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Dunkle Zeiten


Dunkle Zeiten


1. Auflage

von: Herbert Theiler, Bettina Peters, Siemaja S Lane

4,99 €

Verlag: Hierophant
Format: EPUB
Veröffentl.: 01.09.2013
ISBN/EAN: 9783944163697
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 550

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

3000 Jahren vor unserer Zeit erloschen im östlichen Mittelmeerraum die hochentwickelten Zivilisationen der Minoer und Mykener, um im Dunkel der Geschichte zu versinken.
Diomedes, der älteste Sohn eines zur See fahrenden zyprischen Handelsmannes, begleitet seinen Vater erstmals auf eine Reise an die Grenzen der damals bekannten Welt. Unterwegs durchläuft er eine harte Ausbildung unter den Fittichen seines Lehrers und Freundes Deimos. Zu weit nach Westen abgetrieben, überwintern die Besatzungen auf ihren Schiffen.
Mit den ersten Frühlingsboten treten sie die Fahrt ins heimische Zypern an. Entlang der nordafrikanischen und phönizischen Küste nähern sie sich dem Ziel ihrer Reise. Gerade noch rechtzeitig vor Einbruch der neuerlichen kalten Jahreszeit erreichen sie ihren Heimathafen, wo Diomedes neue Ungemach erwartet.
Inhaltsverzeichnis
Prolog
Abschied
Tyros
Flaute und Sturm
Die Reise geht weiter
Angst
Glück und Fortschritt
Großvater
Hellas
Deimos
Fahrt ins Ungewisse
Im Land der Barbaren
Erfahrungen
Die neuen Schiffe
Frühling
Südwärts
Utica
Neue Gefahren
Libyen
Aigyptos
Im Land der Peleset
Heimwärts
Nea Salamis
Rückkehr
Glossar
Am 30. Mai 1943 erblickte ich in Spiez, gelegen im schönen Berneroberland, das Licht der Welt, wo ich meine Kindheit verbrachte. All meine Schulen absolvierte ich in demselben Ort. Schon während der Schulzeit entwickelte ich ein starkes Interesse an griechischer Geschichte und Mythologie. Diese Neigung wurde durch den fesselnden Geschichtsunterricht meines damaligen Lehrers entfacht.
Im Frühling des Jahres 1960 begann ich in Bern eine Lehre als Radiotelegrafist. Im Laufe meiner beruflichen Laufbahn war ich in verschiedenen Gebieten der sich zu jener Zeit rasant entwickelnden Sparten Telekommunikation und Anwenderinformatik tätig. Zu Beginn der Siebzigerjahre wechselte ich ins Projektmanagement. Einerseits waren dies Projekte im Bereich der Meldungsvermittlung, später kam der Aufbau von Personaladministrations-Systemen dazu. Gegen Ende der Siebzigerjahre kümmerte ich mich maßgeblich um die firmeninterne Lehrlings- und Erwachsenenausbildung. Parallel dazu durchlief ich im Fernstudium eine Ausbildung zum Personalfachmann. Das Personalwesen blieb bis zum Tage meiner Pensionierung der wichtigste Bestandteil meines Arbeitslebens.
Zum Ausgleich betrieb ich verschiedene Hobbies wie Fußball, Tennis und Reisen. Einen größeren Teil meiner Freizeit investierte ich in die Erweiterung meiner historischen Kenntnisse. In Begleitung meiner Frau verbrachte ich ungezählte Urlaubstage auf verschiedenen griechischen Inseln. Anfangs der Achtziger verschlug es uns erstmals nach Zypern, der Insel der Aphrodite. Schon beim ersten Aufenthalt überkam mich ein Gefühl, nach Hause zu kommen. In der Folge bildete sich rasch eine enge Bindung zu Land und Leuten. Seit 1988 sind wir stolze Besitzer eines Ferienhauses im griechischen Südosten der Insel. Auch heute noch ist es für mich immer wieder ein Erlebnis, dorthin zurückzukehren.
Es ist mir ein großes Anliegen, dass sich meine Großkinder später einmal damit auseinandersetzen können, mit welchen Tätigkeiten sich ihr Farfar in seiner Musezeit auseinandersetzte. Um diesem meinem Wunsche ein wenig nachzuhelfen, fing ich Ende 2004 an, mein geschichtliches Wissen in einem Roman festzuhalten und hoffe damit meinen Nachfahren in guter Erinnerung zu bleiben.
Nebst der Liebe zu meiner Heimat fühle ich mich stark zu den Kulturen des östlichen Mittelmeeres hingezogen. Deshalb empfinde ich archäologische Stätten nicht einfach als leblose Mauern oder Steine. Mitnichten, in meinen Gedanken stelle ich mir vor, was diese vergangenen Orte alles gesehen haben und was dort vor sich gegangen sein muss.
Seit 1964 lebe mit meiner Familie in der Umgebung von Bern, vorausgesetzt, dass ich mich nicht gerade auf Zypern aufhalte.
Vorwort
Die Handlung dieser Erzählung liegt lange vor unserer Zeit, genauer gesagt, um das Jahr 1000 BC am Ende der Bronze- respektive
zu Beginn der Eisenzeit. Diese Periode wird innerhalb der Geschichte des östlichen Mittelmeeres gemeinhin als die
sog. „dunklen Zeiten“ benannt (ca. 1100 BC – 750 BC). Im Verlaufe dieser Epoche verschoben sich die damals bestehenden
Machtgefüge zu Ungunsten dazumal herrschender Völker. Große kulturelle Errungenschaften, wie beispielsweise die minoisch-/
kyprische Schrift oder die bereits hoch entwickelte Baukunst, gingen in den Wirren jener stürmischen Jahre endgültig oder
zumindest für eine längere Zeit verloren. Jedenfalls dauerte es an die drei Jahrhunderte, bis die Nachfolgezivilisationen dieser
Landstriche das verlorene Wissen und die zuvor weitverbreiteten Fertigkeiten wiederum zurückgewinnen konnten. Desgleichen
wurden damals die minoischen und mykenischen Volksgruppen von den allmählich eindringenden oder bereits im Lande sesshaften
dorischen Stämmen verdrängt und gerieten langsam in Vergessenheit. Darüber hinaus zwangen in jenem Zeitabschnitt
mehrere aufeinander folgende Naturkatastrophen viele Völker aus Mittel-, West- und Nordeuropa zum Verlassen ihrer angestammten
Gebiete. Die Wanderungen dieser Gemeinschaften sind als die geheimnisvollen, indes auch berüchtigten Seevölker
in die Geschichte eingegangen; wobei zu erwähnen ist, dass neuere Forschungen die geografische Herkunft der Seevölker
eher in Kleinasien oder im nahen Osten ansiedeln. Berichte über Kämpfe mit den bunt zusammengewürfelten Barbaren können
unter anderem in den in Stein gemeißelten Aufzeichnungen der alten Ägypter oder auch im alten Testament (Philister, David
und Goliath, usw.) nachgelesen werden.
Binnen weniger Jahrzehnte wurden in jener Epoche viele der mykenischen Paläste und Städte verlassen. Die Gründe, die zu
den fluchtartigen Auswanderungswellen geführt haben, lassen sich heute nicht mehr eindeutig feststellen. Ereignisse aus den
dunklen Zeiten wurden erst gegen Ende des achten Jahrhunderts BC in den Versen Homers (Ilias, Odyssee) eindrücklich besungen
und niedergeschrieben. Obwohl die Geschehnisse bereits über vierhundert Jahre mündlich von Generation zu Generation
weitergegeben wurden, geht man heute davon aus, dass in den erst später aufgezeichneten Geschehnissen ein wahrer
Kern steckt. Noch vor jener in Homers Epen beschriebenen Schlacht um Ilion war bereits das Großreich der Hethiter, welche
lange Zeit über Kleinasien, Zypern und den nahen Ostens geherrscht hatten, binnen kurzem zusammengebrochen. Als sich
die Hethiter um ca. 1200 BC endgültig aus der Geschichte verabschiedet hatten, nahm eine längere und halbwegs friedliche
Periode in Kleinasien ein abruptes Ende. In diesen Wirren gingen leider zu großen Teilen die Archive der hethitischen Könige
und Fürsten verloren und wurden erst in der Neuzeit teilweise wieder ausgegraben (beispielsweise Keilschrifttafeln aus Hattusa
und Ugarit) und der Forschung zugeführt. Ohne die Keilschriftarchive des hethitischen Volkes wüsste die Menschheit heute
nur einen Bruchteil dessen, was am Anfang der archaischen Zivilisation stand. Seitdem Minoer, Hethiter und Mykener in Vergessenheit
geraten sind und das Pharaonenreich durch die Seevölkerwirren erheblich geschwächt worden war, konnten im
östlichen Mittelmeer einzig die Phönizier eine gewisse Kontinuität aufrechterhalten. Das Kernland dieses semitischen Volkes
aus Kanaan lag damals noch ausschließlich in den Küstengebieten des heutigen Libanons. Indes, bereits lange vor der Gründung
Karthagos hatten insbesondere die Städte Tyros, Sidon und Arados eine Kette kleinerer und größerer Handelsniederlassungen
entlang den Küsten Zyperns, Nordafrikas, Maltas, Siziliens, Sardiniens und bis in den Süden Spaniens aufgebaut.
Die Südküste Zyperns, mit Handelsplätzen wie Kition, Amathus, Marion, Kourion und Paphos wurden zu jener Zeit mehr oder
weniger von den Phöniziern beherrscht. Erst mit der Gründung von Salamis (nahe dem heutigen Famagusta) um ca. 1200 BC
baute sich damals ein griechisch orientierter Gegenpol auf. Aus dieser Gegend stammt denn auch die Handelsfamilie, die dem
Autor den Anstoß zu dieser Erzählung gegeben hat. Das Buch soll vorab das tägliche Geschehen sowie die Probleme, mit
denen damalige Handelsfahrer konfrontiert wurden, erhellen. Es ist ein letztes Aufflammen eines goldenen Zeitalters, bevor
eine große geschichtliche Ära in den „dunklen Zeiten“ versank.

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