Klaus Franz (links im BIld) studierte Mathematik in Göttingen. Seit 1983 ist er als Berater in der Softwareentwicklung tätig. Die Schwerpunkte seiner Projektarbeit liegen in den Bereichen Qualitätsmanagement, Testen und Software Engineering. Zurzeit ist er Leiter des Bereiches Qualitätsmanagement bei einer IT-Unternehmensberatung in Wiesbaden. Klaus Franz ist Trainer für ISTQB® »Certified Tester«-Seminare und Autor des Buches »Handbuch zum Testen von Web- und Mobile-Apps«.
Tanja Tremmel hat nach dem Abschluss ihres Studiums als Diplom-Kauffrau an der Universität Würzburg seit 1997 bei internationalen Beratungsunternehmen Erfahrung gesammelt. Mit den Schwerpunkten Business-Analyse und Softwaretest war sie branchenübergreifend bei Banken, in der Energiewirtschaft, der Automobilindustrie und im öffentlichen Bereich tätig. Heute ist sie Geschäftsführerin der TM Tremmel Consult GmbH, die in internationalen Projekten die Verbesserung der Softwarequalität unterstützt. Sie ist Mitglied im German Testing Board.
Eckehard Kruse (rechts im Bild) studierte Betriebswirtschaft (VWA) an der Universität Frankfurt. Er hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Software Engineering als Programmierer und Softwareanalytiker. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit war der Vertrieb und das Projektmanagement komplexer IT-Lösungs- und Serviceprojekte. Seit 2010 beschäftigt er sich überwiegend mit dem Management von Testdaten und ist in verschiedenen Projekten tätig. Sein besonderes Interesse liegt in der Steigerung von Softwarequalität und Projekteffizienz.
Zu diesem Buch – sowie zu vielen weiteren dpunkt.büchern – können Sie auch das entsprechende E-Book im PDF-Format herunterladen. Werden Sie dazu einfach Mitglied bei dpunkt.plus+: www.dpunkt.plus |
Aus- und Weiterbildung zum Test Data Specialist
– Certified Tester Foundation Level
– nach GTB
Klaus Franz
Klaus.Franz.TDM@gmx.de
Tanja Tremmel
tanja.tremmel@tmt-consult.de
Eckehard Kruse
eckehard@ekkruse.de
Lektorat: Christa Preisendanz
Copy-Editing: Ursula Zimpfer
Satz: III-satz, www.drei-satz.de
Herstellung: Susanne Bröckelmann
Druck und Bindung: M.P. Media-Print Informationstechnologie GmbH, 33100 Paderborn
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Fachliche Beratung und Herausgabe von dpunkt.büchern zum Thema »ISTQB® Certified Tester«: Prof. Dr. Andreas Spillner • Andreas.Spillner@hs-bremen.de
ISBN: |
|
Buch |
978-3-86490-558-2 |
978-3-96088-440-8 |
|
ePub |
978-3-96088-441-5 |
mobi |
978-3-96088-442-2 |
1. Auflage 2018
Copyright © 2018 dpunkt.verlag GmbH
Wieblinger Weg 17
69123 Heidelberg
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Bei den Überlegungen zum Testen von Softwaresystemen steht oft im Mittelpunkt, welche Testentwurfsverfahren anzuwenden sind. Aus der Vielzahl von Möglichkeiten ist das Verfahren oder besser eine Kombination von »passenden« Verfahren auszuwählen und damit sind die Tests durchzuführen. Zu jedem einzelnen Testfall gehören aber auch Testdaten, denn ohne Testdaten kann kein Testfall ausgeführt werden.
Das Glossar des German Testing Board (GTB) definiert Testdaten wie folgt:
»Daten, die (z.B. in einer Datenbank) vor der Ausführung eines Tests existieren und die die Ausführung der Komponente bzw. des Systems im Test beeinflussen bzw. dadurch beeinflusst werden.«
Die Testdaten sind somit für jede Anwendung spezifisch. Es gibt keinen Satz von Standardtestdaten, der für eine ganze Reihe von Systemen mit unterschiedlicher Funktionalität zur Anwendung kommen könnte. Die Erstellung der Testdaten ist mit Aufwand verbunden, der leider häufig unterschätzt wird. Trotzdem gibt es viele Herausforderungen, die für alle Testdaten identisch oder zumindest ähnlich sind.
Testdatenmanagement ist nach dem GTB-Glossar »der Prozess der Anforderungsanalyse an Testdaten, des Entwurfs von Testdatenstrukturen und der Erstellung und Wartung von Testdaten«. Und genau hier setzt das Buch an und beschreibt das Vorgehen beim Testdatenmanagement.
Zu den Herausforderungen und dem Nutzen des Testdatenmanagements findet der Leser viele Hinweise und Vorgehensweisen, ebenso zu den Risiken bei unzureichendem Testdatenmanagement. Oft sind Datenschutzbestimmungen und andere regulatorische Anforderungen zu beachten, wenn Testdaten erzeugt werden bzw. vorhandene Daten zu Testdaten »umzuformen« sind. Auf die einzelnen zu berücksichtigenden Aspekte bei synthetischer, pseudonymisierter oder anonymisierter Testdatenerzeugung wird ausführlich eingegangen.
Dem Testdatenmanagementprozess mit seinen Rollen, Aktivitäten und Ergebnissen widmen die Autoren den gebührenden Raum. Sie gehen auch auf entsprechende Werkzeugunterstützung ein und beschreiben die Einbindung des Prozesses in die Organisation. Beispiele für projektbezogene Testdatenartefakte und eine Testdatenrichtlinie runden den Inhalt des Buches ab.
Nach der Lektüre ist den Lesern sicherlich klar, dass neben den Testentwurfsverfahren auch das vorausschauende Management der Testdaten ganz entscheidend für den gesamten Testerfolg ist.
In diesem Sinne wünsche ich dem Buch viele Leser und den Lesern viele interessante Anregungen.
Prof. Dr. Andreas Spillner (i.R.)
Bremen, im Februar 2018
Es waren einmal …
Tester, Entwickler, Testmanager und IT-Projektleiter, die sich auf einer Veranstaltung trafen. Sie wollten sich über das Thema Testdatenmanagement austauschen, stellten aber fest, dass es nicht viel zum Austauschen gab. Aber alle Anwesenden waren der Meinung, dass Testdaten ein kritisches Erfolgskriterium für Softwareentwicklungsprojekte sind.
Was war zu tun?
Wenn man mal nicht weiter weiß, gründet man ´nen Arbeitskreis!
2012 wurde von der Regionalgruppe des ASQF® (Arbeitskreis Software-Qualität und -Fortbildung e.V.) der Rhein-Main Testing Day als Open-Space-Veranstaltung durchgeführt.
Testdatenmanagement war das in mehreren Workshops am intensivsten diskutierte Thema. Waren sich doch alle einig, dass Testdaten ein kritischer Erfolgsfaktor in IT-Projekten sind, aber dass es für das Testdatenmanagement wenig dokumentierte Erfahrungen und keine Standards gibt.
Das war der Auslöser für die Gründung des ASQF®-Arbeitskreises »Testdatenmanagement« unter dem Vorsitz von Eckehard Kruse. Ziel dieser immer noch bestehenden Special Interest Group »Test Data Management« ist es, Grundlagen zu Anforderungen, zur Motivation, zu regulatorischen Hintergründen, zur Organisation (Prozesse, Beteiligte, Rollen, Aufgaben und Skills), zu Lösungsansätzen und zur Werkzeugunterstützung des Testdatenmanagements zu schaffen sowie Best Practices und Innovationen für die tägliche Arbeit öffentlich verfügbar zu machen. Intention dabei ist, den anerkannten ISTQB®-Testprozess durch den Testdatenmanagementprozess zu ergänzen.
Die Sitzungen der Arbeitsgruppe, in der neue Teilnehmer immer herzlich willkommen sind, fanden und finden in regelmäßigen Abständen statt. Für die inhaltliche Bearbeitung des Themas wurde ein Wiki eingerichtet, um auch denjenigen eine Mitarbeit zu ermöglichen, die aufgrund ihrer Entfernung oder Projektarbeit nicht regelmäßig an den Treffen der Arbeitsgruppe teilnehmen können.
Ein Teil der Arbeitsgruppe (namentlich Klaus Franz, Eckehard Kruse, Tanja Tremmel) hatte 2015 die Aufgabe übernommen, das Thema Testdatenmanagement mit einer standardisierten Schulung in die Breite zu bringen. So wurde im April 2017 vom German Testing Board (GTB) der Lehrplan »GTB Certified Tester Foundation Level Test Data Specialist« in der Version 1.0 veröffentlicht [TDM-Lehrplan].
Die Kernelemente des Lehrplanes – wie Aktivitäten, Rollen und Ergebnisartefakte des Testdatenprozesses – sind somit von den Testdatenexperten der Arbeitsgruppe ausführlich diskutiert und gemeinsam festgelegt worden, was eine große Qualität und hohe Akzeptanz der Inhalte des Lehrplans bedeuten sollte.
Teilnehmer des ASQF®-Arbeitskreises »Testdatenmanagement« dürfen die dort zusammengetragenen Arbeitsergebnisse öffentlich verwenden, sofern sie auf die Arbeitsgruppe verweisen, was die Autoren hiermit sehr gerne tun.
Weil ein Lehrplan nur ein Plan ist und wie alle Lehrpläne nicht besonders ausführlich ist und keine Beispiele enthält, kamen die Autoren auf die Idee, dieses Buch über das Thema Testdatenmanagement zu schreiben. Es orientiert sich an dem Lehrplan des GTB und soll dessen Inhalt ergänzen und vertiefen sowie mit Beispielen erläutern.
Wir, die Autoren, freuen uns über Anmerkungen, Hinweise und Ergänzungen zum Thema Testdatenmanagement im Allgemeinen und zu diesem Buch im Besonderen.
Sie erreichen uns auf Xing:
xing.com/profile/Klaus_Franz
xing.com/profile/Tanja_Tremmel
xing.com/profile/Eckehard_Kruse
Viel Spaß beim Lesen wünschen Ihnen
Klaus Franz
Tanja Tremmel
Eckehard Kruse
Groß-Gerau/Stuttgart/Bad Homburg, im Februar 2018
Das Autorenteam bedankt sich recht herzlich bei allen, die zum Entstehen und Gelingen dieses Buches beigetragen haben.
Bei den Mitgliedern des ASQF®-Arbeitskreises »Testdatenmanagement«, die mit ihrem Fachwissen, ihren Beiträgen und Diskussionen die fachlichen Grundlagen geschaffen haben, und dem ASQF, unter dem diese Arbeitsgruppe firmiert.
Beim German Testing Board, das den Lehrplan »GTB Certified Tester Foundation Level Test Data Specialist« qualitätsgesichert und veröffentlicht hat.
Bei Frau Christa Preisendanz und ihren Kolleginnen und Kollegen vom dpunkt.verlag, die uns in allen Belangen sehr gut beraten und unterstützt haben.
Bei Professor Andreas Spillner für das Korrekturlesen und sein Geleitwort, das uns ganz besonders freut.
Und natürlich bei unseren Familien, die viele Stunden auf uns Autoren verzichten und auch oftmals unsere geistige Abwesenheit ertragen mussten.
1Einleitung
2Herausforderungen, Risiken, Nutzen
3Regulatorischer Hintergrund
4Grundlagen
5Verfahren zur Erzeugung von Testdaten
6Der Testdatenmanagementprozess im Überblick
7Aktivitäten im Testdatenmanagementprozess
8Ergebnisartefakte im Testdatenprozess
9Rollen im Testdatenmanagementprozess
10Testdatenwerkzeuge
11Einbindung in die Organisation
12Beispiele für projektbezogene Testdatenartefakte
13Beispiel für eine Testdatenrichtlinie
Anhang
ALösungshinweise
BGlossar
CSynonyme
DAbkürzungen
EQuellen
Index
1Einleitung
1.1Was dieses Buch bewirken soll
1.2Wie das Buch aufgebaut ist
1.3Wie das Buch gelesen werden kann
1.4Wie das Buch zum Lehrplan passt
2Herausforderungen, Risiken, Nutzen
2.1Herausforderungen für das Testdatenmanagement
2.1.1Zielgerechte Testdatenbereitstellung
2.1.2Rechtzeitige Planung und Beauftragung der Testdatenbereitstellung
2.1.3Verbindung zwischen Testinfrastruktur und Testdatenanforderung
2.1.4Verknüpfung von Testfall und Testdaten
2.1.5Auflösen von Wissensmonopolen
2.1.6Wiederverwendbarkeit von Testdaten
2.1.7Effiziente Verwaltung und Pflege von Testdaten
2.1.8Beachtung regulatorischer Vorgaben
2.1.9Einbindung in den Testprozess
2.1.10Umgang mit großen und komplexen Datenmengen
2.1.11Exklusivität der Daten und Mehrfachnutzung der Testinfrastruktur
2.1.12Festlegung der Verantwortlichkeiten
2.2Nutzen und Kosten des Testdatenmanagements
2.2.1Nutzen des Testdatenmanagements
2.2.1.1Wiederverwendbarkeit und Verfügbarkeit
2.2.1.2(Datenschutz-)Rechtliche Absicherung
2.2.2Kosten des Testdatenmanagements
2.3Risiken durch unzureichendes Testdatenmanagement
2.3.1Risiko Datenschutz
2.3.2Risiko Datensicherheit
2.3.3Risiko Projekterfolg
2.3.4Risiko Testqualität
2.4Ziele des Testdatenmanagements
2.5Kontrollfragen zu Herausforderungen, Risiken, Nutzen
3Regulatorischer Hintergrund
3.1Gesetzliche Regeln
3.1.1Gesetze und Vorschriften
3.1.1.1Bundesdatenschutzgesetz
3.1.1.2Datenschutz-Grundverordnung
3.1.1.3Weitere deutsche Gesetze
3.1.2Aufbewahrungsfristen
3.1.3Datenschutz im Testdatenmanagement
3.1.4Datensicherheit im Testdatenmanagement
3.1.5Auditierbarkeit des Testdatenmanagements
3.2Branchenspezifische Regeln (Compliance)
3.3Unternehmensinterne Regeln (IT-Governance)
3.4Kontrollfragen zum regulatorischen Hintergrund
4Grundlagen
4.1Definitionen zu Testfällen, Testdaten und Testdatenmanagement
4.2Testdatenarten
4.2.1Klassifizierung nach Verwendungsart
4.2.2Klassifizierung nach Erzeugungsart
4.3Kontrollfragen zu den Grundlagen
5Verfahren zur Erzeugung von Testdaten
5.1Erzeugung von Produktivdaten
5.2Erzeugung synthetischer Daten
5.3Erzeugung pseudonymisierter Daten
5.4Erzeugung anonymisierter Daten
5.4.1Anonymisierungsverfahren
5.4.1.1Informationsreduktion
5.4.1.2Informationsveränderung
5.4.2Aspekte der Datenmaskierung
5.4.2.1Einfluss der Fachlichkeit
5.4.2.2Statische und dynamische Datenmaskierung
5.4.2.3Maskierung unstrukturierter Dokumente
5.4.2.4Werkzeugunterstützung
5.5Testdaten im konkreten Projekt
5.6Kontrollfragen zu den Verfahren der Testdatenerzeugung
6Der Testdatenmanagementprozess im Überblick
6.1Testdatenmanagementprozess vs. Testprozess
6.2Kernelemente des Testdatenmanagementprozesses
6.3Kontrollfragen zum Testdatenmanagementprozess
7Aktivitäten im Testdatenmanagementprozess
7.1Testdatenrichtlinie erstellen
7.2Testdatenmanagementprozess planen und steuern
7.2.1Testdatenmanagementprozess planen
7.2.2Testdatenmanagementprozess steuern
7.3Testdaten spezifizieren
7.3.1Inhaltliche Anforderungen an die Testdaten analysieren und spezifizieren
7.3.2Organisatorische Verfahren festlegen und planen
7.3.3Einhaltung der regulatorischen Vorgaben sicherstellen
7.4Testdatenerzeugung konzipieren
7.5Testdaten bereitstellen
7.6Testdatenabschlussbericht erstellen
7.7Testdaten archivieren
7.8Kontrollfragen zu den Aktivitäten
8Ergebnisartefakte im Testdatenprozess
8.1Testdatenrichtlinie
8.1.1Testdatenmanagement in unterschiedlichen Projektvorgehensmodellen
8.1.2Schnittstellen zu anderen Prozessen
8.1.3Metriken des Testdatenmanagements
8.1.4Die erste Version einer Testdatenrichtlinie
8.2Testdatenkonzept
8.3Testdatenspezifikation
8.3.1Fachliche Aspekte
8.3.2Rechtliche Aspekte
8.3.3Organisatorische Aspekte
8.4Testdatenbereitstellungsroutinen
8.5Testdatenbereitstellungsplan
8.6Testdatenbereitstellungsbericht
8.7Testdatenbewertungsbericht
8.8Testdatenabschlussbericht
8.9Kontrollfragen zu den Ergebnisartefakten
9Rollen im Testdatenmanagementprozess
9.1Testdatenmanager
9.2Testdatenmodellierer
9.3Testdatenrealisierer
9.4Kontrollfragen zu den Rollen
10Testdatenwerkzeuge
10.1Klassifizierung nach Geschäftsmodell
10.2Klassifikation nach Verwendung
10.3Eigenschaften von Testdatenwerkzeugen
10.4Welche Testdatenwerkzeuge gibt es?
10.5Kontrollfragen zu Testdatenwerkzeugen
11Einbindung in die Organisation
11.1Sponsoren finden
11.2Organisationeinheiten integrieren
11.3Verantwortlichkeiten festlegen
11.4Einbindung in die Prozesse
11.4.1Einbindung in das Testumgebungsmanagement
11.4.2Einbindung ins Konfigurationsmanagement
11.4.3Einbindung in die IT
11.5Einführung des Testdatenmanagements in die Organisation
11.6Kontrollfragen zur Einbindung in die Organisation
12Beispiele für projektbezogene Testdatenartefakte
12.1Das Beispielprojekt RiCoSys
12.2Testdatenkonzept RiCoSys
12.3Beispiele für Testdatenspezifikation
12.4Beispiel für Dokumentation der Testdatenbereitstellungsroutine
12.5Beispiel für Testdatenabschlussbericht
12.6Abschlussbetrachtungen zu den Testdatenartefakten
13Beispiel für eine Testdatenrichtlinie
13.1Datenschutzbestimmungen für Produktionsdaten
13.2Datenschutzbestimmungen für Testdaten
13.3Abschlussbetrachtungen zur Testdatenrichtlinie
Anhang
ALösungshinweise
BGlossar
CSynonyme
DAbkürzungen
EQuellen
E.1Literatur
E.2URLs
Index
Es war einmal …
eine Person (m/w), sei es ein Tester oder Testmanager, ein Entwickler oder Projektleiter, ein Fachbereichsexperte oder Datenschutzbeauftragter, die sich über das Thema Testdatenmanagement informieren wollte oder musste. Sie hatte die leidige Erfahrung gemacht, dass ihre Projekte ohne vernünftige Testdaten (was immer das auch ist), die im Rahmen eines strukturierten Prozesses (wie auch immer der gestaltet sein mag) erzeugt und bereitgestellt werden, nicht optimal laufen.
So ergab es sich, dass diese Person auf dieses Buch stieß und sich fragte: »Was habe ich davon, wenn ich dieses Buch lese? Was kann ich daraus für meine Arbeit gebrauchen? Muss ich alles lesen?«
In diesem Kapitel werden zuerst die Lernziele und der Aufbau dieses Buches beschrieben. Anschließend werden Tipps gegeben, welche Kapitel unter bestimmten Gesichtspunkten besonders interessant sind. Im letzten Abschnitt werden die Kapitel dieses Buches den Kapiteln des referenzierten Lehrplans gegenübergestellt, da sie nicht eins zu eins aus dem Lehrplan übernommen wurden.
Jedes IT-Projekt, jedes Testziel, jede Systemumgebung, jeder Fachbereich, jedes Unternehmen hat andere und besondere Anforderungen an die Testdaten. Daher ist es schwierig bis unmöglich, ein Patentrezept für ein erfolgreiches Testdatenmanagement zu geben. Diesen Anspruch haben auch wir, die Autoren dieses Buches, nicht.
Der Leser soll, nachdem er dieses Buch durchgearbeitet hat, Folgendes können:
Lernziele
Das Buch soll dem Leser einerseits einen möglichst umfassenden Überblick über das Testdatenmanagement und andererseits konkrete Anregungen und Hilfen für seine Projektarbeit, d.h. bei der Bereitstellung von Testdaten, geben.
Zielgruppen
Zielgruppen dieses Buches sind Testmanager, Tester, Systemanalysten, Entwickler, IT-Entscheider, Qualitätssicherungsbeauftragte, Revisoren, Datenschutzbeauftragte und alle Personen, die sich mit der Erstellung und Bereitstellung von Testdaten beschäftigen wollen oder müssen.
Das Testdatenmanagementmolekül
Betrachten wir Testdatenmanagement in Abbildung 1–1 als großes Molekül in der IT. Der Kern des Moleküls ist der Testdatenmanagementprozess selbst. Um diesen Prozess mit Leben zu füllen, müssen Personen in bestimmten Rollen Aktivitäten ausführen und die gewünschten Arbeitsergebnisse – die Ergebnisartefakte – erzeugen. Dazu brauchen sie Vorgaben in Form von Regularien sowie geeignete Verfahren und Werkzeuge.
Diese Bestandteile des Testdatenmanagementmoleküls werden in diesem Buch ausführlich beschrieben.
Ergänzt werden diese Elemente des Testdatenmanagementmoleküls zum einen durch das vorangestellte Kapitel über Herausforderungen, Risiken und Nutzen. Es dient der Motivation, ernsthaft über die Einführung eines systematischen Testdatenmanagements in einer Organisation nachzudenken. Zum anderen werden in den letzten beiden Kapiteln die allgemeingültig beschriebenen Artefakte des Testdatenmanagements mit Beispielen unterlegt.
Gliederung
Warum ist die Gliederung des Buches so, wie sie ist? Die Antwort ist einfach: Die Reihenfolge der Kapitel entspricht der Reihenfolge der Fragestellungen, mit denen sich die Autoren dem Thema Testdatenmanagement genähert haben.
Was ist die Motivation, systematisches Testdatenmanagement in einem Projekt oder einer Organisation einzuführen, was sind die Risiken und was der Nutzen?
Kapitel 2: Herausforderungen, Risiken, Nutzen
Was sind die treibenden Kräfte? Welche regulatorischen Vorgaben müssen bei der Bereitstellung von Testdaten berücksichtigt werden?
Kapitel 3: Regulatorischer Hintergrund
Was sind die grundlegenden Definitionen für das Testdatenmanagement? Was sind eigentlich Testdaten? Kann man sie klassifizieren?
Kapitel 4: Grundlagen
Welche Verfahren gibt es, mit denen Testdaten erzeugt werden können, und wie funktionieren sie?
Kapitel 5: Verfahren zur Erzeugung von Testdaten
Wie kann ein Testdatenmanagementprozess möglichst reibungsfrei in den allgemeinen Testprozess integriert werden?
Kapitel 6: Der Testdatenmanagementprozess im Überblick
Welche Aktivitäten müssen ausgeführt werden, um Testdaten korrekt, vollständig und effizient bereitstellen zu können und letztendlich auch deren Qualität zu prüfen?
Kapitel 7: Aktivitäten im Testdatenmanagementprozess
Was sind die konkreten Arbeitsergebnisse der Testdatenmanagementaktivitäten? Was muss in welcher Form dokumentiert werden?
Kapitel 8: Ergebnisartefakte im Testdatenprozess
Mit dem Wissen, was getan und welche Artefakte erarbeitet werden müssen, stellt sich die Frage: Wer kann am besten die notwendigen Aktivitäten durchführen? Welche Fähigkeiten werden benötigt?
Kapitel 9: Rollen im Testdatenmanagementprozess
Welche Werkzeuge unterstützen den Testdatenmanagementprozess und die Erzeugung der Testdaten?
Kapitel 10: Testdatenwerkzeuge
Was muss beachtet werden, um ein übergreifendes Testdatenmanagementsystem in einer Organisation erfolgversprechend zu etablieren?
Kapitel 11: Einbindung in die Organisation
Wie könnten (nach so viel Theorie) Beispiele für die beschriebenen Testdatenmanagementartefakte aussehen?
Kapitel 12: Beispiele für projektbezogene Testdatenartefakte
Kapitel 13: Beispiel für eine Testdatenrichtlinie
Für »normale« Leser
Eine gute Möglichkeit, das Buch zu lesen, ist sicherlich, sich ein Kapitel nach dem anderen vorzunehmen. Die Autoren haben sich ja etwas bei der Gliederung gedacht.
Für Skeptiker
Personen, die eigentlich nicht wissen, warum Testdatenmanagement sinnvoll ist, finden Antworten in den Kapiteln
2 »Herausforderungen, Risiken, Nutzen« und
3 »Regulatorischer Hintergrund«.
Für Eilige
Wer es eilig hat und dringend Testdaten bereitstellen muss, dem helfen die Kapitel
4 »Grundlagen«,
5 »Verfahren zur Erzeugung von Testdaten« und
10 »Testdatenwerkzeuge«.
Für Manager
Manager, die ein Testdatenmanagementsystem aufbauen wollen oder müssen, können in der Buchmitte einsteigen. Sie benötigen im Wesentlichen die Inhalte aus den Kapiteln
6 »Der Testdatenmanagementprozess im Überblick«,
7 »Aktivitäten im Testdatenmanagementprozess«,
8 »Ergebnisartefakte im Testdatenprozess«,
9 »Rollen im Testdatenmanagementprozess«,
10 »Testdatenwerkzeuge« und
11 »Einbindung in die Organisation«.
Für Praktiker
Wer dann das Testdatenmanagementsystem umsetzen und leben muss, der erhält Ideen für sein konkretes Vorhaben aus den Kapiteln
4 »Grundlagen«,
5 »Verfahren zur Erzeugung von Testdaten«,
12 »Beispiele für projektbezogene Testdatenartefakte« und
13 »Beispiel für eine Testdatenrichtlinie«.
Die Inhalte des Buches orientieren sich am Lehrplan des GTB [TDM-Lehrplan]. Die Gegenüberstellung der Kapitel aus Buch und Lehrplan in den Tabellen 1–1 und 1–2 soll die Orientierung in beiden Dokumenten vereinfachen.
Kapitel im Buch |
Kapitel im Lehrplan |
2:Herausforderungen, Risiken, Nutzen |
1:Testdatenmanagement: Herausforderungen, Risiken, Nutzen |
3:Regulatorischer Hintergrund |
3:Gesetzliche Regeln und Normen |
4:Grundlagen |
2.1:Definition Testdatenmanagement 2.2:Testfall und Testdaten 2.3:Testdatenarten |
5:Verfahren zur Erzeugung von Testdaten |
2.4:Erzeugung von Testdaten |
6:Der Testdatenmanagementprozess im Überblick |
4.1:Der fundamentale Testdatenmanagementprozess |
7:Aktivitäten im Testdatenmanagementprozess |
4.2:Aktivitäten im Testdatenmanagementprozess |
8:Ergebnisartefakte im Testdatenprozess |
4.3:Arbeitsergebnisse im Testdatenmanagementprozess |
9:Rollen im Testdatenmanagementprozess |
4.4:Rollen im Testdatenmanagementprozess |
10:Testdatenwerkzeuge |
6:Werkzeuge |
11:Einbindung in die Organisation |
5:Einbindung in die Organisation |
12:Beispiele für projektbezogene Testdatenartefakte |
4.3:Arbeitsergebnisse im Testdatenmanagementprozess |
13:Beispiel für eine Testdatenrichtlinie |
4.3:Arbeitsergebnisse im Testdatenmanagementprozess |
Kapitel im Lehrplan |
Kapitel im Buch |
1:Testdatenmanagement: Herausforderungen, Risiken, Nutzen |
2:Herausforderungen, Risiken, Nutzen |
2.Grundlagen und Verfahren |
4:Grundlagen 5:Verfahren zur Erzeugung von Testdaten |
3:Gesetzliche Regeln und Normen |
3:Regulatorischer Hintergrund |
4:Testdatenmanagementprozess |
6:Der Testdatenmanagementprozess im Überblick 7:Aktivitäten im Testdatenmanagementprozess 8:Ergebnisartefakte im Testdatenprozess 9:Rollen im Testdatenmanagementprozess |
5:Einbindung in die Organisation |
11:Einbindung in die Organisation |
6:Werkzeuge |
10:Testdatenwerkzeuge |
German Testing Board
Die Lehrpläne zum ISTQB® Certified Tester und die zugehörigen Prüfungsfragen werden in Deutschland vom German Testing Board e.V. (GTB) entwickelt und herausgegeben (siehe [URL: GTB]).
Das German Testing Board ist ein Zusammenschluss von Fachexperten auf dem Gebiet »Test von Software und Systemen« und ein unabhängiges, neutrales Gremium, das die fachliche Qualität des »ISTQB® Certified Tester«-Schemas und das zugehörige Prüfungswesen in Deutschland überwacht. Das GTB überprüft auch die in Deutschland angebotenen »Certified Tester«-Trainingskurse nach definierten Kriterien und spricht die Akkreditierung der Trainingsanbieter aus.
Es waren einmal …
ein Projektleiter und ein Testmanager, die hatten sich überlegt, dass es doch sehr gut für ihr neues Projekt wäre, wenn ihnen jemand die benötigten Testdaten liefern könnte oder wenn zumindest eine Person im Projekt mitarbeiten würde, die sich um die Testdaten kümmerte.
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