Der Bologna-Prozess - die zeitlich parallel verlaufende Reform des Hochschulstudiums in mehreren europäischen Ländern - bündelt wie in einem Brennglas • die internationale Entwicklung einer Fachgemeinschaft, • ihre sprachenübergreifende Fachkommunikation sowie • die Besonderheiten einzelsprachlicher Fachkulturen. Die Autorin nutzt das interdisziplinäre Instrumentarium der Fachkommunikationsforschung, um die relevanten Fragestellungen mit Fokus auf dem internationalen Bologna-Wortschatz (in-Fachtexten-in-Fachkommunikation) zu analysieren. Dabei zeigt sie die Grenzen von Sprachvereinheitlichung auf und demonstriert, wo Sprachplanung wiederum in eine übertriebene sprachliche Differenzierung eingreifen sollte, um die Weiterentwicklung der internationalen Fachgemeinschaft nicht zu behindern.<br /><br />Agnieszka B?a?ek, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Angewandte Linguistik der Adam-Mickiewicz-Universität Pozna?, Polen und Forschungsstipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Universität Leipzig (2014-2016). Ihre Forschungen umfassen Aspekte der interkulturellen Fachkommunikation, der Terminologie, der Fachlexikographie sowie deren didaktische und translatorische Dimensionen.