewusst zu erleben, wie sich die Dinge in deinem Rücken wieder richtig stellen, wie alles ins Lot kommt und wie sich mit dem Fließen des Atemstroms auch das Fließen deiner Schlangenkraft verbindet. Wiegend, dir wieder gewogen, kannst du dich auf sicherer Grundlage in Ordnung erleben.

Schnarchen


Wenn wir schnarchen, nützt es oft schon, den Alkoholkonsum am Abend drastisch zu reduzieren. Denn der führt zu einer Art nächtlicher Narkose: Der ansonsten meist verspannte Nasen-Rachen-Raum kann dann plötzlich loslassen, sodass das Gaumenzäpfchen erschlafft im Atemwind hängt und sägende Atemgeräusche verursacht. Schlafen wir dazu auch noch auf dem Rücken, fördert das solche Geräusche zusätzlich.

Wichtig wäre aber auch, die psychosomatische Ebene zu konfrontieren. Heiner Lauterbach behauptet im Film „Männer“ zwar, mit dem Schnarchen die wilden Tiere vom Ehelager fernzuhalten, es ist jedoch eher so, dass Schnarchende oft einen derartigen Krach machen, dass sie ihre Partner unbewusst von ihrer Seite vertreiben – jedenfalls nächtens. Rhythmisches Schnarchen im Sinne des Sägens ist dabei noch leichter zu ertragen als unrhythmisches, das sich bis zu jenen erschreckenden Atemaussetzern der Schlafapnoe steigern kann. Da Atem Leben ist, erinnert sein Aussetzen so sehr ans Sterben, dass der Partner es kaum ertragen kann. Wenn alles Leben Rhythmus ist, wird deutlich, welche Stunde geschlagen hat, sobald dieser Rhythmus aus dem Leben entweicht oder schon verschwunden ist. Die Ruhe der Nacht macht dies besonders deutlich. Hypnos, der Gott des Schlafes, ist nicht zufällig auch der Bruder von Thanatos, dem Tod.

Die wirklich beste Therapie gegen Schnarchen wäre, seinen eigenen Lebensrhythmus zu finden und wieder in ein natürliches Mitschwingen mit dem Leben zurückzukommen. Dabei hilft der Atmen ungemein.

Zirkularatmung

Ein praktischer, allerdings aufwendig zu lernender Ansatz ist die Zirkular- atmung. Sie stärkt die ganze Atemmuskulatur derart, dass Schnarchen meist schon in der Zeit des Übens nachlässt. Das Ideal ist hierbei der Didgeridoospieler, der seinem archaischen, aus einem hohlen Baumast gefertigten „Instrument“ ununterbrochen obertonreiche gutturale Laute und Schwingungen entlockt.

Didgeridoos gibt es mittlerweile hygienisch einwandfrei aus Plastik und als medizinisches Gerät – wenn auch sehr viel teurer als das Original der australischen Ureinwohner. Sie helfen laut wissenschaftlichen Studien wirksam gegen Schnarchen. Die kostengünstige Variante besteht aus einem Kanalrohr aus dem Baumarkt, für das man sich selbst ein Mundstück aus Bienenwachs formt.

Egal auf welcher Version man spielt, es lässt sich damit wundervoll ein viel längerer Atem trainieren, weil man immer länger spielen und tönen will. Das höchste der Gefühle ist eben die Zirkularatmung, bei der du zugleich Luft holst und den Ausatemstrom aufrechterhältst.

Dies ist anfangs schwierig und braucht viel Umlernenergie. Du kannst mit einem Strohhalm im Wasserglas üben: Über den Strohhalm produzierst du ausatmend einen ständigen sanften Ausatemstrom von Luftblasen, während du lernst, gleichzeitig einzuatmen.

Diese nicht sehr einfache, aber umso wirksamere Atemübung kann nicht nur Partnerschaften retten, sondern auf belebende Weise auch das Leben der Übenden verlängern. Wer sie – egal ob mit Strohhalm oder echtem Didgeridoo – als Ritual begreift, seinen Lebensstrom kontinuierlich fließen zu lassen, hat natürlich noch ungleich mehr davon. Nebenbei kann er sich und sein Umfeld mit den archaischen obertonreichen Schwingungen aus dem Outback oder der Kanalisation erfreuen – beides übrigens der achten Lebensbühne zuzurechnen.

Lippenbremse bei Atemnot

Wo immer Atemnot herkommt – ob von COPD, die wiederum meist auf chronisches Rauchen und Luftverschmutzung zurückgeht, oder einfach von Überanstrengung bei einer Bergwanderung: Die sogenannte Lippenbremse hilft. Du atmest dazu normal oder eben angestrengt durch die Nase ein, legst die Lippen aneinander oder schürzt sie sogar zu einer Art spitzem Kussmund und atmest durch den Mund wieder aus. Ersteres hat Ähnlichkeit mit dem „Brause-Bussi“ eines Kindes, also der forcierten Ausatmung gegen den Lippenwiderstand – was zu einer gut hörbaren, leicht feuchten Ausatmung führt. Letzteres ähnelt dem scheuen Kuss von in dieser Kunst noch ungeübten größeren Kindern.

Durch den verlangsamenden, den Atemstrom bremsenden Ausatemwiderstand bleibt ein höherer Innendruck in den Atemwegen. Dadurch bleiben diese auch in der Ausatemphase weiter offen. Zudem inspiriert der leichte Ausatemwiderstand dazu, gar nicht mehr so viel einzuatmen. So wird die Atemnot innerhalb kurzer Zeit nachlassen.

Die Lippenbremse ist eine akute Hilfe, die bei sportlich verursachter Atemnot zuverlässig hilft. COPD braucht darüber hinaus natürlich mehr und Tiefergehendes im Sinne von „Krankheit als Symbol“.

»Gott ist der Atem

in allem, was atmet.«

KABIR

Der Droschkenkutschersitz

Der Droschkenkutschersitz aus dem autogenen Training ist zwar nicht sehr hilfreich beim Meditieren. Er kann aber durch seine Entlastung der Atemhilfsmuskulatur in Atemnot ebenfalls rasch für Entspannung sorgen. Mithilfe der zusammengesunkenen Haltung mit nach vorn gesunkenem Oberkörper, auf den Schenkeln abgestützten Ellbogen und hängendem Kopf lassen sich die Bronchien unmerklich erweitern. Die Luftmenge in den Lungenflügeln erhöht sich und die oberen Atemhilfsmuskeln des Schultergürtels können loslassen.

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PANTA RHEI – ALLES FLIESST, ALLES LEBEN IST RHYTHMUS, ALLES LEBEN IST TANZ, ALLES IST SCHWINGUNG – SO LAUTEN DIE ZAUBERSÄTZE GROßER GEISTER ZUM RHYTHMUS.

Notfalltherapie für die Seele

In Situationen von Angst und Enge, wenn der Atem stockt und unser Energiefluss blockiert ist, wenn wir völlig aus dem Flow gefallen sind, lässt sich der bewusste Atem nutzen, um wieder ins Fließen zu kommen. Wir können langsam und bewusst einatmen und über einen verlängerten Ausatem den Fluss wieder aufbauen. Denn so wie der ruhig fließende Atem eine entspannte Gemütslage verrät, kann umgekehrt auch ein bewusst beruhigter Atemfluss zu einer solchen führen. Es ist wie bei den schnellen Augenbewegungen in der REM-Schlafphase, in der wir, wissenschaftlich belegt, seelische Probleme verarbeiten. Wenn wir solche Augenbewegungen wie beim EMDR, einer Psychotherapieform, die Ende der 1980er-Jahre von Dr. Francine Shapiro zur Behandlung von Traumafolgestörungen entwickelt wurde, bewusst vollführen, erlaubt uns das auch, leichter und besser zu verarbeiten, was uns belastet.

Genauso verhält sich der Atem. Wir können auch von ihm ausgehend für Entspannung und innere Ruhe sorgen, ähnlich wie wir mit einem starken, ja wilden Atem auch viel Seelisches – vom Schatten bis zur Ekstase – heraufbringen können, wie es der verbundene Atem zeigt.

Angst und Stress

Bei Angst stockt uns der Atem, mitunter verschlägt es ihn uns auch völlig. Ohne Atem(rhythmus) sind wir diesem Zustand noch mehr ausgeliefert. Doch du kannst den schon vertrauten Umkehrschritt auch hier anwenden, indem du in solchen Situation ganz bewusst wieder in einen gleichmäßigen ruhigen Atemrhythmus gehst und obendrein den Ausatem betonst. Dadurch lösen sich Stressempfindungen und Angst meist rasch auf. Auch der bewusste Einatem mit seiner Weite und Offenheit bekommt der Angst mit ihrer Enge nicht.

In Kombination mit dem kleinen, aber so wirksamen Ritual aus „Angstfrei leben“ nehmen wir Ängsten sehr nachhaltig die Chance, uns und unser Leben zu dominieren.

Bei schweren Ängsten und Panikattacken

Wenn diese dunklen Gefühle dich zu übermannen drohen, braucht es noch etwas mehr. In solchen Situationen ist es entscheidend, sich überhaupt zu überwinden, anstatt in die Panik einzusteigen und auf diese unerlöste und unweise Art auf den alten Naturgott Pan hereinzufallen. Besser ist es, sich ihm bewusst zu stellen. Denn so wie Mutter Natur – laut Paracelsus, dem Ahnherrn der modernen Medizin – gegen alle Gebrechen ein Kraut wachsen lässt, haben wir mit dem Atem auch immer ein Mittel, um die Herausforderungen des Lebens zu bewältigen.

Pan hat natürlich eine lichte obere Hälfte, wo er als wunderschöner (Hirten-)Gott mit seinem (Pan-)Flötenspiel die Nymphen anlockt. Unter der Gürtel- linie aber wartet der Schatten in seiner Bockgestalt mit der Dauererektion des Priapismus, mit der er die angelockten Nymphen auch jederzeit vergewaltigen kann. Wenn wir diese andere dunkle Seite, die auch in uns lebt, nicht konfrontieren, kann er in düsteren Momenten immer wieder auftauchen und gleichsam um Integration bitten. Um ihn zu kontrollieren, eignet sich neben der Schattentherapie auch die Atemtherapie in Eigenregie.

Diese Übung kannst du so lange machen, bis du dich abgeregt hast und wieder ganz in deine Kraft kommst und in ihr stehst.

1.Setze dich aufrecht auf einen Stuhl oder stell dich sogar hin – und damit auch gleich der Angst. Stell dir vor, du seist ein Baum. Nimm aber nicht den erstbesten Baum, dessen Bild vor deinem inneren Auge auftaucht. Auch wenn er dir vielleicht gerade am besten entspräche. Stell dir einen mächtigen Urwaldriesen vor, auch wenn dieser vielleicht jetzt noch nicht zu dir passt, dir vielleicht sogar noch zusätzliche Angst oder besser Respekt einflößt.

2.Imaginiere, wie du mit deinem Rücken an seiner Rinde lehnst und wie diese sich öffnet und dich in sich aufnimmt. Lass deine Beine und Füße in seine Wurzeln hineinwachsen, deine Arme und Finger in seine Äste, Zweige und Blätter und deinen Kopf in seine Krone. Auch wenn du noch gar nicht in ihn hineinzupassen scheinst, weil du dich so klein, eng und ängstlich fühlst: Nimm dir diesen Raum und mach dir klar, dass dein kleines Ich zusammen mit deinem Schatten doch groß genug ist. Es will sich mit diesem großen Schatten vereinigen und zusammen mit ihm in diese beeindruckende riesige Gestalt hineinentwickeln. Mach dir mit dem umgekehrten Lungen- und Bronchialbaum in deiner Brust auch die Parallele in deinem Körper bewusst.

3.Atme nun bewusst und deiner Angst entsprechend so tief ein, wie es gerade geht. Hole dir dabei die Luft von oben.

4.Anschließend atmest du wieder aus und lässt die Energie langsam und bewusst in deinen Stamm fließen. Nimm dir viel Zeit dafür und mach eine Atempause, die mit der Zeit auch länger werden darf und dir mehr Tiefe erlaubt.

5.Beim nächsten Einatem holst du dir die untere Energie aus der Tiefe deiner Wurzeln und atmest sie wieder ganz langsam und bedächtig in deinen Stamm.

6.Nimm dir Zeit für eine Atem- und Verschnaufpause, während dein Stamm mit dem Ausatem energetisiert wird und wächst. Du wächst mit ihm.

Weltachse,