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© 2019 Community Editions GmbH
Zülpicher Platz 9
50674 Köln

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk, Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger aller Art, auszugsweisen Nachdruck oder Einspeicherung und Rückgewinnung in Datenverarbeitungsanlagen aller Art, sind vorbehalten.
Die Inhalte dieses Buches sind von Autor und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung von Autor und Verlag für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Covergestaltung: zero-media.net, München
Redaktion: Mirka Uhrmacher
Autorenfoto Umschlag: © Oguz Yilmaz

Gesamtherstellung: Community Editions GmbH
ISBN eBook 978-3-96096-114-7

www.community-editions.de

Kapitel 1

EIN HOBBY

c, *klick*, v, *scroll*

Ich scrolle mit dem Mausrad durch die Videospur meines Schnittprogramms.

c, *klick*, v, *scroll*

Bereits seit drei Stunden schneide ich einzelne Spuren von Audio- und Videomaterial zusammen. Eigentlich sollte das mal ein unterhaltsames Video werden, aber irgendwie fühlt sich das Ganze gar nicht mehr so spaßig an.

c, *klick*, v, *scroll*

Das liegt nicht unbedingt daran, dass der Umfang dieses Projekts so groß ist und die Bearbeitung deswegen ewig dauert – sondern vielmehr daran, dass das Schnittprogramm abgestürzt ist.

Vor dem Speichern.

Dreimal.

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Ich blicke auf die Uhr. 01:52 Uhr … nachts. Morgen um 08:15 Uhr beginnt die Vorlesung in der Uni. Das bedeutet um 06:10 Uhr aufstehen, damit ich um 07:00 Uhr die Bahn nehmen kann, damit ich pünktlich um 08:00 Uhr an der Uni ankomme. Ich überschlage im Kopf, wie viel Zeit mir noch zum Schlafen bliebe, wenn ich jetzt spontan an Narkolepsie erkranken würde. Das mache ich in solchen Situationen immer. Also, nicht an Narkolepsie erkranken. Sondern überschlagen, wie viel wertvolle Schlafenszeit mir ab diesem oder jenem Zeitpunkt eigentlich noch bleibt.

Ich rechne.

Ich rechne.

Ich rechne immer noch.

Um diese Uhrzeit funktioniert der mathematische Teil des Gehirns nicht mehr sonderlich gut.

c, *klick*, v, *scroll*

Geistesabwesend greife ich nach dem Glas auf meinem Tisch, fasse aber daneben und werfe es schwungvoll zu Boden. Ich verfluche den Tag, an dem ich beschlossen habe, einen YouTube-Kanal zu eröffnen. Und den Tag, an dem ich beschlossen habe, nicht mehr aus verschlusssicheren PET-Flaschen, sondern wie ein zivilisierter Mensch aus wiederverwendbaren, umweltfreundlichen und kein bisschen verschlossenen Gläsern zu trinken.

c, *klick*, v, *scroll*

Andererseits: Es ist schon ein schönes Hobby, irgendwie ja auch mein Job. Also das mit YouTube und Videos und dem ganzen Kram. Hunderttausende Menschen zu unterhalten, jeden Tag. Sich kreativ entfalten zu können und Ideen umzusetzen, ohne dass irgendjemand einem Vorschriften macht.

c, *klick*, v, *scroll*

Kein blöder, monotoner Bürojob, bei dem man nur am Schreibtisch sitzt und immer wieder die immer gleiche Aufgabe ausführt.

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Kein Chef, der dir dazwischenredet. Kein Vorgesetzter, der dein Konzept ablehnt, weil er es nicht gut findet. Kein Sich-Wiederfinden in unlustigen »20 Dinge, an denen du erkennst, dass du einen schlechten Vorgesetzten hast«-Listen von merkwürdigen, pseudo-hippen Online-Magazinen. Keine Redaktion, die bestimmen kann, dass deine neueste Idee nicht umgesetzt wird. Keiner, der dir sagen kann: Nein, du schreibst jetzt kein Buch darüber, wie du hier am Schreibtisch sitzt und auf der Tastatur rumtippst.

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In gewisser Weise ist meine Arbeit sogar eine Art Kunstform. Und sind Künstler von uns allen nicht die Freiesten? Keine Zwänge, keine Gebundenheit, von niemandem abhängig sein. Sich einfach frei entfalten können, ohne auf irgendjemanden oder irgendetwas angewiesen zu sein. Sich dem hingeben, was einen wirklich antreibt. Eine Passion darin zu sehen, etwas zu schaffen und andere damit begeistern zu können.

So sitze ich hier in der Nacht. Zufrieden und frei.

Dann stürzt das Schnittprogramm ab.

Kapitel 2

OMA

Ich habe beschlossen, meine Oma mal wieder zu besuchen. Sie ist die Beste! Das sagen zwar alle über ihre Oma … aber bei mir stimmt es halt. Da meine Oma nur drei Häuser weiter wohnt, ist der Weg nach einem ausgedehnten Großmutter-Mittagessen mit dreißig Zentimeter mehr Bauchumfang glücklicherweise auch gar nicht so beschwerlich.

Ich sitze also bei ihr im Wohnzimmer und betrachte interessiert die erlesene Auswahl an Schokolade, Pralinen und Bonbons, die sie selbstverständlich sofort aufgefahren hat, als ich versicherte, KEINEN Hunger zu haben (was natürlich gelogen ist. Wer geht denn ohne Hunger oder wenigstens Appetit die eigene Oma besuchen?). Noch ehe ich zugreifen kann, kommen wir mal wieder darauf zu sprechen, wie ich eigentlich den Großteil meiner Freizeit verbringe.

»Du, sag mal. Auf welchem Sender kann ich denn noch mal genau deine Sendung sehen?«

»Im Internet. Und das ist eigentlich auch keine Sendung, das sind einzelne Videos«, sage ich und werde das Gefühl nicht los, dass ich diese Unterhaltung schon einmal geführt habe.

»Ich verstehe«, sagt Oma.

Sie hat nicht verstanden.

»Im Internet gibt es eine eigene Plattform für Videos«, setze ich zu einer Erklärung an. »YouTube heißt die. Da kann jeder seine Videos auf einem eigenen Kanal hochladen, und andere können die dann ansehen«, versuche ich es so simpel wie möglich. Ich entwickle Empathie für Phil Connors aus »Und täglich grüßt das Murmeltier«.

»Und du hast da auch so einen Kanal?«, fragt sie.

»Richtig.« Ein Funken Hoffnung keimt in mir auf. Meine Mundwinkel beginnen nach oben zu zucken.

»Aber ich habe alle Sender durchgeguckt und deinen Kanal nicht gefunden«, sagt sie und zeigt demonstrativ auf den Fernseher.

In mir zerbricht etwas.

»Das da ist ja auch der Fernseher.« Ich zeige ebenfalls auf den Fernseher. »Um meine Videos sehen zu können, muss man aber ins Internet.«

»Und wenn ich dich in diesem Jutub da sehen will, wie kann ich das anstellen? Die Iris von nebenan hat sich letztens auch so einen ganz neuen Fernseher gekauft, dolles Teil, mit allem Schnickschnack und riesengroß, brauche ich dann auch so ein Ding dafür?«

Ich überlege, ob es die Zeit wert wäre zu versuchen, ihr das Prinzip eines SmartTVs zu erklären.

Ist es nicht.

»Nein, dafür brauchst du einen Computer, so wie Mama und Papa einen haben.«

In diesem Moment begreife ich, was ich da genau gesagt habe. Dass meine Eltern gemeinsam mit meiner Oma vor dem PC sitzen und sich die von mir produzierten Videos ansehen könnten, kommt auf der Liste meiner liebsten Erlebnisse direkt hinter dem Pilzesammeln im atomaren Sperrgebiet. Nicht dass ich mich für meine Arbeit schäme. Aber es gibt einige Dinge, bei denen ein Junge nicht von seiner Mutter oder nahestehenden Verwandten beobachtet werden möchte. YouTube-Videos gehören ebenfalls in diese Kategorie.

»Na ja, du kannst die auch an … jedem anderen Computer mit Internet gucken«, wage ich einen verzweifelten Versuch, das von mir Gesagte ungeschehen zu machen. »Zum Beispiel … in der Bücherei?«

Ich gebe zu – nicht mein bester Versuch.

»Und dann kann ich da deinen Jutub-Kanal sehen?«

»Genau, dann gibst du im Browser bei Google ›YouTube‹ ein, suchst nach meinem Namen, und dann kannst du dir meine Videos ansehen.« Mir ist völlig klar, dass die Wörter »Browser« und »Google« in der Welt meiner Oma nicht existieren.

Sie nickt. »Mhm. Ich verstehe«, sagt Oma.

Sie versteht nicht.

Kapitel 3

BEGEGNUNGEN

Der tägliche Blick in den Spiegel eröffnet mir heute Morgen ein merkwürdiges Bild: Meine Brille hat beschlossen, nicht mehr gerade auf meiner Nase sitzen zu wollen, sondern mir halb in einem Auge zu hängen. Also auf zum Optiker! Leider vergesse ich vor dem Verlassen des Hauses, auf die Uhr zu schauen. Erst auf der Straße fällt mir mein fataler Fauxpas auf: Es ist 13:27 Uhr – Schulschluss.

Für viele Menschen mag dies eine Uhrzeit sein wie jede andere auch. Für Menschen aus dem Internet bedeutet sie jedoch einen Spießrutenlauf, vorbei an euphorischen Schülergruppen, die es ja »überhaupt nicht fassen« können, einen »ausgerechnet hier« zu treffen!

Doch auf dem Hinweg habe ich Glück.

Niemand sieht mich, niemand stellt Fragen. Ich fühle mich wie die Gewinner beim Super Toy Club, die es mit Geschick und Können geschafft haben, bis in die Elektronikabteilung zu kommen.

Aber während ich mit gerichteter Brille den Optiker meines Vertrauens wieder verlasse und immer noch überlege, ob ein Verkäufer ohne zumindest eine Fensterglas-Fake-Brille überhaupt genug Kompetenz für diesen Beruf haben kann, kommt mir eine Gruppe Jugendlicher entgegen.

»AAAAALTER«, brüllt mir einer von ihnen entgegen und starrt mich entgeistert an. »DEN KENN ICH AUS DEM INTERNET!«

In Gedanken nenne ich ihn Kevin.*

Ich überlege, ob ich Kevin dafür danken soll, dass uns aufgrund seines lauten Sprechorgans nun die halbe Innenstadt ansieht und sogar die Verkäuferinnen in der Selbstbedienungs-Bäckerei gegenüber die Köpfe recken – entscheide mich aber dagegen und nicke ihm und seiner Gruppe nur freundlich zu.

»WARTE MAL, WARTE MAL!«, ruft Kevin, als ich versuche, an ihnen vorbeizugehen. Verdammt. Fast hätte es geklappt.

Es ist nicht so, dass ich mich in der Theorie nicht gern mit Zuschauern unterhalte, wenn ich sie treffe. Es kommt aber immer auf die Art Zuschauer an. Kevin gehört eher zur … enthusiastischeren Sorte. Die haben oft einige Ähnlichkeiten mit kleinen Kindern: eigentlich nett und sehr liebenswert, man kann ihnen nur schwer böse sein, aber irgendwie sind sie auch … sehr … anstrengend.

»BRUDER, WAS MACHST DU DENN HIER? JA MOIN!«, ruft er, immer noch in gleichbleibender Lautstärke.

Meine Mutter sagte immer, dass ich nicht so laut Musik über meine Kopfhörer hören soll. Ich weiß jetzt, warum.

»Ähm … Einkaufen …?«, frage ich und spiele in Gedanken durch, welche weiteren Gründe es wohl geben könnte, um sich in einer Innenstadt aufzuhalten.

Kevin dagegen wirkt ernsthaft überrascht. »KRASS! KÖNNEN WIR ’N FOTO MACHEN?«

Das ist eigentlich gar keine Frage, denn Kevin hält bereits sein iPhone in der Hand. Auf dem Display sehe ich einen großen Riss. Nun werden auch die anderen Mitglieder seiner Gruppe aktiv und schauen mich mit einem Ausdruck allgemeiner Verwirrung an.

»Hä, wer is’n das?«, fragt ein kleiner, dicklicher Junge mit blondierten Haaren.

»Kennt man dich?«, fragt mich nun auch der größere von ihnen. Cool, noch ein Mädchen dazu, und sie könnten ihre Gruppe in TKKG umbenennen.

»Na ja … anscheinend«, sage ich schulterzuckend und deute auf Kevin, der mich ja offensichtlich erkannt hat.

In Gedanken nenne ich den dicklichen Jungen Klößchen und den großen Tim. Das macht es später für ihre Detektivgruppe einfacher, wenn die beiden zusammen mit Kevin auf ein Mädchen treffen, das Gabi heißt. Schön.

»Und wie heißt du?«, fragt mich Klößchen.

Dieser Klößchen ist mir suspekt.

»Frag doch Kevin«, sage ich.

»Hä, wen?«

Mir fällt ein, dass ich Kevin ja nur in Gedanken so genannt habe.

»ALTER, DER IST VOLL BERÜHMT!«, meldet sich Kevin wieder zu Wort und sieht Tim und Klößchen begeistert an. Ich schaue nervös auf sein Handy. Die Kamerafunktion ist bereits aktiviert.

»ICH HAB DIR DOCH LETZTENS EIN VIDEO VON DEM GEZEIGT, WEISST DU NICHT MEHR?«, ruft Kevin und schlägt Klößchen mit der Rückhand auf die Wampe. Der verneint. Tim guckt dumm aus der Wäsche.

Kevin erzählt ihnen von ihrem Treffen bei Tim, gestikuliert dabei wild herum und versucht mit vollem Einsatz seines Stimmorgans, dem Gedächtnis seiner Freunde auf die Sprünge zu helfen.

Mittlerweile haben sich die Jungs von mir abgewendet.

Ich beschließe, dass die drei das unter sich ausdiskutieren sollen, und gehe.

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Der Autor entschuldigt sich an dieser Stelle aufrichtig bei allen Kevins.

Kapitel 4

PRODUKTIVITÄT

Den größten Teil meiner Arbeit verbringe ich am Schreibtisch vor dem Computer. Das hat den angenehmen Vorteil, dass ich meistens zu Hause bin und mir meine Zeit selbst einteilen kann (und dass man durch niemanden dazu genötigt ist, eine Hose zu tragen). Leider hat das aber auch den unangenehmen Nachteil, dass die Menschen um einen herum denken, dass man, wenn man schließlich den ganzen Tag zu Hause ist, auch die ganze Zeit dusselig in der Gegend rumstarrt und eigentlich nichts zu tun hat, außer ständig zu betonen, wie viel man eigentlich zu tun hat.

Die Realität sieht allerdings ein wenig anders aus.

Es ist Samstagmorgen. Der Wecker klingelt.

06:50 Uhr.

»Oh, schon so früh wach? Na, was hast du denn vor?«, begrüßt mich mein Vater verwundert mit einer Tasse Kaffee in der Hand im Wohnzimmer.

»Mh, Arbeit«, murmle ich verschlafen.

Ich habe irgendwann erkannt, dass es nicht unbedingt von Vorteil für mich ist, wenn ich meine Tätigkeit folgendermaßen beschreibe: »Mein Hobby ist es, Menschen durch das Erstellen von Webvideoinhalten zu unterhalten. Das mache ich alles vollkommen freiwillig und natürlich auch nur während meines nicht zu vernachlässigenden Studiums. Ich kann also gern jederzeit gestört, abgelenkt oder anderweitig verplant werden. Auf die nötige Professionalität pfeife ich. Es würde euch doch auch nicht jucken, wenn der ›Tatort‹ am Sonntag mal ausfällt, weil die Schauspieler ihre Wäsche waschen oder Pflanzen umtopfen mussten.«

Stattdessen sage ich: »Arbeit.«

Nach dem Duschen bemerke ich, dass weder Brot noch Brötchen im Haus sind. Also anziehen und los zum Bäcker in die Innenstadt.

»Sind Sie nicht der Typ aus dem Internet?«, spricht mich die Kassiererin beim Bäcker an. Beim Bäcker! Seit wann kann man denn nicht mal mehr beim Bäcker ungestört einkaufen, ohne erkannt zu werden? Missmutig nehme ich eines der abgegriffenen Plastiktabletts aus der Halterung.

»Wegen Ihnen war dieser eine Junge doch letztens so begeistert?« Die Selbstbedienungsbackwarenfachverkäuferin sieht mich fragend an.

Ich verfluche Kevin.

Während ich die Brötchen in eine der dafür vorgesehenen Papiertüten packe, sehe ich, wie sie etwas zu ihrer Kollegin flüstert und dabei verdächtig auf mich zeigt. Ich verlasse fluchtartig den Laden. Dabei fallen mir die zwei Schoko-Croissants aus der Tasche, die ich heimlich eingesteckt habe.

08:12 Uhr.

In der Hektik habe ich die Tüte mit den Brötchen vergessen. Mir bleiben also fürs Frühstück nur noch fünf Berliner übrig. Die gab’s im Angebot.

»Beim Kauf von fünf Berlinern sparen Sie 50 Cent!«

Ja, und beim Kauf von keinem Berliner spare ich 4,45 Euro!

Nach drei Berlinern habe ich Bauchschmerzen und mache mich auf den Weg zu meinem Schreibtisch.

08:45 Uhr.

Meine Mutter kommt herein und fragt mich nach der Wäsche.

Wäre ich nur schon eher ausgezogen.

Nachdem ich alle Shirts auf links gedreht, alle Socken eingesammelt, die Hosentaschen geleert, Weiß- und Buntwäsche getrennt, die Waschmaschine befüllt, das Waschpulver eingefüllt und die Maschine gestartet habe, begebe ich mich zurück an meinen Arbeitsplatz.

Ich seufze. Wäre ich nur schon eher ausgezogen.

09:26 Uhr.

ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ!!!!

Ich schrecke panisch hoch.

Es klingelt an der Tür.

»GEH MAL!«, ruft meine Mutter aus der Waschkammer.

Ich beschließe, dass die Antwort »GEH DOCH SELBER« nicht unbedingt förderlich für meine Buntwäsche wäre, stehe auf und öffne die Tür.

Draußen steht der Paketmann.

»Ja, guten Tag, ein Paket für Hoffmanns«, ruft mir der Typ entgegen, ohne mich anzusehen, während er hektisch auf dem Gerät in seiner Hand herumtippt.

Ich schaue ihn irritiert an.

»Das sind wir nicht.«

Offenbar ist ihm das egal, denn er stellt den riesigen Karton direkt vor mir ab und hält mir sein Paketmann-Unterschreib-Dings hin.

Ich fokussiere ihn langsam mit meinen Augen, um Blickkontakt herzustellen. Dann wandere ich mit dem Kopf ganz langsam zu dem Namensschild an unserer Türklingel, auf dem eindeutig nicht Hoffmann steht.

Er sieht mich an, als hätte ich versucht ihm zu erklären, dass ich vom Mars komme.

Langsam blicke ich erneut zu ihm, dann wieder auf das Klingelschild und versuche so, auch seinen Blick darauf zu lenken.

»U-n-t-e-r-s-c-h-r-i-f-t«, sagt er deutlich, als wäre ich schwerhörig.

Hat wohl nicht geklappt.

Ich gebe auf und unterschreibe auf seinem Paketmann-Unterschreib-Dings mit »Kevin«.

10:02 Uhr.

Ein ohrenbetäubender Krach erklingt. Die Vermutung, dass das Weltraumprogramm der NASA spontan in unseren Vorgarten verlegt wurde, halte ich jedoch für zu abwegig.

Ich schaue aus dem Fenster und sehe, dass der Nachbar angefangen hat draußen Laub zu blasen. Im April.

Ich öffne mein Fenster.

»KÖNNEN SIE MAL DAS DING AUSMACHEN, DAS IST JA VIEL ZU LAUT!«, rufe ich ihm zu.

»ICH VERSTEH SIE NICHT, DAS LAUBGEBLÄSE IST ZU LAUT!«, schreit er zurück.

Ich überlege, ob er vielleicht einen Bruder hat, der beim Paketdienst arbeitet.

10:29 Uhr.

Mittlerweile stört es mich nicht mehr, dass der Nachbar draußen Laub bläst. Das liegt aber weniger an seinem Laubgebläse, sondern vielmehr daran, dass meine Mutter beschlossen hat, den Papierkram der letzten drei Jahre ausgerechnet heute auszusortieren. In einem konsequent monotonen *GRRRRRRRR* beschallt der Aktenvernichter die gesamte Wohnung.

11:07 Uhr.

Ich sitze vor dem Rechner und starre in die Luft.

Den Monitor zieren zwei kleine Worte: »Windows-Update«. Darunter dreht sich munter ein Wartesymbol. Hätte ich mal besser aufgepasst und statt auf »Jetzt updaten« lieber auf »Lass mich in Ruhe, du Sackfresse« geklickt.

Gab’s aber leider nicht, die Option.

Im Hintergrund brummt unentwegt der Aktenvernichter.

*GRRRRRRRRRRRR*

11:36 Uhr.

Meine Mutter kommt ins Zimmer. »Kannst du mal eben Druckerpapier kaufen gehen?«, fragt sie mich.

»Ich, äh, arbeite eigentlich gerade«, will ich ihr nachrufen, doch schon wieder ertönt nur ein *GRRRRRRRR*.

12:46 Uhr.

Mit einem Stapel Druckerpapier komme ich zu Hause an und bin heilfroh, es vor Unterrichtsschluss aus der Stadt geschafft zu haben. Erst zu Hause fällt mir wieder ein, dass heute ja Samstag ist und ich deswegen die gesamte Zeit über völlig grundlos nervös gewesen war.

Auf den ganzen Stress brauche ich erst mal ein vernünftiges Mittagessen. Ich stopfe mir die zwei restlichen Berliner in den Mund und mache mich endlich an die Arbeit.

13:32 Uhr.

Das Telefon klingelt.

Da niemand zu Hause ist, gehe ich dran. Meine Eltern hatten spontan beschlossen, doch noch in die Stadt zu fahren. Hat sich ja richtig gelohnt, das mit dem Druckerpapier.

»Hallo?«, frage ich am Telefon. Meine Bemühungen, freundlich zu klingen, funktionieren nicht mal im Ansatz.

»Guten Tag, Herr Hoffmann, hier wurde ein Paket für Sie abgegeben«, kommt es mir entgegen.

Wer ist dieser Herr Hoffmann, warum sind seine Pakete überall, und woher hat dieser Kerl eigentlich unsere Nummer? Ich spüre, ich bin hier an einer ganz großen Sache dran.

Vielleicht findet sich ja eine geeignete Detektivgruppe, die diesem Fall nachgehen könnte.

»Das trifft sich gut, hier nämlich auch«, erwidere ich und hoffe, einen Partner für meine weiteren Ermittlungen im Fall »Hoffmann-Pakete« finden zu können.

»Haben Sie so viel bestellt, oder sind Sie das Paket-Verteilsystem?«, lacht der Mann am Telefon.

Was ein unlustiger Sack.

»Hallo? Hallo, sind Sie noch dran?«, fragt die Stimme.

»Leider«, murmle ich.

»Was? Na, auf jeden Fall soll ich Ihnen das Paket vorbeibringen, Herr Hoffmann?«, fragt der Mann.

Ich wäge ab. Vielleicht bekommt Herr Hoffmann ja coole Pakete, und ich kann es einfach behalten. Möglich ist aber auch, dass Herr Hoffmann, ähnlich wie sein Bekannter, auch nur ein unlustiger Sack ist und sich alle Folgen »Mike & Molly« auf DVD bestellt hat. Ich will lieber nichts riskieren.

»Nein, bitte nicht«, erwidere ich. »Ich kann Ihnen aber gern das Paket vorbeibringen, das hier abgegeben wurde.«

»Sie wollen mir Ihr Paket vorbeibringen, Herr Hoffmann?«, fragt der Mann erstaunt.

»Nein, ich bringe Ihnen das Paket für Herrn Hoffmann, das hier bei mir abgegeben wurde. Sie haben ja auch eins bekommen.«

»Und das sollte ich Ihnen gerade bringen.«

»Ich will dieses Paket aber auch nicht.«

»Sie wollen Ihr eigenes Paket nicht, Herr Hoffmann?«

»ICH BIN NICHT HERR HOFFMANN!«

»Herr Hoffmann, ich bitte Sie, ich habe nicht die Zeit, das hier auszudiskutieren.«

»Hören Sie zu, ich erkläre Ihnen mal was.«

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Die nächsten Minuten des Gesprächs wurden »aus Gründen« leider nicht zum Druck freigegeben.

»Ach so«, sagt der Mann endlich. »Ich verstehe.«

Ich habe die leise Hoffnung, dass er wirklich verstanden hat.

»Aber sagen Sie mir … Wie heißen Sie dann?«

Ich atme tief ein.

»Kevin«, sage ich resigniert und lege auf.

14:16 Uhr.

Das Telefon klingelt.

Entnervt stehe ich von meinem Schreibtisch auf. Auf meinem Computer leuchtet ein noch immer leeres Textdokument, in dem eigentlich seit Stunden ein Skript stehen sollte. Ich reiße das Telefon aus der Station und drücke den »Annahme«-Knopf so fest, dass er im Gehäuse stecken bleibt.

»LASSEN SIE MICH MIT IHREM SCHEISS PAKET IN RUHE!«, schreie ich in den Hörer.

Stille.

Ich senke das Telefon von meinem Ohr, schaue auf die Displayanzeige und sehe die anrufende Nummer.

»Oh, hallo, Oma«, sage ich.

14:20 Uhr.

Meine Oma möchte mit mir mal »eben schnell« in den Supermarkt fahren. Dort gibt es nämlich Konserven im Angebot. 12 Cent günstiger als bei dem Supermarkt um die Ecke. In Anbetracht der Tatsache, dass der Spritpreis aktuell bei 1,68 Euro liegt und der Supermarkt elf Kilometer entfernt ist … ein super Angebot!

16:53 Uhr.

Mit ganzen drei Konserven im Kofferraum erreichen wir den heimischen Parkplatz.

17:04 Uhr.

Mit dem letzten Rest Hoffnung lasse ich mich in den Stuhl vor meinem Schreibtisch fallen und starre auf das immer noch leere Dokument auf dem Bildschirm.

Verzweifelt versuche ich mich darauf zu konzentrieren, doch noch die Arbeit für den heutigen Tag zu schaffen. Gut, allein das Skript bräuchte ungefähr eine Stunde, und es müsste schon ein Wunder geschehen, damit alles zeitlich noch klappt, aber vielleicht kann man da ja irgendwie noch was zusammenbekommen.

Da geht das Licht aus.

Stromausfall.

Ich gebe auf und füge mich meinem Schicksal. Am Abend können die Leute auf meinem Twitter-Profil lesen:

»Tut mir leid, heute leider kein Video. Bin einfach nicht dazu gekommen.«

Ein User mit dem Namen MogelManfred99 kommentiert:

»Kriegst auch nichts geschissen. Fauler Sack!«

Kapitel 5

DAS BEKANNTE

Ich bin mit einem Freund abends in einer Bar verabredet. Durch die alte Holztür und den schweren Samtvorhang betrete ich nur minimal verspätet das Lokal.

»Heyyy, da ist ja unser YouTuber«, ruft mir mein Kollege Pierre Aurelius entgegen, den ich schon seit der Schulzeit kenne. Dabei klopft er mir auf die Schulter und grinst mich an, als hätte er herausgefunden, dass ich gern heimlich »O.C., California« gucke, während ich literweise Eis esse und oft weine.

Schwachsinn!

Ein einziges Mal ist mir das passiert.

Weil mir etwas ins Auge geflogen ist!

Mein Kollege besitzt, wie einige andere Menschen auch, den zwanghaften Drang, das bereits allen Bekannte ständig wiederholen zu müssen. Das führt dazu, dass der Hinweis auf meine Tätigkeit konsequent früher erfolgt als die Nennung meines Namens.

Ich entschließe mich dazu, ihn ebenfalls mit seiner Berufsbezeichnung zu begrüßen.

»Heyyy, da ist ja der Sohn vom Firmenchef.«

Er überhört es.

»Sag mal«, fängt er an und legt mir die Hand auf die Schulter. »Du bist doch Influencer, oder?«

»Waaaaaas?«, sage ich und merke, wie meine Stimme drei Oktaven höher rutscht und ich wie ein hysterischer Charakter aus »Desperate Housewives« klinge, der gerade ein besonders schlüpfriges Detail über eine besonders irrelevante Beziehung erfahren hat.

Ich schlucke.

Eigentlich würde sich niemand in dieser Branche ernsthaft selbst als »Influencer« bezeichnen. Aber leider hat dieser Begriff, das gemeine I-Wort, sich so im Sprachgebrauch von Werbeagenturen und Kommunikationsunternehmen verfestigt, dass man nicht mehr wirklich drum herumkommt. Dennoch: Eigentlich wird es von wenigen als Berufsbezeichnung, sondern eher als Beleidigung aufgefasst. Wenn es also irgendwie möglich ist, diesen Begriff zu vermeiden … dann mache ich das auch.

»Na, so ein Influencer halt«, fängt Pierre wieder an und wedelt dabei mit der Hand in der Luft herum. »Das ist doch jetzt der neue heiße Scheiß.« Dabei betont er die Worte »neuer heißer Scheiß« besonders merkwürdig, um sich nicht anmerken zu lassen, dass er es für eben genau das hält.

»Ich habe gehört, dass Influencer mittlerweile als Beruf anerkannt wird!«

»Als … Beruf?«, stottere ich ungläubig. »Wie kann man das als Beruf anerkennen? Was kommt als Nächstes? Eine dreijährige Ausbildung zum Superstar? Oder der Studiengang ›Lustig sein‹?«

»Habe ich aber gelesen«, erwidert Pierre. »Und bei Umfragen in Schulen kam heraus, dass die meisten Kinder ›YouTuber‹ als ihren Traumberuf angeben. Noch vor Fußballer oder Schauspieler.«

»So was kann man doch gar nicht lernen. Influencer ist man zwangsläufig, wenn man mit seinen geschaffenen Werken Menschen zum Nachdenken anregt. Aber man kann doch nicht sagen: So, ich beeinflusse jetzt Leute.« Ich merke, wie der Druck an meiner Halsschlagader steigt.

Pierre Aurelius wirft mir einen Blick zu. »Der Druck an deiner Halsschlagader steigt aber ganz schön.«

Ich versuche mich wieder zu entspannen.

»Sensibles Thema, was?«, grinst er.

»Ihre Beobachtungsgabe ist herausragend, Mr. Holmes«, erwidere ich verächtlich.

»Aber zurück zum Thema Ausbildungsberuf. Na ja … offenbar geht das schon.«

»Wie? Was geht?«

»Na eine Berufsausbildung.«

»Berufsausbildung?«

»Zum Influencer.«

»Waaaaaas?« Meine Stimmlage rutscht wieder nach oben. Ich räuspere mich schnell.

Pierre zieht sein Handy aus der Tasche und öffnet eine Website. Darauf steht in großen Worten geschrieben:

DEUTSCHE INFLUENCER AKADEMIE ÖFFNET IHRE PFORTEN

Darunter befindet sich personalisierte Werbung für Penispumpen. Hektisch nimmt er mir das Handy aus der Hand. Wir räuspern uns beide.

»Also«, fängt er das Gespräch wieder an. »Was sagt der Meister dazu?«

»Ich sage, dass das ein ziemlich großer Haufen Scheiße ist. Was sollen die dir da bitte beibringen? Welche Hashtags und Instagram-Filter du benutzen sollst, um möglichst viele Follower zu bekommen?«

Er blickt mich perplex an: »… ja.«

»Wie, ja?«

»Na ja, genau das zeigen die dir da.« Er hält mir das Handy wieder hin. Die Werbung übersehe ich diskret. Weiter steht in dem Artikel:

Die Akademie bietet ihren Teilnehmern und Teilnehmerinnen wertvolle Kenntnisse in den Bereichen Social Media und Marketing.
»Für jeden Profi ist es absolut unerlässlich, sich mit diesen Inhalten auseinanderzusetzen«, so Thomas Meyerkamp, Geschäftsführer und Leiter der Influencer Akademie.

»Was denkst du, wie viele Profis haben sich dort mit Inhalten auseinandergesetzt?«, frage ich.

»Weniger als einer, tippe ich mal.«

»Ja, merkwürdig, dass die es trotzdem irgendwie geschafft haben.«

»Zufälle«, nickt Pierre. »Alles Zufälle.«

»Ist das jetzt so ’n Ding? Zu versuchen, mit jeder Scheiße in diesem Bereich Geld zu verdienen? Nimmt man einfach irgendwelche normalen Sachen und kombiniert sie mit Influencern? Konzerte – aber mit Influencern! Freizeitparks – aber mit Influencern! Bootsfahrten – aber mit Influencern!«

»Bücher – aber mit Influencern?«, schlägt er vor.

»Genau!«

»Selbst dafür haben die hier das richtige Angebot.« Pierre zeigt mir wieder sein Handy:

Wir helfen Dir bei der Vermarktung! Erweitere dein Portfolio, nutze deine Reichweite und schaffe für deine Fans einzigartige Produkte!

Ich blicke vom Display hoch. »Und was kommt dann dabei rum? Ein weiterer Duschschaum?«

»Wahlweise auch Make-up.«

»Sollte man der Welt nicht erst mal etwas zu sagen haben?«

Pierre blickt mich irritiert an. »Weißt du was? Du bist ein echt schlechter Influencer.«

»Ich bin überhaupt kein Influencer! Ich mache Zeugs im Internet, und Menschen finden das gut.«

»Das ist so ziemlich genau die Definition. Hier!« Er wischt ein wenig über das Display und reicht es mir dann wieder.

Du schaffst es, mit deinen persönlichen Inhalten Menschen im Internet zu begeistern? Dann bist du bei uns genau richtig! Lerne von den Besten und werde ein Topstar der Branche!

Ich blicke zu Pierre. »Wer ist dieser Meyerkamp eigentlich? Hat der irgendwelche Qualifikationen?«

»Klar! Wenn du auf seine eigene Website guckst.«

»Natürlich hat er ’ne eigene Website.«

»Natürlich.« Er nickt. »Also, da steht unter Qualifikationen: Langjährige Erfahrung im Social-Media-Bereich.«

»Die hat doch jeder, der seit drei Jahren einen Instagram-Account besitzt.«

»Uuuund: Er ist Gründer der Deutschen Akademie für Influencer.«

»Na ja, klingt halt schöner als unter Qualifikationen ›nicht existent‹ zu schreiben.«

»Also«, sagt Pierre amüsiert. »Wollen wir uns da anmelden?«

»Klar! Ich habe ja viel zu tun. Aber für so einen Schwachsinn opfere ich gern einige Tage meiner Lebenszeit.«

Pierre tippt auf seinem Handy herum. Dann stutzt er.

»Oh.«

»Was?«

»Hm … ja hier.« Er reicht mir das Handy.

»1895 EURO?!«

»Und das ist nur der Wochenendkurs. Die Wochenkurse kosten noch mal mehr.«

»Ja, jetzt weiß ich, wie die Leute in dieser Branche ihr Geld verdienen. Und das hat tatsächlich jemand bezahlt?«

»Einige. Guck hier, ein Foto vom letzten Workshop.«

Pierre zeigt mir ein Bild. Darauf befindet sich eine Gruppe von mindestens zwei Dutzend Menschen, alle grinsen breit. In der Mitte steht besagter Meyerkamp, der auch als Einziger von allen Beteiligten markiert ist.

»Der ist ja als Einziger von allen Beteiligten markiert«, bemerkt Pierre Aurelius.

Wahnsinnig hilfreich, diese Angewohnheit.

Ich tippe auf sein Profil. 136 Follower.

»Da hab ich ja mehr!« Pierre lacht.

»Seine Tipps scheinen wirklich sehr gut zu funktionieren«, sage ich.

»Vielleicht wäre es mal ’ne Maßnahme, dass jemand mit wirklichem Erfolg so etwas organisiert und leitet.«

»Ich glaube, das wird nicht passieren. Leute mit Erfolg sind dafür leider viel zu sehr damit beschäftigt … erfolgreich zu sein. Deshalb ist Eminem auch kein Rapbattle-Organisator geworden.«

»Und unser Physiklehrer kein Physiker.«

»Vielleicht wollte der ja einfach nur Kindern helfen.«

»Der hat uns mit seinem Schlüssel beworfen!«

Ich zucke mit den Schultern. »Und das hattet ihr auch verdient!«

»Der wäre auch ein guter Influencer geworden. Exzentrisch, selbstdarstellerisch und narzisstisch.«

»Ich glaube, in der Vergangenheit sind uns aus Mangel an technischen Möglichkeiten viele gute Influencer verloren gegangen.«

»Ted Bundy!«

»Ja, gut«, gebe ich zu. »Abgesehen davon, dass der ein Serienmörder war … ja. Ich dachte aber eher an so was wie den Nikolaus. Positive Vibes, always happy, alle Kinder lieben ihn.«

»So wie Ronald McDonald?«