Details
Laurencia
Ein Schauspiel1. Auflage
6,99 € |
|
Verlag: | Edition Digital |
Format: | |
Veröffentl.: | 12.09.2024 |
ISBN/EAN: | 9783689122171 |
Sprache: | deutsch |
Anzahl Seiten: | 146 |
Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.
Beschreibungen
Im Kastilien des 15. Jahrhunderts erhebt sich das kleine Dorf „Schafsquelle“ gegen die brutale Tyrannei des Kommandors Fernando de Gomez. Laurencia, die mutige Tochter des Dorfvorstehers, sieht sich und ihr Volk von Unterdrückung, Gewalt und Missbrauch bedroht. Doch sie weigert sich, Opfer der Willkür zu werden. Mit unerschütterlichem Mut stellt sie sich gegen den Kommandor und ruft das Dorf zum Widerstand auf. Als der König und die Königin zögern, die Dorfgemeinschaft zu schützen, scharen sich die Bauern um Laurencia, entschlossen, ihre Freiheit selbst zu erkämpfen.
Freiheit, Gerechtigkeit und die Kraft des Widerstands – Laurencia ist ein zeitloses Drama, das die Macht des Volkes gegen Unterdrückung und den unbezwingbaren Willen einer Frau in den Mittelpunkt stellt. Ein Stück, das auch heute noch mitreißt und Fragen nach Mut, Solidarität und Gerechtigkeit aufwirft.
Freiheit, Gerechtigkeit und die Kraft des Widerstands – Laurencia ist ein zeitloses Drama, das die Macht des Volkes gegen Unterdrückung und den unbezwingbaren Willen einer Frau in den Mittelpunkt stellt. Ein Stück, das auch heute noch mitreißt und Fragen nach Mut, Solidarität und Gerechtigkeit aufwirft.
Friedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller und Dramatiker, der sich besonders durch seine politische und literarische Arbeit einen Namen machte.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.
Friedrich Wolf wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. Er studierte von 1907 bis 1912 Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in verschiedenen deutschen Städten und promovierte 1913 in Medizin. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Truppenarzt und entwickelte sich zum entschiedenen Kriegsgegner. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden.
Wolf war ab 1928 Mitglied der KPD und verfasste zahlreiche politisch engagierte Werke. Sein bekanntestes Drama, "Cyankali" (1929), prangerte das Abtreibungsverbot des § 218 an und löste eine breite gesellschaftliche Debatte aus. Neben seiner literarischen Tätigkeit arbeitete er als Arzt und engagierte sich für die Rechte der Arbeiterklasse.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte Wolf 1933 in die Sowjetunion, wo er weiterhin literarisch aktiv war und für Radio Moskau arbeitete. Während des Spanischen Bürgerkriegs versuchte er, als Arzt an den Internationalen Brigaden teilzunehmen, blieb aber in Frankreich. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er in Frankreich interniert, konnte jedoch 1941 mit sowjetischer Hilfe nach Moskau zurückkehren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Wolf nach Deutschland zurück und engagierte sich in der DDR kulturpolitisch. Er war Mitbegründer der DEFA und der Deutschen Akademie der Künste. Zudem diente er von 1949 bis 1951 als erster Botschafter der DDR in Polen. Friedrich Wolf starb 1953 an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin beigesetzt.
Wolf hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das durch seinen politischen und sozialen Einsatz geprägt ist. Seine Söhne Markus und Konrad Wolf setzten sein Erbe als bedeutende Persönlichkeiten der DDR fort.
Staatliche Auszeichnungen
1943: Orden Roter Stern
1949: Nationalpreis der DDR II. Klasse für das Theaterstück Professor Mamlock
1950: Nationalpreis der DDR I. Klasse für den Film Rat der Götter.
5. BILD
MINISTER: Wahr ist’s, was Ihre Majestät soeben hier bemerkt, doch ebenfalls nicht weit der Wahrheit – ich erkühne mich, es auszusprechen – sind die Klagen Eurer Bauern.
KÖNIGIN: Herr Minister, und wenn sie Wahrheit wären tausendmal, diese Klagen, seit wann denn stürmen wildgewordene Bauern wie Bettler und Banditen in des Königs Schloss?
MINISTER: Mit gebührendem Respekt, Eure Majestät! Das beweist bloß den Grad der Verzweiflung …
KÖNIGIN: Den man zu dämpfen hat …
MINISTER: Doch besser als mit Waffen, mit Versprechungen in dieser Zeit; sie sind wie eine Binde dem scheugewordenen Stier. Man kann ihn führen dann, wohin man will. Zudem, welch Urteil Ihr auch fällt gegen den Kommandor, wer hat es auszuführen in dem Dorf? – Der Kommandor!
KÖNIG: Richtig, Senor! Wir werden heute noch dem Kommandor unseren Befehl erteilen, dass er alle Schuldigen ergreife und bestrafe, doch so, dass niemals wieder mit solch törichtem Geheul der Bauer die Stufen unseres Thrones befleckt.
Der Wäscheplatz am Fluss bei der Schafsquelle. – LAURENCIA und FRONDOSO
LAURENCIA: Frondoso?
FRONDOSO (lasst sie): Jawohl, ich!
LAURENCIA (befreit sich): Bist du wahnsinnig, Frondoso, hierherzukommen, da der Kommandor alle Häscher auf deine Spur gesetzt? Hab doch Vernunft, Frondoso!
FRONDOSO: Gut, aber auch du sollst Vernunft zeigen; wie lange soll ich denn aushalten, ohne dich zu sehen! Was ist Furcht? Ein Steinchen vor der Lawine Liebe. Der Kommandor? Er ist schon längst im Feldzug; soll ihn das Schwert der Feinde fressen, diesen Blutsauger!
LAURENCIA (hält ihm den Mund zu): Fluch ihm nicht, Frondoso! Die Verfluchten flieht der Tod, sie leben doppelt.
FRONDOSO: Auch gut, soll er noch tausend Jahre leben, aber dann weit von hier, unter der Erde, im Kerker, im Turm, in Ketten! Genug von ihm! Sprechen wir von uns! Du hast meine Liebe gesehn, vor wenigen Tagen hier an dieser Stelle, als ich dem Kommandor die Armbrust nahm. Ich bin bereit, für dich zu sterben, Laurencia. Du sollst jetzt sagen, ob du bereit bist, mit mir zu leben?
LAURENCIA (nimmt fest seine Hand): Ich will, Frondoso, ich will, ich will. Da gibt es kein Geheimnis mehr.
FRONDOSO (reißt sie an sich): Kein Gott trennt uns jetzt mehr, kein Kommandor, niemand, niemand!
LAURENCIA: Niemand soll es, Frondoso! Doch damit das Band noch fester halte, gehen wir gleich zu meinem Vater. Ich selbst schwör es dir – dass meine Liebe dich fester hält als Eisenketten. (umarmt ihn)
FRONDOSO: Wahrhaftig, deine Arme sind wie Eisenstricke!
LAURENCIA: Du bist gefangen jetzt in meiner Treue! (schaut nach rechts) Du, es kommen Leute, Alonso und mein Vater. Schnell, Frondoso, sprich mit ihm! (links ab)
FRONDOSO (aufatmend): Ja, solche Treue kann uns ewig binden oder töten! (reibt sich die Arme) Bärenkräfte hat sie!
MINISTER: Wahr ist’s, was Ihre Majestät soeben hier bemerkt, doch ebenfalls nicht weit der Wahrheit – ich erkühne mich, es auszusprechen – sind die Klagen Eurer Bauern.
KÖNIGIN: Herr Minister, und wenn sie Wahrheit wären tausendmal, diese Klagen, seit wann denn stürmen wildgewordene Bauern wie Bettler und Banditen in des Königs Schloss?
MINISTER: Mit gebührendem Respekt, Eure Majestät! Das beweist bloß den Grad der Verzweiflung …
KÖNIGIN: Den man zu dämpfen hat …
MINISTER: Doch besser als mit Waffen, mit Versprechungen in dieser Zeit; sie sind wie eine Binde dem scheugewordenen Stier. Man kann ihn führen dann, wohin man will. Zudem, welch Urteil Ihr auch fällt gegen den Kommandor, wer hat es auszuführen in dem Dorf? – Der Kommandor!
KÖNIG: Richtig, Senor! Wir werden heute noch dem Kommandor unseren Befehl erteilen, dass er alle Schuldigen ergreife und bestrafe, doch so, dass niemals wieder mit solch törichtem Geheul der Bauer die Stufen unseres Thrones befleckt.
Der Wäscheplatz am Fluss bei der Schafsquelle. – LAURENCIA und FRONDOSO
LAURENCIA: Frondoso?
FRONDOSO (lasst sie): Jawohl, ich!
LAURENCIA (befreit sich): Bist du wahnsinnig, Frondoso, hierherzukommen, da der Kommandor alle Häscher auf deine Spur gesetzt? Hab doch Vernunft, Frondoso!
FRONDOSO: Gut, aber auch du sollst Vernunft zeigen; wie lange soll ich denn aushalten, ohne dich zu sehen! Was ist Furcht? Ein Steinchen vor der Lawine Liebe. Der Kommandor? Er ist schon längst im Feldzug; soll ihn das Schwert der Feinde fressen, diesen Blutsauger!
LAURENCIA (hält ihm den Mund zu): Fluch ihm nicht, Frondoso! Die Verfluchten flieht der Tod, sie leben doppelt.
FRONDOSO: Auch gut, soll er noch tausend Jahre leben, aber dann weit von hier, unter der Erde, im Kerker, im Turm, in Ketten! Genug von ihm! Sprechen wir von uns! Du hast meine Liebe gesehn, vor wenigen Tagen hier an dieser Stelle, als ich dem Kommandor die Armbrust nahm. Ich bin bereit, für dich zu sterben, Laurencia. Du sollst jetzt sagen, ob du bereit bist, mit mir zu leben?
LAURENCIA (nimmt fest seine Hand): Ich will, Frondoso, ich will, ich will. Da gibt es kein Geheimnis mehr.
FRONDOSO (reißt sie an sich): Kein Gott trennt uns jetzt mehr, kein Kommandor, niemand, niemand!
LAURENCIA: Niemand soll es, Frondoso! Doch damit das Band noch fester halte, gehen wir gleich zu meinem Vater. Ich selbst schwör es dir – dass meine Liebe dich fester hält als Eisenketten. (umarmt ihn)
FRONDOSO: Wahrhaftig, deine Arme sind wie Eisenstricke!
LAURENCIA: Du bist gefangen jetzt in meiner Treue! (schaut nach rechts) Du, es kommen Leute, Alonso und mein Vater. Schnell, Frondoso, sprich mit ihm! (links ab)
FRONDOSO (aufatmend): Ja, solche Treue kann uns ewig binden oder töten! (reibt sich die Arme) Bärenkräfte hat sie!